Beiträge von Lucius Germanicus Maximianus

    Es entkam mir ein lautes Lachen, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. Dann fixierte ich Cato mit meinen Augen und entgegnete ihm ruhig, völlig unbeeindruckt von seiner Drohung:


    "Du willst die Wache rufen? Nur zu, versuch es. Aber glaubst du wirklich diese Wachmänner wagen es sich an einem Praetorianer zu vergreifen? Diese Wachen wissen dieser Uniform Respekt zu zollen, und sie werden sich bestimmt nicht mit drei Praetorianern zeitgleich anlegen."


    Meine Kameraden, welche vor dem Tor standen hätten tatsächlich sofort eingegriffen wenn sie irgendwelche Gefah für mich verspürten


    "Sei dir sicher, auch wenn deine Regia Wachen in der Überzahl sind, sie würden sich nicht lange gegen uns stellen. Dazu fehlt ihnen die Kampferfahrung und der Wille. Mindestens dei Hälfte von denen träumt selber davon Praetorianer zu werden. Aber wenn du ein Blutbad anrichten willst, nur zu."


    Ich machte wieder eine Pause und verschränkte meine Hände nun auf dem Rücken:


    "Und was glaubst du wie der Gardepraefect reagieren wird wenn er erfährt, dass ein einfacher Provincialbeamter es gewagt hat sich an seinem Boten für den Proconsul zu vergreifen?"

    Ein übles Grinsen überstrich mein Gesicht. Es gab doch nichts schöneres, aber auch lästigeres als sich mit einem Beamten rumzuschlagen:


    "Sieht diese Uniform so aus als wäre darin jemand erstochen worden. Wenn, dann müsste doch irgendwo eine Naht oder ähnliches zu sehen sein."


    Ich drehte mich demonstrativ langsam vor Cato um ihm auch wirklich jeden Zentimeter meiner Uniform zu zeigen, welche in einem perfekten Zustand war.


    Dann fuhr ich fort:


    "Warum sollte ich dich töten? Es gibt bei weitem bessere Methoden jemanden zu sprechen zu bringen. Tod nützt du mir noch weniger als lebendig."


    Kurz darauf fügte ich noch vieldeutig hinzu:


    "Warst du schon einmal in einem Carcer der Garde?"

    Ich spürte wie Zornesröte in mein Gesicht stieg. Wäre ich nicht so lange auf Disziplin gedrillt worden, ich wäre wohl auf Cato losgegangen. Doch so versuchte ich mich wieder zu beruhigen und ich fuhr in gespielt ruhigen Sätzen fort:


    "Du bist also der Meinung, dass einem Praetorianer eine Uniform gestohlen werden kann. Ich will dir jetzt sagen wie man die Uniform eines Praetorianers bekommt: Man tötet ihn. Ein Praetorianer lebt und stirbt für diese Uniform, doch das kann ein Zivilist wie du wahrscheinlich gar nicht verstehen."


    Damit war dieser Punkt hoffentlich geklärt, denoch erdreistete sich dieser Mann einiges. Bei dem Proconsul hätte ich villeicht soviel Widerstand erwartet, doch von einem einfachen Provincialangestellten? Niemals.


    Nach einer elend langen Pause fuhr ich dann fort:


    "Was würde der Kaiser wohl dazu sagen, wenn er erfahren würde das sich die Provinzverwaltung von Hispania dagegen sperrt Informationen über diese Krise weiterzugeben. Könnte es villeicht sein das ihm der Gedanke kommt das ihm diese Beamten villeicht doch nicht so treu ergeben sind wie sie immer von sich selbst behaupten."


    Ich ließ diese rhetorische Frage kurz wirken bevor ich schon beinahe drohend hinzufügte:


    "Und sei versichert, du hast ja gar keine Ahnung wie ich mich gegen einen zivilen Mann durchsetzen kann wenn es sein muss."

