ZitatOriginal von Gaius Octavius Victor
Melde mich bis kommenden Freitag auf Kanu-Exkursion ab. Bis dänne!
Und wieder da!
ZitatOriginal von Gaius Octavius Victor
Melde mich bis kommenden Freitag auf Kanu-Exkursion ab. Bis dänne!
Und wieder da!
Melde mich bis kommenden Freitag auf Kanu-Exkursion ab. Bis dänne!
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
'Tut mir leid, der Name sagt mir nichts...' So genau hatte Victor zugegebenermaßen nicht verfolgt, wer bei Palmas Leuten wofür zuständig war und in der letzten Zeit, war er doch etwas abgeschnitten gewesen, was aktuelle Personalentwicklungen in der Stadt anging. So plötzlich, wie der Duccier aber aufrecht saß und sein Sprüchlein aufsagte, schien es dem Octavier nicht ganz angebracht, seinen Gedanken laut auszusprechen. War ja nicht so, als ob Victor unbedingt sterben wollte. Wenn dem so gewesen wäre, hätte er sich sicherlich gar nicht erst in die Castra Praetoria bringen lassen. "Nun, dann weiß ich ja jetzt wenigstens wem ich für die Gastfreundschaft hier danken kann. Salve, Tribun Duccius Vala!" Mit einem schmalen Lächeln hob Victor zum Gruß den Becher den er in der Hand hielt. "Sohn des Duccius Germanicus. Dein Vater war nicht zufällig Tribun bei der Legio II Germanica? Naja, ist aber auch egal, denke ich..." So ganz sicher war sich Victor da auch nicht. Auch wenn sein Gedächtnis kein Sieb war, konnte er sich doch besser an Namen erinnern, wenn er ein passendes Gesicht dazu vor sich sah.
"Ah, wie schön, wenn man geschätzt und als wichtig betrachtet wird." A propos Gedächtnis... "Wenn ich dich recht verstehe, möchtest du also, dass ich ein paar... ah Regimegetreue verrate? Nun..." So recht konnte Victor nicht glauben, was er da gehört hatte. Der Duccier erwartete doch bestimmt nicht wirklich eine Liste mit Namen von ihm. Kein Wunder, dass der octavische Senator nicht gewusst hatte, worum es hier eigentlich gehen sollte. Auf diesen Gedanken wäre er gar nicht erst gekommen. "Ich mag nach offizieller Lesart ein Verräter sein, das heißt aber noch lange nicht, dass ich ein ehrloser Spitzel bin." Victor hob nicht einmal die Stimme bei seiner Antwort, der ganze Vorschlag konnte nur ein kleiner Scherz zum Einstieg gewesen sein. "Ich bin mir aber sicher, dass ihr im Tabularium am Forum Romanum genug Unterlagen findet, um jeden der in den letzten Jahren offiziell etwas zu sagen hatte identifizieren zu können. Und wenn euch ein Sigel nichts sagen sollte, helfe ich euch da gerne aus. Ich kann euch sogar, wie vermutlich 2/3 aller Bewohner in der Stadt hier, gerne sagen, wo die Träger des Sigels gewohnt haben, aber darüber hinaus... muss ich passen."
Nunja, selbst wenn die Sache hier todernst gemeint war, musste Victor doch plötzlich schmunzeln. "Ansonsten KANN ich euch wohl kaum weiterhelfen. Ich bin, oder war? nur ein Klient des Potitus Salinator und kein Intimus des Kai... pardon des Ursupators." Für Außenstehende mochte das unverständlich sein und sich nach einer lächerlichen Ausrede anhören, aber für Victor hatte es zweifelsohne etwas ziemlich ironisches, dass er hier und jetzt möglicherweise seinen Haut hätte retten können, wenn er sich mal ein bisschen aktiver beim Vescularier eingebracht hätte. Zwar hätte er jedes Ehrgefühl über den Haufen werfen müssen, aber vielleicht hätte er dann tatsächlich irgendwas gewusst, dass er hätte verraten können. Eine Menge "hätte" waren das und da kein "hätte" der Welt etwas am Lauf der Dinge etwas änderte, nahm Victor noch einen angenehmen Schluck aus dem Becher und sah dann Vala an, um der Dinge zu harren, die da kommen mochten.
