Beiträge von Caius Iulius Constantius

    Am nächsten Morgen sollte Constantius jede Minute nutzen, die ihm zu Schlafen zur Verfügung stand. Es bewahrheitete sich immer wieder, dass es schwierig war früh zu Bett zu gehen und umso schwerer früh wieder aufzustehen. Vor allem wenn der schwere Wein am Abend zuvor so gut geschmeckt hatte.
    Nachdem er schließlich die Liege, die sonst so unbequem und ungemütlich erschien, widerstrebend verlassen und seine Uniform angelegt hatte. Fand er schnell nach dem morgendlichen Appell – bei dem fast alle Probati für einen leiseren Tonfall ihren Jahressold hergegeben hätten – seinen Weg zum Exerzierplatz und salutierte vor dem wartenden Princeps Prior.


    „Salve, Princeps Prior“, sprach Constantius, nachdem seine rechte Faust schwungvoll an seine linke Brust schlug.

    An diesem Abend sollte kein schmerzverzerrtes Stöhnen die Stille der Unterkünfte unterbrechen. Kein einsames Husten in der Dunkelheit von spartanischen Wänden widerhallen.
    Nein an diesem Abend sollte die drückende Stille erst gar keinen Einlass in die Unterkünfte der Probati finden. Ob es am Ende immer noch die Worte des Princeps Prior waren oder der getrunkene schwere Wein oder die Mischung aus beidem, die für die heitere Atmosphäre an diesem Abend sorgten, wird wohl im Antlitz weit wichtiger Ereignisse im Reich sicherlich nie geklärt werden können. Doch was immer in diesen Stunden so wichtiges in der Welt vorgehen sollte, es war den jungen Männern, man formuliere es in dezenten Worten, einfach egal.
    Diejenigen, die das Schicksal in dieser Unterkunft zusammen gepfercht hatte, schlossen stattdessen kameradschaftliche Bande, so wie Menschen, die gemeinsam Anstrengung und Schmerz erduldeten, stets getan hatten. Solche Abende waren es, die eine Einheit zu einer Einheit zusammenschweißten. Wenn fremde Gesichter, die starrend dem Blick des Tribuns entgehen wollten, plötzlich einen Namen bekamen und ein Lächeln offenbarten.


    Und an diesem Abend sollte viel gelächelt werden – eine Reaktion, die vielleicht auch dem Wein zugeschrieben werden konnte – ebenso sollte das eine oder andere Lied ertönen, das jedoch eher verhallten und noch mit Vorsicht über die Lippen kam. Denn stets bestand schließlich die Gefahr, dass ein Vorgesetzter, der vielleicht nicht den Freuden eines guten Weins frönen konnte, die heitere Verbrüderung mit seinem mangelnden Mitgefühl unterbrechen könnte. Inmitten der kriegerischen Ausrüstung, der bedrohlich wirkenden Waffen, saßen und standen die jungen Rekruten und erzählten sich wie tratschende Marktweiber ihre Lebensgeschichten. Das eine oder andere Missgeschick wurde offenbart und mit einem stimmungsvollen Chor lachender Stimmen wohlwollend aufgenommen. Freundschaftliches Schulterklopfen wurde ausgetauscht und hochgesteckte Ziele wurde laut verkündet. Im Grunde fühlte sich wohl ein Jeder zum Retter Roms berufen. Wollte Ehre und Ruhm erringen, von den Massen für kommende Heldentaten gefeiert und von den schönsten Frauen Roms begehrt werden. Und ein Jeder schien fest daran zu glauben. – da erscheint der beschwingende Geist des Weines erneut als Geschenk der Götter. Nüchtern hätte es vielleicht dem einen oder anderen dämmern müssen, dass für so viele Helden nicht einmal in Rom genug schöne Frauen weilten –


    Inmitten der Schar junger Rekruten weilte auch Constantius. Auch sein Geist sollte sich heute von jeglichen Gedanken befreit haben. Doch wie es seiner Natur entsprach, erhob er nicht annähernd so oft das Wort, sondern fügte sich in seine Rolle als beständig lächelnder Zuhörer und Beobachter. Er genoss das befreiende Gefühl der Sorglosigkeit, das ihm in diesem Moment zuteil wurde. Ein Moment der ganz gewiss einmal seine Kostbarkeit unter Beweiß stellen werden würde.


