Beiträge von Iulia Helena

    "Also ein guter Schnitt für Dein Haar, aber kein radikaler Kahlschlag," ergänzte der Barbier mit einem fröhlichen Lächeln - überhaupt schien er sehr gut gelaunt zu sein, wie ein Mensch, der das tun konnte, was ihm Freude bereitete. Die Prozedur des Messerschleifens nahm einige Zeit in Anspruch, immerhin wollte Nephetep jedem Kunden mit einem guten Messer gegenübertreten können. "Meine süße Blüte, komm doch einmal her und hilf mir!"


    Und schon wurde Victors Blick auf die Welt mit einer noch umfangreicheren Person verstellt, die an die Körperausmaße des Meisters locker heran kam und ebenso fröhlich wirkte wie er selbst - Itsenmut, die süße Blüte und Gehilfin des Meisters, schleppte auch prompt eine Schüssel mit darin aufgeschäumter Masse heran und blieb neben dem Stuhl stehen, um dann mit fachkundigen und geschickten Handbewegungen zu beginnen, ihm Backen und Kinn einzuseifen.


    "Ach, ich kann nicht klagen, Herr," versetzte der Ägypter im Plauderton auf die Frage des Septemvirs. "Wir haben viele Kunden, die von überallher aus der Stadt kommen und die Herrin ist mit meiner Arbeit zufrieden, was kann man sich denn noch mehr wünschen? Es war eine gute Idee, hier einen Laden zu eröffnen, und die Menschen in Rom mögen anscheinend die ägyptische Kunst der Rasur."

    Mit Wonga im Schlepptau - der breitschultrige Nubier begleitete sie stets, wenn sie in die Curie ging, denn man konnte nie vorher wissen, wie lange es abends dauern würde, bis alle Beschlüsse gefasst waren und alle wichtigen Entscheidungen getroffen, und sie wollte nicht abends ohne eine qualifizierte Begleitung durch die Straßen Roms gehen müssen, um nach Hause zu gelangen. Sie schritt dem Nubier recht energisch voran, von den Debatten des heutigen Tages noch energiegeladen, aber auch mit dem üblichen, nicht zu unterdrückenden Zorn beseelt, denn die teilweise sehr konservative Haltung so einiger Männer in der Curie war für sie ein steter Quell der Ärgernis. Da war die Nachricht des Vitamalacus gerade richtig gekommen, so hatte sie zumindest etwas, worauf sie sich abends freuen konnte. Glücklicherweise waren die Debatten an diesem Tag recht pünktlich zuende gegangen und sie hatte die Curie mit einem Gefühl der Erleichterung verlassen - was nun folgen würde, wäre in jedem Fall entspannender als jede mögliche Diskussion über Nichtigkeiten und Wichtigkeiten.


    Iulia Helena hoffte nur, sie würde nicht zu spät sein, aber als sie den Stand der Sonne mit dem einer neben einem öffentlichen Gebäude offen zugänglichen Sonnenuhr verglich, konnte sie aufatmen, sie würde pünktlich sein, wenn sie durch die Menschenmenge kamen, ohne aufgehalten zu werden. Wonga erwies sich wie stets als ein sehr guter Wegfreimacher - wo er voran schritt, wichen die Leute automatisch aus, und sie musste nur in seinem Windschatten folgen. Der Stand, an dem sie sich verabredet hatten, kam in Sicht, und sie entdeckte den tribunus schneller als seinen üblichen Begleiter - vielleicht trieb sich Titus an irgendeinem anderen Stand herum. Doch statt sich sofort zu nähern, betrachtete sie Tiberius Vitamalacus einige Momente lächelnd aus der Ferne. Er hatte sich so gar nicht verändert, seit sie sich das letzte Mal begegnet waren, und sie stellte insgeheim fest, dass sie sich sehr freute, ihn wiederzusehen. Es war, als könnte sie nun endlich wieder ein bisschen mehr sie selbst sein als zuvor, in seiner Nähe fiel ihr das leichter, viel leichter als sonst. Leise näherte sie sich ihm und bemerkte, dass er die Auslage, rostrote Tuniken, sehr sinnierend zu betrachten schien.
    "Sehnst Du Dich nach dem castellum zurück, Vitamalacus?" fragte sie lächelnd, sehr bewusst nur sein cognomen benutzend.

