Beiträge von Lucius Germanicus Maximianus

    Sim-Off:

    Man, so ein Wink mit dem Zaunpfahl und dann wird man noch übersehen :D


    Als ich gerade mit dem Scriba sprach trat ein Praetorianer aus dem Officium des Legaten. Ich salutierte wie es sich gehörte und verwunderte als mich dieser zu kennen schien. Auf seine Worte brachte ich zunächst nur einen vertatterten Blick hervor und wusste nicht was ich sagen sollte. Dann fragte ich aber doch noch einmal nach:


    "Ähm, wie bitte Decurio? Ich kann doch nicht einfach hier abhauen."


    Schließlich stand ich vor dem Officium meines Befehlshabers.....

    Da das Officium des alten Primus Pilus Pollius noch immer geschlossen war und ich nicht wusste wer der neue Primus Pilus war begab ich mich zum Officium des Legaten. Ich wollte für mich neue Befehle abholen, da ich mich für diensttauglich hielt.


    Ich trat in die Vorstube ein und sagte höflich zu einem Scriba:

    "Salve Scriba: Ich bin Legionarius Germanicus Maximianus. Ich bin mit der letzten Ladung Verwundeter aus Raetia angekommen. Da meine Offiziere alle in Raetia sind und ich den neuen Primus Pilus nicht kenne wollte ich mir hier neue Befehle abholen. Ich bin voll diensttauglich."


    Das mit dem voll diensttauglich war vermutlich etwas übertrieben, da ich noch leichte Schmerzen verspürte, doch konnte ich diese recht gut ignorieren. Bevor ich eine weile im Castellum rumsitzen müsste suchte ich mir lieber eine Aufgabe. Villeicht konnte mir ja der Scriba sagen an wem ich mich sonst wenden sollte.......

    Ich winkte ab:


    "Nein Danke Bruderherz, ich muss mich schließlich noch im Castellum zurückmelden. Und es ist wohl besser, wenn ich nicht unbedingt besoffen vor einem Offizier antrete. Aber trotzdem noch viel Spaß."


    Ich stand auf und verließ die Unterkünfte. Im Gehen wandte ich mich noch einmal an die Probati:


    "Und passt gebt vor Rufus Acht. Der säuft euch allesamt unter den Tisch."


    Dann schloss ich die Porta hinter mir und begab mich in Richtung Praetorium......

    Das waren jetzt Fragen, die ich beim besten Willen selbst nicht so recht beantworten konnte. Die Germanicer, welche ich kannt leisteten alle ihren Dienst in der Legio, aber ich war ja auch noch nicht lange wieder in der Provinz und kannte nicht einmal einen Teil der Gens persönlich:

    "Das kann ich dir jetzt auch nicht genau beantworten. Zumindestens dienen alle Germanicer, welche ich kenne im Exercitus, aber viele habe ich auch noch nicht kennen gelernt. Ich bin erst vor kurzem aus Africa nach Germanien gekommen und hatte überhaupt keinen Kontakt mehr zu unserer Gens. Aber soviel ich in Erfahrung bringen konnte hat unser Stammvater durch seinen Militärdienst das Bürgerrecht erlangt und es zu großem Ansehen gebracht."

    Als Maxentius einen Prost auf Varus und mich ausgab verflog auch mein Groll gegen jenen, was ich ihm mit einem kleinen Lächeln auch zeigte. Dann wandte ich mich aber wieder Varus zu:


    "Verwandte wirst du hier wahrlich noch treffen. Unter anderem ist der Praefectus Castrorum ein Germanicer sowie einer der Centurionen. Germanicus Corvus und Germanicus Traianus sind ihre Namen. Doch zu ihnen habe ich auch nur weitläufig Kontakt, die Verwandschaftsverhältnisse zu ihnen sind nicht besonders eng. Ansonsten weiß ich auch von keinen anderen Germanicern."


    In meinen Worten schwang etwas Nervosität mit, es war schließlich nicht alltäglich, dass man seinem leiblichen Bruder zum ersten Male begegnete......


