Glabrio blickte erfreut auf und musterte den ihm fremden Mann. Er hatte ihn gehört, na gut, deswegen war er ja hier.
"Ja, das ist gut möglich!", sagte er erst einmal vorsichtig. Man konnte nie wissen. Doch der Mann schien ernsthaft interessiert. Also beschloss Glabrio auf ihn und seinen Herrn zu vertrauen und seine Menschenkenntnis. Er kaufte etwas Wein bei einem der Händler und lud den Mann ein, sich zu ihm ins lauwarme Wasser zu setzen. Dann stellte er sich vor.
"Mein Name ist Marcus Petronius Glabrio. Wieviel weisst Du denn bereits über die Christen? Tatsächlich gibt es hier in Rom eine Gemeinde, doch sie hat es nicht immer leicht...!"
Beiträge von Marcus Petronius Glabrio
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Vom Praefectus Vehiculorum kommend, erreichte Glabrio das Haus der Flavia. Etwas ungeduldig klopfte er an die Pforte.
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"Ja, verdünnt, aber nicht zu stark verdünnt...", meinte Glabrio mit einem Augenzwinkern. Er wusste, was sich gehörte, aber man sollte vom Wein ja wenigstens noch etwas schmecken.
"Zur Villa Flavia?? Nun, da kann ich ja eben vorbeischauen, und herausfinden, wo Furianus ist. Dann nehme ich den Brief doch noch einmal mit. Dann warte auch mit dem Wein noch etwas, vermutlich komme ich ja gleich wieder. Dann können wir in Ruhe einen kleinen Umtrunk geniessen!" Er stand schon wieder und wandte sich zum Gehen. Mit schnellen Schritten wandte er sich zur Villa Flavia. -
An einem der Tage nach seinen Erlebnissen in den Thermen wanderte Glabrio durch die Stadt. Er hatte sich etwas leckeres zu essen gekauft - da es aber in einem der ihm wenig bekannten Viertel von Rom gewesen war, wo viele Orientale lebten, wusste er den Namen nicht oder hatte ihn schon wieder vergessen.
Er hatte sich von der Menge treiben lassen und auf einmal war er in eine Gegend gekommen, die ihm sehr bekannt war. Mit immer zielstrebigeren Schritten ging er nun auf das Haus zu, in welchem er geboren worden war, in welchem er aufgewachsen war, in dem er jedoch in den letzten Jahren fast keine Zeit hatte verbringen können.
Jetzt stand er vor diesem Haus. Es war ein recht bescheidenes Haus, doch gross genug für einige Bewohner und in guter Lage. Ausserdem verfügte es über einen Garten. Glabrio geriet in Hochstimmung. Hier könnte er vielleicht sein Pferd abstellen, vielleicht würde er hier sogar leben können!?
Doch als er schliesslich vor der Tür stand, wurde ihm klar, dass hier schon seit einigen Monaten, vielleicht sogar Jahren niemand mehr lebte.
Auf sein Klopfen hin öffnete niemand. So sprang er über eine Mauer, was mit einigem Klettern verbunden war und konnte schliesslich durch eine hinter einer Hecke versteckten Hintertür ins Haus gelangen. So hatte er sich schon reingeschlichen, als er noch nachts spät und heimlich nach Hause gekommen war. Er musste schmunzeln, das war schon seehr lange her!
Die Räume im Haus waren reichlich verstaubt, doch alles schien intakt zu sein. Sicherlich müsste noch einmal gestrichen werden, Wertgegenstände waren entweder mitgenommen oder geraubt worden, doch die wichtigsten Möbel waren vorhanden. Glabrio ging von Raum zu Raum und erweckte seine Erinnerung wieder zum Leben.
Als er in die Bibliothek kam, stockte ihm der Atem. Hier lag alles durcheinander! Dringend musste sie gesichtet und geordnet werden. Glabrio wollte am liebsten sofort beginnen. Doch dann besann er sich und verliess das Haus um zu seinen Brüdern zurückzukehren.
Auf dem Weg hinaus fand er den Brief, der noch nicht lange hier sein konnte und er dankte Gott noch einmal, dass er ihn jetzt hier hin kommen liess. Als letztes verschloss er die Tür gut und schrieb mit Kreide seinen Namen an die Tür. Ab jetzt wohnte hier wieder jemand! -
Etwas verwirrt blickte Glabrio auf. "Ja, gerne!", meinte er erfreut. Das war wirklich eine schöne Überraschung! Schliesslich fand er den Brief. Er legte ihn auf den Tisch, notierte noch schnell die Adresse - der Brief war versiegelt, doch aussen war genug Platz - und fragte dann: "Wieviel kostet dieser Brief mich?? Damals gab es Eilbriefe und Normalbriefe, ist dem noch immer so?"
