Auch Corvinus begab sich zu den Spielen, in Begleitung seiner Frau Hypathia, die er vorsichtig an der Hand über die Ränke führte, bis zu einem Sitzplatz in der "Sektion", in der er die meisten Anhänger der Russata vermutete. Die Tunika war in ein kräftiges dunkelrot gefärbt, ebenso wie die Stola seiner Liebsten und so nahmen sie in einer der vorderen Reihen Platz, um recht nahe beim Geschehen zu sein. Sie hielt die Kanne mit dem gesüßten Wein, der mit genug Wasser verwässert worden war, um auch erfrischend zu wirken, er hatte in einer Tasche Fladenbrot und lukanische Würste mitgenommen. Man konnte nie wissen. Ebenso hatte er sich ein rotes Banner für die Russata besorgt, welches er auf zwei Stangen fest gemacht hatte, um es schwenken zu können, sollte die Factio in Führung gehen und dergleichen.
Mit suchendem Blick sah er sich um, vorsichtig mit dem Daumen über Hypathias Hand streichend. Auch Cillian, Nicos und die anderen Sklaven hatte er eingeladen, ihn zu den Spielen zu begleiten. Sie hatten hart gearbeitet, damit der Kelter stand, damit der Keller fertig eingerichtet war, so dachte er sich, er konnte sie belohnen, indem er sie an den Feiertagen zu den Spielen gehen ließ. Sie saßen eine Reihe hinter Corvinus und Hypathia und trugen ebenfalls rote Flaggen bei sich. Neugierig sah Corvinus nach vor, um zu erblicken, welche Fahrer aufgestellt waren und wo andere Anhänger der Russata saßen. Corvinus war eine Spielernatur, darum hatte er sich eine Factio ausgesucht, die weniger Mitglieder hatte und die auch nicht so stark war, wie die überlaufenen Purpurea oder Veneta. Es lag in seiner Natur, der Anhänger der kleinen Strebsamen zu sein. Der Sieg der Russata bei den letzten Ludi hatte ihn stark beeindruckt und so hoffte er auf einen erneuten Sieg seiner favorisierten Factio.
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