Beiträge von Iulia Helena

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    Original von Titus Octavius Dio
    "Ich stützte meine Macht auf die, die mich an die Macht brachten, dies erwies sich als großer Fehler." ... Dio wartete noch einen Moment dann schloß er die Tür und machte sich auf den Weg zu seinem Officium.


    "Ich werde, was unser bisheriges Verhältnis betrifft, in die Zukunft blicken, Octavius Dio. Aber sei Dir sicher, ich werde nicht noch einmal zusehen und geduldig sein," sagte sie ruhig und blickte ihm nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    "Ich bin dazu bereit, Duumvir."


    Ich blickte ihr in die blauen Augen und hielt meinen Blick eine gewisse Zeit.


    "Dann denke ich, sollten wir es einmal miteinander versuchen - in Ostia natürlich," meinte sie mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, bevor sie dem Octavier zunickte. "Hast Du hier in Ostia bereits eine Unterkunft oder müssen wir uns darum kümmern?"

    Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen nickte sie Tiberius Durus zu und schien durchaus erfreut, dass einer der Amtsträger des Cursus Honorum am heutigen Tag den Weg nach Ostia gefunden zu haben schien, um an der Feier und dem Opfer teilzunehmen.
    "Salve Quaestor! Ja, heute treibt es die Leute zum Feiern, aber wer könnte es ihnen denn verdenken? Sie plagen sich schließlich genug zwischen den freien Tagen ab und leisten ihren Teil dazu, dass die Stadt und nicht zuletzt Rom nicht darben müssen. Da gönne ich ihnen ein wenig Abwechslung von Herzen - und man erlebt schließlich nicht alle Tage, dass solche bedeutenden Artefakte der schönen Göttin den Weg nach Rom finden."

    "Ostia ist eine gute Stadt mit vielen Möglichkeiten," antwortete sie nach einer Weile sinnierend und betrachtete ihn nachdenklich.
    "Wahrscheinlich ist genau das die Art Satz, die man von einem Duumvir erwartet, der von seiner Stadt spricht, aber ich empfinde es wirklich so, wie ich es sagte. Die Menschen hier arbeiten hart und sie haben es verdient, dass man ihr Vertrauen rechtfertigt, seine ganze Kraft dafür einsetzt, dass aus dieser Stadt etwas noch Besseres wird. Bist Du Willens, Deine Kraft, deinen Eifer und Dein ganzes Können in den Dienst dieser Stadt, aber auch der Menschen zu stellen, die hier wohnen und arbeiten?"
    Es klang unerwartet ernst, und die blauen Augen der Duumvir hatten ihren Blick auf den Besucher gerichtet, als versuche sie ihn anhand der erwarteten Antwort einmal mehr einzuschätzen und zu messen.

    "Ah ... der ehemalige Comes hat mit Dir gearbeitet," sagte sie und war sogleich ein wenig beruhigter. Ein Mann aus der Schule des Detritus würde sicherlich eine andere Zucht genossen haben und darob sicherlich nützlicher sein als gewisse andere Octavier, die sie bisher kennengelernt hatte.
    "Für den Tempelbau brauchen wir jede Hand, in sofern ... wärst Du mehr als willkommen. Allerdings würde mich auch ein wenig mehr von Dir zu wissen interessieren. Woher stammst Du, was wünscht Du Dir von Deinem Leben, Deiner Zukunft - derlei Dinge, die ein wenig zeigen sollen, wen ich mir mit Dir in die Curia Ostiae holen würde, sollte ich Dich einstellen."

    Ehrerbietig grüßen die Wachleute die eingetroffenen Priester und einer unter ihnen macht sich mit einem freundlichen Lächeln auch die Mühe, ein paar andere Festbesucher beiseite zu scheuchen, damit die sacerdotes einen freien Weg haben würden.
    "Salvete und willkommen in Ostia - das Opfer findet am Hafen statt, ihr könnt es kaum verfehlen, einfach die geschnmückte Straße entlang. Später findet das Straßenfest dann auch auf dem forum statt." Und schon werden die drei Besucher aus Rom eifrig durchgewinkt, wer will schon einen Priester aufhalten?

