Beiträge von Lucius Aelius Claudianus Marcellus

    Der Frischgebackene Präfekt hatte gerade genervt auf den Sklaven geblickt, als seine Tochter das Zimmer betrat und nahm sie im ersten Moment gar nicht wahr. Erst als sie direkt vor ihm stand und ihm einen saften Kuss auf die Nase gab, besann er sich ihrer Anwesenheit und lächelte.


    "Verzeih mir Dolabella, aber dieser Sklave ist anscheinend unfähig mir die neue Magistratentoga richtig anzulegen. Ich sehe eher aus wie ein Sack, als wie der neue Praefectus Annonae. Aber zu dir - was kann ich für dich tun?"

    "Die Götter mögen dich erhören. Ich kann dir jedenfalls nur alles erdenklich Gute wünschen und hoffen, dass auch dich die Götter gesund und siegreich zurückbringen werden. Selbstverständlich werde ich während deiner Abwesenheit mit aller Macht versuchen für das Wohl deiner Familie und unserer Gens zu sorgen."


    Marcellus nickte seinen Adoptivvater aufmuntert zu und hob anschließend mit einer verabschiedenden Geste die Hand.


    "Ich werde nun nach meiner Tochter sehen, um auch ihr diese erfreuliche Neuigkeit zu berichten. Wir sehen uns."


    So schritt er von dannen in Richtung der Gemächer.


    Legatus Legionis Decimus Livianus
    Manuta, Legio I Traiana


    Salve Decimus Livianus,


    Wie damals in der Villa Claudia vereinbart, danke ich dir noch einmal für deine finanzielle Unterstützung und überschreibe dir wie vereinbart 17 meiner Grundstücke. Eine Liste der Grundstücke sowie die Besitzurkunden findest du beiliegend. Meine besten Wünsche begleiten dich auf deinem Feldzug.


    Vale


    Lucius Aelius Claudianus Marcellus


    Zitat

    Original von Aelia Claudiana Dolabella
    Dolabella fasste sich an diesem tag ein Herz. Sie musste nocheinmal mit ihrem Vaterv reden wegen der Gottheit der Venus.So ging sie recht früh am Morgen , wo sie ihn noch in seinen Räumen wusste zu ihm und klopfte an die Tür. Sie war ziemlich aufgeregt


    Marcellus war gerade dabei, sich für seinen Amtstag vorzubereiten. Einer der Haussklaven half ihm gerade, seine Beamtentoga anzulegen, die mit ihren mehreren Metern Stoff nicht nur ein ganz schönes Gewicht hatte, sondern ohne Hilfe auch unmöglich anzulegen war. Als es an der Türe klopfte, versicherte er sich selbst noch einmal mit einem strengen Blick nach unten, dass sie nun halbwegs so saß wie sie es sollte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Zimmertüre.


    "Herein."

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    Das war, was Adria hören wollte. Er hatte es damit tatsächlich geschafft, ihre Befürchtungen zu zerstreuen und ein ehrliches Lächeln erschien auf ihren Lippen.
    "Ich freue mich ebenso darauf.


    Dann werde ich dich nicht weiter stören. Richte dich ein falls du etwas brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen."


    "Ich danke dir Adria und werde bei passender Gelegenheit bestimmt darauf zurück kommen!"


    Auch wenn er von Quarto in die Familie adoptiert wurde, so hielt Marcellus es für äußerst unangebracht zu einer Frau gleichen Alters Mutter zu sagen. Er hoffte, dass sie ähnlich dachte und es nicht als Beleidigung ansah, dass er sie nun mit ihrem Namen angesprochen hatte. Zum Abschied verneigte er sich kurz, sah jedoch gleich wieder auf und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.

    "Dann bleibt nur zu Hoffen, dass sich dies nun bei der längeren Abwesenheit des Kaisers ebenfalls bewahrheitet und Senator Victor seine bisherige Loyalität zum Kaiserhaus beibehält. Ansonsten hast du Recht – es ist nichts, dass mich bekümmern sollte."