[Blockierte Grafik: http://i1196.photobucket.com/albums/aa401/TotalesChaos/IR/B4Kopie.jpg]
Maiordomus Praxitas
Vor knapp zwei Tagen war ein Teil des Haushaltes aus der Casa Octavia (oder was davon noch übrig war) hierher in die Villa Rustica der Gens gekommen, wie es der Senator Octavius für den Fall seines Todes oder unfreiwillige Abwesenheit verfügt hatte. Andere Teile waren auf andere Landgüter geschickt worden und vier oder fünf Sklaven und Klienten verblieben noch in Rom als Boten. Alles in allem hatte sich die Zahl der Bewohner der Villa um knapp dreißig Personen verstärkt und auch wenn sie ein paar Vorräte mitgebracht hatten, war es doch an der Zeit herauszufinden, wie lange sie damit über die Runden kamen.
Also hatte Praxitas heute ein paar der anderen Sklaven zum Horreum kommen lassen und verteilte jetzt ein paar Aufgaben. "Melanthios! Aias! Ich will, dass ihr die Vorräte zählt. Und bitte keine Pi mal Daumen Schätzung sondern ihr sollt mir ganz genau aufschreiben, wieviel wovon da ist. Verstanden? Lasst euch von Boutros und Protus beim Umschichten der Säcke und Amphoren helfen. Achja... wenn ich das Ergebnis bekomme, bevor der Speicher leergefressen wurde, wäre das sicherlich hilfreich. Also an die Arbeit!" Der Maiordomus klatschte ein paar Mal in seine Hände und machte sich dann auf den Weg in die Küche. Die Leute dort mussten auch dringend einmal angetrieben werden, weil sie mehr quatschten als Essen zubereiteten.
Nachdem sie die Untiefen des Carcers verlassen hatten, wurde Victor recht schnell klar, wohin sie ihr Weg wohl führen würde. War ja nicht so, dass er zum ersten Mal die Principia hier betrat. Nur sicherlich waren es bis jetzt immer gänzlich andere Umstände gewesen, von daher war es schon so eine Art erstes Mal. Nunja, bis zum Ende des Lebens gab es immer wieder etwas Neues zu erleben... auch wenn er ehrlich gesagt auf diese Erfahrung verzichten konnte. Wer freute sich auch schon als Gefangener durch die Castra Praetoria getrieben zu werden? Die Gesichter, die Victor mit seiner Wache auf dem Weg zu ihrem endgültigen Ziel passierte, nahm der Senator kaum war. Keines war darunter, das ihm wirklich bekannt vorkam und selbst wenn, würde sein Grobian von Wachmann wohl kaum einen Plausch abwarten. So schritt Victor also nur mit einem stoischen Gesichtsausdruck und möglichst aufrecht durch den Gang der Principia, bis sie zu dem Officium des Praefectus Praetorio kamen. Vor gar nicht allzu langer Zeit war Victor hier zum letzten Mal gewesen... was sich seitdem nicht alles geändert hatte.
Kurz darauf stand Victor dann auch in besagtem Officium und sah vor sich einen Mann, der wie ein Schuljunge hinter dem den Raum beherrschenden Tisch auf einem Stuhl herumlümmelte. Das Gesicht sagte dem Octavier nichts und selbst nach dem Aufenthalt im Carcer war Victor noch nicht so durch den Wind, dass er jetzt eine Diskussion darüber vom Zaun brechen würde, wie man einen römischen Senator angemessen begrüßte. Da sein Gegenüber auch auf eine Begrüßungsfloskel oder wenigstens die Nennung seines Namens verzichtete, setzte sich Victor auf den zugewiesenen Platz und nahm einen angebotenen Becher entgegen. Kurz nippte er daran, dann konzentrierte er sich auf die Worte des Mannes ihm gegenüber. Während der Mann noch sprach, hob sich bei Victor allerdings eine Augenbraue an, weil er sich fragte, was das hier wohl für ein Gespräch werden sollte. Offensichtlich allerdings eines, bei dem eine Antwort seinerseits erforderlich war, weshalb der Octavier sich kurz räusperte und dann doch ein wenig verwundert dreinblickte.
"Du siehst mich ein wenig irritiert... Was genau könnte ich denn tun um hier irgendwas zu ändern? Ich vermute doch mal, dass es hier nicht um Sesterzen geht, oder?" Auch wenn so eine kleine Rebellion sicherlich nicht gerade günstig zu kaufen war, wären vermutlich mehr monetäre Ressourcen aus Victor herauszuholen gewesen, wenn er einen Kopf kürzer gemacht und sein Vermögen eingezogen würde, anstatt dass er Bestechungsgeld zahlte. Also wusste der Senator absolut nicht, worauf der Mann da eigentlich hinaus wollte. "Wenn ich hier allerdings irgendwas versprechen soll, wäre es zu freundlich, wenn ich wüsste, wem ich dann hier eigentlich mein Ehrenwort geben würde." Den letzten Satz konnte sich Victor nicht verkneifen, denn er war es irgendwie satt, von seinem Gegenüber als "dem Mann" zu denken.
