Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Corvinus nickte bedächtig, zumindest eine kurze Gedenkminute für den Toten einlegend. Dann sah er wieder zu Uranius, ihn nachdenklich musternd.


    Wahrscheinlich, ja. Ich muss zugeben, ich habe es bisher sträflich vernachlässigt, mich mit den Galliern zu beschäftigen. Aber dies werde ich bald nachholen."


    "Ich habe mich zur Wahl gestellt, um magistratus in Ostia zu werden. Wenn dies geschieht, könnte ich mir vorstellen, dass der Posten des Stadtschreibers nachbesetzt wird. Frage bei Callidus am besten deswegen nach, ich würde mich sehr freuen, mit dir zusammenarbeiten zu können, Uranius."

    Zitat

    Original von Caietanus
    Ein Verletzter blieb erschöpft vor dem Stand stehen. Er umklammerte seinen linken Arm, der eindeutig gebrochen war, und sah sich besorgt um.



    Ein anderer Tag, ein anderer Morgen. Cillian richtete gerade die Krüge her und sortierte die Becher, als ihm der junge Germane auffiel. Dezent hob er die Braue, den Germanen musternd. Eigentlich hatte er wenig Sympathie für die barbarischen Germanen über, aber er war verletzt und schien Hilfe zu benötigen.


    "Salve junger Mann. Kann ich dir helfen? Soll ich dir einen Medicus holen?"


    Cillian musterte sie mit dem Blick eines verschmitzten Großvaters und rieb sich über das Kinn, ehe er einen Becher in die Hand nahm, in einen Wasserbottich tunkte und mit einem Tuch wieder trocken rieb. Sacht hoben sich die dunklen Brauen, als er den Becher musterte, zu den anderen stellte und sich den nächsten schmutzigen Becher griff. Wieder war dieses offene Lächeln zu sehen, das gerade bei Sklaven eigentlich selten ist.


    "Ein schöner Name für ein schönes Mädchen, wenn du mir diese Bemerkung erlaubst. Und nein, noch nicht lange diene ich meinem Herren. Erst seit.. gut ein bis zwei Monaten. Vorher war ich Stallknecht bei einer anderen Familia, doch für diese Arbeit war ich wohl nicht mehr... jung genug. So handelte er einen guten Preis aus und kaufte den alten Herren, den ihr vor euch seht, um ihm hier eine Arbeit zu bieten."

    Den Nachmittag nutzte Corvinus dieses Mal nicht, um Akten nachzuschlichten oder das Stadtbudget zu kalkulieren, sondern um sich seine Füße auf dem Markt zu vertreten. Im Kopf ging er immer wieder die Planung und vor allem die Liste der Dinge durch, die er noch besorgen wollte. Brot und Wein waren schon fix. Erst sah er sich nach einem Stand um, der lukanische Würste feil bot. Er war sich sicher, der Großauftrag einer Stadt würde so manchen Händler reizen. Falerner, Früchte, Datteln, Feigen... suchend sah er sich um, zahlte hin und wieder eine Sesterze, um sich ein paar Kostproben nehmen zu dürfen. Der Geschmack musste Corvinus prüfenden Sinnen standhalten können.


    Natürlich würde er auf Iulia Helenas Geheiß auch den Markt in Rom erforschen, doch dem in Ostia gab er den Vorzug, allein schon durch die günstige Lage als Handelsstadt, zudem die verringerten Transportkosten - und jede Stadt sollte zufriedene Händler ihr eigen nennen können. Hätte sie ihm eine Summe genannt, hätte er sich daran orientieren können, aber so... vorsichtig kostete er eine Feige und labte sich an ihr, zufrieden nickend. Sie war wirklich gut, aber vielleicht gab es ja jemanden, der noch bessere anbot?





    Sim-Off:

    Wer die Stadt Ostia für das Fest mit Früchten, lukantischen Würsten, Datteln/Feigen usw beliefern möchte, der schreibe sein Angebot bitte hier hin, in passender Art und Weise.