    Die Frage war somit beantwortet und Quarto hatte wohl damit auch schon alles gesagt, dass es zu diesem Thema zu sagen gab. Marcellus hingegen trieben die Gedanken über die bevorstehende Abwesenheit des Kaisers gleich zum nächsten Punkt, der ebenfalls angesprochen werden sollte. Quarto hatte vor mit dem Kaiser in den Osten zu Reisen – seine Familie blieb jedoch hier in Roma. Eine Tatsache, die keinesfalls unwichtig war und daher nicht unter den Tisch fallen sollte. Marcellus schätzte seinen Vater als einen Mann ein, der äußerst überlegt handelte und fast nichts dem Zufall überließ. Er räusperte sich kurz und wechselte dann das Thema.


    "Hast du bereits Anweisungen für deine Abwesenheit veranlasst oder gibt es etwas, dass ich in dieser Zeit für dich tun kann?"

    "Ich danke dir!"


    Quarto war also, wie bereits vermutet, ebenfalls erfreut und stolz auf diesen wichtigen Schritt in die Zukunft. Marcellus war jedoch im Gedanken noch bei seinem neuen Posten. Es gab eine Frage, die ihm schon die ganze Zeit unter den Fingernägeln gebrannt hatte, doch wäre der Praefectus Urbi nicht gerade ein passender Gesprächspartner gewesen. Quarto hingegen hatte weitaus mehr Erfahrung mit den Vorgängen am Kaiserhof.


    "Eines Frage interessiert mich jedoch nach wie vor. Warum hat der Kaiser ausgerechnet dieses wichtige Amt des Praefectus Annonae aus der Hand gegeben und einem Senator unterstellt? Schwächt er damit nicht seine Position in der Hauptstadt? Wer die Getreidelieferungen kontrolliert, hat einen großen und nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das römische Volk und ich konnte mir bisher nicht erklären, warum der Kaiser die Senatoren sonst eher in den Hintergrund stellt und wichtige Ämter wie den Praefectus Aegypti oder den Praefectus Praetorio an Ritter vergibt, die nur ihm selbst unterstehen, aber die Nahrungsversorgung der Stadt Rom einem Senator unterstellt. Soweit ich mich erinnere, hat doch erst Iulianus diese Neuerung eingeführt – oder liege ich da falsch?"

    Marcellus hätte es sich wohl sparen können, seine Tochter hier her zu begleiten. Er war wirklich sehr stolz darauf, dass sie diesen wichtigen Schritt so selbstbewusst hinter sich gebracht hatte und zeigte dies auch durch ein kurzes Lächeln in ihre Richtung. Auch er hatte keine Fragen mehr, sondern versuchte sich stattdessen den Namen ihres zugewiesenen Sacerdos einzuprägen. Er war in diesem Zusammenhang nicht besonders begeistert darüber, dass es ausgerechnet ein Patrizier war und hatte vor, über diesen noch die eine oder andere Erkundigung einzuholen. Immerhin waren sie erst vor kurzem von einer patrizischen in eine plebejische Gens gewechselt – eine Vorgehensweise, die nicht jeder Patrizier einfach so akzeptierte. Doch vorerst war hier einmal alles getan und so wandte er sich verabschiedend an Valerius Victor.


    "Vale Septemvir!"

    "Ich teile selbstverständlich deine Sorgen, da auch ich ebenfalls über derartige Vorgänge und dubiose Kultpraktiken gehört habe, zu denen man vor allem junge Menschen recht leicht verleiten kann. Aber ich werde natürlich das wachsame Auge eines Vaters auf die Ausbildung meiner Tochter werfen und mich persönlich über die Ehrbarkeit ihrer Ausbilder erkundigen.


    Ansonsten habe ich ein durchaus gutes Verhältnis zu meiner Tochter. Sie hat die Erziehung einer Patrizierin genossen und auch wenn sie nicht unbedingt nach mir kommt, so weiß sie sich zu benehmen und ihrer Familie keine Schande zu bereiten. Sie würde sich bestimmt darüber freuen, dich bald kennen zu lernen."

    "Darüber hat mich auch Senator Victor unterrichtet. Ich selbst war in dieser Zeit als Quaestor in Germanien und habe diese Probleme nur am Rande mitbekommen. Er hat mir auch mittgeteilt, der Kaiser lege persönlich großen Wert darauf, dass sich eine solche Sache nicht mehr wiederholt – vor allem nun, wo er Rom verlassen muss. Ich habe den Auftrag bekommen mich über den Zustand der Speicher zu informieren und werde wohl in nächster Zeit auch nach Aegyptus reisen, um mir selbst ein Bild über die derzeitige Versorgungslage zu machen und beim hiesigen Präfekten vorstellig zu werden.