Obwohl er dem Miles ohne Schwierigkeiten zu machen folgte, konnte der es nicht lassen und stieß ihn grob an. Dabei war er ein Senator und noch viel wichtiger... er hatte graue Haare. Ein oder zwei Gedanken zum Thema "die Jugend von Heute" schossen Victor schon durch den Kopf und er blickte den Mann über die Schulter mit einem Ausdruck an, den wahrscheinlich auch schon Sokrates und Aristoteles getragen hatten, als sie ihre bekannten Gedanken zu diesem Thema äußerten.
Uh, ein Servus mehr zum Scheuchen. Juchuu!
Herzlich Wilkommen in meinem Besitz und dem der Gens Octavia, Melanthios!
@Magnus: Geht natürlich alles so in Ordnung.
Beim Öffnen der Tür sah Victor erst einmal gar nicht von dem Fleck an der Wand zu seiner Linken zu jener hin. Auch wenn er den Verlauf von Tag und Nacht durch sein kleines Fenster verfolgen konnte, hätte es ihn nicht verwundert, wenn sein Zeitgefühl während des kurzweiligen Aufenthaltes in diesem angenehmen Etablissement etwas gelitten hatte. So glaubte zwar sein Magen nicht, dass schon wieder Essenszeit war, aber aus dem geschwätzigen Sklaven kam ja hier keiner bei ihm vorbei. Bevor er sich aber mannhaft den neuesten Kreationen der holden Küchenmaid zuwenden würde, musste sich der Senator erstmal einen Moment lang zusammenreißen, um eine Grimasse und ein leichtes Schaudern zu unterdrücken.
Was ihm jedoch beides nicht so recht gelang, als er die Stimme des Miles vernahm. Jetzt wandte Victor doch seinen Kopf und blinzelte einen Augenblick lang, bei dem Licht, dass von draußen hereinfiel. Viel erkennen konnte er nicht, aber trotzdem nickte er dem Soldaten zu zum Zeichen, dass er ihn durchaus gehört hatte. Mit einem Ruck richtete sich der Octavier von seinem Schemel, auf dem er gesessen hatte, auf und ordnete ein wenig seine Kleidung. Desolat konnte man sein Erscheinungsbild vermutlich noch nicht nennen, aber tadellos hätte es vermutlich nur noch jemand gefunden, der dafür bezahlt wurde. Voraussichtlich erwartete aber auch niemand von ihm, dass er wie bei einer Senatssitzung aussah, auch wenn das sicherlich eindrucksvoll gewesen wäre. Aber egal...
"Nun denn..." noch einmal straffte sich der Senator, dann trat er auf die Tür und den Miles in eben jener zu. "Dann wollen wir wohl besser nicht trödeln, nicht wahr?"
ZitatOriginal von Gaius Octavius Victor
Kaum ist die eine Arbeit fertig warten schon zwei Referate auf ihre Bearbeitung, also muss ich mich leider nochmal bis zum nächsten Wochenende abmelden.
Bin zwar noch nicht fertig, aber das Ende ist abzusehen, also melde ich mich hiermit mal zurück.
ZitatOriginal von Gaius Octavius Victor
Kaum fängt es an hier wieder langsam richtig loszugehen, muss ich mich leider bis zum 02.05. abmelden. Ich hab nur noch eine Woche für die Fertigstelklung meiner BA-Arbeit und dank fortgeschrittener Prokrastinitis jetzt noch mehr zu tun, als mir lieb sein könnte. Also bis dann!
Kaum ist die eine Arbeit fertig warten schon zwei Referate auf ihre Bearbeitung, also muss ich mich leider nochmal bis zum nächsten Wochenende abmelden.
Kaum fängt es an hier wieder langsam richtig loszugehen, muss ich mich leider bis zum 02.05. abmelden. Ich hab nur noch eine Woche für die Fertigstelklung meiner BA-Arbeit und dank fortgeschrittener Prokrastinitis jetzt noch mehr zu tun, als mir lieb sein könnte. Also bis dann!
ZitatOriginal von Decima Messalina
Hier die 3 kompletten Threads:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:i8QwjqNn-sYJ:http://www.imperium-romanum.in…1&hl=de&ct=clnk&gl=de</a>
Komplett ist das zwar leider nicht (zumindest nicht bei meinem Victor), aber es fehlt glaub ich nur ein oder zwei Posts. Immerhin den letzten gibt es auch noch.