    Mit einem gewissen Amüsement stellte sie fest, dass er ausgerechnet vor der Vase stehen geblieben war, auf der die Männergruppe miteinander kopulierte - eins der Geschenke, die sie und Titus zur Hochzeit erhalten hatten und über das sie sich oft amüsiert hatten, sah es doch alles recht unbequem aus. Bis heute war sie sich nicht sicher, ob der eine Mann vorn nicht doch eher eine Frau war, aber vielleicht hatte er sich auch nur einfach als Frau verkleidet? Wer verstand schon die Griechen, so hatte sie es schließlich einfach sein gelassen, darüber nachzudenken. Dass ausgerechnet diese Vase das Interesse des ständigen Begleiters des Tribuns gefunden hatte, war dann doch irgendwie amüsant, bisher hatte sie ihn für einen ziemlichen Frauentypen gehalten.


    "Natürlich," erwiederte sie mit einem gelassenen, sanften Lächeln auf den Lippen, während die blauen Augen verräterisch funkelten. "Ich hoffe, Du hast einen sicheren Rückweg zur Villa Tiberia." Sie klatschte leicht mit beiden Händen und Wonga erschien wieder im Eingangsbereich des Atriums. "Herrin?" fragte er und blickte nur sie an. "Begleite unseren Gast bitte hinaus," sagte sie und nickte Titus ein letztes Mal zu, bevor sie sich abwandte und in das Innere des Hauses davon schritt. "Du mitkomme," sagte der Nubier in Titus' Richtung und blickte ihn erwartungsvoll an.

    Kinder des Nils hab ich mir auch wegen der furchtbaren Grafik geschenkt, das hat mich einfach nicht angelacht, obwohl mir Pharaoh sehr viel Spaß gemacht hatte und ich das immernoch ab und an mal spiele, wenn mir danach ist - das Setting ist einfach herrlich.


    Zeus blieb mir vor allem wegen der sehr liebevollen Gestaltung im Gedächtnis .. hmm. Ich muss es mir echt mal wieder beschaffen, auch das Addon .. *seufz* so viele Spiele, so wenig Zeit :)


    Bei Der Erste Kaiser kannst du das mit den Feldern aber eigentlich recht gut steuern - auf einen Bauernhof zwei Sorten Zeug, wenn man später mehr Zeug braucht, dann halt noch einer in der Sorte ... da haben mich eher die langen Monumentbauzeiten genervt.

    "Ich danke Dir," erwiederte sie mit einem Lächeln, das halb hinter dem Schleier verborgen blieb, bevor sie die Wachstafel mit einer sanften Handbewegung entgegen nahm, sich zu einer der gepolsterten Sitzbänke begab, um sie dort in aller Ruhe durchzulesen und sich die Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Sie konnte nicht ganz verhindern, dass sich ihr Schmunzeln merklich vertiefte, hatte dieser Fuchs von Vitamalacus doch tatsächlich einen Grund gefunden, wie sie sich hochoffiziell treffen konnten, ohne irgendwelche Anstandsregeln zu verletzen oder sonstiges. Langsam aber sicher gewann ihr Bild von ihm einige deutliche Facetten mehr, und eine jede fand sie durchaus als interessant. Wieviel mehr würde sie wohl noch zu sehen bekommen, je besser sie sich kennenlernen würden? Sie bereute es in diesem Moment einmal mehr nicht, den Weg zum Ianusbogen mitten in der Nacht angetreten zu haben, er hatte ihr eine wahrlich faszinierende Begegnung beschert.


