Beiträge von Lucius Germanicus Maximianus

    Wir waren inzwischen damit fertig geworden die Stämme aneinander zu binden und begannen nun damit sie auf eines der Schiffe zu laden um sie dann wie schon beim ersten Damm in den Flussboden schlagen zu können.


    Wir mussten nun immer jeweils zu viert eine Stammpaar auf das Schiff verladen. Die Arbeit zog sich hin, da die Strömung aus welchem Grund auch immer zugenommen hatte und das Boot deshalb nicht mehr so ruhig lag wie noch beim ersten Damm.


    Trotzdem schlossen wir das Verladen zeitig ab und fragten uns nun ob wir noch damit beginnen sollten den Damm zu konstruieren oder ob es an der Zeit war ins Lager zurückzukehren. Den ganzen Damm würden wir zwar heute ohnehin nicht mehr schaffen, aber immerhin einen Teil würden wir noch soweit bringen, dass er von alleine halten würde.


    Doch dies konnte einiges an Zeit in Anspruch nehmen.....

    "Wir werden uns sofort darum kümmern Optio"


    gab ich zur antwort, salutiert und machte mich wieder auf zu meinen Kameraden. Diese hatten mittlerweile alles abgeladen und warteten auf mich um zu erfahren was der Optio beschlossen hatte.


    "Und was ist, können wir Feierabend machen?"


    fragte mich Faustus mit einem Grinsen.


    "Da muss ich dich leider enttäuschen, wir sollen mit dem zweiten Damm anfangen solange wir noch Tageslicht haben. Der Baumeister glaube ich hat schon die Stelle markiert.


    Ich schlage vor wir bereiten inzwischen die Stammpaare vor, dann sehen wir ja wie weit wir heute noch kommen."


    "Genau, bereiten wir erstmal alles vor, dann sieht man immer noch weiter."


    gab mir Faustus wieder recht. So machten wir uns wieder frisch ans Werk. Mit Lederriemen hängten wir wieder die Baumstämme so zusammen, dass alle denselben Abstand hatten. Unser alter Haudegen Victor stimmte dabei wieder eines seiner recht derben aber amüsanten Lieder an, womit uns die Arbeit noch leichter von der Hand ging......

    Endlich war mal wieder etwas los im Lager. Etwas Abwechslung tat uns allen gut auch wenn es vermutlich stundenlanges Stehen bedeuten würde.


    Ich rannte aus meiner Baracke und reihte mich sofort auf meinem Platz ein. So marschierten wir auf dem Apellplatz ein. Meine Rüstung war so sauber geputzt bisher noch nie. Sie funkelte geradezu in der Sonne und schien den Glanz der glorreichen Karriere die hier zu Ende ging wiederspiegeln zu wollen......

    Derweil kam ich mit meinem Trupp aus dem nahen Waldstück zurück und ich begab mich zum Optio. Mittlerweile begann es bereits leicht zu dämmern, trotzdem war es noch angenehm warm und die Sicht hervorragend.


    Ich salutierte und meinte:


    "Salve Optio. Wir haben noch etwa zwanzig weitere Baumstämme gefällt und hierhergebracht. Sollen wir bereits mit dem Damm für den zweiten Pfeiler anfangen oder fahren wir am morgigen Tag weiter?"


    Inzwischen hatte der Rest meiner Truppe begonnen die Stämme abzuladen und sie zusammen mit dem restlichen Baumaterial aufzustocken. Zufrieden stellte ich fest, dass der erste Damm schon trockengelegt war, was auf eine gute Konstruktion unsererseits schließen ließ, da kein Wasser eindrang.


    _______________


    - Baumeister -


    Inzwischen waltete der Baumeister seines Amtes und kontrollierte von seinem Boot aus den trockengelegten Bereich und den Damm selber. Lediglich ein kurzes Nicken zeigte, dass er soweit zufrieden war. Die Mannschaft die den Bereich trocken gelegt hatte wollte gerade den Innenraum verlassen und zurück ans Ufer. Doch der Baumeister hatte andere Pläne:


    "Wo wollt ihr hin? Ihr seid noch lange nicht fertig. Hier habt ihr ein paar Spaten. Damit dürft ihr jetzt für eueren geliebten Imperator und Herrscher so lange graben, bis ihr stabilen Untergrund erreicht."


