Beiträge von Iulia Helena

    Beisst sich das nicht selbst in den Hintern? Gehen wir von der Wikipedia-Definition aus (Der Konservatismus – auch: Konservativismus – (von lat. conservare: erhalten, bewahren) gehört zu den großen politischen Strömungen, die sich seit dem 18. Jh. in Europa herausgebildet haben. Ideengeschichtlich bezeichnet Konservatismus eine Weltanschauung, die eine jeweils herrschende politische und moralische Ordnung gegen Kritik verteidigen und die in ihr begründete Verteilung von Macht und Ressourcen vor Veränderung schützen oder eine in der Vergangenheit exemplarisch verkörperte idealistische Ordnungsidee durchsetzen will. Modernismus oder Progressismus (wissenschaftlich) sind die Gegenpole des Konservatismus), dann gehört es derzeit bereits zur politischen Ordnung seit mehr als einem Jahr, was mehrere ingame-Jahre bedeutet, dass Frauen in vollem Umfang daran partizipieren (es gibt Senatorinnen etc.), dann hat die Frauenablehnung nichts mit Konservativismus zu tun - denn die *herrschende* politische Ordnung unterstützt die Frauenkarrieren. ;)


    (Zum Artikel über Konservativismus)

    Derzeit scheint sich der Konservativismus im IR alleinig darauf zu beschränken, Frauen aus öffentlichen Ämtern drängen zu wollen - und sorry, das ist einfach nur billig :D und keineswegs eine umfassend politische Meinung.


    @ Lucidus: Es müssen nicht exakt diese Begrifflichkeiten sein, aber eine volksnähere oder eine nobilitas-nähere Politik (also zB mehr Privilegien für Patrizier / Senatorenals Forderung etc) könnte ich mir sehr wohl als Grundlagenprogramm vorstellen. Immerhin wird gerade von vielen Patriziercharakteren das Plebejertum extrem abschätzig behandelt, sodass es eine solche Kluft durchaus zu geben scheint, selbst wenn das nicht mehr auf dem Rücken des Senats/der Volksversammlung, sondern im privaten Rahmen ausgetragen wird.

    "Dem Beitrag des Beisitzers Sabbatius Sebastianus schließe ich mich an," sagte sie und blickte in Hungaricus' Richtung. "Du siehst, Vinicius Hungaricus, die Curia ist keineswegs geschlossen der Ansicht, dass Du zurücktreten solltest. Bist Du denn auch weiterhin bereit, in bestem Wissen und Gewissen mit Deinen Kenntnissen der Curia zu dienen?"

    Was er wohl in diesem Augenblick denken mochte? Ab und an hätte sie durchaus gerne zehn Sesterzen für seine Gedanken geopfert. Der Ägypter dachte zweifellos viel, er hatte oft einen nachdenklichen Blick aufgesetzt, wenn er glaubte, dass sie ihn nicht beobachtete - aber der Inhalt seiner Gedanken blieb ihr stets verborgen und verhüllt. Er war gebildeter als viele andere Sklaven, kannte sich mit den besonderen Künsten der Medizin und der Gifte herausragend aus, und doch blieb er zumeist stumm und beschäftigte sich mit seinen Angelegenheiten, ohne darüber zu sprechen.


    Noch immer, auch nach mehreren Jahren, in denen er zuerst ihrem Gemahl, dann ihr selbst gehört hatte, war ihr Teremun in seiner höflichen, respektvollen Aufmerksamkeit ein Rätsel. In ein oder zwei Jahren würde sie ihn freilassen, wenn es passender schien, ihm die Freiheit zurück zu schenken, die er einst eingebüßt hatte - und wie alle Iulier schätzte sie Loyalität. Er war immer loyal gewesen, vielleicht mehr als das. Als freier Mann würde er sicherlich glücklicher werden denn als ewiger Sklave.


