Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Als Corvinus das Vereinsgebäude gefunden hatte, sah er sich schmunzelnd um und trat schließlich ein. Ein schönes Gebäude.. nur die Einrichtung war etwas spärlich, befand er, als er den Blick schweifen ließ. Eigentlich suchte er den Princeps Factionis, aber seine Neugierde ließ zu, dass er etwas langsamer ging und sich umsah. Seine Frau hatte er nicht bei sich, sie musste Dienst im Tempel verrichten, also war er ganz alleine unterwegs und genoß die wenigen Augenblicke der persönlichen Ruhe. Corvinus ging eine kurze Liste durch. Für die Praetrix hatte er alles erledigt, für Medeia die Dinge zu erledigen hatte noch Zeit und... hm. Die Mänaden würden auch ohne ihn laufen, zumindest kurz. Hoffte er. Als er endlich auf eine Person traf, hielt er inne, strich sich kurz die Kleidung glatt und straffte sich etwas.


    "Salve. Ich würde gerne den Princeps Factionis sprechen, um der Factio beizutreten."

    Das war also die Taberna, die Medeia ihm übertragen hatte, mit dieser Diotima zu führen. Vorsichtig betrat er sie durch die dicke Holztüre und sah sich erst einmal staunend um. Das hatte er wirklich nicht erwartet. Die Fackeln an der Wand waren wieder durch Masken verhüllt, auf jede Fackel kamen zwei Stück - in eine war ein lachendes Gesicht, in die andere ein weinendes Gesicht hineingeschnitzt. Ein paar ansehnliche junge Männer, die meisten bartlos, trugen zottelige Fellhosen und Schuhe, die unten aussahen wie Hufe. Am Hinterteil entsprang ein pferdeartiger Schweif, welcher geschmückt war mit ein paar Schellen. Sie umgarnten lachend gemeinsam ein paar gut gebaute Frauen, die nach deren Schmuck und Kleidung zu schließen von der oberen und gut situierten Schicht der römischen Bürger stammten. In einem anderen Eck saß ein Mann auf einer Kline und ein Mädchen, welches spärlich mit Efeukränzen und derlei als Waldnymphe verkleidet war, saß auf seinem Schoß und fütterte ihn kichernd mit Trauben. Wo bin ich da nur gelandet? Corvinus löste sich aus seiner Starre und bewegte sich langsam die Stufen hinab, um sich nach einem Tresen oder ähnlichem umzusehen. Ohne, dass er sich wirklich hätte wehren konnte, tänzelten aus einer Ecke drei süße Mädchen auf ihn zu und irgendwie erinnerten sie ihn an etwas, wobei er nicht sagen konnte, woran. Die Augen der drei funkelten und die Haarfarben waren verschieden.. eine war rothaarig, eine war schwarzhaarig und eine war blond. Sie umgarnten ihn lachend, ließen die Hände über seine Schulter gleiten und zerrten sanft an seiner Toga. Zum Glück bin ich keiner dieser ultrakonservativen, die keine Tunika unter der Toga tragen. Falte um Falte löste sich und singend zogen sie ihm die Toga vom Leib, sie lachend auf eine der Anrichten an der Seite legend, nur um ihn sofort wieder zu flankieren und zu umschwärmen. Schließlich legten zwei der Mädchen ihre Arme um seine Hüfte, während die Dritte vor ihm ging und ihn sanft mit sich lockte, den Finger am Wollstoff der Tunika eingehakt.


    Sie führten ihn durch den Raum, auf eine Art Tresen zu, hinter dem eine Frau mit einer auffälligen roten Perücke stand. Erst sah sie ihn verdattert an, hob dann die Brauen... und grinste schließlich sehr amüsiert. "Corvinus!" Er runzelte die Stirn und sah sie einige lange Augenblicke lang an. Nein, diese Frau kannte er nicht, sie aber anscheinend ihn. "Medeia hat mir viel von dir erzählt", fuhr sie fort und bot ein ziemlich breites Grinsen feil. Ohoh. "Anscheinend hast du schon Bekanntschaft mit der Dreifaltigkeit der Versuchung gemacht..." Die drei jungen Frauen rings um Corvinus kicherten und eine lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Seine Braue ging etwas hoch und er musterte die drei.