    Das hämische Grinsen unterstrich seine Schadenfreude dabei nur noch mehr.

    - Capsarius -


    Der Capsarius notierte einfach alles was ihm der Rekrut sagte und kritzelte dies auf die Wachstafel:


    Diensttauglichkeit



    Der Civis Publius Redivivius Maxentius wurde am ANTE DIEM V KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (28.7.2006/103 n.Chr.) untersucht und für diensttauglich erklärt.


    Hörvermögen: sehr gut
    Sehvermögen: gut
    Gleichgewichtssinn: gut
    Krankheiten: keine


    gez. i.A. Capsarius Titus Castrus Pollus


    Danach sah er Maxentius noch einmal kurz an, schüttelte den Kopf und sagte dann:


    "Melde dich damit einfach beim Rekrutierungsoffizier, der wird den Rest erledigen."


    Er übergab ihm die Wachstafel und ging dann wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach, nämlich eine Position zu suchen in der man sich angenehm ausruhen konnte.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Während die anderen Legionäre sich abschufteten, habe ich ebenfalls dabei geholfen, die Innenräume trocken zu legen. Dabei machte ich mir als erstes mal Gedanken, wie wir anfangen sollten...


    - Alter Legionarius -


    Ein alter Legionarius, welcher bereits in unzähligen Kriegen und Provinzen gedient hatte und dementsprechend mit Narben überzogen war bemerkte das Zögern von Reatinus und einigen anderen Junglegionären. Er konnte es als alter Hase im Brückenbau nicht fassen, dass man keine Ahnung haben konnte wie so etwas funktionierte.


    Darum rief er rüber:


    "Was guckt ihr so blöd? Nehmt euch diese Holzeimer da und fangt an zu schöpfen. Von alleine wird der Innenraum sicher nicht trocken."

    Es dauerte nicht lange und wir hatten genügend Bäume gefällte und entastet. Nun hieß es also noch die Stämme auf den Wagen aufzuladen und dann zur Brücke zurückzukehren.


    Jeweils drei Mann versuchten sich an einem Stamm. Einer vorne, einer hinten und einer am hinteren Ende des Stammes. Nach und nach füllte sich der Wagen und die Zugtiere schienen das höhere Gewicht schon förmlich zu spüren, bevor sie es überhaupt ziehen mussten.


    Nachdem wir alles verladen hatten luden wir noch unser Werkzeug auf, bevor wir allesamt ebenfalls auf den Wagen sprangen. Warum sollte man zu Fuß gehen, wenn man ebensogut fahren konnte.


    Marcus indes übernahm die Zügel und so machten wir uns in gemächlichem Tempo wieder auf in Richtung Baustelle, wo man uns sicher schon bereits wieder erwartete......

    - Capsarius -


    Nicht gerade besser gelaunt durch die Kommentare des Rediviviers murrte und fluchte der Capsarius leise vor sich hin und kramte in den Gegenständen des Schreibtisches.


    Nach langem Suchen zog er dann endlich die gewünschte Wachstafel und einen Griffel zum Schreiben hervor. Dann sah er Maxentius finster an und sagte mit leicht gereizter Stimme:


    "Mustern also. Na schön, wenn du meinst. Also, Name haben wir. Publius Redivivius Maxentius. Gut, wie siehts mit dem Hörvermögen, Sehstärke und Gleichgewichtssinn aus? Irgendwelche Krankheiten persönlich oder in der Familie die bekannt sind?"


    Nebenher kritztelte der Capsarius mit seiner fürchterlichen Klaue alles in auf die Wachstafel.

    Zitat

    Original von Lucius Trogus
    Nach langem Ritt, die Pferde waren ziemlich am Ende, erreichte Trogus endlich das Lager.


    Er wandte sich an eine Wache "Salve, Meldereiter der ALA II Numidia! Ich suche Decurio Caecus oder Duplicarius Albius Decius!" und hoffte, dass man ihm weiterhelfen konnte.