Lucius Flavius Furianus
Tarraco
HispaniaSei gegrüsst!
Mein Patron, lange schon habe ich mich nicht bei Dir gemeldet, beinahe ewig scheint es mir schon her zu sein, dass wir uns in Rom trafen. Mir ist bewusst, dass ich meinen Pflichten als Klient nicht ausreichend nachgekommen bin, doch nun bedarf ich Deiner und bitte Dich, mir noch einmal zu vergeben.
Nach meiner Zeit in Tarraco arbeitet ich in Colonia Claudia Ara Agrippinensium in Germania als Duumvir, doch vor kurzem zog es mich nach Rom. Hier fand ich Brüder und Schwestern meines Glaubens. Ich weiss nicht, ob ich es bei unserem Treffen erwähnte - ich bin ein Anhänger der Christen, die an den jüdischen Gott und dessen gestorbenen und auferstandene Sohn Jesus Christus glauben. Um unsere Gemeinde vor Verfolgung zu schützen suchen wir Unterstützung in der Gesellschaft. Es ist ein gewisses Risiko, Dir dies so offen zu schreiben, doch es bleibt mir nichts anderes übrig. Als Dein Klient erhoffe ich mir deine Unterstützung und ein freundlich eingelegtes Wort im Senat oder der Regierung, auch beim Kaiser. Kann ich auf Deine Unterstützung zählen? Solltest Du auch nicht für den wahren Glauben zu begeistern sein, so hoffe ich doch, dass du dich auf deine Patronatspflichten besinnst und mir in möglicher kommender Gefahr zur Seite stehen wirst!
Selbstverständlich werde ich in Zukunft auch zuverlässiger zu Deiner Verfügung stehen! Schreibe mir nur, wenn Du meiner bedarfst!Vale bene,
Marcus Petronius Glabrio
Ichthys
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"Vielen Dank!", sagte Glabrio. "Dann werde ich den Brief an ihn dort schicken. Warte! Ich muss ihn hier irgendwo haben!" Hastig durchkramte Glabrio seine Tunika und die Tasche, die er dabei hatte.
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Wie, ein Petronier?? Hatten die Petronier einen bestimmten Ruf?? Mensch, dachte Glabrio, viel zu lange schon hatte er nichts mehr mit Familienmitgliedern zu tun gehabt. Der ehemalige Proconsul von Hispania? Glabrio wollte sich nicht völlig die Blösse geben, also nickte er nur zustimmend, während er sich auf den angebotenen Platz setzte. Ja, Furianus war Politiker. Einen Proconsul von Hispania hatte er auch vor gar nicht so langer Zeit gekannt, doch das war ein anderer gewesen. Er wartete, was der Mann wohl herausfinden würde.
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"Salve!", sagte Glabrio. "Ich bin Marcus Petronius Glabrio. Seid Ihr der Praefect? Nun, ich möchte einen wichtigen Brief an meinen Patron senden, doch leider weiss ich nicht, wo er sich zurzeit oder in den letzten Monaten aufhält oder aufgehalten hat. Ich hoffte, dass mir hier am ehesten weitergeholfen werden könnte. Sein Name ist Lucius Flavius Furianus."
Gespannt wartete Glabrio, wie der Mann reagieren würde. Hoffentlich würde er ihn nicht ganz ohne geholfen zu haben wieder wegschicken. -
Nach dem langen Tag in der Stadt, richtete Glabrio sich gegen die grossen Thermen. Er zahlte den Sesterz Eintritt, zog sich aus und begab sich in der angemessenen Reihenfolge in die verschiedenen Becken. Das warme und kalte Wasser und die Massage, die er sich gönnte taten ihm sehr gut. Es half ihm zu entspannen und das war in letzter Zeit auch nötig, für die kommende noch mehr.
Gleichzeitig aber schaute er sich auch um nach Fremden, die er ansprechen könnte, nach Politikern oder Fremden... oder gar Juden. Nein, dass hier fast alle nackt waren, fand er nicht schlimm, anders als Matthias. So waren sie geschaffen worden und wieso sollten sie sich voreinander verstecken?
Glabrio kaufte sich gerade ein Stück Brot und einen Becher Wein, als ihm ein Mann auffiel...Sim-Off: reserviert, aber später sind alle herzlich willkommen!