    - Manchen würde schon der nächste Morgen ganz gewiss die Kostbarkeit des Abends mit dröhnenden Kopfschmerzen vor Augen führen –


    Doch in der heutigen Nacht sollte keiner einen Gedanken an Morgen verschwenden. Zu spannend waren die Geschichten über mögliche große Taten, kommende Abenteuer und.. bewundernde Frauen.

    Hatte sich der junge Mann gerade schon etwas in Sicherheit gewogen, erschütterten die so fröhlich ausgesprochenen Worte seiner Gesprächspartnerin diesen Hafen der Sicherheit bis in seine Grundfesten. Sie hatte die so versteckten Worte erkannt. Nun gab es wohl kein Zurück mehr.


    „Ja, für meine Schwester“, antwortete er in einem beiläufigen Tonfall.


    Normalerweise wäre nun der perfekte Zeitpunkt gekommen um den Moment eines peinlich berührten Schweigens einzuschieben. Doch diesmal dankte er Seia für die schnelle Überleitung und nutze ihre Worte, wie ein Ertrinkender sich wohl an einen Rettungsring klammern würde.


    „Ja, ich bin noch nicht lange wieder in Rom. Obwohl die ewige Stadt mein Geburtsort ist, wuchs in Tarraco in Hispanien auf. Ein Ort, der mit Rom einfach nicht zu vergleichen ist. Ich bin jeden Tag aufs Neue Begeistert, wenn ich in der kurzen Zeit, die mir bleibt, durch die Straßen ziehe.“


    Aufrichtige Begeisterung leuchtete in seinen Augen auf. Und dieselbe Begeisterung begann in seinen Worten mitzuschwingen.


    „Leider werde ich in Kürze in die Kaserne zurückkehren müssen, doch wenn dein Angebot auch noch morgen Gültigkeit besitzt. Würde ich es gerne annehmen. Lebst du schon lange in Rom?“

    Während ein Großteil der Probati in andere Tavernen gezogen war, zog es Constantius vor in eine der weniger zwielichtigen Schenke einzukehren. Immerhin wollte er später noch in der heimischen Casa mit Helena zu Abend essen und nicht schwankend und lallend in den Gassen umherziehen. Er schmunzelte sachte bei dem Gedanken daran, wie viele wohl morgen den Weckruf verfluchen würden, geschweige denn sich nicht aus ihren Betten erheben würden. Ob der berüchtigte Eimer Wasser zum Einsatz kommen würde?


    Constantius nahm an einem leeren Tisch platz und bestellte einen leichten, gewässerten Wein. Er streckte die müden Beine aus und ließ den Blick durch die Räume schweifen. Ob noch ein paar Kameraden zu ihm finden würden? Andere Gesellschaft konnte er kaum erwarten, kannte er doch eigentlich niemanden so gut.
    Ein Teil von ihm wünschte sich zwar die Ruhe alleine genießen zu können, doch drohte dieser Teil auch schon wieder mit schweren Gedanken. Etwas auf das Constantius nun gut verzichten konnte. So war auch sein erstes Opfer der arme Gastwirt, der ihm den Wein brachte und daraufhin in ein seichtes Gespräch der unbedeutenden Floskeln verwickelt wurde,

    Kühler Stahl durchschnitt die Luft. Während kein Laut vor dem mächtigen Aufprall warnte, verkündete ein lauteres Geräusch jedoch umso eindrucksvoller, dass das Pilum mit großer Wucht sein Ziel getroffen hatte.


    Wurf um Wurf sollten folgen. Und jedes Mal war es eben jener charakteristische Klang, wenn Stahl auf Stein trifft, der nur zu deutlich verkündete, dass das Ziel getroffen war.


    Stets hatte ein verbissener Blick des jungen Mannes den Wurf begleitet. Und selbst in dem Moment des Einschlags und des Erfolgs, lockerte sich sein Blick nicht. Was auch immer er in der Ferne anvisierte, es schien, als würde er mehr sehen als nur die Steine, auf die er warf. Und auf kurze Entfernung traf er an diesem Abend mit jedem Wurf. Manchmal half eben ein motivierter Geist dem Körper seine Schwächen zu überwinden.