    Schweigend beobachtete sie ihn bei der Herstellung des Antidots - zumindest vermutete sie, dass es sich um dieses handelte, es schien rein von der Logik her das Schlüssigste. "Es ist gut," sagte sie und wandte sich halb der Türe zu. "Achte auf Deine Tiere, und ich werde zufrieden mit Dir sein. Was die Essenz angeht, welche Du mir versprachst, erwarte ich, dass Du sie mir bringst, sobald Du sie fertiggestellt hast." Damit nickte sie ihm leicht zu und verschob den Gedanken an die eigenartige Betonung seines letzten Satzes in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins, sicher hatte sie sich nur getäuscht.


    Dennoch galt den Körben der Tiere ein letzter, misstrauischer Blick, sie würde es auch Constantius sagen müssen, was sich hier im Haus befand, er würde zu Recht ärgerlich werden, würde er als letzter davon erfahren. Sie näherte sich der Tür der kleinen cella und blickte noch einmal zu Teremun zurück. "Es ist gut, Dich wieder hier zu haben."

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus


    Ich muß ganz ehrlich sagen: Ich verstehs nicht. Wie willst du die Optimaten und Popularen denn einbinden?


    Garghs - nicht einbinden. Ich meinte das eher im Sinne von 'das System gabs damals, und an diesem Gedankengut könnte man sich eher orientieren denn an der weimarer Republik-Einteilung' :) Sorry. Zu viel Sonne, zu viele Gedanken. Da leidet der saubere Ausdruck.

    "Als amtierender Princes Senatus und ein bekannter Iurist halte ich Vinicius Hungaricus für einen sehr probaten und zuverlässigen Beisitzer, dessen Wissen, aber auch vor allem dessen Erfahrung der Curia in der Vergangenheit gut gedient haben, und es hoffentlich auch in Zukunft tun werden - in sofern kann ich Deinen Wunsch, ihn als Beisitzer zu entlassen nicht nachvollziehen. Du wirst kaum einen besseren Iuristen in Roma finden, der die Kniffe und Details unserer Gesetzgebung genauer kennt," gab sie mit ruhiger Stimme zu bedenken.

    Deutlich nickte sie in die Richtung des Sabbatius Sebastianus. "Ich halte die Summe von 1500 Sesterzen für eine sehr gute Zwischenlösung zwischen dem Wunsch, die Gebühr etwas anzuheben und den Zugang dadurch zu erschweren, und dem Wissen, dass ein Mann oder eine Frau in diesem Amt nun einmal nicht den Verdienst wie ein Offizier der Legionen hat oder ähnliches, die Verantwortung für eine große Menge Menschen aber durchaus zu tragen hat. Ich unterstütze den Vorschlag des Beisitzers."

    Seine Umarmung war einfach nur tröstlich und tat ihr in diesem Moment wohler als es jedes Wort tun konnte. Auch wenn sie wusste, dass sie sich von ihm seine Stärke lieh und er niemanden hatte, der sie ihm geben würde. Dies zu tun war egoistisch, sie wusste es sehr wohl, und doch konnte sie nicht anders handeln, nicht anders denken - denn in ihrem Inneren war alles nur still und müde. Am liebsten hätte sie einige Tage vollkommen verborgen vor der Öffentlichkeit verbracht, in stillem Sinnieren über das Vergangene, vielleicht auch die Zukunft, und ohne neue Schwierigkeiten, die von aussen auf sie einströmen würden.


    "Ja, vielleicht hast Du Recht," sagte sie leise, fast resignierend. Am nächsten Tag würde sie ihre Kraft brauchen, und es war spät genug geworden. Überhaupt schienen ihre Tage derzeit aus allzu kurzen Nächten und viel zu langen Tagen zu bestehen, die von Pflichten angefüllt waren. Vielleicht musste es so sein, denn die Pflichten füllten auch die sonstige Leere in ihrem Leben zuverlässig aus. "Es kam einfach zu überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass sie die Regeln in diesem Haus so schnell und vor allem so bewusst umgehen würde." Langsam legte sie die Hand in die seine und erhob sich mit seiner Hilfe, doch wenigstens konnte sie ihre Würde darin wahren, alleine und selbständig aufrecht vor ihm zu stehen.