    Hmm .. also wenn es danach geht, das weibliche Geschlecht anzusprechen - ich kenne kaum eine Frau, die den wirklich attraktiv findet. Vielleicht als Schauspieler gut, aber nicht als Schönheitsideal. Das ist dann eher was für kreischende Mädels, die ihr Legolas-Poster im stillen Kämmerlein anhimmeln - aber in der Altersgruppe steht bekanntlicherweise auch Tokio Hotel hoch im Kurs. ;)

    Ihre Wahrnehmung hatte sich vom Denken auf das Fühlen verlagert, einem eigentlich sehr praktischen Effekt, um jede seiner Berührungen auch wirklich genießen und in voller Blüte empfinden zu können, allerdings hatte dies auch den Nachteil, dass sich langsam aber sicher auch ein gewisser Leichtsinn in ihre Handlungen mischte, der sie mehr und mehr risikofreudig machte. Die trügerische Sicherheit und Intimität der Sänfte, die eigentlich gar nicht vorhanden war, mussten doch schon die Träger erkennen, was im Inneren vor sich ging, ließen sie die sonstige Vorsicht vergessen, die sie bei Geühlsäußerungen in der Öffentlichkeit stets bedachte.


    Und dazu noch zu spüren, dass sich sein Begehren für sie nachfühlbar manifestiert hatte, diesen eindeutigen, gleichsam unzweifelhaften wie auch schmeichelhaften Beweis dafür, dass er sich mehr wünschte als nur Küsse im Schutz von wehenden Sänftenschleiern, tat ihr unendlich gut. Auch wenn es höchst anstößig war, was sie taten, daran dachte sie in diesem Augenblick gar nicht.
    Als sich beider Lippen erneut trafen, gab sie sich auch in diesen Kuss hin, überließ sich den durch ihren Körper flutenden Gefühlen. Die Finger verfingen sich in seinem Haar, als sie sich an seinem Kopf festhielt, und das Kribbeln, welches seinen Berührungen auf ihrer Haut folgte, ließ ihr den kleinen Raum der Sänfte wie von brütender Hitze erfüllt erscheinen, bei der sie am liebsten unbekleidet gewesen wäre. Sie schloß genießend die Augen, fühlte seinen Fingern nach, soweit sie dies wahrnehmen konnte, und strich ihrerseits mit ihren Fingern zuerst über seinen Arm hinauf bis zur Schulter, dann über sein Gesicht - nicht zum ersten Mal an diesem Abend wünschte sie die sperrige Militäruniform weit weg, aber er hatte sie nunmal angezogen und im Liegen würde es ausgesprochen schwer sein, diesen Schnallen beizukommen, sodass sie sich auf die erreichbareren Stellen seines Körpers konzentrieren musste.


    Als der Stoff ihres Kleides mit einem Mal an den Schultern etwas leichter wurde, sie das kaum hörbare Klirren der Spange wahrnahm, die nun zur Seite glitt und seinen Fingen Platz machte, mischte sich in ihren Kuss ein leises, vergnügtes Lachen tief aus der Kehle heraus, und schon lag seine Hand auf nackter, hitziger Haut. Für diesen Moment bedauerte sie es, sowohl ein Brust- als auch ein Lendentuch unter ihrem Kleid zu tragen, wie es einer sittsamen Römerin zustand, von deren Idealbild sie sich gerade und nicht nur in diesem Moment ewig weit entfernt hatte.