    Welche göttliche Worte der Princeps Prior doch gesprochen hatte. Welche beschwingenden Zauber sie doch in den Probati hervorrief. Wie durch ein göttliches Wirken waren Erschöpfung, Schmerz und gelangweilte Monotonie aus den Gesichtern der jungen Männer vertrieben. Schmerzende Füße gingen von selbst in den Laufschritt über und ehemals zornig grummelnde Stimmen verkündeten ein Lautes „Hurra“.
    - Nun gut. Ebenso viele Stimme verkündeten etwas weniger eindrucksvoll: Wir treffen uns in der Taverne !“ -
    Auch Constantius erfreute sich an den Worten des Princeps Prior. Doch statt seinen Kameraden umgehend zu folgen, begab er sich ein weiteres Mal zum Exerzierplatz, um mit dem Pilum zu üben. Erst danach wollte er sich zu seinen Kameraden gesellen. Wer würde schon wissen, wozu er noch das Pilum einmal brauchen würde. Und gewiss wollte er in dem Moment, wo er es benötigen würde, nicht an seinem Ziel vorbei werfen.

    Auch wenn Constantius auch an diesem Tag zuvor etwas Entspannung in den heißen Bädern der beeindruckenden Thermen gesucht hatte, so war ihm die Müdigkeit und Erschöpfung der Grundausbildung doch noch immer ins Gesicht geschrieben. Zwar hatte er sich geschworen, keine Klagen in der heimischen Casa verlautbaren zu lassen, um nicht die wenigen Stunden seiner Anwesenheit zur einer weiteren Belastung Helenas werden zu lassen, so entkam ihm doch das eine oder andere schmerzverzerrte Seufzen, wenn er sich unbeobachtet fühlte.


    Hatte der junge Mann noch mit schmerzverzerrtem Gesicht versucht seinen linken Arm zu lockern, so sollte er im nächsten Moment zusammenzucken, wie ein Kind, dass beim Stehlen der letzten Plätzchenreserven erwischt worden war. Eine Dienerin Helenas hatte den Raum betreten, in dem sich Constantius eben noch sicher und unbeobachtet gefühlt hatte. Eigentlich verharrte sie schon einen Moment dort, und hätte sie sich nicht mit einem Räuspern zu erkennen gegeben, hätte sie sicherlich noch einige Stunden unbemerkt im gleichen Raum stehen können.
    Wo vielleicht ein anderer Hausherr erzürnt gewesen wäre, bedachte Constantius die Dienerin mit einem entschuldigendem Lächeln – Er war sicherlich ein Mensch mit gutmütigen Herzen und freundlicher Seele, doch in diesem Moment war die Anwesenheit der Dienerin nicht zufällig sondern darauf zurückzuführen, dass er sie wenige Augenblicke zuvor hatte rufen lassen. Er hatte es schlichtweg einen Moment lang vergessen –


    „Gut das du da bist“, sprach er, das entschuldigende Lächeln auf den Lippen belassend.
    „Ich habe hier etwas, dass du bitte zwischen den Kleidern Helenas einräumen sollst“, verschwörerisch klangen seine Worte und ein ganz bestimmtes Funkeln trat in seine Augen.
    „Sie muß nicht unbedingt sofort etwas davon wissen, verstehst du?“


    Er reichte ihr die feine, weiße Stola mit den Verzierungen, wohl darauf bedacht, nur seinen rechten Arm zu bewegen.
    Hatte er sie doch bereits mit den Worten, „Das wäre alles, ich danke dir“, entlassen und sich wieder umgedreht, verhinderten die unerwarteten Worte der Dienerin, dass er ein weiteres mal in eine zur Zeit trübe Gedankenwelt sinken konnte.


    „Es ist ein Schreiben für euch angekommen“ sprach sie und hielt besagtes Pergament mit ausgestrecktem Arm dem jungen Mann entgegen. Verwunderung übermannte Constantius. Ein Schreiben? Wer sollte ihm Schreiben?


    „Ich danke dir“, sprach er nachdenklich und nahm es entgegen. Dafür, dass er es mit seinem linken Arm entgegen nahm, hätte er sich am liebsten selbst verflucht, doch der Schmerz, der seinen Körper durchzuckte, war bereits Strafe genug gewesen. Doch nur so konnte er es mit der rechten Hand entrollen und schließlich lesen.


    Ein Brief von seinem Vater. Constantius’ Herz wagte es für einige Momente nicht zu schlagen. Wie gebannt überflogen seine Augen die geschriebenen Zeilen und sogen jedes Wort auf.