    Ich zog die rechte Augenbraue hoch ob der Antwort des Magister Officiorum. Auch wenn ich noch ein einfacher Miles war, so erwartete ich doch Respekt vor der Uniform der kaiserlichen Garde.


    Deshalb begann ich satirisch:


    "Gilt es in Hispania auch als Höflichkeit dem Kaiser gegenüber einen Aufstand anzuzetteln?"


    Dann machte ich eine Pause und fuhr gleich arrogant fort:


    "Es hat dich nicht zu interessieren wer die Informationen braucht. Wenn ein Soldat der Garde von dir Informationen wünscht, dann will er diese nicht weil er nichts besseres zu tun hat, sondern weil es so ist."


    Ich bäumte mich demonstrativ vor Cato auf und blieb in dieser Haltung einstweilen stehen......

    Ich folgte der Wache bis vor den Eingang zum Officiums des Magister Officiorum. Ich musste schon beinahe lächeln wie ernst die Wachen hier in der Regia ihre Pflicht nahmen, auf der anderen seite gefiel es mir aber auch.


    Trotzdem hoffte ich, dass man mich ob meiner Zugehörigkeit zur Garde auch hier nicht lange aufhalten würde. Ohne etwas zu sagen trat ich vor die Wachen und stellte mich in voller größe vor ihnen auf. Den Rest verstanden sie doch hoffentlich ohne Worte.


    Zeitgleich zog es der Wachmann der mich hergebracht hatte wohl vor wieder zu verschwinden und seinem Dienst am Eingang nachzukommen....

    Also, das war doch nicht zu fassen. Ich war lange Zeit selbst der Palastwache zugeteilt, deshalb wusste ich wie dem armen Kerl zumute sein musste. Das was er gerade durchmachte war in etwa das selbe, wie ich es immer wieder mit Senatoren ecc. erlebte. Doch woher sollte ich wissen wohin ich gehen sollte da ich noch niemals in Hispania, geschweigedenn in der Regia war. Aber ich versuchte diesesmal freundlich zu bleiben und antwortete ruhig:


    "Wenn ich genug Zeit hätte villeicht, doch da ich es eilig habe würde ich es bevorzugen wenn du mich dorthinbringst."


    Dann wandte ich mich an meine beiden Kameraden, welche sich immer noch um die Pferde kümmerten und flüsterte ihnen etwas zu. Dann drehte ich mich wieder zu der Wache und hoffte das diese sich nun mit mir auf den Weg machen würde......

    Nachdem ich mittlerweile doch schon einige Zeit bei der Garde diente hatte ich auch deren Stolz und Ehrgefühl übernommen und reagierte deshalb äußerst harsch:


    "Ich bin hier um mit dem Magister Officiorum zu sprechen, das ist mein Besuchsgrund. Mehr brauchst du nicht zu wissen."

    Sim-Off:

    ich tu einfach mal so als wäre es fast zur gleichen zeit als der informant eintrifft wenns euch recht ist


    Während vor uns gerade ein Mann im Inneren der Regia verschwand kamen auch wir, drei Praetorianer an der Zahl an der Regia an. Ein weiterer Praetorianer hatte sich inzwischen unter die Menge der Stadt begeben um dort nach Informationen zu forschen.


    Ich gab mein Pferd wieder einem Kameraden und zusammen traten wir an die 10 Wachen heran. Nachdem ich diese skeptisch gemustert hatte stellte ich mich vor:


    "Salve, mein Name ist Germanicus Maximianus. Ich wünsche den Magister Officiorum zu sprechen."


    Ungeduldig wartete ich.....

    Nachdem ich meine Unterredung mit dem Proconsul gehalten hatte machte ich mich wieder auf den Weg nach draußen. Bei meinen Kameraden angekommen nahm ich mein Pferd wieder an mich und verließ mit ihnen zusammen die Casa.....

