Glabrio war gerade erst auf dem Platz angekommen, nachdem er sich in einer Taberna fern vom Forum erfrischt hatte und dort musste er mit ansehen, wie das prächtige Pferd Loki durch den Dreck zog. Sofort hatte er Mitleid, doch ein Lachen konnte auch er sich nicht verkneifen. Doch dieses Pferd würde sicher verkauft werden. War es doch so unermesslich stark und schön. Aber nicht das, was Glabrio suchte. Gestern schon hatte er sich entschieden, sich ein Pferd zu kaufen. Geld hatte er genug, und ein Pferd bedeutete so vieles. Freiheit, ein Gegenüber, Wärme, Schnelle. Unauffällig mischte er sich unter die Gruppe der Schaulustigen, versuchte aber mit Blicken Loki aufmerksam zu machen, oder aber zumindest ihn zu verfolgen, damit er ihn gleich ansprechen könne, ihn um einen Rat zu bitten.
Beiträge von Marcus Petronius Glabrio
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"Werde ich!", versicherte Glabrio erfreut. Gespannt wartete er, ob sein Widersacher sich noch äußern würde, oder bloß ignorant weitergehen würde.
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Zitat
Original von Gaius Iulius Raeticus
"Nun, du scheinst an deiner falschen Meinung festhalten zu wollen: Ich kann dir versichern, dass eine Vielzahl der Menschen in Italia und auch im größten Teil des Römischen Reiches Sklaven sind. Es gibt schon lange keine kleinen Bauern mehr, sondern nur noch riesige Latifundien, auf denen Maßen von Unfreien arbeiten. Niemand züchtet Sklaven. Sie sind einfach vorhanden, kommen aus dem Ausland, aus unzähligen Feldzügen der Vergangenheit und sie vermehren sich ja selber. Ich will keine Panik verbreiten, lediglich die Augen öffnen für einen Mißstand, der besteht. Und wen verhetze ich denn? Wenn du es nicht lassen kannst, zeige mich an, meinen Mund werde ich nicht halten.
[qoute]Original von Loki[/quote]
Nur, weil es überall verbreitet ist, ist es ja noch lange nicht gut, oder? Mir ist es ein Anliegen, weil es eines jeden Menschen Recht ist, über sich frei zu bestimmen und weil ich glaube, dass es keinen Unterschied zwischen verschiedenen Menschen gibt. Manche werden eben als Sklaven geboren... Schicksal? Ich sage: Nein!"
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"Werter Mann! Zuerst möchte ich dir danken, dass du meiner Rede aufmerksam zugehört zu haben scheinst, auch wenn ich nicht alle deiner Argumente nachvollziehen kann. Aber immerhin verschließt du nicht komplett deine Ohren, wie die beiden Herren, die vor dir das Wort erhoben. Nun aber zu deiner Kritik. Zuerst möchte ich auf das eingehen, was du zuerst sagtest: Deine Menschenfreundlichkeit ehrt dich und dein Ansinnen mag durchaus legitim sein. Wenn du dem zustimmen kannst, dann ist es doch schon Grund genug, ebenso für die Emanzipation der Sklavenschaft einzutreten. Doch natürlich werde ich mich ebenso zu den argumentativen Dingen äußern.
ZitatDu meintest, überall Sklaven zu sehen...
Es ist nicht so, wie du sagst, dass die meiste Arbeit mittlerweile von Freien getan wird. Es ist vielmehr so, wenn auch in den fernen Provinzen, wie hier, sicher nicht so extrem, dass alle harte Arbeit von Sklaven getan wird. Die riesigen Latifundien um Rom werden fast ausschließlich von Sklaven betrieben und kein römischer Bürger ist in den Steinwerken zu finden. In Rom selbst und in so manch anderer großen Stadt im Reich finden römische Bürger keine Arbeit, weil auf den großen Baustellen Sklaven arbeiten - billige Arbeitskräfte! Denn natürlich sind sie billiger. Vor allem müssen sie nämlicht NICHT bewacht werden. Natürlich müssen ein oder zwei Aufseher anwesend sein, die Anweisungen geben, doch welcher freier Arbeiter würde auf die Idee kommen zu fliehen? Und welcher Sklave käme nicht auf die Idee in seine verdiente Freiheit zu fliehen, wenn er die Möglichkeit in einem unbewachten Moment hätte? Das ist der Grund, weshalb Sklaven durchaus viel mehr Sicherheitspersonal erfordern.