Vala: Ist von meiner Seite her ok, wie auch immer es weitergeht... und dabei hatte ich schon die Hoffnung es gäbe einen Freispruch, wegen Verfahrensfehlern.
Beim Eintreten des Sklaven sah Victor vom Boden auf, den er die letzten Stunden über betrachtet hatte. Mit Mühe konnte er sich Zusammenreißen, um nicht leicht zweifelnd angesichts der Qualität (und doch auch der Quantität) des Angebotenen die Augenbrauen zusammen zu ziehen. Allerdings hatte er selbst lange genug Leute in den Carcer geworfen und genügend Geschichten von jenen gehört, die wieder herauskamen, um zu wissen, dass man den Gastgebern vielleicht bei den großen Dingen ins Gesicht spucken durfte, aber sich bei den kleinen Details des täglichen Lebens lieber zurückhielt. Was hätte es auch gebracht angewidert das Gesicht zu verziehen und das Essen durch den Raum zu werfen? Es war doch recht zweifelhaft, dass er danach die Erlaubnis bekäme seinen eigenen Koch zu beschäftigen.
So nahm Victor also das dargereichte entgegen, stellte den Becher auf dem Boden ab und legte das Brot drauf. Dann probierte er den Puls. Wahrlich und wahrlich er hatte schon schlimmer gegessen, aber trotzdem... würde Victor der werten Frau Köchin niemals eine eigene Gaststätte als Belohnung schenken, wenn er hier lebend heraus kommen sollte. Immerhin ließ sich das Essen ohne größeren Widerwillen schlucken, weshalb der Senator sogar ein schmales Lächeln auf seine Lippen quetschte. "Meinen Dank an die Dames des Hauses. Vorzüglich!" Heh, Victor war nunmal Politiker und Senator. Kleinen Leute direkt ins Gesicht zu lügen und ihnen exakt solange um den Bart zu gehen, wie es sein musste, gehörte da doch einfach dazu, nicht wahr?
Beim Betreten seines neuen Zuhauses zog Victor unwillkürlich seinen Kopf ein und sah sich dann in der Zelle um. Allzu viel gab es da allerdings nicht zu entdecken, weder in wirklich positiver noch negativer Hinsicht, weshalb es sich der Octavier schon nach kurzer Zeit auf dem Schemel bequem machte und den Blick zum Fenster hinaus richtete. Da er weder vielbeinige Zellengenossen entdeckte noch eine Schriftrolle dabei hatte, ließ er stattdessen seine Gedanken schweifen. Im geduldigen Warten und Däumchen drehen zumindest hatte er seit seiner Zeit bei der Legion und einigen langwierigen Krankheiten bzw. Verwundungen genug Erfahrung. Trotzdem vermutette er schon jetzt, was das Nervenaufreibendste an seiner Gefangenschaft hier werden würde: Die Langeweile.
Ein letztes Mal warf Victor noch einen Blick zurück über die Schulter und auch wenn es nicht viel von der urbs aeterna zu sehen gab, prägte sich der Senator doch das Bild vor seinen Augen ein. Bevor er dann seinen Gastgebern in sein neues Heim folgte.
Alles in allem war Victor froh, nicht auf einem Pferd zur Castra Praetoria gebracht worden zu sein. Es war zwar - schon gar in seinem Alter - ein ziemliches Gehetze gewesen, aber so hatte er noch ein paar Minuten länger an der frischen (wenn man es so nennen wollte) Luft verbringen dürfen. Außerdem wäre es dem Sitz seiner Toga nicht gerade zuträglich gewesen, wenn er auf dem Rücken eines Reittieres gesessen hätte. Dies Immortales! Wie häufig er heute an seine Kleidung dachte! Ob es wohl ein Zeichen war, dass er tief in sich drin doch ziemlich beunruhigt war angesichts seiner Zukunft? Der Senator wischte den Gedanken zur Seite, musste aber ein wenig auflachen, als ihm ein anderer durch den Kopf schoss. "Ob ich wohl heute mal durch dieses Tor komme ohne auf Waffen durchsucht zu werden? Das wäre mal was neues..." Aber vermutlich entging die Ironie dabei den Wachen die heute hier standen, waren es doch nicht ganz die sonst üblichen.
