Nachdem wir endlich die lange Reise von Roma über den Landweg nach Hispania überstanden hatten waren wir endlich an unserem Bestimmungsort angekommen. Agrippa minor hatte unversehrt das Ende der Reise erreicht und nun warteten wir vor der Porta der Casa Matinia.......
Beiträge von Lucius Germanicus Maximianus
-
-
Nachdem ich alle Formalitäten mit der Wache geklärt hatte die durch die bestehende Ausgangsperre einhergingen salutierte ich kurz vor dem Optio der Wachmannschaft und ritt dann durch das Tor, auf nach Hispania.....
-
Eiligen Schrittes und mit meinem Gepäck auf den Schultern betrat ich die Ställe der Equites Singulares. Es war das erste mal dass ich dieses Gebäude betrat und so sah ich mich ersteinmal genau um. Dann suchte ich mir einen Offizier, der danach aussah, als hätter er das Sagen und übergab diesem meine Befehle:
"Ich brauche ein Pferd für eine Eskortmission nach Hispania."
sagte ich kurz und knapp.
Der Decurio musterte mich anfänglich mit hochgezogenen Augenbrauen, zeigte dann aber doch schlussendlich auf einen hervorragenden Schimmel. Wahrlich ein gutes Pferd und ich war erstaunt, dass mir ein solch edles Ross anvertraut wurde.
Dann merkte der Decurio noch an:
"Sieh ja zu, dass du Pollux wieder in diesem Zustand hierher zurückbringst, sonst bekommst du es mit mir zu tun."
Daraufhin wandte sich der Decurio ab und ich verließ mit Pollux die Ställe.....
-
Wie ein wildgewordener Eber aus den germanischen Wäldern kam ich in die Stube gestürmt und begab mich ohne Worte zu meinem Gepäck und Marschausrüstung. Ich packte die notwendigsten Sachen zusammen die ich für diesen Auftrag brauchen würde und verließ die Unterkünfte genauso schnell wieder wie ich sie betreten hatte.
Die erstaunten und fragenden Blicke meiner Stubenkameraden bekam ich gar nicht mit.....
-
Ich nickte. Was sollte ich nun mit ihr machen? Diese Frage schoss mir selber durch den Kopf. Deshalb antwortete ich:
"Was würdest du an meiner Stelle nun tun? Du hast mir gesagt das du etwas angestellt hast, ich weiß aber noch immer nicht was es ist. Auf der anderen Seite bin ich sicher dass es nichts großes ist, ansonsten wüsste ich ohnehin davon. Was also frage ich dich soll ich nun machen?"
Ich zog den Mantel wieder zusammen und verhakte ihn, damit er nicht mehr aufgehen konnte.....
-
Ich lächelte und dieses Lächeln breitete sich fast in ein Lachen aus:
"Warum ich nicht gleich gesagt habe wer ich bin? Nun, vermutlich weil ich bei der Garde bin und von Natur aus Informationen sammle. Und wer spricht schon freiwillig mit einem Praetorianer über gewisse Themen."
Den wirklichen Grund für meine Verkleidung wollte und konnte ich Nadia nicht sagen, doch ganz unzutreffend war diese Aussage auch nicht.....
-
Ich sagte erst einmal gar nichts. Stadtdessen ließ ich sie wieder los um ihr zu zeigen, dass ich ihr nichts antun wollte. Ich hielt meine Hände vor ihr Gesicht, fast so als wollte ich ihr zeigen, dass diese Hände kein trockenes Blut von Folterungen oder ähnlichem an sich trugen. Dann wich ich einen Schritt zurück.
Wenn sie wollte konnte sie nun gehen, ich würde sie nicht aufhalten, doch fixierte ich sie weiterhin mit meinen Augen. Ich fragte mich, was so tragisch gewesen sein musste, dass sie eine solche Angst vor dieser Rüstung hatte.....
-
Ich erkannte die Panik, welche in den Augen von Nadia aufstieg und auch dass sie einen Schritt nach hinten wegwich.
Ich packte sie deshalb leicht am Arm und flüsterte ihr beinahe zu:
"Warte, du brauchst keine Angst zu haben vor mir."
Eindringlich sah ich sie mit meinen blauen Augen an......
-
Ich stellte mich pfeilsgerade vor Nadia hin, schob die Kapuze zurück und erwiederte ihr lächeln süffisant. Dann Griff ich an den Mantel welchen ich immer noch verschlossen trug und öffnete diesen ohne Worte gerade soweit, dass man die darunterliegende Paraderüstung gerade erkennen konnte welche ich noch von meinem Dienst als Palastwache trug.
Dann wartete ich auf eine Reaktion von Nadia......
-
Nun wurde es mir doch zu bunt. Es kratzte doch an mir, dass sie uns alle in einen Topf warf. Und schließlich konnten wir stolz auf das sein, was wir erreicht hatten. Schließlich war es nicht jedem dahergelaufenen Soldaten vergönnt bei der Garde Dienst zu tun. Wenn dieser Stolz manchesmal als Arroganz ausgelegt wurde, so war dies nicht unser Problem.
Darum fragte ich mit satirischem Unterton:
"Hm, was denkst du? Bin ich auch merkwürdig und arrogant?"