Selbst wenn es mehr Römer als Sklaven gibt, was ich stark bezweifle, und ein Sklavenaufstand nur ein Teil des allgemeinen Risikos für Unruhen ausmacht, so ist das doch kein Grund dafür, dieses Risiko zu beseitigen. Wenn man kann, sollte man doch jedes Risiko aus dem Weg räumen, wenn es nur möglich ist.
Nun zu einem deiner besten Argumente: Du sagst, die befreiten Sklaven würden das Heer der Armen aber Freien nur noch verstärken.
Dagegen kann ich nichts erwidern, nur: Die Befreiung der Sklavenschaft ist nur ein Schritt, weitere müssen folgen! Mehr Arbeit und gerechtere Verteilung des Geldes. Wie kann es sein, dass ein reicher Patrizier nicht nur riesige Landstriche, Tiere, Villen sondern auch Menschen sein eigen nennen darf, der Sklave oder der Mann in der Subura aber nichts hat, als sich selber und Ersterer nicht einmal frei über sich verfügen kann? Daher ist die Freiheit der Sklaven auch ein erster Schritt zur Verbesserung der Lage der Plebs, zu der ich die Sklaven hinzuzähle." -
Schon wieder so ein Unverständiger...
"Nein, mein Lieber. Aber wenn du es noch nicht verstanden hast, ist es wohl überflüssig, dir den Unterschied zwischen Menschen und Tieren zu erklären."
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Zitat
Original von Loki
Die Diskussion zwischen Marcus und dem Römer kam zu einem Ende, und so ließ Loki seinen Hengst langsam vor die Bühne schreiben, bis er auf Kopfhöhe mit seinem Freund war..."Heilsa Marcus. Erstens: was machst du in Mogontiacum? Zweitens: was war das da gerade?"
"Loki!", rief Glabrio erfreut aus, als er seinen Freund erblickte. "Ich war hier zu einer Sitzung in der Curie. Außerdem wollte ich dich besuchen und möglicherweise auch zu der Pferdeveranstaltung bleiben. Und das eben war, wie du hoffentlich gehört hast, eine Rede für die Befreiung der Sklavenschaft."
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Bemitleidend schüttelte Glabrio den Kopf. Man wollte ihn nicht verstehen. Doch er hütete sich wütend zu werden. Ein solcher Mann war es nicht wert, dass er einen Streit seineswegens anzettelte.
"Lebe wohl! Und sei gewarnt. Wenn die Sklaven nicht freigelassen werden, werden sie irgendwann ihre Unterdrückung und ihre unvorstellbare Macht erkennen und ihre Rechte mit Gewalt durchsetzen. Und Männer wie du, die diese Rede gehört haben und sie trotzdem weggewischt haben, ihr werdet die ersten Opfer sein. Doch ich habe dich gewarnt, und ich will es nicht so, ich plädiere weiterhin für eine Emanzipation von oben!"
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"Es mag gut sein, dass du nicht grausam zu deinen Sklaven bist, doch für mich ist die mindere Wertschätzung, die Behandlung eines Menschen, wie ein Tier, auch eine Unterdrückung. Und nein, ich lenke nicht von mir ab: Ich halte keine Sklaven, wie könnte ich sonst hier stehen und deren Freilassung verlangen!?
