Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Leicht wandte Victor seinen Kopf und schenkte seinem Neffen einen längeren Blick, während der Vescularier sein Geschenk begutachtete. Der säuerliche Zug um Macers Mundwinkel sprach Bände, aber zum Glück sagte der Jungsenator jetzt nichts störendes. Nach diesem Besuch würde er aber scheinbar umso mehr zu sagen haben.


    Mit einem leichten Lächeln nahm Victor dann die Worte seines Patrons auf. Schien die Investition sich gelohnt zu haben, zumal sich der Octavier sicher war, dass er bestimmt einige nicht sonderlich subtile Hinweise des Salinators erhalten häte, wenn er sich nicht für die Ernennung bedankt hätte.


    "Das freut mich, dass dir das Geschenk zusagt." Und dann wohl vermutlich auch dieser Fiscia... wer auch immer das sein mochte. "Oh, natürlich habe ich vollstes Vetrauen in deine, uh... Fürsorge." Ohja, absolut. Etwas anderes als Vertrauen hätte Victor natürlich niemals nie nicht zu seinem Patron gehabt, aber wer A wie Amt sagte, musste halt auch B wie Bezahlung sagen, von daher sah Victor das Geschenk auch als mehr oder minder kluge Investition. "Sieh das Geschenk bitte einfach nur als Zeichen der Wertschätzung für deine, äh... Unterstützung."

    Aus der knappen Erwiderung des Vesculariers schloss Victor, dass es das an wichtigen Tagespunkten heute war. Also winkte er einen Sklaven, der mit ihm eingetreten war, heran. Dieser überreichte dem Praefectus Urbi daraufhin eine kleine unscheinbare Kiste aus feinstem Ebenholz, die innen mit einem dunklen Tuch ausgeschlagen war und ein kostbares Schmuckstück enthielt.



    "Ein kleines Dankeschön an dich, für die... prompte Ernennung von Macer," kurz blickte Victor wieder zu seinem Neffen hinüber, dann redete er weiter. "und mir. Es ist eine makedonische Goldschmiedearbeit und man sagte mir es wäre umso kleidsamer je weniger davon ablenkt..." Der Verschleiß des Salinator an weiblichem Humankapital war zwar wohl noch kein Stadtgespräch, aber das ein oder andere Gerücht hatte doch Victors Ohr erreicht. Vielleicht konnte sein Patron ja eine seiner Gespielinnen mit dem Goldschmuck aufhübschen... oder er schmolz es ein, war eigentlich auch egal, schließlich ging es bei dem Geschenk nur darum die... Dankbarkeit... auszudrücken.

    Der Einladung des Consuls Platz zu nehmen leistete Victor natürlich Folge und nachdem Agrippa sich auf seinem Platz niedergelassen hatte, musterte der Octavier den Freund seines Onkel noch einen Augenblick, bevor er ihm antwortete. "Danke dir, Agrippa!" Eine höfliche Art das Kompliment zurückzugeben, fiel Victor auf die Schnelle jedoch nicht ein. Es war ja schon ein wenig erschreckend den Lebemann Agrippa plötzlich am Stock zu sehen. "Soweit zurückgezogen kannst du aber gar nicht haben, du hast nämlich recht, ich bin wieder curator viarum." Freundlich lächelte Victor dem Matinier zu und vermutete einfach mal, dass er wie Anton nur immer wieder auf die Gelegenheit wartete in die Öffentlichkeit zurückzukehren.


    Dann lehnte sich Victor aber erstmal zurück und ließ den Consul und den Consular in Ruhe miteinander sprechen.

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    Original von Octavia Varena
    Varena musste sich ein Schmunzeln verkneifen, weil Victor gleich blass geworden ist bei ihren Karriereplänen. Sie versuchte das Thema recht ernst zu behandeln, aber trotz allem stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Keine Sorge, Octavius Victor...ich beschäftige mich nur mit schicklichen Dingen. Und es scheint ja auch andere Frauen zu geben, die bei der Acta und der Schola arbeiten. Das wäre bestimmt interessant."