    "Du musst Diotima sein... nicht wahr?", wagte er es erst einmal, vorsichtig nachzufragen. Sie nickte heftig, was ihre enorme Oberweite leicht zum zittern brachte. Corvinus war ein sehr weltoffener und aufgeschlossener Mann, aber im Moment wollte er nicht einmal daran denken, wie seine Frau auf dieses.. Etablissement reagieren würde. "Die... Dreifaltigkeit der Versuchung?", hakte er schließlich nach und sah sie prüfend an, doch ihr Grinsen konnte sich tatsächlich noch einen Tick verbreitern. "Ja-ah. Meine..." Sie hielt inne, musterte ihn kurz und das Grinsen schmälerte sich zu einem wissenden Schmunzeln. ".. meine Kellnerinnen. Du musst wissen, die Mänaden sind nicht nur irgend eine Taberna. Hier bekommen Mann und Frau, was sie wollen." Mit den Worten deutete sie auf eine der Frauen, die kichernd von ihren Freundinnen dazu gedrängt wurde, einem der Männer, die als Zentauren verkleidet waren, an den felligen Hosenbund zu greifen. Corvinus blinzelte und die Wahrheit fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Herrje. Die Blondine grinste nun ebenso und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.


    Währenddessen trabte ein Mann, der als Satyr verkleidet war, auf so etwas wie eine hölzerne Bühne. Sein Brusthaar war gering und zeigte so nicht wenig von der Brustmuskulatur, was den Frauen zu gefallen schien. Mit kugelnder Hüfte und lautem "Tack, tack", das entstand, wenn er mit seinen Hufen auf das Holz trat, kam er etwas näher, neigte sich in die Richtung der Frauen und begann ein sanftes Panflötenspiel.


    Corvinus sah Diotima musternd an, dann strich er sich durch den Bart. Ihre beeindruckende Altstimme konnte man sicher durch die ganze Taberna hören, wenn sie es darauf anlegte. "Na dann zeig mir mal, was ich wissen muss.", meinte er schließlich. Er hatte es Medeia versprochen.

    Ein leises Pochen am Türrahmen, dann stand er auch schon in jenem, gekleidet in einfache Reisekleidung und das Haupt ihr leicht zuneigend. Er musterte kurz die einfache, aber doch angenehme Einrichtung des Büros und musste flüchtig schmunzeln, merkte man doch, dass sie hier ihre Spuren gelassen hatte. Dann sah er auch schon zu ihr, anscheinend war sie in irgend ein Schriftstück vertieft. Also pochte er lauter, die Braue leicht hebend, begleitet von einem amüsierten Schmunzeln.


    "Salve Iulia Helena. Der Comes meinte, ich sollte mich bei dir vorstellen, du hättest Arbeit für mich."

    Ein polterndes, melodisches.. aber vor allem offen-ehrliches Lachen ertönte, als er den jungen Miles an sich drückte und mit der Hand auf dessen Rücken klopfte. Die Augen funkelten vergnügt, wusste er doch von Constantius Zurückhaltung und wollte ihn damit ein wenig necken, doch neigte er nach der Umarmung und Hypathias Begrüßung dezent sein Haupt vor Constantius, um ihm Respekt zu zollen, ehe ihm beschwichtigend auf die Schulter klopfte.
    "Oh, es ist mir wunderbar ergangen. Ich habe als Scriba der Praetrix gedient und viel Erfahrung gesammelt.. Gaius Caecilius Crassus hat mich als Klienten akzeptiert... aber genug davon, wir haben den ganzen Abend, um uns zu unterhalten. Ach, keine Angst vor dem Sklaven. Er gehört Artoria Medeia und ist ihr Leibwächter... und er ist stark genug, um die große Amphore zu tragen, so musste ich mich nicht bemühen." Dass Crassus ihm ein Begriff sein müsste, als neuer Prätorianerpräfekt, war Corvinus klar und so sah er, mit der Hand auf dessen Rücken/Schulter, abwartend zur Herrin des Hauses.

    So traten Artoria Hypathia und Decimus Artorius Corvinus langsam in das Atrium ein, er führte sie an der Hand und war nicht so langsam unterwegs wie mit der Toga sonst üblich. Er ließ den Blick schweifen über die Einrichtung und nickte anerkennend, Iulia Helena hatte wirklich ganze Arbeit geleistet seit ihrem ersten Besuch. Hinter den beiden schritt der keltische Sklave Ceadh einher, eine große Amphore in beiden Händen, welche mit griechischen Mustern bemalt war.
    Langsam hob er die Hand an, mit der er Hypathia hielt und in einer herzlichen Geste streckte er die andere ebenso anhebend von sich weg, als würde er einen vergessenen Bruder an seine Brust drücken wollen.


    "Iulius Constantius! Eine Freude, dich zu sehen, viel zu lange ist es her. Wie ist es dir ergangen in der Zwischenzeit?"