    Das Lächeln verschwand von seinen Lippen. Ein eisiges Gefühl umklammerte seine Seele. Vater schien nicht sehr erfreut, dass er den Weg des Schwertes gewählt hatte. Doch war es nicht ehrenvoll für das Wohl des Reiches und zum Schutze der Familie sein Leben zu geben? War es nicht der Weg ins Elysium? Traute Vater ihm vielleicht nicht zu, dass der jüngste seiner Söhne vielleicht einmal ein guter Soldat werden würde? Wieder schien es, als würde sich etwas in seiner Seele Notizen machen, wohl darauf bedacht auch kein Wort zu übersehen, welches den Selbstzweifel des jungen Mannes würde nähren können.
    Doch auch dieses Mal würden diese Notizen warten müssen, Denn die folgenden Zeilen erforderten weitaus mehr Aufmerksamkeit. Sulla hatte also einen Brief an Vater geschickt? Das konnte nur eines bedeuten. Und diese Erkenntnis brachte selbst die müden Muskeln des jungen Iuliers dazu sich zu verkrampfen. Sulla würde um seine Schwester werben wollen.
    Wie konnte er es nur wagen.


    Oft ist ein Geist, der große Anstrengungen erdulden muß, leicht reizbar und ist dem Jähzorn näher als der sanften Stimme der Vernunft. Doch selbst an einem sonnigen Frühlingstag in Hispania hätte Constantius sicherlich nicht der Stimme der Mäßigung gelauscht. Auch dann hätte, so wie er jetzt tat, geschworen, dass er den unüberwindbaren Schutzwall für seine Schwester darstellen werden würde. Einen Schild, der nicht brechen würde, selbst wenn die Kraft einer ganzen Legion dagegen anbranden sollte.


    „Ich werde sie beschützen, Vater. Du wirst dich auf mich verlassen können.“


    Er rollte die Schriftrolle wieder zusammen. Es stand außer Frage, dass Helena sie auch lesen musste. Nachdem er sich einen Moment des Verschnaufens gegönnt hatte, verließ er den Raum und machte sich auf die Suche nach Helena.

    Hatte sich Constantius gerade noch über den etwas besinnlicheren Moment und vor allem über eine ausbleibende Standpauke gefreut, so musste er sich nun erneut zur Konzentration zwingen.
    „State“, ertönte es laut aus dem Munde des Princeps Prior.
    Ein Befehl, der sich sehr schnell und recht leicht merken ließ. – schaffte man es nicht, wurde man lautstark und vehement in Einzelunterricht genommen. Und daraufhin vergaß so schnell kein Rekrut mehr, was dieser Befehl für eine Reaktion erwartete.-
    Im Einklang und Harmonie wurden somit die Hacken aneinander geführt und eine gestraffte Haltung eingenommen.


    Und dann begann erneut das, was zuvor dem jungen Rekruten einige Probleme bereitet hatte. Sie mussten erneut marschieren. Sollte Constantius diesmal eine andere Variante probieren oder bei dem bleiben, was sich bereits einmal bewährt hatte? Es wäre gelogen, würde man behaupten, dass der junge Iulier nicht einen gewissen Drang zum Ausprobieren der anderen Variante verspürt hätte. Immerhin würde er nur so definitiv erfahren können, was falsch und was richtig ist. Doch die Lekton, die er beim Säubern der Latrinen lernen musste, vermochte dieses Mal den Entdeckergeist des jungen Constantius zu zügeln.


    Die gesamte Breite des Platzes nutzend marschierten die Rekruten im Gleichschritt auf und ab, schwenkten rechts und links und drehten sich um ihre eigene Achse. Das seltsame Ballett der jungen Männer zauberte auf die Gesichter der beobachtenden Miles ein Lächeln der Zufriedenheit. Ob sie, als sie damals diese Übungen machen mussten, ebenso bescheuert ausgesehen hatten? Da dies eher als rhetorische Frage anzusehen war, war recht klar, dass sich die Meinung verbreitete, dass dieser Jahrgang eindeutig schlechter marschierte als alle Jahrgänge zuvor. Außerdem waren die Rekruten sowieso verwöhnt und hielten keiner Belastung stand. Aber lustig anzusehen war es allemal, deshalb konnten sie ihre erfreuten Blicke auch nicht von den angestrengten Rekruten nehmen.


    Ein lautes „Ad sinistram Consistite“ ertönte. Constantius schwenkte nach links und stand stramm. Er konnte das pochende Blut in seinen Füßen spüren. Vielleicht war an den Gerüchten ja etwas dran, dass man in der Grundausbildungen mindestens ein Paar Caliga kaputt marschieren würde.