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Glabrio war nach der Besprechung mit seinen Brüdern gemütlich durch die Stadt geschlendert und hatte den netten Tag genossen. Auf dem Forum hatte er verschiedenen Rednern zugehört, die Stimmung in der Stimmung war gut. Immer wieder traf er Bekannte und grüsste sie freundlich, doch keinen darunter konnte er mit dem geheimen Zeichen der Christen grüssen, seine Geschwister traf er nicht in der Stadt.
Schliesslich erreichte er das Officium des Praefectus Vehiculorum. Er klopfte an die Tür und wartete höflich, bis sich jemand meldete. Dann trat er ein und begrüsste den Mann hinter dem Schreibtisch und fragte ihm nach seinem Wohlbefinden.
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"Das tue ich!", wandte sich Glabrio im Gehen noch einmal zurück. Dann machte er sich auf den Weg zum Praefectus Vehiculorum.
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Da Matthias ihn offenbar nicht begleiten wollte und die Aufgaben nicht angenommen hatte, die er ihm vorgeschlagen hatte, zuckte Glabrio nur mit den Achseln und wandte sich zum Gehen. Doch vorher bekreuzigte er sich und erwiderte den Segensspruch seines geliebten Bruders. Es begann...
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Sebastian Paulus`Posteingang.... sfz.
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Hallo, meine Lieben!
Kein besonders schöner Thread, aber ich will ihn jetzt doch nutzen, um Euch noch einmal zu stören:
Wir sind nun schon 4-5 relativ aktive IDs in Rom und wollen eine Art Offensive starten. Erneut bitte ich alle Interessenten oder IDs die bereits Christen sind, sich hier zu melden oder auch gerne mir eine PN zu schicken!! Ich hoffe auf grosse Resonanz!
Liebe Grüsse,
Glabrio (i.A. für die christliche Gemeinde zu Rom)
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"Das wäre es sicherlich! Nun, meine Brüder, wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich nun mit Matthias herauszufinden versuchen, wo mein Patron steckt. Ihm muss ich vertrauen, auch wenn er möglicherweise uns nicht gut gewogen ist. Anschliessend würden wir uns in der Stadt noch einmal umsehen, wie nah man an Einflussreiche herankommen kann. Vielleicht können wir das mit einem dringend nötigen und entspannenden Thermenbesuch verbinden... Dem wärst auch du nicht abgeneigt, lieber Matthias!?", meinte Glabrio scherzhaft.
Er konnte es nicht abwarten, an die Arbeit zu kommen. "Würdet ihr derweilen eure genannten Beziehungen spielen lassen, und gemeinsam oder allein einen Brief an die anderen Gemeinden verfassen?"
Würden die anderen dieses Mal in seine frohe Tätigkeitsstimmung einfallen oder ihn - sicher mit guten Gründen und tiefen Gedanken - erneut ausbremsen?! -
Das war eine knifflige Frage, und Glabrio fiel nur eine unzulängliche Antwort ein.
"Nun, wir könnten und sollten vermutlich den Cursus Publicus bemühen. Der ist fast sicher zuverlässig und schnell. Nicht so persönlich und ein kleines Risiko ist dabei, doch das können wir nun wirklich auch eingehen..." Das machte nun auch keinen Unterschied mehr. -
Von mir auch, von mir auch, von mir auch!!
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Unerwartet trat Antiochus hinzu. Glabrio war erfreut, dass sie noch einen wichtigen Mitstreiter hatten. Er nickte dessen Bemerkung über den Tod zustimmend zu. Auch die Idee mit den anderen Gemeinden fand er gut.
Schliesslich wandte er sich an Paulus: "Wir sollten wirklich einen Treffpunkt ausmachen. Hast Du Zugriff auf Adressen von Christen im Osten und Westen, im Norden und Süden?"Sim-Off: Aufforderungen bitte per PN, Geduld ist eine Tugend und ja, aber Trajan ist nicht unser Kaiser!
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"Sollten wir vielleicht erst ein Ziel vereinbaren? Was wollen wir diese Leute fragen? Und was ist unser längerfristiges Ziel? Einfluss zu gewinnen um schliesslich mit dem Kaiser reden zu können. Vielleicht finden wir einen Patron für die christliche Gemeinde in Rom!?"
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"Vestalinnen zu fragen ist vielleicht nicht das Schlaueste, aber wenn wir über sie in die Familie kommen würde, ist das vielleicht eine Möglichkeit. Olorian müsste einmal bei sich herausfinden, wie die Flavier zu uns stehen. Die Idee ist gut, wir sollten ihn auf jeden Fall bald fragen!" Glabrio war begeistert. Nun plötzlich war seine Idee doch positiv aufgenommen worden, nun endlich konnte es los gehen.