    KANDIDATUR


    Salvete Bürger der Stadt Ostia,


    ich, Decimus Artorius Corvinus,
    jetziger Scriba von Ostia,
    gebe hiermit meine Kandidatur zum
    MAGISTRATUS
    und zur
    CURIA PROVINCIALIS ITALIA
    bekannt.


    Decimus Artorius Corvinus


    "Wenn du meinst, mich würde es sehr freuen. Das mit dem Empfang ist eine gute Idee... aber was meinst du, sollten wir die hochstehenden Gäste vielleicht mit Falerner bewirten? Auf jeden Fall werde ich versuchen, ein paar Datteln, Feigen und vielleicht auch Rosinen zu besorgen."


    Nachdenklich tippte er sich mit dem Griffel auf die Unterlippe.


    "Zu deinen Broten kann ich Schafskäse beisteuern, denke ich. Wein, Honigwein... hast du noch andere Ideen? Brauchen wir vielleicht Beleuchtung für den Abend? Frische Fackeln und so.."

    "Artoria Medeia ist eine Griechin, ebenso wie meine liebe Hypathia. Sie war die Frau deines Bruders Quintus Artorius Claudius, der leider verstarb. Und der.. Gallier gehört ihr, ja. Wobei ich glaube, dass er aus Britannica kommt, da musst du ihn aber selbst fragen."


    Corvinus sah nachdenklich zu Boden, ehe er Uranius wieder ansah.
    "Der Comes ist derzeit Aelius Callidus, ein sehr freundlicher Mann. Du musst dir keine Sorgen machen."

    Er musste leise lachen, als er ihre Worte vernahm und lehnte sich nach vor, zustimmend nickend. Rasch zog er eine der leeren Wachstafeln herbei, packte den Griffel und ließ den Kopf zur Seite kippen.
    "Das klingt nach einer interessanten.. Aufgabe. Was meinst du, sollten wir alles servieren? Ich könnte bestimmt gute Preise für Weintrauben aushandeln und die sind immer gut für zwischendurch. Wein kann ich auch liefern, aber ich will gerecht sein und koste auch den der Konkurrenz. Mhh... Fladenbrot mit Schafskäse, generell Früchte... da könnte ich vielleicht durch meine Factio etwas Rabatt bekommen, Spurius Purgitius Macer hat angeblich große Obstgärten. Aber ich werde sehen. Nicht, dass es zu teuer ist. Ich nehme an, ich sollte mich an den Standardpreisen richten?"

    Nachdenklich rechnete er mit römischen Zahlen etwas nach, addierte die Summe unter dem Strich... und sah zu Iulia Helena auf. Buchführung war nicht unbedingt seine Stärke, aber da er es von seinem Kelter her kannte, führte er nun ebenso Buch über ein paar Ausgaben, rechnete diverse Akten nach und dergleichen. So legte er den Stift neben die Wachstafel.


    "Welch Abwechslung für meine müden Augen. Sicher habe ich Zeit, wie kann ich dir helfen?"

    Gerade noch hatten die beiden sich einander zugewandt über Gewürzmischungen unterhalten, die man in den Wein hineinmischen könnte, als auch schon Ceadh angetrabt kam, gefolgt von einem älteren Herren. Als jener sich vorstellte, hob Corvinus die Braue. Gehört hatte er nie etwas von ihm, aber der Siegelring, ein älteres Exemplar, sprach Bände.
    "Danke Ceadh, du kannst wieder zu Medeia gehen...", winkte Corvinus den riesigen Sklaven fort und musterte Uranius neugierig. "Nun, ich bin Decimus Artorius Corvinus und dies ist meine liebreizende Frau Artoria Hypathia. Willkommen in der Casa, Uranius. Darf ich fragen, wo es dich her verschlagen hat?"

    Geschäftig war der Betrieb vor der Casa. Mancherlei Leute kamen zum Torcular um Wein zu kaufen und ein Sklave, der vielleicht nur ein klein wenig jünger als Uranius sein mochte, lenkte gerade einen Ochsenkarren durch den Eingang der Casa, worauf er von einem Hund fröhlich bellend und schwanzwedelnd begrüßt wurde. Ein hübsches junges Mädchen, Marcella, hielt eine Amphore in ihren Händen und sah ihm nachdenklich lächelnd zu.