    "Ja natürlich, in der Regia."


    wiederholte ich die Antwort des Proconsuls. Dann sah ich dem Proconsul direkt in die Augen und meinte dann gewohnt kühl und ohne Höflichkeitsfloskel:


    "Gut, dann habe ich alles wichtige von dir Erfahren. Wenn es von deiner Seite nichts mehr gibt was du mir mitteilen willst, dann werde ich mich in die Regia begeben um weitere Informationen einzuholen."

    "Ich verstehe."


    antwortete ich anfänglich vieldeutig. Dann dachte ich einige Momente nach als mir etwas anderes einfiel:


    "Proconsul, bist du im Besitz von schriftlichen Informationen über die beiden Aufrührler Pompeius Strabo und Helvetius Sulla? Ich könnte diese gut gebrauchen. Ich spreche von Lebensläufen, eventuelle Liebschaften. Kurz alles was nützlich sein kann."

    Ich schaute plötzlich unwillendlich überrascht und etwas verstört drein, was ich aber sofort wieder unterband. Der Proconsul, als derzeitiger Oberbefehlshabender wusste nicht wo seine Truppen genau standen. Das war für mich als Soldaten kaum vorstellbar. Doch nickte ich bejahend, um den Proconsul nicht unnötig zu reitzen.


    Trotzdem würde dieser Umstand vermutlich in meinen Bericht finden. Aber vorerste einmal wollte ich diesen Punkt überspringen und ich fragte weiter:


    "Wie lange ist es her seit du das letzte mal von den Cohorten gehört hast und wieviele Männer stehen unter dem Kommando von Petreius Cato?"


    Als ich den Namen aussprach wurde mir zunehmend bewusst, dass ich nicht das geringtst über diesen Mann wusste, was aber auch nicht besonders verwunderlich war, angesichts der Tatsache das er nur eine eher unbedeutende Einheit kommandierte.....

    Ich nickte zustimmend und nahm nun bequeme Haltung an. Ich verschränkte meine Arme auf dem Rücken, blieb aber weiterhin pfeilsgerade stehen. Dann kam ich noch einmal auf meine andere Frage zurück, bezüglich der Truppen welche mir der Proconsul noch nicht beantwortet hatte. Trotzdem blieb ich höflich und tat einfach so als hätte Agrippa diese Frage überhört:


    "Wo stehen zur Zeit die Truppen aus Emerita und wer führt das Kommando über diese?"

    "Abgesetzt?"


    fragte ich anfänglich doch recht erstaunt und vergaß die Frage wegen des Essen und Trinkens völlig. Dann fuhr ich fort:


    "Was bedeutet das für den Aufstand. Ist dir bekannt wer der leitende Kopf der Aufständischen war? Pompeius Strabo alleine oder ist auch Helvetius Sulla imstande diesen Aufstand weiterzutragen?"


    Es war für meinen Geschmack doch recht ungewöhnlich das ein Aufrührler nach der Einnahme einer Stadt einfach so seine Truppen, wenn man diese Aufständischen so bezeichnen konnte, einfach verließ.


    "Was meinst du, ist damit zu rechnen das große Teile der Bevölkerung von Corduba mit den Aufrührlern symphatisiert oder ist diese kaisertreu. Zudem, wo stehen die Truppen aus Emerita zur Zeit und unter wessen Kommando stehen sie?"

    Ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Es war doch immer das Selbe mit ranghohen Politikern. Doch um die Lage nicht eskalieren zu lassen verkniff ich mir eine leicht beleidingende Antwort und gab gelassen zurück:


    "Sicher, du bist Statthalter dieser Provinz, doch ich bin Praetorianer. Und bei uns Praetorianern gibt es eine klare Rangordnung. Ich hatte Befehl deinen Sohn hierher zu eskortieren, nicht dich darüber aufzuklären, wie die Pläne des Imperators und des Praefectus Praetorio aussehen bezüglich einer Mission in Hispania."