Waren das wirklich römische Truppen, die hier zu ihm in die Casa Octavia geschickt wurden? Ganz sicher war sich Victor da nicht. Benehmen taten sie sich eher wie die Skythen in des Vesculariers Leibwache. Immerhin musste der Octavier nicht mit ansehen, wie die Inneneinrichtung "umgestaltet" wurde, denn gnädigerweise wurde er ja vorher hinausgeführt, bevor es richtig zur Sache ging. Weitere Kommentare von wegen, dass er die Castra Praetoria schon in und auswendig kannte, oder dass zuletzt seine Tochter mit acht Jahren das Geschirr zu Boden geschleudert hatte, sparte sich Victor dann doch. Bei diesen Barbaren, erschien jedes Wort Latein wie Perlen vor die Säue zu werfen. Der Senator war nur froh, dass sonst niemand aus der Familie mehr in der Casa war und heute obdachlos wurde.
Draußen vor der Tür schienen die Milites mit Victor auf ihren Befehlshaber zu warten, bevor es in seine neue... Unterkunft gehen würde, sodass er von drinnen die dumpfen Klänge umfassender Verwüstung hören konnte. Leise seufzte der Senator. Soviel Zeit, wie die sich für sein Heim und das seiner Gens nahmen, hieß wohl, dass nicht viel ihren gierigen Händen entging. Wahrscheinlich nicht einmal die Truhe mit dem Silbergeschirr seines Großvaters und den Schuldscheinen seiner unglücklicheren Klienten. Die war zwar im Garten vergraben, aber als aller letztes, sodass die Spuren bestimmt entdeckt wurden. Naja, wertvoll ohne Frage und er würde den Verlust bestimmt spüren, aber... einerseits war der wirklich wichtige Kram wesentlich besser versteckt, sodass nicht mal Victor wirklich wusste, ob er alles wieder finden würde, und andererseits, wenn er den Verlust dieser Wertsachen in der Zukunft wirklich spüren sollte, hieße das wohl, dass er wieder auf freiem Fuße wäre. Na, was ein tröstlicher Gedanke! Was ein unwahrscheinlicher Gedanke! Hoffentlich würden sie hier bald verschwinden, bevor er noch eine Rauchwolke aus seiner Heimstatt aufsteigen sah.
Das hatte ja nicht allzu lange gedauert, bis Palmas Leute ihren Weg zur Casa Octavia gefunden hatte. Bei dem lauten Lärm als das Tor der Casa zerstört wurde, sah Victor von seinen Schriftrollen auf. "Na denn..." Kurz reinigte er seine Hände noch in einer Waschschüssel, dann richtete er sich von seiner Kline auf und ließ sich von einem der Sklaven im Raum noch einmal die Falten seiner Toga richten. Auch wenn es eine sinnlose Geste war, wollte der Octavier doch seinen Vorfahren keine Schande bereiten und sich wenigstens stilvoll in das Unvermeidliche fügen. Mal ganz davon abgesehen, dass er so schnell wohl keine Gelegenheit bekommen würde eine frische Toga anzulegen und irgendwo gewöhnte man sich im Laufe des Lebens ja doch an dieses Ungetüm.
Ein wenig verdrossen blickte Victor dann allerdings drein, als die Handlanger von Palma in das Triclinium kamen und nichtmal wussten, wie er aussah. Bekamen die Männer keine Beschreibungen derjenigen, die sie fassen sollten? Immerhin konnte dem Fragenden abgeholfen werden und das recht einfach. "Vermutlich der Senator. Also der einzige Kerl hier mit dem latus clavus auf der Tunika und den roten Schuhen... Oder um es dir einfach zu machen: Ich."
Bei Iunos Ti...schdecken! Welcher Barbar riss denn in Rom ein Tor aus den Angeln ohne vorher anzuklopfen? Seit den Tagen von Brennus und seinen keltischen Horden waren die armen Türflügel der Casa Octavia nicht mehr so geschändet worden. Ein wirklich trauriger Anblick und völlig überflüssig, da Tür und Tor des Hauses gar nicht verrammelt und verriegelt gewesen waren und auf Anfrage hin (mehr oder minder) bereitwillig geöffnet worden wären. Nunja, jetzt aber war die Milch vergossen und darüber zu jammern lohnte sich auch nicht mehr. Trotzdem stand der Ianitor kopfschüttelnd neben den Überresten seiner Arbeitsstelle.
Da er allerdings den unmissverständlichen Auftrag bekommen hatte, heute friedlich zu bleiben, verkniff es sich der (sehr große und sehr massige) Türhüter, den erst besten Eindringling zu schnappen und mit dem Kopf voran in den Hintern eines Pferdes zu stecken. Auch wenn es interessant gewesen wäre herauszufinden, ob das überhaupt möglich war. Nunja, der Ianitor trat zur Seite und deutete auf einen Durchgang in der Casa. "Der Dominus ist in Triclinium..."