    Corvinus saß mit seiner Liebsten Hypathia in Sichtweite des Eingangs und diskutierte. Allgemein gab es ein recht friedliches Bild ab und dürfte Uranius zum [Vestibulum] Eingang führen.

    Was für eine Frau. Corvinus sah bewundernd zu ihr, als sie fluchte, musste sie angrinsen und strich ihr dann eine der Locken aus dem Gesicht, sie zärtlich küssend, im Feuer des Gefechts.
    "Das werden wir, Liebste, das werden wir."


    Dann reckte er wieder die Faust nach vor, eigentlich war es ihm egal, was die anderen von ihm hielten und so stimmte er Sprechgesänge an. Auch wenn die Factio verlor, man musste den Rennfahrern zeigen, dass man nicht den Glauben an sie verlor.


    "Wer hat dennoch das größte Horn?"
    Worauf die Anhänger hinter ihm einstimmig gröhlend zu singen begannen: "Unser Thrax, unser Thrax!"
    "Und wer liegt dennoch meisten vorn?" - "Unser Thrax, unser Thrax!"
    "Wer lässt Praesina im Staub verschwinden?" - "Unser Thrax, unser Thrax!"
    "Wer zeigt Tylus den A.... von hinten?" - "Unser Thrax, unser Thrax!"

    Dann begannen alle gemeinsam im Chor zu gröhlen, die Fäuste reckend.
    "RUSSATA, RUSSATA, RUSSATA!"



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    Einige lange Momente sah Corvinus Hypathia nach, schließlich musste er lächeln und wandte sich wieder an Constantius, diesen mit einem gutmütigen Schmunzeln musternd. "Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, Constantius. Für den Anfang könnten wir beide ja gegeneinander antreten, aber ich bin mir sicher, in der Taberna finden sich noch genug andere Gegner. Sag... du hast aber schon viele Bekanntschaften geschlossen. Ich sollte ein Geschäft für Namensschilder eröffnen.", meinte er schmunzelnd und sah sich um. "Folgen wir den beiden?", womit er auf Hypathia und Helena deutete.



    Die Nymphe kicherte, als sich der freche Zentaur an ihrem Hintern rieb und sie an den Flanken mit den Händen hielt. "Wirst du mich wohl loslassen, garstiger Zentaur? Niemals kriegst du mich, sag ich, niemals!", womit sie sich seinen Armen schon wieder entwunden hatte, um sich neckend, aber doch lasziv vor ihm zu bewegen, während er mit dem schellenbesetzten Fuß aufstampfte und es laut klingen ließ. "Aber Liebste", beteuerte er und humpelte ihr nach, mit jedem Schritt ließ er es laut klingen.


    Zwei Sklaven erschienen aus einem der hinteren Zimmer und bauten schließlich ein paar der Bänke ab, um Platz für den Ring in der Mitte zu machen, während sich Diotima in die Mitte der Taberna stellte und die Hände hob. "So ihr Lieben, wie es Tradition hat in den Mänaden, werden wir zu Ehren von Apoll einen Ringwettkampf veranstalten? Wer hat genug Mumm in den Knochen, wer ist manns genug, anzutreten? Du? Oder du? Oder gar du? Ach Süßer, du siehst aus, als hättest du genug Kraft in den Armen, um sogar gegen Medeias Hercules anzutreten! Traut euch, fasst euch ein Herz.
    Wer wagt es, anzutreten?"

    Begeistert verfolgte Corvinus das Rennen, Thrax Spitzenposition schien ihn wahrlich anzuspornen, die Russata anzufeuern und auch wenn ein paar der Anhänger schon wieder die Köpfe senken ließen, ermunterte er sie durch das brüllen, das anfeuern nicht aufzugeben. Dabei griff er das rote Banner und reckte es hoch, deutlich sichtbar für die Fahrer der Roten.