-
Auf das Wort Grünschnabel reagierte ich beinahe allergisch. Ich mochte zwar erst seit Kurzem bei der Garde sein, doch ersah ich meine Fähigkeiten nicht als schlechter als jene dieses alten Miles:
"Was heißt hier Grünschnabel, hä? Ich zeig dir gleich den Grünschnabel. Wir sind immer noch Soldaten und Soldaten sind dazu da zu kämpfen. Aber es soll ja manche geben, die lieber den ganzen Tag rumstehen wie die Statuen im Palast und vor sich hinträumen."
Ich funkelte mit meinen Augen den älteren Miles an, ohne die beschwichtigenden Worte des Optios überhaupt gehört zu haben....
-
Diese Aussage von Nadia hätte mich nun beinahe aus der Fassung gebracht, doch konnte ich mich noch beherrschen und überspielte dies indem ich in das Lachen von ihr einstimmte. Hatte ich zuvor überlegt meine Identität preiszugeben war ich nun wieder weit davon entfernt. Nun kam doch meine dienstliche Neugier durch und ich begann wieder darauf einzugehen was Nadia wohl ausgefressen haben mocht, dass sie bereits mit Praetorianern zu tun gehabt hatte:
"Du hattest bereits mit Praetorianern zu tun? Da musst du ja was ganz Besonderes sein, dass sich diese Schwarzröcke um dich kümmern."
fragte ich gespielt überrascht und neugierig. Ich versucht so abfällig wie möglich zu klingen, so wie das Gesindel der Stadt nunmal meist über uns Praetorianer sprach......
-
Ich hatte bisher geflissentlich geschwiegen und lustlos in meiner Schüssel voller Puls gestochert. Ich versuchte mich dazu zu überwinden endlich einen Löffel voll zu essen, doch konnte ich es heute nicht so recht über mich bringen. Nachdem die anderen schon lange Zeit gerätselt hatten mischt ich mich dann auch endlich ein, während ich mit beiden Händen meine Schüssel von mir weg schob:
"Ich sags euch, das wird endlich mal wieder was Großes. Wenn schon die Garde Marschbereitschaft herstellen muss, dann brennts doch sicherlich irgendwo gewaltig. Wenns nur ein kleiner Aufstand von ein paar Bauern wäre könnte sich doch die Legionen drum kümmern."
Ich machte ein verschwörerische Pause und fuhr dann fort:
"Aber ich bin froh wenn wir endlich mal wieder hier weg kommen und es mal irgendwo rund geht. Ich bins leid durchgehend vor dem Palatium zu stehen und Lieferanten nach ihren Papieren zu fragen."
-
-
Sollte ich diesem Spiel ein Ende setzen und ihr verraten was ich mache oder nicht. Dieser Gedanken kreuzte in meinem Kopf und ich entschied mich zumindest vorerst für letzteres. Dies erschien mir irgendwie lustiger:
"Ich könnte dir schon sagen was ich mache, doch dann müsste ich dich anschließend töten."
sagte ich anfänglich völlig ernst dreinschauend, doch hielt ich diese Mimik nicht langen aufrecht und so musste ich schon beinahe laut lachen......
-
Das war also der Grund. Wie Schuppen fiel es uns von den Augen, doch keiner von unserer Truppe wusste warum die Berichte nicht abgegeben waren. Wir hatten sie zwar verfasst, doch anscheinend tat dies nichts zur Sache. Wir hatten das anschließend unter uns zu klären wer hier den Bock geschossen hatte.
Doch dem Optio gab unterdessen keiner eine Antwort. Dieses "Hoffen" war ohnehin in einem Tonfall gekommen, das kein Zweifel daran bestand dass dies ein Befehl gewesen war......
-
Freundlich nahmen wir Valeria in empfang. Ich hörte mir ihre Worte an und stellte zufrieden fest, dass sie bereits alle notwendigen Angaben gemacht hatte. Diese notierte ich standartmäßig auf einer Wachstafel und wandte mich dann an Valeria:
"In Ordnung. Bitte folge mir."
-
Während wir uns auf dem Weg in den Briefingraum befanden hatten wir uns alle gegenseitig fragend angesehen, doch keiner wusste so recht was der Optio von uns wollte. Im Briefingraum angekommen standen wir nun Haltung wahrend vor Optio Decius und warteten gespannt auf eine Reaktion von diesem.....
-
Wir standen sofort von unseren Bänken auf und salutierten vor unserem Optio. Dann taten wir wie er uns befahl; wir folgten ihm.....
-
Ich legte den Kopf etwas zur Seite, dachte mir ein paar Sachen die nicht hierhin gehören und antwortete Nadia dann mit einem großen Grinsen:
"Nun ich tue das, was wir alle tun bzw. tun sollten wenn wir nicht das tun was wir gerade tun. Ich gehe meinen Verpflichtungen nach."
Ein komplizierter Satz mit noch weniger Sinn, doch gefiel mir diese Arte von Konversation. Obwohl manche Leute auf solche Gespräche nicht gerade höflich reagierten wollte ich sehen wie Nadia darauf reagierte......