    Gleich beim ersten Befehl dämmerte es Constantius, dass die Theorie oft einfacher war, als die praktische Umsetzung.


    „Pergite!“


    Im Grunde war der erste Befehl eindeutig. Er solle losmarschieren. Doch welchen Fuß setzte man als ersten vor den anderen. Den Linken oder gar den Rechten? Es erfüllte Constantius mit einer Art beunruhigendem Erstaunen, dass selbst die einfachsten Befehle Raum für Interpretation ließen. Wagemutig entschied sich Constantius für den linken Fuß. Es würde wohl immer noch besser sein als stehen zu bleiben und eine mehr als dumme Frage zu stellen.


    Die folgenden Schritte erwiesen sich als deutlich einfacher. Schnell fand der junge Probatus in den Rhythmus, in den ihn die Worte des Princeps Prior zwangen. Wäre eine gesamte Cohorte marschiert, wäre ihr rhythmischer Schritt mit beeindruckendem Nachhall innerhalb der Mauern der Kaserne ertönt. Doch die Schritte des jungen Probatus allein vermochten sich nicht gegen die Geräuschkulisse Roms durchzusetzen.


    Auch das Links- und Rechtsschwenken erwiesen sich als eindeutig und weniger fehleranfällig als das bloße Losmarschieren. Selbstvertrauen erfüllte Constantius als er mit eisernem Blick den Befehlen des Princeps folgte. Bis..ja bis der Befehl ertönte.


    „Retro pergite“


    Wieder offenbarte sich dem jungen Probatus ein zweideutiges Dilemma. Wieder gab es zwei Möglichkeiten sich umzudrehen. Doch welche sollte er wählen. Gewiss überließ man es nicht den Rekruten diese Entscheidung zu treffen. Es würde ein merkwürdiges Bild auf die diszipliniert marschierenden Truppen Roms werfen, wenn sie sich bei einem einfachen Umdrehen wie ein Haufen Hühner verhalten würden, die ihre Entscheidung des Drehsinns nach landschaftlichen Sehenswürdigkeiten trafen.
    Constantius drehte sich über seine linke Schulter hinweg. Wieder hoffte er instinktiv die richtige Wahl getroffen zu haben.


    Als das erlösende Consistite erklang, nahm Constantius Haltung an und verharrte auf der Stelle. Egal was nun folgen würde, er hatte den ersten praktischen Teil absolviert. Und er wusste nun, dass selbst Kleinigkeiten große praktische Probleme nach sich ziehen konnten. Vielleicht war es die wichtigste Lektion, die er an diesem Tage lernen sollte.

    Lächelnd begrüßte der jüngere Bruder seine Schwester. Die Freude über ihre wohlbehaltene Rückkehr war im deutlich ins Gesicht geschrieben. Ebenso die Freude darüber, dass ihr die Fahrt scheinbar gefallen hatte.
    „Es war eine beeindruckende Fahrt und ein besonderes Schauspiel“, antwortete er auf die Frage seiner Schwester hin. Das glückliche Leuchten in seinen Augen und die Bewunderung, die in seiner Stimme mitschwang, mussten jeden Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Worte noch im Keim ersticken.
    Nachdem er Helena ihre Palla und die sicher verwahrten Haarnadeln gereicht hatte, wandte der jung Iulier für einen Moment Victor seinen Blick zu.


    „Ich danke dir, dass du meine Schwester wohlbehalten zurückgebracht hast. “
    Auch diesen Worten sollte es nicht an Aufrichtigkeit fehlen.


    Das Gefühl des Glücks und der Freude hatte somit wieder Besitz von dem jungen Constantius ergriffen und jegliche Bedenken der letzten Minuten fortgespült. Eben jene Gefühle sind es, die ein Mensch sich stets so sehnlich wünscht. Erstrebenswert und doch so vergänglich und manchmal auch gefährlich. Sie bewirken eine Euphorie des Geistes. Eine Euphorie, die in der Lage ist Veränderungen zu ignorieren und drohendes Unheil zu verdrängen.
    Doch das was Constantius in seinem Bewusstsein nun nicht mehr direkt wahrnahm, wurde sorgsam auf der nicht vorhandenen Wachstafel durch den Teil seines Ichs notiert, der stets mit wachsamen Augen durch die Welt ging, aber der noch so selten Gehör fand. Es hatte sich etwas verändert. Wo vorher Nähe und Zuneigung wahren, schien sich eine Distanz zu ergeben. Was mochte der Grund sein? War mochte wohl geschehen sein? Was würde daraus erfolgen? Würde sich daraus Folgen ergeben? Hatte er die Situation falsch eingeschätzt?
    Fragen um Frage wurde notiert. Jede Regung und jedes Wort sorgfältig analysiert und für eine Zeit des Nachdenkens festgehalten. Eine Zeit die irgendwann folgen musste, doch erstmal eine Weile warten musste.