    Es freut mich jedenfalls, dass man meine Bewerbung auf dieses Amt angenommen hat. Um ehrlich zu sein habe ich dabei einen kleinen Tipp von einem deiner Klienten erhalten, den ich bei der Adrogatio kennen gelernt und vor kurzem hier im Domus wieder getroffen habe, als er dir seine Aufwartung gemacht hat. Der Rest war dann nicht sehr schwierig. Nun werden wir sehen was daraus wird."

    Ein wunderbarer Übergang von der Überraschung der Botanik zur Überraschung die Marcellus für seinen Adoptivvater parat hatte. Aber auch ein passender Zeitpunkt um das Thema zu wechseln, denn wenn er ehrlich war, dann kam ein mulmiges Gefühl in ihm hoch, wenn er daran dachte, dass hier im Atrium einige dieser Oleanderbüsche standen.


    "Nun! Auch ich habe eine Überraschung, wenn du es so nennen möchtest. Ich komme eben von einer Besprechung mit dem Stadtpräfekten Octavius Victor. Er hat mich zum neuen Praefectus Annonae ernannt."

    Etwas verwundert nahm Marcellus zur Kenntnis, dass er Adrias Wissensdurst zu diesem Thema mit dieser einen Antwort wohl auch schon gestillt hatte. Es kam ihn geradewegs so vor, als ob er sie damit ein wenig schockiert hätte. Andererseits waren solche Adoptionen schon seit je her Brauch bei römischen Familien, die an der politischen Front tätig waren und so ihre interfamiliären und politischen Allianzen verstärken konnten. Marcellus selbst, war dadurch in die privilegierte Situation geraten, sowohl seine Herkunft als Patrizier einer Gentes Maiores, als auch die Stellung seiner neuen Familie als Mitglied der Nobilitas nutzen zu können. Als Adria jedoch nach seiner Tochter fragte, verschwanden die Gedanken zu diesem Thema sofort wieder und ein Lächeln trat ins Gesicht.


    "Dolabella hat mir vor kurzem offenbart, dass sie in den Cultus Deorum eintreten möchte. Ebenfalls etwas, dass ihr noch vor kurzem verwährt geblieben wäre. Ich habe ihr versprochen, mit ihr in den nächsten Tagen zur Regia des Cultus zu gehen und dort einmal nachzufragen."

    Hatte er da gerade Venus verstanden? Im selben Moment, als der Septemvir diese Frage gestellt hatte, wurde Marcellus bewusst, dass er sich mit seiner Tochter bisher noch nie darüber unterhalten hatte, welcher Gottheit sie ihr Leben und ihr Wirken widmen wollte. Venuspriesterin war nicht gerade das, was er sich für seine Tochter vorgestellt hatte. Von Priesterinnen der Venus waren ihm schon einige Dinge zu Ohren gekommen, die er sich im Zusammenhang mit seiner Tochter lieber nicht in Erinnerung rufen wollte. Nachdenklich sah er zu ihr.


    "Bist du dir sicher Dolabella, das es gerade Venus sein soll? Ich denke auch Iuno oder Minerva währen passend für dich und du solltest sie in deine Überlegungen miteinbeziehen."

    Zuerst sah Marcellus etwas gelangweilt auf die Oleanderbüsche, die allem Anschein nach einen großen Stellenwert bei Quarto hatten. Er konnte nicht verstehen, warum jemand sein ein Aufsehen um ein paar Büsche machte, so schön sie auch waren. Vor allem nicht, wenn dieser Jemand Geld genug hatte, um sich jedes Jahr tausende der schönsten Büsche neu herbeibringen zu lassen. Aber jeder hatte seine Eigenheiten und Extravaganzen und so nahm Marcellus das Ganze nur schmunzelnd zur Kenntnis. Als sein Adoptivvater jedoch die Wirkung des Pflanzensaftes auf Menschen ansprach, wurde Marcellus hellhörig.


