Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    An den Seiten des Hortus waren die Wände mit ein paar Weinreben behangen und der angenehm süße Duft von Weintrauben lag auch aus der Richtung des torcular her in der Luft. Irgendwo hörte man Pferde wiehern und langsam öffnete sich die Tür des Triclinums.


    "Salve Aelius", begann Corvinus, als er durch einen der Seitengänge, mit einer Amphore in seinen Händen, auf ihn zutrat. Neben ihm ging Artoria Medeia und auf der anderen Seite wurde er von Rufus verfolgt, dem Haus- und Hofwachhund. "Bitte, setz dich doch. Artoria Medeia dürftest du ja kennen, meine liebe Gattin Artoria Hypathia ist momentan leider verhindert, wird aber etwas später vielleicht zu uns stoßen, wie auch andere Mitglieder meiner familia." Ceadh hatte Medeia und Corvinus leicht zugenickt und war dann auch schon verschwunden.


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    ~* In der Nähe von Neapolis, genauer gesagt am Fuße des Mons Vesuvius, liegt ein kleines beschauliches Gut, eine kleine Casa, bestrichen mit Kalk, mit wenigen Zimmern und Sklavenunterkünften, sowie den nötigen Nutzräumen, die ein solches Gut eben braucht. Auch wenn noch so mancher von der Katastrophe verschreckt ist, die Pompeji vernichtet hatte, wollten doch möglichst viele den fruchtbaren Boden nutzen, den der Mons Vesuvius und der Mons Somma bieten. Und dennoch waren ein paar kleine Parzellen um das Weingut herum noch frei, sollte Decimus Artorius Corvinus, der Besitzer des Gutes, noch anbauen wollen. Tagtäglich gehen hier die Sklaven ihrer gemütlichen Arbeit nach und kümmern sich um die grünen Trauben, die hier angebaut werden *~



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    "Gekauft..? Den hier habe ich mit meinen eigenen Händen gekeltert, Uranius.", meinte Corvinus verschmitzt lächelnd und machte es sich auf der hölzernen Liege etwas bequemer, wobei er kurz zu Hypathia blickte, die sich so schweigsam verhielt. Vorsichtig kostete er von einer der grünen Weintrauben und nickte anschließend zufrieden, ehe er die Brauen hob und angenehm überrascht zu Medeia sah, die gewohnt elegant, wenn auch etwas schwach wirkte und erhob sich sofort.


    "Salve Medeia, eine Freude dich zu sehen. Ja, wir haben Besuch... nun ja, nicht direkt Besuch. Es ist Marcus Artorius Uranius, einer der Brüder von.. Quintus." Die letzten Worte waren etwas leiser, doch er lächelte wieder leicht. Auch wenn sie stark tat, wusste er, dass nicht ganz der Tatsache entsprach, aber um sie nicht bloß zu stellen, bot er ihr die Hand an, versuchte die andere auf ihren Rücken und sie ein wenig zu stützen, so dass es für die anderen nicht zu offensichtlich aussah. "Möchtest du dich nicht zu uns setzen, mh?"

    "Mir wäre es lieber, könnte ich das mit deinem Herren persönlich aushandeln, aber nun gut...", begann er und musterte die Vorlage des Scribas seufzend. Seine Schrift und Rechtschreibung war nicht unbedingt das, was Corvinus als adäquat einstufen würde, also griff er nach einem Stück Papyrus und setzte selbst etwas auf, wobei er sich ungefähr an die Vorlage des Schreiberlings hielt.



    Liefervertrag


    Hiermit bestätige ich,
    Decimus Artorius Corvinus, dass ich Lucius Octavius Detritus pro Woche 30 (Anzahl) Töpfe Honig zu einem Preis von 2,20 Sesterzen abkaufen möchte. Der Vertrag wird erst durch ein schriftliches Gegenstück aufgelöst.
    Beide Vertragspartner verpflichten sich zu rechtzeitiger Lieferung und Abnahme.


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    Etwas Kerzenwachs auf den Papyrus, dann drückte er einen Anhänger, den er an einer silbernen Kette trug, in das warme Wachs hinein, worauf sich das Emblem seiner Gens zeigte. Schließlich unterzeichnete er noch und hielt es dem Scriba hin. "Zufrieden?"

    DECIMVS ARTORIVS CORVINVS MAGISTRATVS CVRIA OSTIAE CREATVS
    MARCO AELIO CALLIDO COMITI REGIONIS ITALIAE S.