Deiner Meinung nach ziehe ich die Prinzipien unserer Vorväter in den Dreck? Doch das tue ich nicht, ich verlange ja auch nicht Sklavenbesitzer oder Händler zu bestrafen und verurteilte so unsere Vorfahren. Nein, ich fordere bloß eine Wendung zum Besseren. Nur weil es unsere Ahnen so und so getan haben... Wenn etwas schlecht ist, muss man es erkennen und ändern. Unsere Ahnen haben auch Sabinerinnen geraubt. Damals war es ihre Entscheidung, wer wäre ich, sie zu verurteilen. Doch gelten die gleichen Prinzipien auch heute? Ich hoffe doch, auch für dich nicht!"Glabrio dachte genau nach, was er sagen wollte und was nicht. Schließlich wollte er sich von dem Sturen nicht gleich fertig machen lassen.
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Zitat
Original von Marcus Aurelius Corvinus
..."Werter Römer! Wenn es dich interessiert stelle ich mich vor; mein Name ist Petronius Glabrio, doch im Grunde tut der Name nichts zur Sache. Nun zu deinen hmm... Argumenten. Ich weiß sehr wohl, dass es momentan lange nicht so ist, dass die reichen Männer ihre Sklaven bezahlen oder auch nur dazu bereit sind. Doch du scheinst mir nicht ganz zugehört zu haben: Genau das fordere ich. Dass es noch nicht geschieht ist mir bewusst und auch, dass Männer, wie du sicherlich einer bist, den Gedanken, ihre Sklaven zu bezahlen, weit von sich schieben ist klar. Denn, wie kämest du dazu an jemand anderen als dich und etwas anderes als dein Wohl und Geld zu denken? Und ja, auch der Kaiser sollte so handeln! Warum ich so denke, habe ich dir in meiner Rede wohl ausführlich erklärt, doch wie zu erwarten hast du nur gehört: "Was Sklaven bezahlen?? Niemals, was wird dann aus meinem Vermögen?" Doch man kann auch ein ehrbarer und sogar reicher Römer sein, wenn man keine Sklaven unterdrückt. Sicherlich sogar ein besserer."
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Kurz nachdem die Sitzung in der Curie beendet war machte Glabrio sich auf den Weg zur Rednertribüne auf dem Forum. Es war höchste Zeit, seine Rede zu halten. Und es war das perfekte Wetter dafür. Die Sonne schien vom Himmel und viele Menschen aller Klassen waren unterwegs. Einige meinte Glabrio zu kennen, andere waren ihm völlig fremd. Nun, da der Augenblick gekommen war, war er aber nicht mehr im Entferntesten so aufgeregt, wie noch vor einigen Stunden. Als er das Rednerpult betrat sahen schon einige Menschen auf, das sah man hier nicht häufig. Während er einige wenige Notizen vor sich ordnete scharten sich immer mehr Menschen um ihn. Schließlich stellte er sich aufrecht hin und begann mit deutlich vernehmbarer Stimme.
"Bürger und Bürgerinnen!
Nun, fast 900 Jahre nach der Gründung der Stadt Rom, befindet sich das römische Reich in einer prekären Lage. Alle kennen dieses Problem, doch kaum jemand ist sich bewusst, welche Ausmaße jenes Problem mittlerweile angenommen hat. Mein Ziel mit dieser Oratio ist, euch diese Streitfrage vor Augen zu führen und einen sicheren Weg aus diesem Dilemma vorzuschlagen.
Das Problem, welches ich anspreche, ist die Sklaverei.
Die Tradition, von unseren besiegten Feinden Sklaven zu nehmen, ist uralt. Unsere Ahnen, betrachteten es als ihr ureigenes Recht, Sklaven von jenen Völkern zu rekrutieren, die unter das Joch geschickt worden waren und deren Schicksal in den Händen unserer Vorfahren lag. Durch Sklaven wurden Reiche groß. Niemals hätten Athen, Sparta und all die anderen griechischen Städte die Perser ohne Sklaven zurückhalten können. Niemals wären unsere Legionen an den Rhein, an die Themse, an den Euphrat und an den Nil marschiert ohne den Sklavenstand.
Doch ist die Sitte, Sklaven zu halten, ein zweischneidiges Messer.