    - Wache -


    Die Wache, welche sich gerade etwas übermüdet auf eine Pila stützte schrack erst auf und dachte schon an Germanen oder sonst etwas. Er hatte gerade interessiert das Schauspiel vor dem Lager beobachtet wie der Rest hatte antreten müssen. Nur er und eine handvoll Kameraden mussten weiterhin das Lager bewachen.


    "Ich vermute mal du findest sie da drüben."


    Er zeigte auf die gerade stattfindende Parade. Dann kratzte er sich am Hinterkopf und fügte hinzu:


    "Es kann aber auch sein dass sie sich dort drüben aufhalten. Ein paar Eques sind hiergeblieben bei den Pferden. Musst halt selber schauen wo sie sind."


    Er blinzelte während er den Eques hoch zu Ross ansah. Die Sonne schien ihm geradewegs ins Gesicht.......

    - Legionarius Vibius -


    Vibius stand an seinem Platz und rätselte genauso wie der Rest seiner Centurie und vermutlich die gesamten zwei Cohorten wozu dieser Auflauf gut sein sollte. Als er immer wieder an sich hinunter blickte entdeckte er dann doch noch einen Fehler an seiner Uniform, welcher ihm in der Eile unterlaufen sein musste.


    Da hatte er doch tatsächlich das Gladius an der falschen Seite hängen. Es war einfach nicht zu fassen, dies schien nicht sein Tag zu sein. Schnell hängte er das Gladius um bevor es seine Centurio oder sonst wer sehen konnte.



    Als dann der Tribun sich vor uns platzierte und den "STATE" - Befehl gab ging ein einziges Rauschen durch die Reihen der Legionäre als würde der Wind sein Spiel treiben. Doch war dies nicht der Wind, sondern die römischen Soldaten, welche Haltung angenommen hatten.


    Ein letzter kontrollierender Blick über die Uniform und auch Vibius war nun mit sich selbst zufrieden. Gespannt wartete er nun auf eine Ansprache des Tribuns, warum sie hatten antreten müssen.....

    Nach etwa fünfzehn Minuten kamen wir wieder im Waldstück an, in welchem wir bereits die letzten Bäume für den Brückenbau gefällt hatten. Jeder nahm sich eine Axt, dann teilten wir uns die Arbeit auf:


    Marcus, Meridius, Vibius und ich übernahmen das Fällen der Bäume, während Victor, Constantius und Felix das entasten übernahmen.


    Mit einem fröhlichem Lied auf den Lippen machten wir uns an die Arbeit. Jeweils zwei Mann fällten einen Baum. Dabei schlugen wir abwechselnd in gleichbleibendem Tempo die Kerbe Schlag für Schlag tiefer in den Stamm des Baumes.


    Als er bereits gefährlich wankte ertönte ein lautes


    "Baum fällt, Achtung!!!!"


    Kaum lag der Baum am Boden machte sich die andere Gruppe daran ihn zu entasten.


    So ging es eine Zeitlang im Akkord weiter.......

    Nachdem wir uns eine Weile ausgeruht hatten und uns mit derben Scherzen und Lebensweisheiten gegenseitig unterhalten hatten wurde es wieder Zeit an die Arbeit zurückzukehren.


    Wir beschlossen zunächst einen Abstecher in den Wald zu machen um noch einige Bäume zu fällen. Lieber wollten wir ein paar Baumstämme zuviel haben, anstatt zu riskieren, dass später ein unfertiger Damm instabil wird und von der Strömung mitgerissen wir.


    Wir begaben uns zum Offizier, welcher die Kontrolle über die Wagen hatten und nahmen uns auch gleich einen solche für den Abtransport der Stämme mit. Im Hintergedanken war natürlich auch der somit vermiedenen Fußmarsch in den doch etwas abgelegenen Wald......

    Mit diesen Worten trat ich ab und begab mich zu meinen Männern. Meinen Männern? Nun meine Männer waren es nicht, schließlich war ich ja auch nur ein einfacher Legionarius. Aber der Gedanke gefiel mir auch villeicht irgendwann ein paar Männer unter einem eigenen Kommando zu haben.