    "Thrax zeigs den blauen Säcken, lass sie deinen Staub gut schmecken!", wurde hinter ihm gejohlt und gejubelt und zu seiner Überraschung fand er seine Sklaven im Wagenrennenrausch, wild mit den Fahnen wedelnd.


    Brinno kannte Corvinus kaum, aber der Name Thrax war ihm von den letzten Ludi her noch ein guter Begriff, hatte er doch damals alle hinter sich gelassen. Ein guter disziplinierter Fahrer, aber ob das reichen würde? Das vielstimmige Singen und gröhlen, um die Fahrer anzufeuern, wurde immer lauter und langsam einstimmig, konnten sie sich auf das richtige Lied einigen. Hätten sie Pauken und Trommeln gehabt, hätten sie wohl nicht lauter sein können. Viele klopften einfach auf die Bänke oder missbrauchten andere hölzerne Gegenstände, damit sie eine eingehende rhythmische Melodie zusammenbrachten.
    Die Stimmung war hypnotisch, befand Corvinus und hatte recht, denn er selbst befand sich mitten drin, im Wagenrennenfieber.



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    Auch Corvinus begab sich zu den Spielen, in Begleitung seiner Frau Hypathia, die er vorsichtig an der Hand über die Ränke führte, bis zu einem Sitzplatz in der "Sektion", in der er die meisten Anhänger der Russata vermutete. Die Tunika war in ein kräftiges dunkelrot gefärbt, ebenso wie die Stola seiner Liebsten und so nahmen sie in einer der vorderen Reihen Platz, um recht nahe beim Geschehen zu sein. Sie hielt die Kanne mit dem gesüßten Wein, der mit genug Wasser verwässert worden war, um auch erfrischend zu wirken, er hatte in einer Tasche Fladenbrot und lukanische Würste mitgenommen. Man konnte nie wissen. Ebenso hatte er sich ein rotes Banner für die Russata besorgt, welches er auf zwei Stangen fest gemacht hatte, um es schwenken zu können, sollte die Factio in Führung gehen und dergleichen.


    Mit suchendem Blick sah er sich um, vorsichtig mit dem Daumen über Hypathias Hand streichend. Auch Cillian, Nicos und die anderen Sklaven hatte er eingeladen, ihn zu den Spielen zu begleiten. Sie hatten hart gearbeitet, damit der Kelter stand, damit der Keller fertig eingerichtet war, so dachte er sich, er konnte sie belohnen, indem er sie an den Feiertagen zu den Spielen gehen ließ. Sie saßen eine Reihe hinter Corvinus und Hypathia und trugen ebenfalls rote Flaggen bei sich. Neugierig sah Corvinus nach vor, um zu erblicken, welche Fahrer aufgestellt waren und wo andere Anhänger der Russata saßen. Corvinus war eine Spielernatur, darum hatte er sich eine Factio ausgesucht, die weniger Mitglieder hatte und die auch nicht so stark war, wie die überlaufenen Purpurea oder Veneta. Es lag in seiner Natur, der Anhänger der kleinen Strebsamen zu sein. Der Sieg der Russata bei den letzten Ludi hatte ihn stark beeindruckt und so hoffte er auf einen erneuten Sieg seiner favorisierten Factio.




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    Vergnügt lachte Cillian auf und seine Augen strahlten, als er sie ansah. Verschmitzt ließ er den Kopf zur Seite kippen und deutete dann eine leichte Verneigung an, wobei das Lächeln eine entschuldigende Art annahm. Das war ihm nun doch fast peinlich, hatte er die beiden hübschen Damen so vollgesprochen und dann kannten sie seinen Herren schon. Fast war er ein wenig neidisch, auf die hübsche Bekanntschaft des Corvinus, dachte aber mit einem gewissen Schmunzeln an ein Donnerwetter von Hypathia, sollte sie dies falsch auffassen.


    "So verzeih mir bitte, meine Fata Morgana, denn ich wusste nichts von jener Bekanntschaft. Du hast recht, er ist ein sehr freundlicher Mann und ich danke dir für dein Lob, denn es ehrt mich sehr."