Die Situation zur Zeit ist, dass die Population der Sklaven überhand genommen hat. Rom und sein Reich ist wie ein Fass ohne Boden, welches Sklaven verschlingt, welches sonst nicht seinen Status beibehalten könnte. Kurz, wir sitzen auf einer Blase. Mit jener Blase meine ich die Sklavenmassen. Sklaven sind unsere Leibdiener, unsere Feldarbeiter, unsere Schreiber, Putzleute, Türöffner, Fächerwedler, und sie sind zahlreich. Es wäre kein Fehler anzunehmen, dass es mittlerweile weitaus mehr Sklaven als römische Bürger gibt.
Natürlich sind die Vorteile, andere Menschen zu Sklaven, zu Tieren zu machen, offensichtlich.
Es sind unbezahlte Arbeitskräfte, die sich nicht beschweren dürfen und die den Arbeitsplatz nicht wechseln dürfen, sowie ein Projektionsfeld der Aggressionen von so manchen Zeitgenossen. Außerdem ist der Sklavenhandel ein lukratives Geschäft.Zahlreich aber sind die Gründe, die gegen die Sklaverei sprechen.
Der erste Aspekt wäre betreffend unserer Sicherheit. Wer weiß nicht vom Aufstand des Spartacus? Dieser eine Aufstand war nur einer von vielen, und es kann zu jeder Zeit ein neuer kommen. Angesichts jener Überlegungen erscheint es offensichtlich, dass eine Befreiung der Sklavenschaft von oben weitaus besser und ergiebiger wäre, als dass sie sich von unten her befreit. Letzteres ist als großes Risiko zu sehen, und nur Spielernaturen werden sagen können, dass dieses Risiko hinzunehmen ist. Die Emanzipation der Sklavenschaft von oben ist risikolos und mit keinem Blutvergießen verbunden.
Des weiteren ist die Sklaverei eine schwere Last für das römische Reich im Vergleich zu anderen Mächten. Die Parther haben kaum Sklaverei, Sklavenaufstände sind ungefährlich für sie, und die Gesellschaft steht nicht auf den tönernen Füßen der Sklavenschaft. Deshalb dürfen wir uns nicht wundern, wenn man uns im Reich der Parther ob unserem Joch auslacht.
Auch darf man die Volkschaften, von denen wir die Sklaven rekrutieren, nicht vergessen. Wir jagen Sklaven in Germania, Aethiopia, Scythia, Mauretania, überall auf der ganzen Welt. Doch bedenken wir dabei nicht, dass wir dabei Hass auf uns ziehen - gemeinsamen, einigenden Hass. Dieser Hass macht es leichter für sie, sich zusammen zu schließen und gemeinsam das Reich zu überfallen. Schon jetzt bilden sich solche Tendenzen in Germanien, und die Götter gnaden uns, wenn eines Tages riesige Stammesverbände über unsere Grenzen ziehen!Auch wirtschaftlich gibt es Gründe, die für eine Emanzipation sprechen.
Schädliche ökonomische Effekte sind nicht abzustreiten, die Institution der Sklaverei hindert sowohl Herren als auch Sklaven daran, neue, frische Ideen zum Wohle des Reichs und des Volkes zu haben und diese auch in die Tat umzusetzen.
Auch hindert die Immobilität der Sklavenschaft und ihre Gebundenheit an die Herren den kulturellen Austausch innerhalb des Reiches erheblich. Die Sklaven sind an ihre Herren gebunden und nirgendwo können sie hin, ohne dass sie nicht ihre Herren begleiten würden. Insbesondere im Agrarbereich ist für Sklaven Mobilität nicht möglich, sie sind an ihren Arbeitsplatz gebunden.
Dem hinzu zu fügen wäre, dass freie Arbeiter aus verständlichen Gründen bei weitem die bessere Moral haben als Sklaven und deshalb auch produktiver sind. Sklaven sehen mit Verachtung auf die von ihnen produzierten Waren oder Dienstleistungen hinab, Freie betrachten sie mit Stolz.