    Edit:/Fehler ausgebessert

    Einen Schluck trinken. Ja, das würde jetzt wohl nichts schaden in diesem Augenblick. Dankend nahm ich das Angebot von Varus an und stürzte den ersten Becher gleich einmal ohne Abzusetzen hinunter. Diese Entwicklung der Dinge musste ich erst einmal verkraften. Nach längerer Pause erwiderte ich dann:


    "Das ist wahrlich ein Grund zum feiern. Und ich denke wir haben hier jetzt wohl genügend Zeit uns näher kennen zu lernen."


    Ich grinste breit, denn allmählich gefiel mir der Gedanke einen Bruder zu haben immer besser.....

    Jetzt musste ich mich erst einmal setzen. Wenn das was dieser Mann sagte stimmen würde, dann hätte ich doch tatsächlich einen Bruder von dem ich bisher nichts wusste. Nach dem Tod meines Vaters begann schon bald meine Reise quer durch das Imperium und ich verlor den Anschluss zu meiner Gens, doch ein Bruder von dem man nichts wusste, das war dann doch beinahe zuviel:


    "Weist du was du da sagst. Wenn es stimmt was du da gerade sagst, dann wären wir ja Brüder."


    Ich musste kurz schlucken und fuhr dann fort:


    "Ich kanns nicht glauben, ich war bisher immer der Meinung ich sei ein Einzelkind."


    Ich sah Varus ganz genau an und je länger ich ihn musterte, desto mehr Ähnlichkeiten zwischen uns beiden konnte ich erkennen, auch wenn dies wahrscheinlich nur Einbildung war......

    Erst jetzt musterte ich den anderen Probatus, welcher sich bisher recht unauffällig verhalten hatte. Ich ließ von Maxentius ab und wandte mich Varus zu:


    "Ja, Lucius Germanicus Maximianus ist mein Name. Sohn des Germanicus Corbulo. Du bist auch ein Germanicus?"


    Nun war mein Interesse geweckt. Die II. schien allmählich ein Hort für Mitglieder der Gens Germanica zu werden......


    Edit/: Formatierung

    Eines musste man Maxentius lassen, Schneid hatte er. Doch war seine Bemerkung ziemlich fehl am Platze. Obwohl ich ihm am liebsten gleich eine reingehauen hätte beherrschte ich mich und fuhr ihn stattdessen nur verbal an:


    "Pass auf was du sagst Jungchen, vor allem wenn du noch nicht einmal aus dem Castellum rausgekommen bist und einen Germanen von nahem gesehen hast. Schließ erstmal deine Ausbildung ab und komm dann wieder. Und wenn du unbedingt auf Streit aus bist, dann zeige ich dir vor der Porta wer hier einsatzunfähig ist."


    Villeicht hatte ich die Aussage von Maxentius falsch aufgenommen, doch reagierte ich auf solche Kritik recht allergisch und in diesem moment schien das weit zurückliegende Germanenblut meiner Gens durchzuschlagen......

    Ganz unrecht hatte Rufus nicht einmal. Aber ich musste ihm ja nicht auf die Nase binden das die Wunde aus einem Trainingskampf stammte. Gespielt gleichgültig gab ich ihm zur Antwort:


    "Hahaha. Kleiner Scherzbold was? Glaubst du ich wollte weg in Raetia, sicher nicht. Aber der Medicus war da anderer Meinung. Aber was solls, jetzt bin ich hier und daran lässt sich nicht allzuviel ändern. Wie lange ich hier bin kann ich auch noch nicht sagen. Hoffentlich nicht allzulange.


    Die Mission, bis auf die Tatsache das uns die Germanen das Leben schwer machen und sie unser Lager überfallen haben läufts eigentlich recht gut. Die Brücke bei ad Rhenum steht auch wieder."


    Dann führte ich mit leicht satirischem Tonfall hinzu:


    "Aber nicht doch, was wollt ihr denn in Raetia. Jeder sollte das machen was ihm am Besten liegt. Ich habe gehört ihr seit hier fleißig am Bauen, nicht?!"