    Und sogleich darauf erblickte er zu Iulia Helena, die Arme immer noch einladend geöffnet.
    "Galante Iulia Helena, es ist mir eine Freude und Ehre zugleich, bei euch Gast sein zu dürfen. Wie geht es euch beiden?"

    "Weise mich darin ein und ich werde mich zurechtfinden, Medeia.", meinte er milde und sah sie besorgt an. "Geht es dir denn schon besser?" Auf die Frage nach der Praetrix hin hob er die Braue dezent und nickte ihr dann leicht zu. "Sie ist eine sehr.. aufrechte und stolze Frau und ich denke, dass sie weiß, was sie tut. Sie ist eine von jenen, die erst denken und dann handeln."

    Ebenso Corvinus und Hypathia traten zum Eingang der Casa, er hatte sich eben erst Haar und Bart ein wenig stutzen lassen, ebenso wie sie sich von Marcella das Haar richten lassen hatte. Anscheinend ging er mit der Mode, da er anscheinend statt einer Toga eine dünne, weiße Synthesis trug, die mit indigoblauem Muster dezent verziert war, an den Rändern. Sie hingegen verließ sich auf ihre dezente Stola, die die Eleganz nur noch mehr betonte, im Gegensatz zu ihm aber mit weinrotem Muster an den Rändern. So pochten sie an das Tor und als der Nubier erschien, nahm Corvinus ihm das sprichwörtliche Wort aus dem Mund.


    "Salve Wonga. Vielleicht kennst du mich, Decimus Artorius Corvinus.. und meine anmutige Frau, Artoria Hypathia, noch? Wir wurden zum Mahl geladen, von deiner Herrin Iulia Helena."

    Also...


    Bitte mein Lupanar "Zu den Mänaden" genehmigen. :)


    Dazu hab ich zwei Weinkelter.. Vino Vesuvio, nicht genehmigt, Stufe I und Viva Quiri, Stufe II, genehmigt... alsooo: Vino Vesuvio löschen und Viva Quiri in Vino Vesuvio umbenennen bitte. :)

    Langsam setzte er sich hin und legte ihr die Hand sacht auf den Rücken, als wolle er sie beschwichtigen. Sie hatte eigentlich recht, die Amtszeit von Livia war vorbei und nun war er mehr oder weniger arbeitslos. Er sinnierte ein paar Momente lang nach und konnte eigentlich keine bessere Lösung finden, im Gegenteil - was sie ihm vorschlug, das gefiel ihm. Eine.. Liste führen, das könnte er sicher und ganz sicher könnte er sich für Medeia umsehen. Also griff er nach ihrer Hand und legte sie auf die seine, die andere Hand auch darauf legend, um ihre Hand zwischen den seinen zu Bergen und ihr zuzunicken.


    "Mache dir keine Sorgen, ich werde dein Auge und dein Ohr sein, Medeia. Und wenn du es mir zutraust, werde ich mich auch um die Taberna kümmern. Besser, es bleibt in der Familia, als dass es jemand übernimmt, den wir nicht kennen, oder? Ich kann mich rasch in die wichtigen Gegebenheiten einlernen... ich denke nicht, dass es all zu schwer sein wird. Mache dir keine Sorgen darum."


    Mit den Worten drückte er ihre Hand sanft und nickte ihr wohlwollend zu.

    Corvinus trat durch die Tür in das Zimmer und hielt sich mit einer Hand am Türrahmen fest, zu ihr blickend. Sanft war sein Blick und Sorge war ebenso darin zu sehen. Sie war so unverwüstlich, das war etwas, was er an ihr schätzte. Und auch wenn sie nicht blutsverwandt waren, war es etwas, was er zu den Eigenschaften der Familia zählte. Ihr Sklave saß vor dem Zimmer, um ihr etwas Privatsphäre zu lassen, fühlte sich sichtlich wohl in der Sonne und war stets bereit, um ihre Wünsche zu erfüllen und auf sie aufzupassen.


    "Medeia".. begann er mit vertraut-leisem Tonfall, als er schräg hinter ihr stand, die Hände vor dem Rumpf übereinander gelegt. "Du wolltest mich sehen?"

    Kein Ianitor war es, der die Tür öffnete, da ja der hünenhafte Kelte nicht von Medeias Seite wich, um sie zu pflegen. So wurde die Porta von einem stattlichen Mann geöffnet, der eigentlich nur die Größe eines Durchschnittsrömers aufwies, aber dennoch eine gewisse Würde ausstrahlte, auch wenn er nur eine gegürtete Tunika trug. Er hielt gerade einen Weinkelch in der Hand und besah sich eine halbe Sekunde lang den Besucher an der Porta, ehe er sein Haupt leicht neigte.