Des weiteren ist die Willkür und Brutalität, mit der manche Sklavenhalter ihre Sklaven behandeln, unmenschlich und dient weder dem Staat noch dem Volk, im Gegenteil, es schadet ihnen, da arbeitsunfähig geschlagene Leute keinen Beitrag zur Wirtschaft geben können.
Ein Argument aber noch zum Schluss der Aufreihung: Vergleichen wir einen einfachen Landarbeiter und einen Sklaven. Ein Landarbeiter oder einfacher Diener braucht nur einen nicht allzu großen Lohn, der aber genügend ist, immer satt zu sein und nicht darben zu müssen. Aber ein Sklave? Ein Sklave braucht zwar keinen Lohn, aber Verpflegung, Sicherheitsvorkehrungen und Wachen. Summa summarum ist ein freier Landarbeiter oder Diener nicht viel kostenintensiver als ein Sklave, dafür aber weder ein Sicherheitsrisiko noch verbunden mit der Last der Verantwortung für den Sklaven und die Taten des Sklaven.Ihr mögt einwenden, die Sklaven oder besser, die gewesenen Sklaven könnten eine unvorstellbare Flut darstellen, die das römische Volk hinwegschwemmen würde. Gleichzeitig könnte die Größe des Römischen Reiches dahinschwinden, Feinde würden über uns hereinbrechen, die Äcker lägen brach.
Doch das muss nicht sein! Um diesem grausigen Szenario vorzubeugen möchte ich euch folgenden Vorschlag vorlegen: Ebenso wie bei der regulären Freilassung sollte man auch bei der groß angelegten Emanzipation vorgehen. Diese Freilassung regelt ein Gesetz, Codex Universalis, Pars Quarta, Lex Germanica Servitium, § 2, in dem es unter anderem heißt:
(2) Der Libertus ist der Client seines ehemaligem Herrn und hat deswegen die gleichen Rechte und Pflichten, die einem Clienten zustehen. Er darf den Patron nicht wechseln.
(3) Darüberhinaus darf der Patron seinen ehemaligen Sklaven eine gewisse Anzahl von Tagen festlegen, an dem der Libertus für seinen Patron arbeiten muß. Hiebei darf der Patron jedoch nicht in der Anzahl, noch in der Arbeit selbst dem Clienten unangemessene Härten aufzwingen.Dies bedeutet, dass die ehemaligen Sklaven auch in unserem Falle für eine Übergangszeit noch verpflichtet wären für ihren Patron zu arbeiten, wie gewohnt, sie werden lediglich bezahlt -- Die Wachen fallen dafür jedoch nach kurzer Zeit weg. Nach einer festzulegenden Übergangszeit könnten die Sklaven sich dann entscheiden, ob sie weiterarbeiten wollen und ihre Kinder später die Chance auf die Staatsbürgerschaft haben sollen, oder ob sie es nicht wollen. Die Meisten werden sich jedoch dafür entscheiden, da sie längst aus ihrer Heimat entwurzelt sind und Geld zum Überleben brauchen.
Darum wäre der Vorschlag, die Sklaverei in Schritten abzuschaffen nicht so abwegig, wie er zunächst erscheinen mag. Ein solches Vorhaben kann dem Reich nur Vorteile bringen, aber auch Individualpersonen, welche sich von den Themen jener Oratio angesprochen fühlen, ist es möglich, eine private Emanzipation der Sklaven zu erwirken. Zum Abschluss jener Rede über die Irrentabilität und Unzuverlässigkeit der Institution der Sklaverei möchte ich auch noch den menschlichen und moralischen Aspekt in der noblen Tat, Sklaven freizulassen, herausheben. Denn wie sagte schon der große Philosoph Seneca: "Es sind Sklaven - es sind Menschen." Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!"
Nach seiner langen Rede, bei der er immer wieder versucht hatte seine Zuhörer zu fesseln, endete Glabrio leicht erschöpft und wartete auf erste Reaktionen, wie auch immer sie ausfallen würden.