    "Einen Vorteil besitzen die Aelier, den Du nicht vergessen solltest: Allen Aeliern, von denen ich bislang Kenntnis erlangte, ist die Eigenschaft zueigen, sich Freunde zu schaffen, eine Meinung zu vertreten, ohne diejenigen zu verprellen, deren Wohlwollen für die Zukunft wichtig wäre. Denkst Du, ihr wäret so alleine? Unser Kaiser ist noch im Alter der Manneskraft, seine Gemahlin noch nicht zu alt, um Nachkommen zu gebären, und einen möglichen Nachfolger gäbe es auch in Form des Caesar. Wir alle kennen die Zukunft nicht, auch meine Ahnen haben sich sicher nie gedacht, dass nach dem göttlichen Augustus die Iulier jemals Plebejer werden - aber es ist geschehen. Solange man nicht aufgibt, kann man doch immer seinen Platz finden, man darf sich nur nicht zu sehr an das klammern, was man bereits besitzt. Caesar hat seine Erfolge nicht dadurch erlangt, dass er ausgetretene Wege beschritten hat - und ich denke, dass die Aelier auch weiterhin einen sicheren Stand haben," widersprach sie durchaus energisch und lächelte ihm aufmunternd zu. Wie konnte man schon jemanden trösten, der sich um die Zukunft Sorgen machte, ausser ein wenig von dem weiterzugeben, was sie selbst von ihren Eltern immer wieder gesagt erhalten hatte? Wäre er ihr Bruder gewesen, hätte sie ihn wohl jetzt tröstend in die Arme genommen, aber angesichts der Tatsache, dass sie einander bei weitem nicht so gut kannten oder so nahe standen, blieb es bei diesem mit etwas Überraschung wahrgenommenen Impuls.

    Sie betrachtete den jungen Mann vor ihr eine Weile lang und seufzte innerlich. Noch ein Octavier. Ob er auf derselben politischen Wellenlänge lag wie Dio? Noch jemanden, mit dem sie mehr Hader als Hilfe haben würde, wollte sie sich eigentlich nicht einhandeln.
    "Ich glaube, ich entsinne mich an Dich, wir haben diesen Kurs gemeinsam abgelegt," sagte sie, noch immer leicht lächelnd. "Welche praktischen Erfahrungen hast Du denn bisher aufzuweisen? Hier in Ostia steht ein Tempelbau an und jede Hilfe wird vonnöten sein - vor allem, um das lange Säumnis meiner Vorgänger auszugleichen."

    Genauso wie sie von seinen Händen, seiner Nähe gefangen war, so war sie es doch auch in einem Zwiespalt zwischen ratio und sensus, der sich immer in seiner Nähe entspann und inzwischen von einer tiefen Schlucht der vollkommenen Unsicherheit gestaltet wurde. Ihr Verstand hatte ihr schon tausend Mal gesagt, dass es sinnlos war, ihn zu begehren, sich mit jeder Faser ihres Körpers aufs Neue nach ihm zu verzehren, wann immer sie ihn durch Zufall in der curia Italica sah oder anderswo, ihr Gefühl allerdings verlangte nach seiner Nähe, war zutiefst verletzt darüber, dass er seinen Abstand genauso wahrte wie sie den ihren, dass im täglichen Leben so wenig darüber zu erahnen war, wie er sich fühlen mochte, wie ihre Maske es zeigen konnte und durfte. Dass all diese Befürchtungen und Ängste ausgesprochen irrational waren, bewies sein Handeln, und so überrascht sie darüber gewesen war, dass er sich ihr einfach näherte, so zufrieden machte es sie gleichzeitig und erfüllte ihr Bewusstsein mit einer kleinen, nagenden Hoffnung.


