Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Bei Macers Feststellung, dass Victor am ehesten herausfinden können sollte, ob senatorische Beteiligung bei einem Straßenbau erwünscht war, nickte er nur unverbindlich. Da hatte der Consul ja schließlich durchaus recht... bei der anschließedenen Diskussion über Salinator schieg der Octavier aber lieber still. Als Klient des Praefectus Urbi stand es ihm nicht an zu lästern... andererseits fühlte er sich aber auch nicht verpflichtet seinen Patron in irgendeiner Weise verbal in Schutz zu nehmen.


    Als der Consul dann jedoch auf eine Beschäftigung seinerseits im Bereich des Cultus Deorum zu sprechen kam, warf Victor doch einen kurzen Vorschlag ein. "Nun vielleicht wäre es ja auch eine Möglichkeit die Sodales Augustales Ulpiani zu beleben?" Was für ehemalige Klienten des Divus Iualinus ja irgendwo naheliegend war.


    Das Thema Senat ließ Victor wiederum aus, es gab Bereiche wo er sich ehrlich mehr engagiert hatte, als in diesem Gremium. Zumal ja Macer auch seine Frage direkt an Agrippa richtete.

    Zum Zeichen, dass er Macers Pläne weder bejubelte, noch ablehnte machte Victor eine vage handbewegung. "Nun ich bin sicher du wirst deinen Weg gehen." Mit einem großen Schluck, leerte Victor seinen Becher dann zur Neige und stellte ihn vor sich ab. "Gibt es dann noch etwas, worüber du sprechen möchtest, oder wollen wir das Gespräch hier beschließen?"

    "Soweit ich das verstanden habe, will auch nicht Salinator selbst das Gutchaten sondern unser Kaiser Valerianus. Livianus hat ihm wohl einen Brief geschrieben und seine Sichtweise auf den Fall dargestellt."


    Kurz warf Victor diese Worte auf den Einwand von Mattiacus ein, dann lauschte er jedoch aufmerksam den Worten des Decimers. Auf einer kleinen tabula, die er hervorkamte, machte sich der Senator zudem einige Notizen zu dem was der magister iuris sagte. Nachdem Mattiacus geendet hatte, schrieb Victor noch weiter in die Stille hinein, bevor er der Frage nach den Getränken aufblickte.


    "Äh, wie wäre es mit einem Schluck Wein?" Auch wenn dieses Getränk nicht den Wünschen des Decimers entsprechen sollte, winkte Victor schonmal nach dem Wirt, damit er sie an ihrem Tisch registrierte.


    Bevor der Wirt jetzt allerdings kam, wandte sich der Octavier nochmal mit einer Nachfrage an sein gegenüber.


    "Nun, dass eine Anklage in diesem Fall erheblich überzogen war, da stimme ich dir persönlich zu." Und Victor fragte sich, warum sein Neffe sich darauf eingelassen hatte die Anklage zu vertreten. Andererseits hatte sich ja auch der Senator dazu bereit erklärt das Urteil zu verteidigen. "Jedoch... ganz prinzipiell widersprach doch weder die Anklage noch das Urteil den Gesetzen, oder?" Auch wenn es bei diesem Fall ja auch noch ein paar Umstände gab, die nicht ganz normal waren.

    Eine kleine Ewigkeit ließ sich Victor zeit, bevor er weitersprach.


    "Nun, ich frage nicht ohne Grund nach ihm, wie du dir vielleicht denken kannst. Ich wollte mit dir nämlich über seine Verurteilung reden... schließlich warst du ja dein Advocatus." Hm, so wie er das jetzt gesagt hatte, klang das ein wenig als wollte er neugierig nachhaken, darum ging es dem Octavier eigentlich nur sekundär, also fuhr er gleich fort.


    "Der Kaiser hat den Praefectus Urbi beauftragt ein Rechtsgutachten über das Urteil einzuholen und damit mich beauftragt... als unabhängigen Gutachter also." Der ironische Ton in Victors Worten zeigte deutlich, dass er sich selbst da nicht gerade für hielt. "Zudem ließ er nicht gerade Zweifel daran, wie das Ergebnis des Gutachtens zu lauten habe, was mich in eine verzwickte Lage bringt. Ich hatte nie Hader mit Livianus und möchte das eigentlich auch in Zukunft nicht anders halten, aber wenn ich ein negatvis Gutachten über das Urteil abliefere, wird sich der Vescularier wohl einfach einen anderen Gutachter suchen... zumal auch einige Dinge für die Rechtmäßigkeit des Urteils sprechen." An dieser Stelle machte Victor eine Pause, damit das gesagte sacken konnte, fuhr dann aber fort.