    "Nunja, dann bin ich ja beruhigt..." Fehlte nur noch, dass sie in Tränen aufgelöst ankam und von dem Ende der Beziehung zu Verus brichtete, aber man konnte von einem Tag ja nicht zuviel verlangen. "Gegen eine Arbeit bei der Acta oder Schola ist aus meiner Sicht nichts für eine junge Frau einzuwenden, meinen Segen hättest du dabei." Freundlich nickte Victor ihr zu, dann ging er noch kurz auf Ofellas Frage ein.


    "Nun, er müsste in Rom sein, aber ob er gerade im Hause ist, weiß ich auch nicht."

    Nachdem er seinen Besuch beim Aedilis Curulis abgeschlossen hatte, war es nun endlich zeit, dass Victor seinen alten und neuen Arbeitsplatz wieder besetzte. Der Übergang verlief soweit ganz problemlos, die meisten Mitarbeiter waren dem Octavier noch bekannt und sein Vorgänger hatte kein Chaos zurückgelassen, was ihn sehr erfreute. Dann konnte Victor also gleich einsteigen in das Tagesgeschäft, sowie sich seinem kleinen Projekt widmen.


    Zum Glück war immernoch Polychares, der kompetente Verwaltungsgrieche, Vorsteher des officiums, weshalb Victor schnell mit diesem die wichtigsten Neuigkeiten seit seinem Ausscheiden aus dem Amt besprach, während um die beiden herum die Sklaven des Senators damit beschäftigt waren einige persönliche Dinge von diesem aufzubauen oder zu deponieren.


    Die Besprechung war schnell abgeschlossen und die Jahreszeit auch mal wieder dergestalt, dass man noch nicht allzuviele Reparaturen planen konnte, weshalb dann Victor auf den Neubau zu sprechen kam.


    "Der Praefectus Urbi wünscht eine Karte für den Neubau der Straße nach Buca. Kümmere dich darum, Polychares. Eine einfache Karte mit den wichtigsten Ortschaften sollte vollkommen ausreichen."

    Bei den Worten des Consuls nickte Victor diesem bestätigend zu. Es war immer eine andere Atmosphäre, wenn die Gäste vom Gastgeber eingeladen waren und nicht durch Geschäfte oder Pflichten herbeigetrieben worden sind. Als der Octavier jedoch gerade etwas dazu sagen wollte, traf ein älterer Herr ein, bei dessem Anblick ihm kurz der Atem stockte. Im Alter wurde Matinius Agrippa Victors Onkel Anton einfach immer ähnlicher.


    Nachdem der Consul den Neuankömmling begrüßt hatte, lächelte auch Victor ihm zu.


    "Salve, Agrippa! Fast schon zu lange ist es her... schön dich zu sehen."

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus stellte zufrieden fest, dass es auch Victor etwas unangenehm war, wie sich Macer verhielt. Hoffentlich würde er ihm zu Hause die Leviten lesen! Bis dahin ließ sich aber offensichtlich nichts mehr erreichen. Daher zog der Vescularier eine Schnute. "Hm, da ich mir immer so schlecht vorstellen kann, wo was liegt, macht das wahrscheinlich so keinen Sinn. Komm am besten demnächst mal mit deiner Karte vorbei, dann reden wir da drüber." Immerhin wusste der Praefectus jetzt, dass Victor aktiv geworden war.


    "Sicher, das werde ich machen."


    Das Gespräch schien ein wenig zu stocken, zumindest kam es Victor so vor.


    "Nun, gibt es noch etwas wichtiges, worüber du mit uns sprechen wolltest, Praefect? Sonst hätte ich noch einen Punkt."

    Nun, kurz darauf stand Victor auch schon im Triclinium und sah den Gastgeber und Hausherrn im Raum stehen. Für die Einrichtung hatte der Octavier in dem Augenblick zwar kein Auge, aber es würde sich bestimmt noch einmal die Gelegenheit bieten, den Blick schweifen zu lassen. Erst einmal trat er näher und erwiderte die Begrüßung.


    "Salve, Consul! Ich danke dir vielmals für deine Einladung. Es ist mir eine Ehre hier zu sein."

    Ebenso umgehend wie der Ianitor in der Casa Purgitia verschwand, folgte Victor ihm nach. Wobei er allerdings noch ein wenig darauf achten musste, dass die Kleidung nicht verrutschte, wo es doch nicht gerade angebracht war, vor den Consul in Unordnung zu erscheinen.

