"Das werde ich tun. Ich nehme stark an, dass die curia auch ohne Aufforderung durch den scheidenden Princeps zusammentreten wird, genug Zeit wurde ja schon verloren - in sofern richte Dich auf eine sehr baldige Benachrichtigung ein," meinte sie freundlich und nickte ihm zu. "Es gib vieles in Ostia zu erledigen, und wir werden sicher die nächsten Wochen gut zu tun haben."
Beiträge von Iulia Helena
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Sanft schob sie ihm den Becher Wasser etwas weiter entgegen, den sie ihm schon vor einer Weile gereicht hatte - die Hitze musste ihm wirklich zusetzen, dass er diesen übersehen konnte. Dennoch nickte sie zu seinen Worten sinnierend und mit durchaus vorhandenem Verständnis.
"Das ist natürlich eine andere Sache. Solange dieser Sklave sich an die Regelungen dieser Curia zu halten weiss und nicht unangenehm auffällt, sollte er Mußestunden haben, sehe ich nichts, was dagegen spräche. Du solltest vielleicht überlegen, Dir für einige sehr heiße Tage eine Sänfte zuzulegen, das Wetter kann hier sehr tückisch sein, ich finde es selbst anstrengend genug, zu Fuß tagsüber unterwegs zu sein." -
"Das scheint üblich zu sein, aber ich kann es auch verstehen. Ohne einen Princeps ist die curia letztendlich nur ein unvollständiges Organ, und Ordnung muss schließlich geschaffen werden können." Etwas fragend hoben sich ihre Brauen an. "Wofür brauchst Du einen privaten Sklaven? Die Curia besitzt doch selbst welche, und solltest Du für Deine Arbeit Unterstützung brauchen, stehen Dir die Scribae zur Verfügung."
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
LUCIUS DONATUSMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM XIV KAL AUG DCCCLVI A.U.C.
(19.7.2006/103 n.Chr.).ZUM
STADTSCHREIBER - OSTIAIulia Helena
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"Einige der Mitglieder der curia sind mir bereits persönlich bekannt, aber ich denke, es wird sicherlich von Vorteil sein, abzuwarten, wie sich alle anderen Mitglieder präsentieren. Dass Mantua nicht alle freien Sitze besetzen konnte, erstaunt mich schon ein wenig - es gibt nur zwei Deligierte von dort, drei hätten sie haben können."
Sie schüttelte etwas den Kopf darüber, eine solche Chance ungenutzt verstreichen zu lassen verstand sie nun einmal nicht und würde sie wahrscheinlich auch nie verstehen. -
"Ich werde mich zur Wahl stellen, ja," sagte sie ruhig und nickte zu seinen Worten. "Und ich denke, es ist für Ostia von Vorteil, wenn es die einzige Kandidatur aus der Stadt bleibt - sonst nehmen wir uns nur gegenseitig die Stimmen weg und am Ende kommt wieder ein unerfreuliches Ergebnis mit Gleichstand oder ähnlichem heraus." Der Blick der Iulierin blieb auf ihrem Gegenüber dabei liegen. Höchstwahrscheinlich zählte er zum konservativen Lager, wie die meisten älteren Männer, und sie würde ihre Worte mit Bedacht wählen müssen.
"Aus Mantua dürfte eine Kandidatur zu erwarten sein, ebenso aus Misenum, und ich würde es gerne sehen, dass ein liberalerer Princeps der curia vorsteht, kein Konservativer. Es gibt zuviel Geschwätz über die Eignung von Frauen in politischen Ämtern und ich befürchte, dass sich dieser Kurs bei einem konservativen princeps fortsetzen könnte." -
"Ah nein ..." Sie lachte leise auf. "Nein, dann hatte ich Deine Frage falsch verstanden, verzeih mir. Wir wurden beide dieses Mal neu in die curia gewählt."
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Sie blickte ihn nun etwas verdutzt an. Er wollte von ihr lernen? Das konnte sich doch nur um einen schlechten Scherz halten, immerhin war er viel älter als sie. Oder der Versuch, sie einzuwickeln, je nachdem, wie man es sehen wollte.
"Meine Erfahrung im Leben dürfte von Deiner bei weitem übertroffen werden, und ich denke nicht, dass ich Dich da vieles werde lehren können - es wird eher umgekehrt sein. Ich habe mich bisher nur bemüht, die bestmögliche Lösung für die Probleme dieser Stadt zu finden, und werde es auch weiterhin tun. Wenn es das ist, was Du lernen möchtest, brauchst Du mich als Vorbild sicher nicht." -
"Ja, in der Tat. Ich wurde mehrheitlich gewählt, und es war kein sonstiger Entscheid notwendig," erwiederte sie nicht ohne eine gewisse Zufriedenheit.
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"Sonst wären die Prätorianer wohl auch kaum die Elite des Imperiums," gab sie lächelnd zurück. "Ich kenne keinen miles, der nicht insgeheim davon träumen würde, eines Tages als Prätorianer Volk und Vaterland, aber vor allem dem Augustus dienen zu dürfen. Das Marsfeld also." Ohjeh, das würde wieder ein elendes Getrete und Geknuffe werden, wenn sie sich das wirklich antun würde. Aber mit Wonga vor ihr würde es vielleicht glimpflicher ablaufen, zumindest hoffte sie das inständig. Der breitschultrige Nubier war immer schon gut dafür gewesen, Probleme von ihr fern zu halten, selbst mitten in der Nacht.