    Um nicht ständig von der Curie und den lästigen Geschäften sprechen zu müssen, lade ich dich hiermit am ANTE DIEM VII ID AUG DCCCLVI A.U.C. (7.8.2006/103 n.Chr.) ein, mich in der Casa Artoria zu besuchen, um ein wenig frisch gekelterten Wein zu verkosten und über allgemeine Themen sprechen zu können.


    Vale.


    D' Artorius Corvinus

    Den Kopf schüttelnd, suchte er ihren Blick und musterte sie einige Augenblick lang. "Nein danke, das wäre alles. Obwohl... ich hoffe, dass bald wieder ein Cursus Architectura angeboten wird. Neben dem Cursus Iuris eines der Dinge, die ich unbedingt besuchen möchte." Damit erhob er sich aber schon und neigte sein Haupt leicht vor ihr. "Ich danke dir für deine Zeit, Rectorix. Vale bene."

    "Wundervoll, ich danke dir. Hoffentlich lässt sich das ohne viel Aufhebens bereinigen, aber so lange, wie er sich bei mir Zeit lässt.. beim vorigen Aedil Flavius Furianus habe ich mir auch zwei Genehmigungen eingeholt und das ging viel schneller. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du einen Erfolg erzielen könntest, Tribunus Plebis. Wenn du diese Angelegenheit bereinigen kannst, ist dir meine Stimme bei der nächsten Wahl gewiss, solltest du antreten. Ach, worum ich dich bitten wollte... nenne meinen Namen nicht, sollte es vermeidlich sein. Nicht, dass er anschließend versucht, mir das Leben ungemütlich zu machen." Womit sich Corvinus auch schon wieder erhob. Er wirkte besänftigt, doch was hinter seiner Stirn vorging, war nicht wirklich ersichtlich.
    "Vielen Dank für dein Ohrenmerk. Vale bene."

    Mittlerweile sind es neun Tage. Lieber Aedil, wie lange möchtest du die Genehmigung meines Weinguts noch hinauszögern? Lang genug, damit ich keine Produktionspunkte für die Woche mehr bekommen kann? :)

    Tut mir leid Didi, aber dein Niveau ist einfach unerreichbar für mich. :)
    Und Epulo - Gedanken und Taten sind mehr oder weniger frei. Du kannst dir Gleichgesinnte suchen, vielleicht ein paar unzufriedene Maate, ne Meuterei starten oder ähnliches... das wär mal was anderes, ne aufregende RP-Kampagne, find ich.

    Überrascht sah er aus den Augenwinkeln zu ihr und überlegte, wie sehr es wohl ein Mädchen wohl fordern würde, ständig als Aushängeschild und Vorzeigemädchen einer patrizischen Gens herhalten zu müssen. Kein Wunder, dass man soviel von Skandalen hört, irgendwann müssen die ja austicken, dachte er bei sich und sah weiterhin zu ihr. Irgendwie tat sie ihm leid. Wie es sich als Patrizierin wohl lebte? Mangeln würde es ihr nie an etwas, doch würde sie wohl nie mit anderen Kindern ihres Alters durch den Wald getobt haben. Oder so schlichte Dinge wie das nasse Gras unter den nackten Füßen spüren. Nein, für Corvi war so etwas nichts, er liebte es auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, sein Leben zu genießen und von niemandem angegriffen zu werden. Und sollte sich jemand gegen ihn wenden, würde er ihn zerfetzen wie ein Bluthund. Nachdenklich blieb er stehen und sah in den Teich hinein, ehe er etwas leiser begann, zu antworten.


    "Die Fesseln, die wir uns selbst anlegen, sind jene, die uns am meisten knechten und uns versklaven...", meinte er und es klang fast, als würde er aus einer ihm bekannten Schrift zitieren. Dass er belesen war, war nicht von der Hand zu weisen und so legte er die Hände auf den Rücken und umfasste dort mit der linken die rechte Hand. "Was sind deine Fesseln, Rediviva Minervina?"

    "Wir Artorier führen nicht umsonst den Hengst im Wappen", meinte er lachend und hätte sich im nächsten Augenblick auch schon wieder am liebsten selbst für diese Worte gescholten, doch überspielte er es rasch. Langsam schlenderte er neben ihr her und genoss die Ruhe im Park und das Zwitschern der Vögel, während er antwortete. "Das kommt ganz auf das Pferd an, aber im Normalfall können sie sicher dreißig Jahre alt werden. Kleinpferde sogar bis zu fünfzig, meinte mein Vater, auch wenn ich noch keines gesehen habe, das dieses Alter erreichte." Mit sanftem Lächeln musterte er sie und hoffte, dass Hypathia einmal ein ähnliches Mädchen schenken würde. "Pferde sind in der Tat wundervoll. Sie vereinigen Kraft und Anmut wie kein anderes Tier, finde ich."