    So brachte sie nur ein recht unartikuliertes Geräusch hervor, zumindest den Anstand besaß sie, eine Art Protest zu erheben, aber ihr Körper sprach eine gan andere Sprache, sie hätte auch gegen seine Hände ankämpfen können oder den Kopf wegzudrehen versuchen, doch sie tat es nicht, neigte ihn sogar noch ein wenig, um den Mund etwas weiter öffnen zu können, dann umspielte ihre Zunge die seine, versuchte für einige Momente lang die Oberhand zu behalten - und ihr Verstand enthielt sich jeglichen Kommentars darüber, dass das, was sie taten, verboten war und in Ewigkeit verboten sein würde. Sie wusste nur noch, dass etwas geschah, das sie sich lange gewünscht hatte und endlich geschah, schmeckte ihn mit allen Sinnen und wusste, dass dieses Falsche gleichzeitig auf eine seltsame Weise richtig war und immer richtig bleiben würde.


    Ihr Atem verschnellerte sich merklich bei seinem wilden Kuss, und für einige Momente lang schien es ihr, als hätte sie nie etwas anderes getan als dies. Es war fast wie in ihrem Traum, und doch viel besser, viel realer, als sie es sich jemals hätte ausmalen können. Mars und Venus ... ein leises Seufzen entrang sich ihrer Kehle, als sie die Lippen seinen entzog und heftig einatmete, die Wangen gerötet unter dem Ansturm der Gefühle. "Wie lange habe ich mir das gewünscht," flüsterte sie leise, kaum hörbar.

    "Die Frage ist doch, ob man es aushalten will, ob die Gewöhnung an den status quo irgendwann so groß ist, dass man ihn nicht mehr hinterfragt. Die ersten Jahre meiner Ehe waren sehr unglücklich, und ich habe oft überlegt, ob ich mich nicht trennen sollte - aber irgend etwas hielt mich stets zurück, zum Glück, so bekam ich die Zeit, meinen Mann im Lauf der Jahre besser kennenzulernen und ihn aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Wenn man sich aber nur noch unglücklich fühlt oder gegenseitig piesackt, welchen Wert hat eine Ehe denn dann noch? Schau Dir diese Leute an, ich glaube nicht, dass der Mann viel Freude daran hat, von seiner Frau dauernd vorgeführt zu werden wie ein Schoßhund," gab sie zu bedenken und schüttelte dann den Kopf. Wie sehr musste man einen Menschen verabscheuen, um ihn in aller Öffentlichkeit auf diese Weise zu demütigen? Das war etwas, das sie trotz allen Ärgers über ihren Gemahl nie fertig gebracht hatte, denn ein vor den Augen anderer entehrter Mann würde diese Schande nie vergessen.


    Dann jedoch lauschte sie seinen Erzählungen über seine Jugend, und wieder fügte sich ein kleines Puzzleteilchen in das große Bild seines Lebens. Überhaupt schien dies ein Teil seines Lebens zu sein, über den er wenig sprach, höchstens, wenn es um seinen Großvater oder seine Freunde ging. Insgeheim hatte sie schon mehrfach vermutet, dass sich viel Schmerz auch mit seiner Jugendzeit verband, und umso trauriger war es, dass nun einer dieser Freunde ihm Kummer zu bereiten schien.
    "Dennoch klingt es, als sei Cato nach diesen Vergehen noch immer am Leben - was er in meiner Familie sicher nicht mehr wäre - und ich befürchte fast, diese Geschichte hat noch nicht ihr Ende gefunden? Was bereitet Dir denn solche Sorgen?"

    "Da bist Du hier genau richtig," entgegnete die hinter dem Schreibtisch sitzende Frau mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und blickte den jungen Mann ein wenig fragend an. "Setz Dich zu mir und sage mir, was Dich zu mir führt ..." Damit wies sie einladend auf einen der Stühle, die für Besucher vor ihrem Schreibtisch standen.

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    Original von Maximus Decimus Meridius
    Ich war ja der erste Meridius hier im Forum und es hat mich schon gefuchst, als ich Klone durch die Gegend rennen sein, weil ich mir ganz sicher bin, bisher sim-on nur mit Adria und Iulia geschlafen zu haben. Ergo frag ich mich woher all diese Gesichter herkommen :D


    Ganz klar: Meridius schlafwandelt und beglückt so jede Nacht halb Germania. :D