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    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates nahm das Dokument wieder entgegen und legte es zur Akte des Octaviers.


    "Das Edict ist damit erledigt, ja. Da es zu keiner Strafzahlung kam, gilt deine Person als unbescholten, als wäre nie ein Edict gegen dich erlassen worden."


    Er schob die Akte zurück in das Fach, und wenn der Senator kein Anliegen mehr hatte, müsste die Verabschiedung folgen.


    Zufrieden nickte Victor. Das war schließlich genau das, was er nochmal vom Aedil hatte hören wollen. Schwungvoll, zumindest für sein Alter, erhob sich der Octavier.


    "Dann danke ich dir nochmals, Aedil. Und mögen die Götter deiner Amteszeit weiterhin gewogen bleiben. Vale!"


    Zum Abschiedsgruß hob Victor noch einmal die Hand, dann machte er sich auf endlich, endlich sein Amt als curator viarum wieder anzutreten.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Ich verstehe", erwiderte Menecrates, während er bereits die Formalitäten vorbereitete. Er notierte den Namen der Betriebe, die jeweilige Branche und das heutige Datum. Dann schob er den Senator das Schriftstück hinüber.


    "Jetzt fehlt nur noch deine Unterschrift, dann ist die Stilllegung der vier Betriebe amtlich."


    Schwungvoll ließ Victor die Feder über das Dokument kratzen und kritzelte seinen Namen darauf. Und schon waren zwei weitere Betriebe Geschichte. Tja, wenn das mit verhassten Menschen manchmal auch so einfach gewesen wäre. Noch kurz blickte der Octavier auf die Unterlagen, dann reichte er sie mit einem Lächeln an den Aedilis Curulis zurück.


    "Ich danke dir für deine Zeit und deine Mühen, werter Aedil. Das Edict hat sich dann ja erledigt, nicht wahr?" Wovon Victor fest ausging, nur hatte Claudius Menecrates noch gar nichts dazu gesagt.

    Welches Angebot? Hatte Victor etwa die Wahl gehabt sich nicht freiwillig zu melden? Obwohl dem wohl bei weitem nicht so war, quetschte der ältere Octavier ein Lächeln auf seine Lippen und nickte dann, als der Praefectus Urbi meinte, er würde seine Sache schon gut machen. Mit einer erhobenen Augenbraue jedoch blickte Victor für einen Moment zu Macer. Was war an dem Fall, dass sein Neffe so vehement dagegen eintrat, dass er das Gutachten übernahm.


    Dann blickte Victor jedoch auch wieder zum Vescularier zurück, als dieser plötzlich das Thema wechselte. "Nun... du wolltest ja gerne eine Karte haben, wo der Straßenverlauf zu sehen ist. Die habe ich jetzt natürlich nicht bei mir." Schließlich schleppte, oder vielmehr ließ er schleppen, der Senator sowas ständig mit sich durch die Gegend und auch die Einladung des Praefecten hatte ja nicht angedeutet, dass sie darüber auch sprechen wollten. "Ich kann sie dir demnächst vorbeibringen... oder möchstets du sofort einige Informationen haben?"

    Einen Moment musste Victor schon überlegen, so aus dem Stehgreif hatte er seinen Terminplan nicht im Kopf. Kurz drehte er sich um und blickte zu seinem scriba personalis, der sich noch etwas tiefer in der casa herumdrückte... immerhin hatte der Mann zugehört und schnell in seinem Gedächtnis nachgeschlagen. Ein paar Worte flüsterte er mit Victor, einmal schüttelte der kurz dann Kopf, dann drehte sich der Senator wieder zu dem Boten.


    "Teil dem ehrenwerten Consul bitte mit, dass ich mich über die Einladung freue und mein Vorschlag übermorgen zur... nein sag ihm einfach mein Vorschlag wäre übermorgen." Mit einer Uhrzeit würde es ja noch komplizierter werden, wenn auch noch der Terminplan von Agrippa und natürlich Macer passen musste.