    Langsam kamen sie zu einem künstlich angelegten Teich, von denen es in Rom in den Parks mehrere gab. Ein paar Enten in einem Schatten, den ein Baum in den Teich warf, zu suhlen und quakten unverdrießlich vor sich hin. Corvinus hingegen wirkte fast, als könne ihm die Hitze kaum etwas anhaben.

    "Bitte, bemüh dich nicht meinetwegen. Ich werde selbst am Tag vor Ablauf der Einschreibepflicht zur Schola kommen und bei dir nachfragen, wie es um das Stipendium steht, dann kann ich mich auch für den Cursus einschreiben. Und sollte es nicht so gut laufen, wie ich mir erhoffe, dann werde ich versuchen, das Geld für den Cursus irgendwie zusammen zu kratzen." Ein vergnügtes Lächeln war auf seinen Lippen und er legt die Hände in seinem Schoß übereinander.

    Kaum hatte sie ihren Satz ausgesprochen, wusste Corvinus schon, was er bedauerte - dass viele, egal was sie tun, ständig auf ihren Stand achten mussten. Die Artorier waren seit jeher eine treue Gens dem Kaiser gegenüber gewesen und hatten ihm gegenüber in Militär und Verwaltung gute Dienste geleistet. Und dennoch waren sie nicht überheblich oder bildeten sich darauf etwas an, der der es sich verdiente, kam in den Ordo Equester - ein paar wenige schafften es sogar in den Senatorenstand. Und dennoch war Corvinus niemand, der dazu erzogen wurde, großartig auf Ständeunterschiede zu achten. Ein Mädchen, das reiten lernen wollte. Nach nur kurzem Überlegen kam er zu einem Schluss.


    "Ich werde Stillschweigen bewahren, mein Wort darauf.", meinte er vergnügt und ging neben ihr her. "Wenn du möchtest, kann ich dir bei deinem Besuch in der Casa Artoria unsere beiden Pferde zeigen, die Stute Nime und den Hengst Hector. Ich bin mir sicher, die beiden gefallen dir. Sie hat ein sanftes Gemüt und er ist das Gegenteil, ein wilder Kerl."

    Er musste leise lachen, doch nickte er ihr beipflichtend zu, war es doch auch nicht wirklich seine Art, großartig auf die Zeiten zu achten, die er für die Reise brauchte - viel lieber reiste er eigentlich mit den Tiberschiffen - doch war es ein kleiner Tick von ihm, Geschwindigkeiten zu berechnen. Ein Tick, den man wohl verschweigen sollte, wollte man nicht zum Gespött anderer bleiben.


    "Wie reist du denn am liebsten? Ich liebe Schiffe und am liebsten wäre ich Kapitän einer Galeere geworden...", meinte er vergnügt. Natürlich war er auch leidenschaftlicher Reiter, aber das hätte man vielleicht missverstehen können.

    Ein sachtes Nicken seinerseits, gepaart mit einem Lächeln, war die Antwort auf die Frage nach dem Literaturkurs, doch die Frage nach Medeia überraschte ihn nicht. Als eines der verhassten Hauptziele der Traditionalisten war sie mehr oder minder ein Aushängeschild der Artorier, aber die Rectrix schätzte er nicht so ein, sonst würde sie wohl nicht die Schola leiten, sondern 'brav' für ihren Mann zuhause und ihm gefällig sein.


    "Nun ja, Medeia ist in weiterem Sinne meine Schwägerin. Seit ihrer Verletzung versuche ich sie zu unterstützen, wo es mir nur möglich ist, vor allem bei der Arbeit, die sie als Quaestorin zu leisten hat. Aber keine Sorge, es geht ihr derzeit wieder gut, das debattieren.." Eigentlich hätte er ein anderes Wort dafür parat, als sie den Volkstribun niederdiskutierte, aber das wollte er vor der Rectorix nicht gebrauchen, er wollte es eigentlich vor niemandem gebrauchen, wenn er von seiner schönen Schwägerin sprach. "... hat sie noch nicht verlernt."

    Normalerweise werden Anfragen an alle Leute geschickt, die du mit deinem Account geaddet hattest, zumindest war es bei mir so. Kannst dir vielleicht vorstellen, dass das bei ungefähr 600 Leuten in der Contact List 'lustig' war. :D