"Also ein guter Schnitt für Dein Haar, aber kein radikaler Kahlschlag," ergänzte der Barbier mit einem fröhlichen Lächeln - überhaupt schien er sehr gut gelaunt zu sein, wie ein Mensch, der das tun konnte, was ihm Freude bereitete. Die Prozedur des Messerschleifens nahm einige Zeit in Anspruch, immerhin wollte Nephetep jedem Kunden mit einem guten Messer gegenübertreten können. "Meine süße Blüte, komm doch einmal her und hilf mir!"
Und schon wurde Victors Blick auf die Welt mit einer noch umfangreicheren Person verstellt, die an die Körperausmaße des Meisters locker heran kam und ebenso fröhlich wirkte wie er selbst - Itsenmut, die süße Blüte und Gehilfin des Meisters, schleppte auch prompt eine Schüssel mit darin aufgeschäumter Masse heran und blieb neben dem Stuhl stehen, um dann mit fachkundigen und geschickten Handbewegungen zu beginnen, ihm Backen und Kinn einzuseifen.
"Ach, ich kann nicht klagen, Herr," versetzte der Ägypter im Plauderton auf die Frage des Septemvirs. "Wir haben viele Kunden, die von überallher aus der Stadt kommen und die Herrin ist mit meiner Arbeit zufrieden, was kann man sich denn noch mehr wünschen? Es war eine gute Idee, hier einen Laden zu eröffnen, und die Menschen in Rom mögen anscheinend die ägyptische Kunst der Rasur."