    "Ich glaube, den Weg in mein Bett finde ich gerade noch so alleine. Wenn mein Haar grau und meine Glieder müde werden, erinere ich Dich an Deine Worte, dann wirst Du mir helfen müssen," entgegnete sie schließlich mit einem feinen Lächeln auf den Lippen, reckte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf gut, Caius, und grüble bitte ich nicht zuviel über all dies nach. Es wird sich schon weisen, welcher Weg in der Zukunft beschritten werden soll." Damit strich sie mit einer Hand leicht über seine Wange und wandte sich mit langsamem, müdem Schritt zur Türe, um sein cubiculum zu verlassen, vor der Tür sogleich wieder in Gedanken versinkend.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus


    Den Konflikt zwischen Senat und Volksversammlung gibt es aber im IR nicht. Abgesehen davon, daß dieser Konflikt zur Kaiserzeit etwas.. naja... veraltet scheint.


    Das ist mir durchaus bewusst, indes vielleicht wären die politischen Richtungen beider Gruppierungen nicht so verkehrt ... diesen ewigen Konflikt einmal ausgeklammert ;) Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit der derzeitigen Einteilung á la "Frau geht in die Politik, also gehört sie zu den traditionshassenden Liberalen' absolut nichts anfangen kann.

    "Nun, meine Herren, wir warten noch auf die verbliebenen Stimmen .." sagte sie und blickte sich fragend im Raum um. "Immerhin sollten wir langsam aber sicher einmal mit ein wenig konstruktiver Arbeit beginnen können."

    Sie nickte dem Sergier sachte zu und lächelte etwas. "Das hat mich dann doch etwas verwirrt werden lassen, ich bin froh, dass sich dies so leicht aufklären ließ." Zu Callidus' Worten nickte sie ebenso. "Das würde mich auch interessieren - ist ein Magistratus oder Duumvir doch kaum so üppig bezahlt, dass er ohne längere Zeit sparen zu müssen, ein solches Standesgeld aus eigener Kraft erbringen könnte."

    Sie überlegte einige Zeit lang und erhob schließlich ebenso das Wort, nachdem Sabbatius Sebastianus mit seinem Wortbeitrag zu Ende gekommen war.


    "Ich denke, dass ein Beisitzer, sollte er unrechtmäßig ernannt worden sein und nicht durch das von ihm oder ihr erhoffte Wissen positiv auffallen, sehr schnell durch die gesamte Curia wieder seines Status verlustig gehen dürfte - in sofern ist die Gefahr eines Machtmissbrauchs denkbar gering. Wir dürften alle in der Lage sein zu beurteilen, ob ein Beisitzer in dem Sinne zur Klärung wichtiger Probleme fähig zu helfen ist oder nicht - und an den bisherigen Beisitzern sehe ich keinerlei derartigen Makel."


    Nach einer kurzen Pause fügte sie an: "Und der praefectus urbi wäre gewiss eine passende Ergänzung in den Reihen der Beisitzer, so dies seine vielfältigen Pflichten erlauben."

    Wie wärs, wenn wir uns mal mit den Optimaten und Popularen auseinander setzen würden? Das wären die historisch passenderen Begrifflichkeiten, auch wenn diese Einteilung eher aus der mittleren und späten Republik stammen - da wir hier aber eh bunt mischen, was das politische angeht ... ;)

    Sie blickte zu ihrem Magistraten und lächelt etwas. "Es geht in allem nur um das Geschlecht. Ich kann nicht verstehen, dass eine Amtsträgerin, die immerhin das Vertrauen ihrer Vorgesetzten zu genießen scheint, von vornherein wegen ihres Geschlechts rundweg abgelehnt wird - ohne ihr eine Chance zu lassen, ihre Berufung durch ihre Ausübung ihres Amtes zu rechtfertigen. Es wäre, als würde man einen Mann grundsätzlich wegen seiner gens ablehnen oder wegen seiner Eltern - und dies ist bisher hier keineswegs geschehen."