    Ich grinste schief über beide Ohren......

    Ich musste den Legionarius erst kurz mustern, fiel mir doch tatsächlich anfänglich nicht mehr ein wer das war. Doch dann kam es doch: Das war doch dieser Rufus, der mit mir die Ausbildung gemacht hatte, aber in einer anderen Centurie gelandet war. Grinsend gab ich zurück:


    "Salve Rufus alter Weinfreund. :D Nach Hause geschickt, naja, wie mans nimmt. Siehst du das hier?"


    ich zeigte auf die verbundene Wunde


    "Der Medicus meinte das reicht um mich zurückzuschicken. Naja, aber was solls. Ihr scheint euch hier ja auch ohne uns recht gut zu amüsieren."

    Nachdem die Verwundeten versorgt waren und ich mich aus dem Valetudinarium geschlichen hatte begab ich mich in die Unterkünfte. Es war wahrlich einsam, so ganz ohne Gesellschaft. Mein gesamtes Contubernium, welches diesen Teil der Unterkünfte normalerweise mit Leben füllte weilte noch in Raetia, was mich veranlasste zur Ablenkung meine Ausrüstung zu reinigen.


    So setzte ich mich auf meine Pritsche und begann zu putzen. Doch stellte sich dies als äußerst langweilig heraus. Nebenbei hörte ich, das es beim Contubernium nebenan etwas fröhlicher zuzugehen schien. Anscheinend waren also wieder frische Probati eingetroffen. So beschloss ich jenen einen kleinen Besuch abzustatten und mich erst einmal bekannt zu machen.


    Ich klopfte bestimmt an die Türe an, trat dann aber ohne weitere Vorwarnung ein. Im Raume saßen einige Probati in einer gemütlichen Runde beisammen, darunter auch mein mir bisher unbekannter Bruder, doch wusste ich dies zu diesem Zeitpunkt nicht. Höflich sprach ich in die Runde:


    "Salve Kameraden, neu hier?"

    Endlich waren wir angekommen im Castellum. Lange hatte die Reise gedauert, für viele waren die Strapazen kaum auszuhalten gewesen. Meine Wunde war wahrscheinlich halb so schlimm als sie angesehen wurde, trotzdem war ich nun hier. Ich hielt es aber nicht für nötig eigens noch einmal ins Valetudinarium zu gehen. Ich half lediglich die Verwundeten einzuquartieren und begab mich dann in die Unterkünfte.....

    Mit dem Zug von Verwundeten aus Raetia kam auch ich wieder im Castellum an. Leider viel früher als ich es mir erwartet hatte, doch dankte ich den Göttern insgeheim, dass sie mein Leben verschont hatten. Ich hoffte auf eine schnelle Genesung und hegte sogar die leise Hoffnung doch noch zu den Truppen in Raetia stoßen zu können, bevor deren Auftrag abgeschlossen war.


    Am Tor des Castellum angekommen meldete uns der ranghöchste Verwundete, ein Optio welcher seine linke Hand verloren hatte der Torwache:


    "Salve Kameraden, wir sind alles Verwundete aus Raetia. Wir benötigen ein paar Capsarii, welche die Schwerverletzten ins Valetudinarium bringen."

    So kam es also, dass für mich die Zeit in Raetia vorbei war. Ich konnte es nicht fassen, keine germanische sondern eine römische Klinge wäre mir beinahe gefährlich geworden. Doch alles Jammern half nichts, ich verabschiedete mich von meinen Kameraden und setzte mich auf den Wagen, welcher sich aufmachte nach Mogontiacum......

    Zwei Tage frei also? Das war wirklich nicht zu verachten und wir beschlossen diese Zeit zu nutzen und Brigantium ein wenig unsicher zu machen. Wir, das war meine Gruppe mit der ich während der gesamten Zeit des Brückenbaues zusammengearbeitet hatte.