    "Vielleicht kannst du mir aber auch deine Meinung als Advocatus als magister iuris sagen... dann kann ich die Position mit in das Gutachten aufnehmen. Dann hab ich meine Aufgabe erledigt und es besteht die Möglichkeit, dass sich unser Imperator seine eigene Meinung bildet. Was meinst du?"

    "Das freut mich zu hören. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht gut ist wenn eines von Beiden das jeweils andere überwiegt." Wobei zuviel Freizeit verheerendere Auswirkungen auf die Moral haben konnte, als zu viel zu tun. Fand zumindest Victor. "Und wie geht es deinem... äh Bruder? Decimus Livianus?"

    Nunja, dass Macer nicht schon bei der kommenden Wahl kandidieren wollte, war irgendwo verständlich, jetzt musste er sich ja auch erstmal um seine neue Stelle kümmern, wenn nicht in Zukunft nur schlechtes darüber zu hören sein sollte. "Hm, Volkstribun... damit kann man sich einen guten Namen machen, wenn man Pläne hat für dieses Amt. Der Aedilis Plebis ist da sicherlich konservativer und wenn man da wen verägert tut man es wenigtens im Namen des Gesetzes."

    Auch wenn Tranquillus noch keine Antwort gegeben hatte, so war ein Stückpreis von 425 Sesterzen immernoch ein gnadenlos günstiges Schnäppchen. Da konnte Victor noch lange mitbieten, bevor es sinnlos teuer wurde für zwei unausgebildetet Sklaven.


    "1000 Sesterzen!"

    Zitat

    Original von Latifa
    Verlegen stand sie nun da und schaute abwechselnd vom Boden auf das Gebäude und begutachtete es. Wie es wohl da drinn aussehen würde ? Wer sollte ihr das auch schon sagen schließlich hat sie niemanden außer sich selbst ... Wo wird sie schlafen ? Und wie wird ihr restliches Leben wohl noch verlaufen ? Nun, offene Fragen die nur die Zukunft aufzeigen kann.
    Als dann schließlich der hier bekannte Mann vom Markt in der Tür erschien drehte sich ihren Kopf völlig weg und missachtet jegliche Anwesenheit. Etwas beschämt und traurig so scheint es kann sie ihrem neuen Schicksal nicht ins Auge sehen...


    Der anstrengede Tag machte ihr sowie so zu schaffen. Die Bedingungen seit dem sie ihr Sklaven dasein zu fristen hatte waren eher miserabel zu der Freihehit die sie damals genossen hatte.
    Hoffentlich wird alles gut, das ist das einzige woran sie denken kann..


    Nachdem das Geld überreicht worden war, deutete der maiordomus auf Latifa und machte dann eine weit ausholende Geste in Richtung casa octavia. "Du! Du kannst schonmal reingehen." Das sagte er noch nicht einmal sodnerlich unhöflich, aber mit einer Schärfe in der Stimme, die bedeutete, dass er sich von keinem anderen Unfreien im Besitz seines dominus auf der Nase herumtanzen lassen würde.

    Nun, da hatte Titus Tranquillus seine Worte schnell in die Tat umgesetzt und bot mal etwas ganz anderes an, als die üblichen Schönheiten. Auf dem Weg zu seinem offiicum war Victor nun stehen geblieben und folgte der Auktion... nicht ganz aufmerksam, zugegeben. Sonderlich informativ war nämlich weder der Sklavenhändler gewesen, noch die anderen Bieter, die wenig Fragen stellten. Zumindest rückte der Händler mit der Tatsache heraus, dass sie des Lateins nicht mächtig waren, was bedauerlich war... zumal sie als Bewohner der westlichen Inseln wohl auch kein Griechisch konnten. Aber kein Haushalt konnte nur von weisen Gelehrten am Laufen gehalten werden und ein paar tatkräftige Hände wurden immer gebraucht.


    "800 Sesterzen! Kann der Kerl eigentlich irgendein Handwerk? Oder wenigstens Jagen?"

    Angestrengt hatte Victor in die falsche Richtung des Gastraumes gestarrt, weil er meinte ein bekanntes Gesicht entdeckt zu haben. So bemerkte er gar nicht die Ankunft von Mattiacus und das dieser sich neben setzte. Sogar bei der Begrüßung drangen die Worte erst nicht ganz durch zu dem Bewusstsein des Octaviers. Nach einem kurzen Augenblick, registrierte Victor dann aber endlich Mattiacus.