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Glabrio hörte ebenfalls aufmerksam zu. Er war zufrieden. Offenbar legte dieser Mann mehr Wert auf die Rechte der Curie. Es war Glabrios erste Curiensitzung, doch besonders aufgeregt war er nicht. Alles kam ihm vor, wie ein Traum. Dauernd war er mit seiner Rede beschäftigt, wie lange hatte er sie immer und immer wieder geübt? Und nun? Sicher war er sich noch immer nicht. Doch da half nur Beten, rhetorisch war er topfit. Zumindest für seine Verhältnisse. Mit dem neuen LAPP konnte er natürlich kaum mithalten...
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Der Duumvir gibt bekannt:
Betreff: Große Auktion der Hros Duccia
Salve Duumvir,
Pegasus, Chiron, Sleipnir, in den Geschichten unserer Götter und Geister fehlt nie die sagenhafte Gestalt eines Pferdes.
Erhabene Wesen, welche die Welt mit Stolz und Anmut erfüllten, und ihren Erschaffern zur Ehre gereichten.Einen Hauch dieser sagenhaften Vergangenheit kann nun das Heim eines Jeden erfüllen, welcher Sinn und Geschmack für diese anmutigen Tiere beweist: die stolzen Tiere der Hros Duccia schmücken jeden Besitzer mit Glanz und Gloria der Sagenwelt und beweisen selbst in anspruchvollsten Situationen die Stärke und die Ausdauer, die seit je her ihren Stammbaum auszeichnen.
Auch die Kavallerie unseres verehrten Caesar Augustus, die Ala II Numidia, verlässt sich auf die Qualitäten der Tiere aus römisch-germanischer Zucht.Um den stolzen Tieren, die seit Menschengedenken unserem Volk treue Freunde und Diener waren, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu bieten, lädt die Hros Duccia alle Freunde und Kenner nach Mogontiacum, um mit Gleichgesinnten und Händlern über die vierbeinige Rasse zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und den einen oder anderen Blick auf die Angebote der erfolgreichen Züchter zu werfen.
Die Auktion wird am ANTE DIEM XVI KAL IUN DCCCLVII A.U.C. [17.05.] auf dem Forum Mogontiacum stattfinden.
So möchte ich dich und deine Offiziere, sofern es eure Pflichten zulassen, und natürlich deine Familie und Freunde hiermit herzlich einladen eine schöne Zeit in unserer noch schöneren Stadt zu verbringen und an der Auktion mit ihren begleitenden Veranstaltungen teilzunehmen.
Vale,
Ancius Duccius Munatianus
Lando Irmvolk -
Auch Glabrio war da. Sehr pünktlich war er in Mogontiacum angekommen. Hoffentlich würde die Sitzung nicht zu lange dauern, er wollte schnell zu Loki und Eila...
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Fröhlich betrat Glabrio das Officium von seiner "Freundin".
"Salve, meine Liebe! Ich habe wieder Arbeit für dich." Breit lächelnd legte er einen Brief auf ihren Tisch. Dann fügte er hinzu: "Eilbrief und das Geld kannst du bitte von der Wertkarte abziehen."
Quintus Matinius Valens
Carthago Nova
HispaniaLieber Freund.
Ich möchte dir, leider etwas verspätet, den Bescheid zukommen lassen, dass ich nun auch soweit bin. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich die Rede schon in den nächsten Tagen halten.
Ich bin bereit für unsere Sache so weit zu gehen, wie notwendig, möge der Herr uns vor dem Schlimmsten bewahren!
Sei gesegnet,
dein Freund Glabrio
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Glabrio stand hinter der Wache und wartete geduldig.
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Glabrio folgte ihm.
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"Oh! Das ist etwas kompliziert. Dann lass mich einfach zum Höheren, bitte! Führst du mich?"
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"Den Tribun, bitte!" Ihm fiel auf, dass er gar nicht gewusst hatte, dass ein Quaestor da war...
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"In die Kommandantur? Ich denke schon! Danke!", sagte Glabrio. Eigentlich war es eine Frage, wo er den Chef denn finden würde...
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Der Duumvir kam und meldete der Wache:
"Salve! Ich würde gerne zu deinem Chef!"