    Langsam fragte sich Victor schon, warum er in Gegenwart des Praefectus Urbi eigentlich versuchte konstruktive Gegenvorschläge zu machen... das war ja doch vergebene Müh. Also konnte er es sich auch sparen darauf hinzuweisen, dass es als Consul eh zu den Aufgaben des Purgitiers gehörte die Amtshandlungen der niedereren Amtstärger zu überwachen. Bevor sein Patron also wieder aus seiner speckigen Haut fuhr und Gefahr lief einer Herzattacke zu erliegen, winkte Victor ab.


    "Wenn du es so siehst... wie gesagt ich stehe dir für das Gutachten zur Verfügung, Patron."


    Sim-Off:

    Danke dir. ;)


    Damit war das Edict also wohl schonmal aus dem Weg geräumt, was Victor prinzipiell gut fand, konnte er dann jetzt doch endlich ohne Probleme sein neues Amt antreten. Dass jetzt der Aedil wegen seinen zwei anderen Betrieben aber auch nochmal nachfragte, war zwar nett aber überflüssig.


    "Tja, da ich von den Betreiben nichts wusste habe ich mich da auch nicht drum gekümmert. Wie man mir berichtete ist die Weberei komplett leergeräumt... da wär es überflüssiger Aufwand neue Arbeitskräfte und Geräte zu besorgen. Das gleiche dürfte auch für den Jagdbetrieb gelten. Also sage ich weg damit, Aedil. Wenn du so freundlich wärst..." Und es war ja jetzt auch nicht so, dass Victor nicht genug Land besaß um auch davon gut genug leben zu können, ohne noch zusätzlich Betriebe in seinem Besitz zu haben.

    Victor musste sich zurückhalten, damit ihm nicht die Kinnlade herunterfiel. Erst interessierte sich Varena für einen Hampelmann wie diesen Verus und dann wollte sie Heilerin werden? Zum Glück sah sie selbst ein das letzteres nun wirklich nicht schicklich war.


    "Tja, ich glaube auch die Entscheidung für die Schola oder die Acta wäre besser... da wünsche ich dir zumindest viel Erfolg, Varena."

    Als Menecrates ihm einen Sitz anbot nahm Victor darauf Platz, bevor er einen Moment wartete damit sich der Aedil auch darüber im Klaren wurde, wovon der Octavier eigentlich zu reden gedachte.


    "Nein das brauchst du in der Tat nicht. Ich bin auch nicht gekommen um gegen dein Edict Einspruch zu erheben." Was ja tatsächlich auch sinnfrei gewesen wäre. "Vielmehr möchte ich dir danken, die Betriebe waren ein Erbe und ihre Übertragung an mich ist wohl etwas...untergangen. Ich hätte mich da nie drum gekümmert." Kurz machte Victor eine Pause, aber vermutlich interessierten den Claudier die kleinen Unzulänglichkeiten der Aktenführung nur bedingt.


    "Also mein Anliegen ist jetzt, dass du die Betriebe als aufgelöst betrachten, die Konzessionen einziehen und sie aus deinen Büchern löschen kannst."


    Sim-Off:

    Sprich meine Betriebe bitte ALLE löschen. :)


    "Für zwei weitere geerbte Betrieb, die nicht in deinem Edict erwähnt werden, gilt das im Übrigen auf. Die wurden alle schon seit Monaten nicht mehr betrieben."

    Etwas grummelnd war der Ianitor im Innern der Casa verschwunden, nur um Augenblicke später mit dem Senator im Schlepptau wieder aufzutauchen. Victor hatte gerade sowieso vorgehabt die casa octavia zu verlassen und widmete jetzt dem Boten des Consuls noch einige Augenblicke, bevor er sich wieder auf den Weg machte.


    "Du hast eine Nachricht für mich?"

    "Nun Bildung kann einer jungen Dame niemals Schaden, da tust du gut daran dich weiter zu bilden." Einen Moment dachte Victor an Verus, über dessen Tändelei mit Varena ihm Macer an seinem ersten Tag nach seiner Rückkehr berichtet hatte. Er fand jedoch, dass das kein gutes Thema war, wenn noch jemand im Raum war... der eiegtnlich genauso wenig mit der Sache zu tun hatte, wie Victor. "Nun, vielleicht führt er dich zum Dienst an den Göttern?" Was nun nicht gerade ein traditioneller Weg in der gens war, weshalb sich der Octavier auch nur nach dem Interesse von Varena daran erkundigte und nicht insistieren wollte.