Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Zitternd erhob sich Victor und folgte Aelia schweigsam nach. Er wusste nicht, ob er sie innerlich berührt hatte, er konnte nur hoffen und sich der Kraft der unsterblichen Venus anvertrauen.


    Druassen sog er die kühlere Luft ein und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Als er allerdings Aelia wieder erblickte wusste er, dass dieser Kampf verloren war.


    "Aelia, ich wolte dich nicht blamieren, aber ich halte es nicht mehr aus. Glaub mir doch bitte!"


    "Ich mach dir keine Vorwürfe, Iuno bewahre, dass ich jemals auf den Gedanken käme soviel Wein zu trinken."


    Über sich selbst erschrocken starrte Victor die Scherben auf dem Boden an. Er wagte es nicht mehr in die kalten Augen von Aelia zu blicken. Irgendwas war mit dem Becher zusammen in ihm zerbrochen. Was brachten alle Senatorensitze dieser Welt und noch so viele Männer unter dem eigenen kommando, wenn man niemanden hatte, mit dem man sich über den Erfolg freuen konnte?


    Besonders, wenn man niemanden wie Aelia hatte um sich über das leben zu freuen und ejden Tag zu geniessen? Was waren alle Kaiser und Vaterländer dieser Welt wert, wenn niemand zu Hause auf einen wartete und wenn es niemanden gab, den man beschützen musste? Was, was bei Iuno, Venus und Mars war das Leben dann wert?


    "Oh Aelia, es tut mir so unendlich leid. Glaub mir doch bitte! Ich hab dich, nein ich liebe dich doch mehr als meine Uniform und den purpurnen Streifen. Warum solte ich dich willentlich aufgeben wollen? Warum? Warum?


    Ich quäl mich selbst nun schon so lange mit dieser Frage und ich finde keine Antwort, ich... ich weiß nicht, wie ich dir BEWEISEN kann, dass ich dich noch immer liebe und das ich niemals etwas anderes tat. Oh bitte sag mir, wen nes irgendwas gibt, was ich tun kann, um es dir zu beweisen... bitte..bitte..."


    Die letzten Worte hatte Victor auf Knien vor ihr aus sich herausgepresst, nachdem er Corvus von sich abgeschüttelt hatte. Die Umgebung und die Leute die ihn anstarrten waren in weite Ferne gerückt und der Augenblick dehnte sich in die Ewigkeit.

    Aus trüben Augen blickte Victor auf. Wenigstens ignorierte sie ihn nicht völlig, oder lief einfach weg.


    "Salve Aelia..."


    Mit einem fragenden Blick folgte er ihrem Nicken und entdeckte Octavia Jentia. Traurig schütteltte er den Kopf.


    "Ich wollte damals wirklich nicht dir weh... ich... sie.. sie ist meine Schwester, Octavia Jentia, dass kannst du dir von Quintus Decimus Mercator bestätigen lassen, falls du mir nicht mal mehr das glaubts."


    Mit einer zitternden Hand fuhr sich Victor durch seine Haare und deutete dann auf Corvus.


    "Wie ich sehe, bist du ja über mich auch schon hinweggekommen..., aber nein, das soll kein Vorwurf sein.


    Ich..ich kann dich und Falco ja verstehen und ich weiß wirklich nicht, was in mich gefahren war, bitte laube mir. Ich wollte doch wirklich nicht..."


    Plötzlich liess Victor den Becher fallen, wo dieser klirrend zersprang, als ihm zum ersten Mal wirklich klar wurde, was dieser Verlust ihm bedeutete.

    "Strammen" Schrittes und mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen kam Victor bei einer Kline direkt neben Didia Aelia an. Schwer liess er sich auf den Platz fallen und versuchte die tanzenden Iunos vor seinen Augen zu vertreiben, die scheinbar unaufhörlich mit Iuppiters Blitzen nach ihm warfen. Victor wurde aschgrau bis weiß und betete zu venus, dass dies kein schlechtes Vorzeichen war.


    Iuno, die Bestraferin aller "Göttergatten", musste doch eigentlich wissen, dass er Aelia nicht hatte verraten wollen. Betrübt schüttelte er den Kopf.