    "Nein, dass war bisher nicht bewusst. Um ehrlich zu sein, bin ich auch nicht unbedingt der Pflanzenexperte und mit Giften bringe ich eher Gebräu in Verbindung, die man an irgendwelchen dubiosen Kräuterständen in den heruntergekommenen Ecken Roms kaufen kann. Ich wusste nicht, dass man gar nicht so weit laufen muss, sondern auch in deinem Perestylum darauf stoßen kann."

    Ein rascheln ließ Marcellus schließlich in die richtige Richtung steuern. Als er Quarto endlich zwischen seinen Oleanderbüschen erblickt hatte, trat er an ihn heran. Sein Adoptivvater war wohl derart vertieft in seine Büsche, dass er Marcellus Eintreffen nicht einmal wahrgenommen hatte und so räusperte der Sohn sich kurz, um auf sich aufmerksam zu machen.

    "Ich danke dir für deinen freundlichen Empfang. Es bedeutet mir und meiner Tochter sehr viel, dass dein Gemahl uns in die altehrwürdige Familie der Aelier aufgenommen hat."


    Damit waren wohl zunächst einmal die offiziellen Willkommensworte erledigt. Adria machte mit ihrem Nachsatz deutlich, dass sie keinen großen Wert auf solche formellen Floskeln legte, sondern lieber gleich zum Punkt kam. Eine Eigenschaft, die auch Marcellus an sich selbst und an seinen Gesprächspartner äußerst schätzte. Dennoch kam er nicht darum herum, einen Moment über die Direktheit der Hausherrin zu schmunzeln, wurde doch auf Grund des angesprochenen Themas sofort wieder ernst.


    "Nun wehrte Adria, als so ungewöhnlich sehe ich diesen Schritt gar nicht. Es stimmt zwar, dass wir uns dadurch von unserer Gens etwas entfernt haben, aber unsere herausgehobene Herkunft bleibt dennoch bestehen. Die Frage ist nur, was sie heut zu Tage noch bedeutet. Wie ich auch bereits deinem Mann erklärt habe, so sehe ich den Stand der Patrizier mit äußerst gemischten Gefühlen. Hier und da gibt es zwar noch einige vereinzelte religiöse Ämter, die sie sich sichern konnten, doch im Ganzen betrachtet haben die bisherigen Kaiser alles getan, um den Einfluss und die Macht des patrizischen Adels immer mehr zu beschneiden und ihre Mitglieder in den Hintergrund zu drängen. Ein Eques zu sein, bedeutet in der heutigen Zeit einiges mehr, als einem patrizischen Adelsgeschlecht zu entstammen.


    Ich sehe also durch die Adoption in die Gens Aelia nur Vorteile, sowohl für mich und meine Tochter, als auch für euer Haus und ich denke, dass dein Gemahl es ähnlich sieht und meinem Wunsch daher letztendlich auch entsprochen hat. Eine Adoption aus politischen Gründen wenn du so möchtest, die unter anderem beiden Seiten erlaubt, ihre Macht und ihren Einfluss weiter auszubauen."


    Natürlich waren dies nicht all seine Gedanken zu diesem Thema, doch genug, um Adria eine ausreichende Antwort zu geben. Quarto hatte bestimmt, so wie Marcellus selbst, durchaus auch andere Beweggründe für diese Entscheidung gehabt, die zum Beispiel das Wohlergehen seiner Familie Miteinschließen. Man durfte nicht vergessen, auch wenn seine Gemahlin ihm erst vor kurzem ein Kind geschenkt hatte, so machte sich der Consular bestimmt bereits Gedanken um sein Alter und vor allem, wie lange er noch da sein konnte, um seiner Familie den nötigen Schutz und ein angenehmes Leben zu bieten. Einen bereits erwachsenen Sohn zu haben, der im Fall der Fälle seinen Platz einnehmen konnte, war da bestimmt eine äußerst beruhigende Absicherung.

    Nach dem Eintreten musterte Marcellus den Septemvir, während seine Tochter ihn begrüßte. Irgendwie kam ihn dieser Mann bekannt vor, jedoch viel ihm nicht gleich ein woher und was er mit dem Gesicht verbinden konnte.