    Dort angekommen überbrachte ich ihnen die Nachricht vom Optio:


    "Heeeehhhh, Kameraden!! Freundliche Grüße vom Optio. Wir können Pause machen bis der erste Damm trocken gelegt ist, müssen aber noch ein paar Ersatzbaumstämme beschaffen."



    "Na das ist doch ein Wort!"


    antwortete einer der Älteren und der ganze Trupp kam wieder an Land. Zusammen setzten wir uns irgendwo in den Schatten und genossen unsere wohlverdiente Pause, bevor es wieder weitergehen würde.


    Nach und nach kamen wir ins Gespräch. Mittlerweile waren auch wir Neuen von den Anderen mehr als nur akzeptiert. Seit ich zum Legionarius befördert worden war kam ich mir vor als wäre ich in einer völlig neuen Einheit. Keine Scherze mehr, die auf meine Kosten betrieben wurden, keine blöden Anmachen. So ließe es sich aushalten.


    Sogar meine Lebensgeschichte ineressierte die anderen. Zuerst etwas skeptisch erzählte ich sie dann doch nach und nach........

    - Legionarius -


    Endlich hatte Vibius etwas Zeit gefunden sich auszuruhen und nutzte diese auch dementsprechend. Er hattesmich gerade auf seine Pritsche gelegt und suchte etwas Entspannung im Traume.


    Doch was war das?! Er war gerade eingedöst, als plötzlich die Cornicen einen ihm leider nur allzugut vertrauten Laut von sich gaben. Er warf sich noch einmal zurück auf seine Pritsche, verdrehte kurz genervt die Augen und sprang dann auf.


    Vibius hatte etwas Mühe seine ganze Ausrüstung zusammenzusuchen, doch nach und nach gelang ihm dies. Er legte alles vorschriftsgemäß an und rannte dann aus seinem Zelt.......


    ..... Auf halbem Wege machte er aber noch einmal kehrt und rannte zurück in sein Zelt. Wie peinlich, hatte er doch schlaftrunken wie er war tatsächlich sein Gladius vergessen. Zum Glück hatte dies niemand gesehen.


    Im Laufen nahm Vibius sein Gladius auf und steckte es in die Scheide. Dann rannte er in schnellem Tempo zum Versammlungspunkt und reihtesmich auf seinem Posten ein. Zum Glück war er noch nicht der Letzte......

    Wieso hatte ich mir nur schon gedacht, das dies wieder an uns hängen bleiben würde. Aber egal, so hatte zumindestens jeder was zu tun. :D


    "Nun, es fehlt nicht viel. Es kann auch sein, das genug Baumstämme da sind, aber ich möchte da auf Nummer sicher gehen. Nicht dass uns dann lediglich 10 Stück oder so fehlen. Aber wir werden uns sofort darum kümmern."

    "Zu Befehl Optio."


    Ich salutierte, auch wenn es bei meinem Aussehen eher so wirkte als versuche sich ein Bauarbeiter als Soldat. Als ich schon einige Schritte gegangen war wandte ich mich noch einmal an den Optio:


    "Entschuldigung Optio, bevor ich es vergesse. Ich bin mir nich sicher, aber ich glaube wir haben nicht genügend Baumstämme für einen zweiten Damm. Wenn möglich sollten sich ein paar Männer darum kümmern, damit wir später gleich fortfahren können."

    - Capsarius -


    Ein Capsarius hatte es sich gerade am Schreibtisch des Medicus gemütlich gemacht und die Ruhe des Valetudinariums in Friedenszeiten genossen. Er hatte die Beine auf dem Tisch und döste vor sich hin.


    Als ein Rekrut eintrat und sich nicht gerade unauffällig verhielt haute es den Capsarius beinahe vor Schreck vom Stuhl. In der Annahme, der Medicus sei eingetreten versuchte er schnellstmöglich Haltung anzunehmen. Als er erkannte um wen es sich handelte zischte er erstmal:


    "Bist du völlig übergeschnappt? Du kannst mich doch nicht so erschrecken."


    Als er sich wieder beruhigt hatte ging er dann doch auf das Anliegen des Rediviviers ein:


    "Noch mal langsam. Wer bist du und was willst du?"