    Diese Brücke hatte neben dem Vorteil zwei vorher voneinander getrennte Teile des Imperiums wieder näher zusammenzufügen auch noch einen weiteren positiven Effekt: Die Centurie, welche an diesem Bauwerk gearbeitet hatte war noch näher zusammengerückt. Es waren neue Kameradschaften entstanden, welche wohl jede noch so große Belastungsprobe bestehen würden. Für viele war es nicht mehr vorstellbar voneinander getrennt zu werden und so verbrachten wir auch einen Großteil unserer Freizeit zusammen.


    Am ersten freien Tag den uns der Praefactus Castrorum versprochen hatte zeigten wir von unserer pflichtbewussten Seite und wir legten eine Trainingseinheit mit dem Gladius und dem Scutum ein.


    Das Training verlief locker, aber dennoch bestimmt. Keiner versuchte dem anderen etwas zu schenken und es ging teilweise um ein paar Sesterzen, so auch zwischen Furianus und mir. Wir beide kämpften besonders verbissen, hatten wir doch einen halben Monatssold gwettet, wer bei dieser Trainingseinheit als Sieger diesen Platz verlassen würde. So wog der Kampf hin und her, einmal befand ich mich in der Defensive, einmal Furianus. Die Hitze war unerträglich, doch ans Aufgeben dachte keiner von uns Beiden.


    So kam es wie es kommen musste: Ich befand mich gerade in der Offensive und wollte Furianus gerade angreifen, als ich mit meinem Fuß an einem Stein hängen blieb. Doch damit nicht genug, fiel ich doch meinem Gegenüber unglücklich in das Gladius, welches einen tiefen Schnitt an meinem rechten Oberschenkel zurückließ. Mein einziges Glück war, dass Furianus geistesgegenwärtig sein Gladius schnell zurückgezogen hatte und somit Schlimmeres verhinderte.


    Ansonsten würde ich nun wohl im Elysium verweilen. Trotzdem war der Schmerz brennend und auch wenn ich mir einen Schrei verkneifen wollte, so kam dieser doch hervor:


    "Ahhhhh, verflucht!"


    Die anderen die dem Kampf beiwohnten schraken auf und riefen sofort nach einem Medicus........

    Es war vollbracht. Nach etlichen Tagen der Schinderei und Mühen konnten wir die Brücke endlich fertigstellen. Nachdem wir die Gerüste wieder abgerissen hatten stand sie nun in voller Pracht und Glanze da. Zwar war dies nur eine von vielen Brücken wie es sie im ganzen Imperium gab, doch war sie für mich etwas besonderes.


    Es war etwas, was wir zusammen und mit unserem eigenen Schweiße errichtet hatten. Die Erinnerung daran würde sicherlich für immer Bleiben und um auch anderen zu zeigen, dass ich an dieser Brücke mitgearbeitet hatte, gravierte ich im lezten Stein, welchen ich einsetzte heimlich meinen Namen ein.


    Sichtlich zufrieden, aber geschafft von der vielen Arbeit reihte ich mich auf meinem mir angestammten Platz in der Marschkolonne ein und trat den Rückweg ins Lager an.....

    Nun war es also bald soweit. Die Brücke näherte sich der Vollendung. Nachdem wir die beiden Pfeiler ohne besondere Vorkommnisse hochgezogen hatten konnten wir nun mit der Arbeit an der Brücke selbst beginnen. Bald schon würde der Rhenus an dieser Stelle kein Hindernis mehr darstellen und den Waren- sowie Militärverkehr behindern.


    So also machten wir uns daren die Brücke Stück für Stück fertigzustellen, jeder versuchte noch einmal sein Bestes zu geben, auch wenn man jedem Einzelnen mittlerweile ansah, dass es nicht mehr so leicht von der Hand ging wie noch zu Baubeginn, es fehlte teilweise schlichtweg die Lust diese Brücke weiterzubauen.


    Doch war es unsere Pflicht diese Brücke wiederherzustellen und so näherten wir uns langsam aber sicher der Vollendung......