    Still strich sie die von seinem Griffel stammenden Markierungen in der Wachsschicht des Täfelchens glatt und begann, einige Worte als Antwort zu notieren, den eigenen Griffel hatte sie in einem Beutel stets bei sich, immerhin gab es in einem größeren Haushalt auch öfters etwas zu schreiben.
    "Würdest Du das dem tribunus bitte überreichen? Er soll nicht auf seine wohlverdiente Antwort warten müssen," sagte sie schließlich, als sie sich erhob, und reichte ihm das Täfelchen zurück. Irgend etwas in ihren blauen Augen fügte stumm die Tatsache hinzu, dass er es sich nicht auch nur überlegen sollte, die Nachricht zu lesen.



    Salve Vitamalacus,


    es wird mir eine Freude sein, Dich in Deiner Mündelbeschäftigungsmission zu begleiten, die junge Dame soll schließlich auch die schönen Seiten Roms ungehindert kennenlernen können, und wie erschließt sich einem Rom besser, als wenn man mit vollen Händen Sesterzen für völlig sinnlose Waren an den Mann bringen kann?
    Ich würde sagen, wir treffen uns einfach auf dem Markt, beim Stand des Tuniken- und Togenhändlers Benarus, ein ziemlich teurer Händler, aber man sieht ihn durch die leuchtenden Stoffe schon von weitem, Du kannst ihn nicht verfehlen - dort werde ich Dich erwarten, sobald die Curie für den heutigen Tag die Geschäfte ruhen lässt.


    Vale bene,
    Iulia Helena

    Ou, auf Caesar 4 warte ich auch sehnsüchtig ^^ aber bis das rauskommt, braucht der Rechner ja ein wenig Futter. Die Römer war einfach nur mies, CivCity Rome unterhält und ist gerade komplex genug, um nicht zu langweilen oder zu überfordern ...easy going ;) Welches Spiel aus dieser Reihe fandest Du denn am besten? Ich muss gestehen, derzeit beiße ich mir an Der Erste Kaiser die Zähne aus *g* aber es macht Spaß, weil das Mikromanagement ausgesprochen gut funktioniert.

    Hum. *grübelt* Also nochmal Spiel starten und gucken ... örgs. Du kannst es höchstens damit versuchen, den Marmorsteinbruch über die Steine zu ziehen und auszuprobieren, ob er sich setzen lässt - bis es eben klappt.

    Aaalso ... es gibt ja zwei Küstenstreifen. An einer Seite mündet der Fluss breit in das Meer, auf der anderen Seit gibt es recht viel Waldstreifen und eine kleine vorgelagerte Winzinsel. Ich habe meine Docks/Werften auf der Seite mit der Flussmündung gebaut und die Stadt relativ mittig plaziert gehabt - mit einem Ausläufer zur anderen Küste, an dem die Holzfäller plaziert sind - ein Lagerhaus gab es relativ mittig auf dem Landstreifen, da war es für die Werftarbeiter auch erreichbar. ;)

    Sie goss sich selbst ein Gemisch mit mehr Wasser als Wein ein und nahm wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz, um die Besucherin zu betrachten. Eine Verwandte des Tiberius Vitamalacus, und sie schien durchaus dieselbe geradlinige Entschlossenheit zu besitzen wie er, was ihr gefiel, sie hielt sich nicht mit Geplapper auf, sondern kam gleich zur Sache.
    "Hadrianus Subdolus? Der Agrimensor und vormalige Reguionarius? Ich muss gestehen, ich habe es bedauert, dass er durch den Kaiser von seinem Posten abberufen wurde. Seine Art scheint mir höflich, aber nicht unterwürfig, er erschien mir bisher immer als intelligenter und kompetenter Gesprächspartner - jemand, der weiss, worauf es ankommt und der ohne die üblichen Vorurteile bereit ist, seine Aufgaben zu erfüllen."

    Puah. *Kopfkratz* Das ist nu echt tricky ... dann fällt mir auch nix mehr ein, woran es liegen könnte, ich hatte da keine Probleme mit. Ich hab recht früh Holzhacken angefangen, dann das Lager zwischen Holzfäller und Küste geklemmt und da hatte die Werft auch genug Holz. Mh.