    "Wie...? Oh, salve Decimus Mattiacus. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich freue mich, dass du Zeit für dieses Treffen findest. Ich hoffe du befindest dich wohl?" Ein bisschen Smalltalk konnte nicht schaden, außerdem winkte Victor erst den Wirt herbei um die Getränke in auftrag zu geben und wollte das erledigen, bevor er zum eigentlichen Gesprächsthema vorzustoßen gedachte.

    Hier und heute hatte sich Victor mit Decimus Mattiacus für ein Gespräch verabredet. Der eine Auftrag des Praefectus Urbi brachte den octavischen Senator in eine unangehme Lage, die er gerne mit dem Decimer besprochen hätte. Etwas früher als verabredet traf Victor ein und suchte sich einen guten Platz in der taverna und gab dem Wirt zu verstehen, dass er noch einen Gast erwartete.

    Mit den norditalischen Gebieten hatte sich Victor noch nie näher befasst, weshalb er da nichts zu dem Gespräch von Agrippa und Macer zu dieser Gegend beitrug und auch mit Hispania verband ihn so gut wie gar nichts. Deshalb war ihm wohl auch der Fehler unterlaufen den Vorschlag des Consuls auf eine Investition etwas egozentrisch nur auf sein geplante Projekt zu beziehen. Allerdings galt sein Einwand ja auch für alle anderen Buavorhaben, die im Namen und Auftrag des Kaisers unternommen wurden. "Äh nun, wie gesagt prinzipiell spricht von meiner Seite aus nichts dagegen etwas Handfestes zu investieren, um dem Staat zu helfen. Es war wohl etwas falsch von mir deinen Vorschlag Consul nur auf den einen Neubau hier in Italia zu beziehen, verzeiht bitte." Eine kurze Pause machte Victor und fuhr dann fort. "Wobei natürlich weiterhin die Frage im Raum stehen bleibt, ob es erwünscht wäre, dass auch noch andere Namen als die des Kaisers im Zusammenhang mit einem von ihm gestifteten Projekt genannt werden. Ein privater Weihestein wird ja nunmal auch erst gesetzt, wenn die Straße steht und hängt nicht fundamental mit dem betreiben Aufwand für ihren Bau zusammen. Aber mir ist klar, dass keine in unserem Kreise hier eine Antwort auf diese Frage haben kann... zumindest nicht unmittelbar."

    Da Victor ja nichts von dem Flavier gewollt hatte - sondern eher umgekehrt - hatte er natürlich keine Anstrengungen unternommen in irgendeienr Weise ein Gespräch zum Laufen zu bringen, warum auch? Wenn der junge Mann jetzt aber schon wieder aufbrechen wollte, war das dem Senator auch recht. "Nun, da hast du ja erfreulich wenig meiner Zeit in Anspruch genommen. Richte dem Consul bitte Grüße aus, wenn du ihm Bericht erstattest. Vale!"

    Da Macer den Namen des Vaters nicht nannte und es in Rom Tausende von Pferdenarren gab, wusste Victor zwar immer noch nicht wer der Vater des Mädchens war, allerdings war das auch nicht weiter wichtig. Interessant war, wie sein Neffe von ihr sprach und dabei musste Victor schon grinsen. "Stell deine nicht wenigen Vorzüge dar und dann wirst du schon sehen. Wenn du ein Nein zu hören bekommst, lässt sich daran auch nichts mehr ändern." Chancen für seinen senatorischen Neffen sah Victor wie schon gesagt durchaus, aber ohne direkte Frage an den betreffenen Durus konnten sie lange darüber nachsinnen wie die Antwort wohl aussah. Jetzt nahm auch Victor noch einen kleinen Schluck von dem Wein und machte bei Macers Frage eine vage Handbewegung. "Vielleicht... ich weiß es noch nicht. Erstmal habe ich in meinem Amt eine größere Aufgabe vor mir, danach sehen wir weiter. Und wie sieht es bei dir aus? Wann gedenkst du die nächste Stufe im cursus honorum zu erklimmen?"

    Zitat

    Original von Titus Tranquillus
    Wie am Markt besprochen, stand zur elften Stunde pünktlich eine kleine Abordnung vor der Casa Octavia: Zwei grobschlächtige Kerle, die die Sklavin hielten und sowohl aufpassten, dass diese nicht versuchte, zu flüchten, als auch, dass niemand versuchte, sie zu stehlen, und ein etwas schmälerer Kerl, bewaffnet mit Wachstafel und Stylus. Auf erstere warf er noch einmal einen Blick, ehe er an die Porta anklopfte.


