An der Seite der kämpfenden Soldaten der II. und mittendrin im Getümmel stand auch die Reiterei. Der Vorwärtsschwung war verpufft und die Männer hatten sich in gefährliche Einzelkämpfe verstrickt. So mancher fand sich nach kurzem Gerangel tot auf dem Boden wieder und hauchte sein Leben unter den Füßen der vorrückenden Kameraden aus. Allgemein sah es ganz gut aus für die Legion, weswegen Victor es wagte den reitern den Befehl zum Rückzug und Sammeln hinter den eigenen Linien zu geben.
Bei weitem waren es nicht mehr alle Reiter, aber der sich abzeichnede Sieg und das nahen der Verstärkung hatten die Moral gestärkt, weswegen der Tribun wieder den Befehl zum Angriff gab.
"Versucht eine Gruppe Germanen einzukesseln und zu entwaffnen. Die II. und die III. Turma fassen den Feind von hinten! Zum Angriff!"
Wieder ging es gegen die Linien der Germanen, wieder wurde die erste Reihe durchbrochen und die I. und IV. Turma begannen den Feind zu binden, während die anderen beiden weiter durch die Feinde brachen und die Germanen einzukesseln versuchten.
Für Victor und sein Pferd ging dieser Angriff aber nicht sonderlich gut vonstatten. Der Klepper stolperte über die Lanze eines Germanen und warf seinen Reiter vornüber ab. Mit dröhnendem Kopf und etlichen Sternen vor den Augen kam der Tribun ein paar Meter weiter auf dem Boden an. Sein Gladius lag 3 Fuß neben seiner Hand, aber für den Moment konnte er kein Teil seines Körpers bewegen und versuchte erstmal mühsam wieder zu Atem zu kommen.
Die Germanen allerdings ließen ihm nicht soviel Zeit und als einer der Barbaren mit einer Axt auf ihn einschlug, blieb nur noch genug Kraft für eine Drehung zur Seite, leider trug ihn diese weiter weg von seiner Waffe. Als der Germane weiter nachsetzte, kam Victor schwankend zum Stehen. Unbewaffnet und ohne Schild hatte er dem nächsten Angriff nichts entgenzusetzen. immernoch benebelt vom Sturz liess er sich wieder zu Boden fallen, wobei der Schlag des Germanen, der auf Victors Rippen gezielt hatte, nicht voll aber zumindest so traf, dass der Tribun einen tiefen Schnitt in der Brust und 2-3 gebrochene Rippen davontrug.
Keuchend stiess er den Atem auf und im Angesicht des Todes tastete er verzeifelt den Boden nach irgendetwas ab, dass man als Waffe gebrauchen konnte. Als der Barbar nun zum finalen Schlag ausholte krallten sich Victors Finger um den Schaft einer zerbrochenen Lanze. Das zerplitterte Ende hob er hoch und als der Germane über ihm war, rammte der Tribun ihm das Holz in die Brust. Röchelnd kippte der Mann zur Seite und Victor blieb erstmal erschöpft auf dem Boden liegen, bevor er sich unter Schmerzen aufrappelte, zurück zu seinem Gladius schlurfte und danach wieder auf seinem Klepper der, unverletzt aber nervös schnaubend, da stand und auf seinen Herren wartete. Victor versuchte die Schmerzen beim Aufsteigen zu ignorieren und wandte sich wieder dem Geschehen der Legionsreiterei zu.
Nach kurzer Zeit war dann die erste Gruppe Germanen eingekesselt und von ihren Volksgenossen getrennt, aber der Großteil dachte nicht daran die Waffen zu strecken und so mussten die Meisten im Nahkampf getötet werden. Einige allerdings waren aber nach einem Zusammenstoß mit den Reitern bewusstlos aber lebendig liegengeblienen. Diese schickte der Tribun unter Bewachung zum Legaten. Ausserdem sollte gleich nach neuen Befehlen nachgesucht werden.