    Hehe ja, das ist ja die Mission, wo der Senat dauernd Weizen will, oder? Achja - hast Du schon ein Handelsdock gebaut? Ohne das Muss, ein Schiff zu bauen, passiert an ner Werft null komma garnix. ;)

    Hmm damit hat das eigentlich weniger zu tun. Wenn meine Läden irgendwelche Rohstoffe nicht gekriegt haben, lag's meist an den Transportwegen. *grübelt* Vielleicht hilft es, die Werft zu verlegen, wenn Du das Geld dazu hast?

    Es dauerte nicht allzu lange, bis die Hausherrin denn auch wirklich erschien, das Haar hochgesteckt, die palla allerdings so darüber befestigt, dass der dünne Schleier ihr Gesicht zur Hälfte verhüllte - immerhin war Titus weder ein Bekannter der Familie noch ein Freund, und damit stand es ihm nicht zu, einer Frau aus dem Haus der Iulier allzu deutlich ins Gesicht blicken zu können. Hätte es einen Kontrast zwischen der Welt der Bildung, ehrwürdiger Ahnen und vor allem römischer Sittlichkeit und der rohen Kraft eines ehemaligen Legionärs geben müssen, so verkörperten Iulia Helena und der Begleiter des tribunus jenen Kontrast perfekt.


    "Salve, Titus," sagte die Iulierin höflich, mit einem freundlichen Unterton im Klang der Stimme, während sie ihn erwartungsvoll anblickte. "Mein ianitor sagte mir, Du hättest eine Botschaft für mich?" Sie blieb ein wenig von ihm entfernt stehen, während Wonga seinen Posten neben der Tür zum Vorraum einnahm und stur auf Titus' Rücken starrte.
    "Du kannst gehen," sagte sie sanft in die Richtung des Nubiers, der sie kurz überrascht anglotzte, eine nun deutlich herrischere Handbewegung später allerdings abdrehte und sich in Richtung seines Verschlags begab, in welchem er den Tag zu verbringen pflegte, bis Besuch anklopfte. Dann ruhte der klare Blick ihrer blauen Augen wieder auf Titus, fragend und erwartungsvoll zugleich.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sach ma, hast Du schon die Mission auf Kreate gezockt?
    Ich kann dort keinen Marmor abbauen und meine Werft baut keine Schiffe. Is das norm oder einfach nur ein Käfer?


    Die hab ich schon durch, ich steck grad bei Londinium fest. ;)


    Also beim Marmorabbau muss man die Mine AUF das Marmorfeld setzen - die Steine sind eckig, nicht rund, die runden sind die normalen Steine, bei denen man den Steinbruch NEBENDRAN setzt. Hat auch nen Moment gebraucht, bis ich das rausbekam. Was den Werftkram angeht - hast Du die Holzzufuhr gesichert - also die Werft im Einflussbereich des Lagerhauses, in welches das geschlagene Holz geliefert wird? Dann müsste es eigentlich tun.


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Home/Avas/SWonga.jpg]


    Der ianitor der Casa Iulia führte Titus, des Tiberius Vitamalacus Dauerschatten und Leibwächter, in das saubere und ordentliche Atrium des Hauses, um ihn dort stehen zu lassen. "Ich hole Herrin," schnaufte der Nubier und stapfte schon in das Innere der Casa davon, um die Hausherrin zu suchen - hoffentlich war sie überhaupt da, diesen breitschultrigen Kerl im Haus herumstehen zu lassen, gefiel dem Nubier nicht besonders. Bisher hatte er bei jedem Besucher das Gefühl gehabt, im Notfall mit ihnen fertig werden zu können, aber dieser Mann schien ein gleichwertiger Kämpfer zu sein für ihn - und so blieb Titus einstweilen zurück und musste ein wenig warten, bis die Hausherrin wohl bereit wäre, ihn zu empfangen.