Marcellus seufzte und sah seine Tochter musternd an. Immerhin war ihr nichts passiert und nun wo sie schon hier war, brachte es auch nicht viel, ihr die Leviten zu lesen. Er schüttelte den Kopf und seufzte erneut.
"Das du mir so etwas nie wieder machst! Ich muss mich auf dich verlassen können Dolabella und nicht ständig Angst haben, dass dir irgendetwas passiert ist. Ich hoffe du siehst zumindest ein, dass es ein großes Fehlverhalten war, dich einfach so auf die Reise nach Italia zu machen. Und noch dazu ganz allein! Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich wohl vor Angst um dich gestorben."
Er sah kurz zur Sklavin.
"Richte meiner Tochter ein Zimmer her. Sie wird ab jetzt hier wohnen."
Dann wandte er sich wieder Dolabella zu. Wirklich böse konnte er seiner Tochter nicht sein, da er in seiner Jugend mindestens genauso ein Hitzkopf und Abenteurer war, wie nun seine Tochter. Es war halt äußerst schwer, sich nun einmal auf der anderen Seite zu sehen - auf der des Vaters.
"So! Und jetzt setz dich und berichte mir von deiner Reise. Du warst also in Mantua. Hat man dir nicht einmal von dort jemanden mitgegeben, der auf dich Acht gibt? Und vor allem… was ist mit den Bediensteten in Achaia? Sie müssen sich doch Sorgen um dich machen, wenn du einfach so verschwunden bist. Mich wundert es, dass ich bisher noch keinen Brief erhalten habe. Aber wahrscheinlich haben sie zu viel Angst, als das sie mich benachrichtigen würden. Hast du ihnen zumindest eine Nachricht dagelassen?"