"Und Du wirst sicher auch daran teilnehmen, oder kann man Dich nur auf der Ehrentribühne bewundern?" -
"Ich danke Dir," sagte sie und diesmal fiel ihr das Lächeln nicht schwer. "Und ich gratuliere auch Dir zu Deinem neuen Amt und auch zum Platz in der curia. Nun, was die Aufgabenverteilung hier in der Stadt angeht, möchte ich dies gerne mit Dir und Artorius Corvinus gemeinsam besprechen, ich denke, dafür ist morgen, nachdem ihr euch in euren Officien eingelebt habt, der passende Zeitpunkt. Das Vorgehen in der curia können wir gerne jetzt bereits besprechen, je früher, desto eher können wir die Meinung der Stadt einbringen. Ist Dir das Recht?"
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"Marineblau, hm, eine gute Idee," sagte sie zu des Corvinus' Worten und nickte. Die Farben würden ihrem braungebrannten Bruder sicherlich sehr gut stehen, zu brauner Haut hoben sich solche Farben immer sehr gut ab. Und es würde sicherlich leichter werden, ihn für diese Farbe zu gewinnen als beispielsweise für lindgrün, bei dem er immer Bedenken hegte, zu weiblich zu wirken. Männer und Kleidung waren einfach sehr kompliziert, und sie glaubte, das Verhalten von Männern auf dem Markt wohl auch nie verstehen zu können.
"Ah, die Parade - ich habe davon gehört und werde sie mir wohl auch ansehen, wenn es meine Zeit zulässt. Es ist ja selten genug, eine militärische Vorführung der Pratörianer zu sehen, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Du hast sicher schon einiges dafür vorbereitet? Was dürfen wir an Besonderheiten erwarten, praefectus?"
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Sie schenkte ihm und sich wie schon einmal zwei Becher Wasser ein und reichte ihm den einen, bevor sie sich hinter dem Schreibtisch niederließ und ihn ruhig anblickte. "Was kann ich für Dich tun?"
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"Meine Eltern hatten auch Pferde in Hispania, aber nur für den eigenen Bedarf, nicht zur Zucht - so etwas ist einfach sehr teuer, das ist dann doch eher etwas für Patrizier," meinte sie schmunzelnd und warf ihm einen amüsierten Seitenblick zu. Aber so war es eben, die Iulier hatten längst nicht mehr genug Macht und Einfluss, um sich den Unterhalt eines teuren Pferdeguts zu leisten. "Was meinst Du, welche Art Stute wäre das richtige für Ajax? Ich könnte mir ein schlanges Tier mit langen Beinen gut vorstellen, er gibt seine Kraft und seinen Stolz dazu und schon hast Du ein perfektes Fohlen, das Dir sicher von so manchem gierig aus den Händen gerissen wird." Ajax tänzelte etwas am Zügel umher, und auch wenn er nicht würde ahnen können, wovon sie gerade sprachen, er wirkte ausgesprochen aufmerksam und schubste mit den Nüstern seinen Herrn in den Rücken, als wolle er ihm sagen, dass er sich ruhig damit beeilen könnte, ihm eine Stute zu organisieren.
Als Tiberius Vitamalacus dann auch noch den Volkstribunen Annaeus Florus so treffend imitierte, war es um sie geschehen und sie lachte schallend über die gelungene Imitation, dass ihr der Zügel fast aus der Hand gefallen wäre.
"Man könnte meinen, Du kennst ihn sehr gut, das hat sich wirklich sehr echt angehört," kicherte sie und schüttelte den Kopf, ihn belustigt im Blick behaltend. Dass so viel Humor in dem sonst eher etwas steif und ernst wirkenden Soldaten steckte, hätte sie nun auch wieder nicht gedacht, aber das gehörte eindeutig zu den angenehmeren Überraschungen der letzten Zeit. "Aber eigentlich ist er ja ein netter Mann und dass er eine meiner Verwandten heiraten will, spricht ebenso für seinen guten Geschmack," erklärte sie lachend und noch immer im neckenden Tonfall. Immerhin waren die Iulierinnen, auch die adoptierten, durchaus einen Blick oder mehrere wert. -
"Natürlich ..." sagte sie, und versuchte, so freundlich wie möglich zu lächeln. Er musste nicht erfahren, dass sie lieber Corvinus als den Mann an ihrer Seite in der Curia Italia gesehen hätte, es würde letztendlich nur Unfrieden stiften - und die Götter hatten entschieden. "Setzen wir uns doch," damit bedeutete sie ihm, vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen. "Kann ich Dir etwas anbieten?"