    "Ich... ich..."


    Verzweiflung und unendliche Scham liessen Victor verstummen.

    Zitat

    Original von Gaius Scribonius Curio
    "Lass deine Ohren nur offen, du Brüderlicher. Dies und die Sitten unserer Vorväter werden uns die Situation schon überstehen lassen ;)."


    Nun blickte Curio in die Runde und suchte Macrinius.


    Victor nutzte die Gelegenheit, nichts sagen zu müssen und stürzte den Becher in sich hinein. Dem Sklaven, der kam um diesen wieder aufzufüllen, bedeutete er gleich stehen zu bleiben. Die ganzen glücklichen Leute um ihn herum machten Victor innerlich krank und er hoffte wenigstens mit einer ansehnlichen Menge Weines intus den Abend zu überstehen.


    Fünf Becher und dem erhofftem Ziel immer noch kein Schritt näher, fasste Victor den Entschluss sein Heil im Untergang zu suchen und bewegte sich zielstrebig (aber nicht unbedingt geradlinig) auf eine bestimmte weibliche Person zu.


    Unterwegs propfte er sich noch etwas sehr, sehr scharf Gewürztes in den Mund, um den Wein-Atem zu überdecken.

    Nach den letzten recht gut gelungenen Würfen, führte der PP den Probatus zu einer kleinen Markierung und deutete wieder auf die Steine.


    "Von hier ist der erste Stein ungefähr 50 Fuß entfernt, der zweite 67 Fuß und der dritte Stein 83 Fuß. Das entspricht ungefähr der maximalen Wurfweite für den Pilum bzw. der Angriffsweite. Noch jeweils 10 Wurf auf jeden Stein von hier und versuch dich dabei so gut es geht mit dem Schild zu schützen.


    Danach sind wir mit dem Pilum erstmal fertig und du läufst 30 Runden aus, in voller Montur natürlich. Morgen dann wieder hier erscheinen! Also hopp, hopp!"

    "Wie? Nicht hier was tun, verflucht..."


    Mit einigen klirrenden und vom Gewicht her nicht zu unterschätzenden Gegnständen kam der Miles aus dem angeschlossenen Lagerraum zurück und überreichte sie an den Probatus.


    "Nur noch den Empfang gegenzeichnen und wieder auf dem Exezierplatz melden!"

    Mit einem scutum kam der PP von einem kurzen Gang wieder und drückte selbiges dem Probatus in die Hand.


    "So, ziel über das scutum den Stein an und dann führ den pilumn dicht an deinem rechten Ohr vorbei darauf zu. Achte darauf, dass dein Arm am Anfang beim Ausholen und am ende beim Wegwerfen gestreckt ist und gib zum Schluss den letzten Schwung durch dein Handgelenk. Versuch noch mal 5 Wurf auf jeden Stein!"

    "Na dir wird die Grundausbildung mal wirklich !... Ich hoffe die Tuniken reisssen nicht andauernd!"


    Ein lautes Fluchen, einigen weiteren derben Soldatenworten und einem lauten Geräusch (nicht unähnlich dem eines zerbrechenden Regals) später, quoll der Miles mit der Kleidung aus dem Lagerraum wieder hervor.


    "Empfang bescheinigen und nicht länger hier die Zeit vertrödeln!"

    Der PP drückte dem etwas verdutzten Probatus ein Übungs-Pilum in die Hand und begann dann zu erklären.


    "Höchstwahrscheinlich wirst du den Pilum nur ab und zu mal zu Übungszwecken wiedersehen, aber sollten Roms Mauern belagert werden, wäre es besser du weisst, wie man damit umgeht. Also versuch mal je 5 Würfe auf die 3 Steine dort, die in regelmässigen Abstand von einander entfernt liegen!"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    [i]"Ja, leider scheint der traditionelle Operationsradius der Cohortes Urbanae von etwa 100 km rund um die Stadt Rom in den Gesetzen momentan nicht festgehalten zu sein.


    Was aber dringend geändert gehört! Jetzt muss ein Verbrecher ja nur Rom verlassen einen Schritt vor den CU verlassen und diese müssen die Legio I anrufen. Bis dahin ist der ja über alle 7 Berge.