"Ich kenne Meridius nicht sonderlich gut. Ich sah ihn nur wenige male als kleines Mädchen. Schon früh wurde ich zur Erziehung zu meiner Tante nach Griechenland geschickt."
Sie nahm einen Schluck Honigwein.
"Wo hast du deine Kindheit verbracht? Hast du studiert?"
"Ist Meridius denn ein guter Patron?" 
Livia lehnte sich etwas zurück.
"Du kennst ihn gut? Woher denn?", fragte Livia intressiert
Ich meinte 'das Treffen' nicht so wie du es verstehst
Substantiviertes Verb, es kommt hier also von treffen.
Das Treffen, wobei treffen hier als verb gemeint ist, also allgemeiner und nicht auf ein bestimmtes Treffen bezogen
Natürlich alleine, wer sollte schon mitkommen.
"Ja, aber einige Sklaven werden mich begleiten und in Germania selber gibt es schließlich genug Decimer."
Auch Livia besuchte die Ludi Florales. Auch sie würde gleich nach Germania zu den Spielen reisen. In Germania würde sie hoffentlich ihren Pater treffen. Zusammen mit einem Sklaven, der für ihren Schutz und ihr leibliches Wohl sorgte, betrachtete sie das Treiben.
"Danke."
Sie nahm den Becher und trank einen Schluck.
Sie kannte sich nicht so gut mit der Verwaltungsstruktur Italia's aus, aber sie hatte in Erinnerung, dass ein Comes ein ziemlich wichtiger Mann war
"Hast du da überhaupt genug Zeit um sich mit mir zu treffen?
Wobei das Treffen wohl erstmal nichts wird. Ich werde zu den Spielen nach Germanien reisen." 
"Und da wohnst du? Wieso nicht eine der netteren Städte um Rom herum?"
Livia würde nie in einer Stadt leben, die größtenteils zum Ummschlagplatz diente. Da konnte man bestimmt garnicht schlafen bei den vielen Wagen, die da Waren ablieferten.
"Ich war viele Jahre bei meiner Tante in Griechenland. Und seit gestern erreichte ich Rom."
Der Honigwein wurde gebracht. Wenigstens das ging schnell.
"Als was arbeitest du in Rom?"
"Ist Ostia eine schöne Stadt zum Wohnen? Ich dachte sie wäre nur ein Umschlagplatz für Waren."
Sie zuckte kurz mit den Schultern.
"Ich lebe seit gestern wieder in Rom."
Dann kam der Kellner, bzw. die Kellnerin.
"Einen Honigwein mit ein wenig Huhn a la Fronto."
Sie schaute zu ihrem Begleiter.
"Und du Detritus?"
Es schien keine Bedienung zu kommen also betrachtete sie auch Detritus. Sie fragte sich welches Amt er bekleidete, so dass er ihr so einfach eine Tunika aus Seide kaufen konnte.
"Kommst du aus Rom?", fing sie ein Gespräch an.
Detritus schien im Gegensatz zu Livia den Weg zu kennen und so folgte sie ihm zur Taberna Apicia. Immer scheiner Hand nach. 
»»»»» Gang über das Forum »»»»»»
Zusammen mit Detritus betrat sie die Taberna. Ihre neue Tunika hatte sie immer noch an. Die Seide glänzte schön im Licht der Öllampen, die überall in der Taberna standen um den großen Raum zu erhellen. Livia zog Detritus in einen Tisch in einer hinteren Ecke. Dort setzte sie sich auf einen nicht gerade bequemen Stuhl. Die Kissen fehlten. Vielleicht fehlte es der Taverne an Geld um ihre Ausstattung zu verbessern? Sie lächelte Detritus zu und schaute sich dann nach einem Sklaven um, der bereit war ihnen etwas zum Essen und Trinken zu bringen.
Livia antwortete freundlich dem Sklaven:
"Salve, ich bin Decima Livia, Tochter des Phillipus und Enkelin des Cato. Ich wollte darum bitten mich hier häuslich niederlassen zu dürfen und auch würde ich gerne mit einem der Bewohner sprechen, die diese Casa verwalten."
"Oh, äh Danke, Detritus."
antwortete sie auf das Lob hin und bemerkte dann den Händler.
Sie beobachtete das Gespräch zwischen den beiden Männern und sagte am Ende lächelnd zu Detritus:
"Danke! Sie gefällt mir aufjedenfall."
Etwas schüchtern schaute sie Detritus an.
"Sagmal, was hältst du davon, wenn wir heute zusammen Abend essen? Die Taberna Apicia hat glaube ich einen guten Ruf."
Livia lächelte dem Mann zu.
"Nein, eilig nicht gerade. Ich bin noch nicht lange wieder in Rom und habe nicht wirklich viel zu tun."
Sie legte nun auch die restlichen Tuniken weg und nahm wieder die grünliche. Nachdenklich betrachtete sie sie einen Moment.
"Nein, aber ich denke das tue ich jetzt."
Sie sah sich nach einer Umkleidemöglichkeit um und fand schnell eine.
Als sie wieder hinter dem Vorhang hervorkam, hatte sie die Tunika an.
Sie blickte an sich herunter.
"Ich würde sagen die passt, was meinst du Detritus?"
"Die Freude ist ganz auf meiner Seite." meinte sie zu Detritus.
Lächelnd schaute Livia zu den beiden Männern. Welche sollte sie nun nehmen?
"Oh Danke." sagte sie als der eine Octavier ihr beim Aufsammeln half.
"Ich glaube ich nehme die blassgrüne. Ja, nur wo steckt der Verkäufer?"
Livia erwiederte sein Lächeln.
"Schade, Ich kann mich nicht entscheiden zwischen einer schlichten weißen Tunika und einer blassgrünen."
Sie hielt die beiden entsprechenden Tuniken hoch, doch dabei fielen leider die restlichen Kleidungsstücke von ihren Armen. Schnell legte sie beide Tuniken weg und sammelte dann den Rest vom Boden auf.
"Ich bin Decima Livia, und mit wem habe ich das Vergnügen?"
Livia stand mit dem Rücken zur Tür und bemerkte nicht, dass noch ein weiterer Mann eintrat. Als sie sich umdrehte hielt sie ihn für den Besitzer und sprach ihn an:
"Salve, ...? Bist du der Besitzer der Schneiderei? Ich bräuchte etwas fachkundige Beratung."
Livia dankte und betrat den Laden. Ihre Sklaven blieben neben dem Eingang stehen und wartete auf ihre Herrin.
Drinnen betrachtete sie das Sortiment und schaute sich nach einer zu ihrer blassgrünen Stola passenden Tunika um. Eine blaue kam nicht in Frage. Rot? Nein, passte auch nicht. Auch Hellgelb, Türkis und Violett. Mit immer noch einigen Tuniken und einer Palla auf dem Arm sah sich Livia nach dem Besitzer um. Der konnte sie ja beraten.
Schnell war gefunden, was gesucht. Jedoch blockierte ein Soldat den Eingang des Geschäfts.
"Salve, was ist mit diesem Laden, so dass ihr die Tür blockiert, Miles?", fragte Livia lächelnd.
Livia, die mitten auf dem Forum war, ging nun zügig an den Rand des Forums, dort wo die Geschäfte fest in den Häusern am Rand waren. Langsam ging sie an den Fassaden entlang, auf der Suche nach einer Schneiderei. Sie brauchte doch dringend eine neue Tunika.