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Leise klopfte es an der Tür zu Caius' Cubiculum, fast als scheue sich die Person vor jener Türe, ihn in seinen Gedanken zu stören. Doch als sich die Tür einen Spalt breit, dann etwas mehr öffnete, wurde auch gleich offensichtlich, warum es so leise gewesen war, seine Schwester klopfte nie laut an. Langsam betrat sie den Raum, blickte sich nicht um, sondern schritt nur durch das Zimmer, setzte sich neben ihn auf das Bett und legte stumm den Arm um ihn. Vielleicht fand sie in diesem Moment keine Worte, vielleicht wollte sie es auch nicht, nur diese tröstliche, warme Geste herrschte vor und sie hoffte, es würde genug sagen. Sie war so müde in diesem Moment, müder als lange zuvor, und bedauerte es zutieft, in diesem Augenblick ihm nur Schwester sein zu können, nicht mehr, nicht weniger.
Die freie Hand legte sich auf seinen Unterarm und streichelte behutsam darüber, während sich ihre Gedanken verirrten. Konnte man Livilla noch vertrauen? Wollte sie ihr noch vertrauen? Sie würde einen der Sklaven beauftragen müssen, ihr stets zu folgen, wenn sie das Haus verließ, ob nun mit Begleitung oder ohne. Doch allzu sehr einschränken wollte sie die Cousine auch nicht, denn letztendlich war sie erwachsen, und der einzige, der ihr wirklich befehlen durfte, war ihr Vater Numerianuns. Es war ausgesprochen verworren, und sie stellte fest, dass sie diese Art von Konflikt weder mochte noch begrüßen konnte.
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Sie hatte gerade einige der Schriftstücke in den Regalen betrachtet, darunter auch eine recht gut geschriebene Ausgabe des bellum gallicum ihres großen Ahnen Caius Iulius Caesar, und schrak aus den Gedanken hoch, als es klopfte. Ruhig wandte sie sich zur Türe, und sprach laut und deutlich: "Herein?"
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Ihr Blick glitt zu dem Claudier, den sie eine Weile lang sinnierend betrachtete, und erst, nachdem sich der Comes selbst zu Wort gemeldet hatte, meldete sie sich wieder zu Wort, während ein leichtes, freundliches Lächeln auf den Lippen lag.
"Nun, ich habe in den letzten Tagen nichts aus Mantua vernommen, das einem Bürger oder Verwaltungsbeamten ernsthaft von einer Meldung zur Wahl hätte abhalten können - kein Volksaufstand, keine rebellierenden Sklaven, keine Brände, keine Katastrophen, nichts. Solche Gründe würde hier wohl jeder, und sicherlich auch unser geschätzter Comes, verstehen können, ist doch das Allgemeinwohl in solchen Momenten deutlich wichtiger als das eigene. Doch es blieb glücklicherweise still in Mantua, keine entsetzlichen Nachrichten waren zu vernehmen, so frage ich mich, welche Gründe es noch geben könnte, einen aufrechten Mann oder eine Frau von der Kandidatur zur curia provincialis abhalten könnte denn eine pure Versäumnis eines Termins?" -
Der Kaiser! Sie war ganz erschlagen von der Tatsache, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich den amtierenden Kaiser sah und darin ging auch das Geschrei der Menge einstweilen unter. Fasziniert starrte sie zur Ehrentribüne und betrachtete den Augustus eingehend, soweit es aus der Entfernung überhaupt möglich war. Irgendwann würde sie ihren Enkeln noch erzählen, dass sie bei den Ludi Apollonaris den Kaiser das erste Mal gesehen hatte - nun ja, sollte sie denn jemals Enkel haben, dies einmal vorausgesetzt. Dass das Rennen losging und die Brüllerei der Menge ungleich lauter wurde, bekam sie nur versetzt mit, so eingehend betrachtete sie die ferne Gestalt auf der Ehrentribüne, die der Kaiser sein sollte - und dann stimmte sie einfach in den Jubel der Veneta-Anhänger ein, die ein Getöse machten, als wollten sie die angetretenen Fahrer durch ihren Lärm allein schon voran bringen. Ginge es danach, würden wohl auf den ersten drei Plätzen in diesem Rennen Veneta-Lenker sein.
"Wir wollen fliegen wie die Vögel es tun
zu des Ehrenkranzes ewig' Ruhm!
Unsre Herzen schlagen heute blau
dass wir gewinnen, wissen wir genau!" -
Ein Bote der Curia Ostiae bringt im Laufe des Tages eine Schriftrolle für den amtierenden Comes Italia vorbei.
Marcus Aelius Callidus
Comes ItaliaSalve,
ich möchte Dich hiermit in Deiner Eigenschaft als scheidender Princeps Curiae und als Comes Italia darum bitten, meine Erhebung in den Stand des Ordo Decurionum zu bestätigen. Das erforderliche Standesgeld habe ich bereits Ostias Finanzkasse übereignet, sodass es nun in Deinen Händen liegt, die weiteren Schritte einzuleiten.
Vale,
Iulia HelenaPostscriptum: Es wäre mir ein Vergnügen, Dich in den nächsten Tagen zu einer cena in der Casa Iulia in Roma zu empfangen, so es Deine Zeit zulässt, da es einige Dinge gibt, die meines Erachtens nach einiger gewechselter Worte bedürfen.