    “Salve. Ich bin hier im Auftrag von Titus Tranquillus, dem Sklavenhändler. Senator Octavius hat diese Sklavin für 800 Sesterzen auf dem Markt heute gekauft und ich bin hier, um sie zu übergeben und die Bezahlung entgegen zu nehmen.“
    Da es immer derselbe Text an jeder Tür war, blickte der Mann nur beim Namen des Käufers und beim Preis kurz auf seine Tafel und ratterte den Text sonst gewohnheitsmäßig herunter.


    Diese Lieferung war schon in der casa octavia angekündigt worden und als die neue Sklavin eintraf, schaffte es der ianitor nur mühsam seinen Blick von der jungen Frau zu reißen und sich um den Kerl zu kümmern, der geklopft hatte. "Ja äh... salve! Ich werde den maiordomus holen, wartet bitte solange." Kurz verschwand der Türwächter in der casa und kam darauf mit dem wichtigsten Unfreien des Hauses wieder. "Salvete! Das ist also die Ware? Ich hoffe ihr habt sie unbeschadet hierhergebracht?" Mit einem geschäftsmäßigen Blick umrundete der Sklave Latifa und hielt nach Spuren ausschau, dass sie vielleicht auf dem Weg hierher wertmindern behandelt wurde. Allerdings war der Mann erstmal zufrieden und reichte na den Kerl mit den Schreibunterlagen dann den Beutel mit den 800 Sesterzen. "Nunja, scheint ja so. Hier ist das Geld."


    Sim-Off:

    bezahlt ist schon

    Das die Götter einem Menschen überhaupt gewogen oder nicht gewogen waren, schien Victor in letzter zeit immer unwahrscheinlicher zu werden. Da klang die Rede von einer neuen Mode bei der Sklavenwahl schon sinnvoller, weshalb der Senator nickte. "Nunja, dann hoffe ich mal, dass ich nicht den letzten scchwarzhaarigen Ladenhüter erworben habe... Ansonsten wünsch ich dir mehr Erfolg beim nächsten Mal, nicht dass du und deine Angebote uins noch verloren gehen." Schön, die Sklavin wurde davongezert und für den Transport fertig gemacht, weshalb sich auch Victor jetzt von dem Sklavenhändler verabschiedete, nachdem dieser ihre Überführung versprochen hatte. Langsam schlenderte der Senator gefolgt von seinen beiden älteren Besitztümern davon. Sobald er in seinem Amtsofficium war, würde er einen Boten in die casa octavia schicken und die Neuerwerbung samt Kaufpreis dem maiordomus ankündigen.

    Eine Tiberia also war die Dame woraufhin Vitor nickt. Nicht das er viel mit den Tiberiern zu tun gehabt hätte, aber soweit er wusste, war ja der der Consul auch mit einer Tiberia verheiratet. Also waren wohl nicht alle in der gens sich zu fein um ihre Töchter an einen Plebejer zu verheiraten.


    "Ihr Vater ist verschollen? War er bekannt?" Aber wahrscheinlich würde ihm der Name eh nichts sagen, selbst wenn Macer ihn nannte. "Nunja, ich wünsche dir wie gesagt viel Erfolg und wenn ich dir helfen kann, dann sag bescheid." Da Victor nicht näher mit Durus bekannt war, konnte er jetzt leider auch nichts besseres zu dem Thema sagen oder seinem Neffen auf eine besondere Art und Weise helfen.

    Nach der einen Augenbraue, die er vorhin schon gehoben hatte, folgte jetzt auch die andere Augenbraue nach. Da strebte Macer aber hoch hinaus, wenn er schon eine Patrizierin als Ehefrau ehelichen wollte. Aus Victors Sicht sprach nichts gegen eine solche Verbindung, warum auch. "Nun, dann wünsch ich dir umso mehr... äh, Erfolg. Warum solltest du nicht wenigstens eine Chance haben? Du bist Senator, in Amt und Würden und am Hungertuch nagst du wohl auch nicht gerade, also warum nicht. Ich mein ein paar Patrizier erinnern sich ja schon daran, dass es die lex canuleia nicht erst seit gestern gibt. Wer ist denn die Glückliche?"

    Während der Flavier auf seiner Notiztafel herumfuhrwerkte, drückte Victor sein Amtssigel in den Wachsfleck auf einer Botschaft, die einer seiner scribae vor ihn hielt. Sekunden später verschwand der Mann aber auch schon wieder aus dem Raum und der Octavier lauschte der zweiten Frage, die er sogar noch knapper beantworten konnte. "Nein, bin ich nicht." Und da Rom noch von keinem Gott in Brand gesteckt, mit einer Seuche geplagt, noch sonstwie verheert wurde, bezweifelte er die Notwendigkeit eines weitergehenden Dienstes an den Unsterblichen von seiner Seite her.