    Ich machte eine kleine Pause, fuhr dann fort:


    "Und du wirst sicher verstehen, dass der Kommandostab der Garde nicht einem jeden einfachen Miles haargenau die Deteils einer Mission vor deren Beginn anvertrauen. Deshalb kann ich dir nichts sagen was ich selber nicht weiß."


    Dies entsprach zwar nur zur Hälfte der Wahrheit, doch würde der Proconsul noch früh genug vom eintreffen der Garde in Hispania erfahren. Spätestens dann wen sie an Land ginge.


    Daraufhin kam ich auf die Informationen zu sprechen, die ich mir erhoffte:


    "Nun, ich möchte von dir einiges wissen: Truppenstärke der Aufständischen, Lager der Aufständischen, aktuelle Lage, bisher eingeleitete Schritte deinerseits und der Curia, Anführer der Aufständischen ecc. ecc."

    Ich blickte erst kurz zu Boden, dann blickte ich wieder Agrippa direkt in die Augen um auf seine Fragen zu antworten:


    "Nein, ich habe keine anderen Anweisungen vom Imperator und auch keine, welche mir mein Praefect mitgegeben hat. Wann die Truppen eintreffen?........Nun ich hoffe du hast Verständnis, wenn ich dir diese Frage aus Gründen der Geheimhaltung nicht beantworten kann."


    Ich wollte schon Enden, als mir doch noch etwas einfiel:


    "Aber ich hoffe du wirst mir bereitwillig Auskunft über die Lage hier in Hispania geben. Der Informationsfluss von Hispania nach Rom scheint in den letzten Tagen nicht gerade überschwenglich gewesen zu sein. Unser Agentennetzwerk hat zwar zuverlässig Informationen geliefert, doch sind diese auch immer schon einige Tage alt."


    Etwas verärgert blickte ich an die Wand des Tablinums......

    .....und ich ließ auch nicht lange auf mich warten. Vor der Porta angekommen klopfte ich höflichkeitshalber an, trat aber ein ohne auf eine Erlaubnis zu warten. Zu wichtig waren die Dinge die zur Zeit geschahen und zu knapp war die Zeit um auf Höflichkeitsfloskeln Wert zu legen.


    Ich trat nahe an den Schreibtisch heran und begrüßte Agrippa, den Proconsul von Hispanien:


    "Salve Matinius Agrippa. Ich gehöre der Eskorte deines Sohnes an und kann dir guten Gewissens berichten, dass dein Sohn unbeschadet wieder in Hispania angekommen ist."


    Dann machte ich eine kleine Pause und griff hinter meine Uniform, wo ich einen Brief herausnahm. Dies war der Brief den mir mein Vorgesetzter mitgegeben hatte. Er stammte vom Imperator persönlich und war allein an den Proconsul gerichtet. Deshalb trug ich ihn stets bei mir und hatte ihn niemandem gezeigt.


    Bevor ich den Brief übergab überprüfte ich noch ein letztes Mal das Siegel und konnte zufrieden feststellen, dass es noch immer unbeschadet war. Dann überreichte ich den Brief an den Proconsul und wartete auf seine Reaktion....


    Sim-Off:

    PN

    Anscheinend sah sich niemand dazu genötigt sich um uns zu kümmern, deshalb schritt ich etwas an einen an der Porta postierten Sklaven heran und sprach ihn wenig freundlich an:


    "Ist Matinius Agrippa zu sprechen? Ich habe etwas, was ich nur ihm persönlich übergeben werde. Oder wo kann ich ihn finden?"


    Ich blickte finster drein und allem Anschein nach war auch in Hispania bekannt, was die Uniform eines Praetorianers bedeutete, denn der Sklave lehnte nun nicht mehr lässig an der Porta, sondern schenkte mir seine volle Aufmerksamkeit........


    Sim-Off:

    bitte erbarmt sich einer meiner wenigkeit :D