    Sie hatte den Worten des Optios sinnierend gelauscht, dann jenen ihres Magistraten, um sich leise zu räuspern. "Ich glaube, ihr vergesst eines bei dieser Antihaltung Frauen gegenüber - wo leben denn die Frauen der Offiziere? Nicht jede Legio hat die Freiheit und das Glück, relativ friedlich existieren zu dürfen, in anderen Kastellen ist es Gang und Gebe, dass sich die Ehefrauen der Offiziere ebenso im castellum befinden - so habe ich die letzten zehn Jahre an der Seite meines im Kampf vor dem Feind gebliebenen Mannes gelebt."


    Ihre Stimme klang noch immer freundlich und sie lächelte auch etwas dazu. "Ich kann verstehen, dass viele Offiziere befürchten, dass die Moral durch die Anwesenheit einer Frau leiden könnte - aber sind nicht die Legionen die bestausgebildesten Soldaten der bekannten Welt? Eine einzige Frau, die im amtlichen Auftrag und angemessen gekleidet ein castellum besucht, wird dieses kaum in einen Zustand der Rebellion versetzen."

    Geruhsam schenkte sie den Wein in seinen Becher, dann in den ihren - und lauschte seinen Worten, ohne sich allzu viel dazu zu äussern. Die recht harschen Methoden waren für sie nicht überraschend, dafür hatte sie lange genug in ihrem Leben in einem römischen castellum als Offiziersgattin gelebt, da gab es so manches, was man zu Gesicht bekam. Mit einer eleganten, sanften Geste reichte sie ihm den grünen Glasbecher mit dem süss duftenden Inhalt, der verriet, dass man ihm hier einen guten Falerner-Jahrgang kredenzte - es wäre wirklich eine Schande gewesen, diesen Wein mit Wasser zu verdünnen, und so goss sie auch für sich einen Becher unverdünnten Wein ein.


    "Wenn man junge Männer in der Blüte ihrer Jahre in Dienst und Rang hat, ist es natürlich leichter, sie auf diese Weise an harte Temperaturen zu gewöhnen - aber wenn ich daran denke, dieses Modell in meiner Curia zu übernehmen, fürchte ich, wird es kaum positive Folgen haben. Nicht zuletzt, weil einer Magistrate und doch einige der Scribae Männer deutlich gereifteren Alters sind, deren Körper eine solche doppelte Belastung nicht mitmachen würden," entgegnete sie schmunzelnd. "Und mir liegt daran, dass meine Mitarbeiter ihre Arbeit effizient erledigen, nicht zuletzt deswegen achte ich ein wenig auf ihre Verfassung. Zumindest müssen meine Mitarbeiter nicht im Strammstehen und Helmtragen brillieren ..."


    Sachte hob sie ihren Becher und goss einen Schluck des Weins als Trankopfer auf den Boden, wie es sich gehörte - für Venus, dachte sie still und schenkte Crassus ein Lächeln. "Gewährst Du ihnen für diese Tortur denn einen Ausgleich? Immerhin sind auch formstarke Soldaten keine Götter und müssen sich ab und an ausruhen."

    Zitat

    Original von Publius Sergius Epulo


    jip, wird doch in der Curia besprochen *g* Du hast mich doch darauf angesprochen.


    Ich meinte es aber allgemein bezogen, nicht auf diesen speziellen Wochenwechsel ;)

    "Das hat er, in der Tat. Bitte setz Dich doch zu mir," sagte sie freundlich und betrachtete den alten Mann interessiert. "Und erst einmal willkommen in der Verwaltung Ostias. Es ist schön, ein neues Gesicht zu sehen." Damit erhob sie sich und trat zu dem Beistelltisch, auf dem sich die Getränkekrüge befanden, um ihn fragend anzublicken. "Kann ich Dir etwas anbieten? Bei dieser Hitze glaube ich, hört der Durst nie auf."

    Kann es sein, dass das Gehalt der Magistrate diese Woche noch nicht ausgezahlt wurde? Steuern durfte ich zahlen, Geld hab ich noch keines von der Regio Italia auf meinem Konto ;)