    "Salve. Wie kann ich dir helfen?"

    So geriet Corvinus in die Mühlen der Bürokratie und es schien, er würde furchtbar gemahlen werden. Er hatte irgendwie das Verlangen, das Formular A38 zu verlangen. Dennoch klopfte er an die Tür und trat ein.


    "Salve... mein Name ist Decimus Artorius Corvinus, ich bin der Scriba der Praetrix. Ich soll einen Berufungsantrag hier abgeben, der fälschlicherweise bei uns abgeliefert wurde. Bin ich hier bei dir richtig?"

    Der Grundgedanke des Kommunismus stammt aus der Steinzeit und das ist auch die einzige Zeit, in der er funktioniert hat, da nannte man das nämlich "Sippendenken". Die ganze Sippe musste zusammenhelfen um etwas zu erreichen und dann wurde fair geteilt, damit niemand hungern musste und so weiter. Aber in größeren Maßstäben funktioniert das einfach nicht, dazu hat der Mensch zu sehr Selbsterhaltungstrieb und "Mein-Hemd-ist-mir-das-nächste"-Denken. Basta. ;)

    Corvinus sah den jungen Mann an. Nein, er starrte. Dazu zog er langsam die rechte Braue in Zeitlupentempo hoch.


    "Was meinst du nun genau? Du hast vor, nicht zu Gericht zu erscheinen? In dem Fall wende dich doch bitte an die Praetrix." meinte er und ließ den Kopf etwas nach rechts kippen. 'Die dir ordentlich den Hintern versohlen wird', fügte er in Gedanken an und strich nachdenklich über das Holz seines Griffels.

    Keine Worte, nur dieser süße Kuss. Ihre warmen, zarten Lippen auf den seinen. Erst der Traubengeschmack, aber dann der 'ihre'. Es ließ ihn wohlig einatmen, seinen Brustkorb ihr ein wenig entgegendrücken. Er spürte ihr Lächeln und das trieb seine Mundwinkel ebenso ein wenig in die Höhe, als sich die Lippen zum ersten Mal berührten. Und doch... kostete er immer wieder von ihnen. Es war zum verrückt werden, ein einzelner Kuss reichte für diese süßen Lippen nicht aus. Man wurde süchtig... zumindest Corvinus.
    Die Welt hob sich aus ihren Angeln, alles hielt inne, hielt ehrfürchtig still, zumindest war das sein Eindruck. Andächtig schloß er die Augen und gab sich dann der Führung ihres Kusses hin. Die Tatsache, dass sie ihn nach zwei Jahren immer noch mit einem schlichten Kuss so verführen, so seiner Kontrolle berauben konnte, beunruhigte ihn auf eine angenehme Art und Weise. Mit den Fingern strich er liebkosend ihre beiden Arme entlang und löste dann die Toga einfach. Er mochte das Kleidungsstück nicht, aber es ließ einen Mann so würdevoll und vornehm wirken, dass es fast Pflicht war, mit ihr auszugehen. Aber eigentlich zog er den Amictus schon länger vor. Der schwere Stoff wallte auf, als er zu Boden glitt und von einer Welle der Leidenschaft gepackt, griff er sie, drückte sie etwas enger an sich, nur um den Kuss noch mehr in die Länge zu ziehen, wie ein ewiges Versprechen.

    "Aber Hypathia, was..."


    Neugierig kam Corvinus zum Vestibulum, einen Becher Wein in der Hand, der vielleicht ein klein wenig vom Wahrheitsgehalt Hypathias Worte kündete. Er trug nur eine einfache Tunika und einen Gürtel, der um seine Hüften geschlungen war und stellte sich hinter Hypathia, sah über ihre Schulter hinweg zu Sulla und nippte ein wenig am verwässerten Wein, ehe er sich verschluckte. War das da nicht Medeia, die im Schatten ihres Sklaven stand? Sein Geist arbeitete schnell.


    "... bei den Laren. Was ist denn hier los? Bist du das wirklich, Medeia?"

    Bedächtigen Schrittes stellte sich Corvinus vor das Officium, klopfte an und trat ein. Er straffte sich etwas und neigte sein Haupt vor den Leuten im Officium, ehe er seine Stimme erhob.


    "Salvete. Mein Name ist Decimus Artorius Corvinus, ich bin der Scriba der Praetrix Tiberia Livia. Fälschlicherweise hat ein Jüngling bei uns in der Basilica Ulipa einen Berufungsantrag abgegeben. Bin ich hier richtig, um ihn weiterzuleiten?"