    "Salve Septemvir! Ich bin Aelius Claudianus Marcellus und wir sind hier, um mit dir über den Eintritt meiner Tochter in den Cultus Deorum zu sprechen."


    Er trat einige Schritte näher und im selben Moment viel ihm auch ein, wo er diesen Mann bereits gesehen hatte - bei einer Besprechung der Factio Veneta. Es war bereits einige Zeit her und Marcellus konnte sich nur noch dunkel daran erinnern, aber dies war eindeutig ein Mitglied der Factio. Bestimmt konnte sich das noch als Vorteil bei dem kommenden Gespräch erweisen, doch zuerst überließ er es dem Septemvir, damit zu beginnen.

    Es trat jedoch nicht einer der erwartete Haussklaven ein, sondern eine Frau in Marcellus Alter, die ein Kind im Arm trug. Er brauchte nicht lange überlegen, da nicht viele Familienmitglieder hier im Domus wohnten und es nur eine gab, die vor kurzem ein Kind bekommen hatte. Es musste sich also hier um Quartos Frau Adria handeln, von der Marcellus bisher gehört, sie aber noch nicht persönlich kennen gelernt hatte. Im ersten Moment musterte er sie jedoch kurz, bevor er etwas sagte. Natürlich hatte er erfahren, dass Quarto um einiges älter als seine Gemahlin war und auch dass sie ungefähr in seinem Alter war, doch hatte er nicht damit gerechnet, das es sich dabei um eine solch hübsche und graziöse Frau handelte, wie sie persönlich nun vor ihm stand. Er ließ die Bücher wieder zurück in die Kiste fallen und richtete sich auf, um Adria entgegen zu treten. Mit einem knappen Kopfnicken begrüßte er sie in seinen neuen Räumlichkeiten.


    "Salve! Ich nehme an du bist Adria. Es freut mich dich kennen zu lernen."

    Als frischgebackener Praefectus Annonae, hatte sich Marcellus sofort nach dem Gespräch mit Senator Octavius Victor auf den Weg zurück in den Palast gemacht, um Quarto davon berichten. Denn dies war nicht nur ein wichtiger Schritt in Marcellus Karriere, sondern auch eine weitere Auszeichnung für die gesamte Gens Aelia und daher sollte der Pater Familias einer der Ersten sein, die von dieser erfreulichen Wendung erfuhren. Daher streifte Marcellus noch immer etwas in seinen Gedanken vertieft durch den Domus, um nach Quarto zu suchen.


    Die Götter mussten es wirklich gut mit ihm meinen, den durch den Erwerb dieses Amtes hatte er nicht nur mit einem Schlag an wesentlichen Einfluss in Rom gewonnen, sondern konnte auch sein Ansehen und eine gewisse Machtposition im Reich weiter ausbauen. Quarto würde diese Neuigkeit bestimmt ebenso Positiv begrüßen, wie es Marcellus selbst tat.

    Auch wenn er den vergangenen Winter als Quaestor in Germanien verbracht hatte, so waren Marcellus die Meldungen der Getreideknappheit in Rom nicht unbekannt. Nur zu verständlich, dass sich eine solche Miesere nicht mehr wiederholen sollte und vor allem der Imperator persönlich die weiteren Entwicklungen im Auge behielt, gerade jetzt wo er Rom hinter sich lassen musste, um gegen die Parther ins Feld zu ziehen. Gerade in solchen Zeiten durfte es Rom keinen Gründen kommen, die zu Unruhen oder gar zu einem Aufstand führen konnten – und ein wichtiger Eckpfeiler war da bestimmt die Nahrungsversorgung. Es folgte also verständnisvolles Nicken von Seiten des frisch ernannten Praefectus Annonae.


    "Natürlich Senator! Ich werde dies als eines meiner ersten Aufgaben in Angriff nehmen. Gibt es sonst noch etwas, dass du mir Nahe legen möchtest oder dem ich mehr Aufmerksamkeit schenken sollte? Vielleicht wäre es auch im Zuge der Probleme letzten Jahres gut, wenn ich direkt nach Aegyptus reise, um einerseits beim hiesigen Präfekten vorstellig zu werden und mir dabei auch gleich persönlich einen Überblick über die momentane Lage verschaffen zu können."