Sachte schmiegte sie sich in seinen Arm, genoss das Gefühl der Geborgenheit und Ruhe, das er ihr damit zu vermitteln vermochte, und in ihrem Inneren herrschte in diesem Augenblick eine seltene Zufriedenheit, die weder von Sorgen noch von der allgegenwärtigen Überlegung erreicht werden konnte, welche sich mit dem Schicksal ihrer Stadt Ostia befasste. In diesem Moment war alles weit weniger wichtig, und sie schwieg eine Weile zufrieden, atmete den so seltsam vertrauten Geruch seines Körpers, gemischt mit seiner Uniform, ein und ließ sich vom sanften Schwanken der Sänfte einlullen.
"Es ist ein recht anrüchiges Fest," sagte sie schließlich und lächelte dabei vor sich hin. "Immerhin wird dabei erwartet, dass die Frauen vor allem wegen der kräftigen Körper der Gladiatoren dort erscheinen, um sich eine Nacht lang mit ihnen zu amüsieren - durchaus körperlich amüsieren. Und Du entführst eine ehrbare Witwe in eine solche Festivität?" Ihr Kopf hob sich an und Helena blickte in die Augen ihres Begleiters, wenngleich die ihren schalkhaft dabei aufblitzten.
"Das läßt übles darüber vermuten, was Du heute mit mir vorhaben könntest, ich hoffe, ich komme wieder unbeschadet und bekleidet nach Hause," neckte sie ihn weiter und ließ eine Hand auf seiner Brust ruhen, sich nicht aus seinem Arm dabei lösend. Zumindest für den Moment erschien ihr die Arbeit eines Ädils durchau als erstrebenswert, wer sonst hatte schon die Pficht dazu, auf einem solchen Fest zu erscheinen und sich zu zeigen? Doch dass er seine Schwierigkeiten damit haben mochte, diese Pflicht auch zu genießen, war kaum zu übersehen, es hätte auch nicht wirklich zu seinem bisherigen Verhalten gepasst.