    Das ihm so eigene glückliche Lächeln zierte nun sein Gesicht. Dankbar für den Moment des Glücks, den er empfinden durfte.

    Die Fahrt schien Helena gefallen zu haben, jedenfalls winkte sie freudig in seine Richtung. Eigentlich hatte er auch nichts anderes erwartet. War sie doch vielleicht noch wagemutiger als er selbst. Es hätte ihn selbst nicht überrascht, wenn er ihre Jubelrufe vernommen hätte, hätte sich der Streitwagen in der Kurve auf nur einem Rad durch selbige bewegt.


    Das Lächeln, dass er Helena in diesem Moment schenkte, verkündete nicht zu leise den Stolz und die Bewunderung, die er stets für sie empfand. Zu seinem Glück war die Entfernung zu dem Gespann, das seine letzten Meter zurücklegte, zu groß, um auch nur einen Hauch der Ahnung davon zu erhaschen. So war es nur sein Winken, dass den beiden Fahrern im Streitwagen auffallen mochte, dass allerdings auch nicht zu lange andauern sollte,


    Hätte Hermes dem jungen Iulier nicht freundschaftlich auf die Schulter geklopft, so wäre Constantius vielleicht noch eine Weile, einer versteinerten Statue gleich, in der Ehrenloge gestanden. Doch so erreichten Hermes’ Worte doch ihren Bestimmungsort und gingen nicht in dem Meer aus Gedanken unten.


    „Sie fahren ein. Wir sollten hinab gehen“, rief Hermes Constantius zu und lief bereits los.


    Im Laufschritt folgte Constantius seinem Führer hinab zu den Stallungen. Ausgelassen liefen sie die Strecke um rechtzeitig zugegen sein zu können, wenn das „Paar“ den Wagen verließ. Einen Moment, den Constantius nicht verpassen wollte. Zum einen wäre es mehr als unhöflich und vielleicht gefährlich gewesen, seine Schwester inmitten der vielen Männer alleine zu lassen. Zum anderen, wollte ein kleiner Teil, der sich tief in seinem Inneren in einer dunklen Nische versteckt hielt, diesen Moment ausgiebig beobachten und auf einer vorbereiteten imaginären Wachstafel festhalten.
    Doch das was sein Herz mit jedem Schritt kräftiger schlagen ließ, war schlichtweg die Freude und die Erleichterung, dass sie unbeschadet und glücklich ihre Fahrt beendet hatte. Auf ihre Geschichten, auf ihre Erzählungen war er nun mehr als gespannt.

    Der junge Iulier veränderte ein paar mal die Trageposition seines erworbenen Gutes in der Hand. Es war nicht so einfach eine möglichst unauffällige Position zu erreichen, die nicht lautstark die wahre Identität des Stoffes in seinen Händen verkündete.
    Den Traum, es ganz und völlig unsichtbar werden zu lassen, hatte er schon recht früh aufgegeben, Der fast strahlend weiße Stoff der Stola schien in einem lauten Disput mit dem doch stark ergrauten Weiß seiner eigenen Tunika zu stehen und weigerte sich somit seine Anwesenheit in der Hand des jungen Mannes auch nur etwas weniger stark zu verkünden.


    Sollte er nun sagen, dass das Geschenk für seine Schwester gedacht war, weil sie sich so aufopferungsvoll um das Haus kümmerte? Würde es nicht seinem Bild von dem jungen, starken, unantastbaren, unbesiegbaren Mann weitere Risse zufügen?
    Dafür, dass er bereits erwähnt hatte, dass es ein Geschenk sein sollte, hätte er sich nun am liebsten auf die Zunge gebissen. Er konnte ja nun schlecht sagen, dass es ein Geschenk für eine fremde Frau war. Welch Licht würde nun diese Notlüge auf ihn werfen? Und verheiratet war er auch nicht. Somit entfiel der vielleicht passende Fluchtweg aufgrund mangelnder Existenz.
    Wieder ein Dilemma in das ihn seine schnelle Zunge und sein ungestümer Geist gebracht hatten. Er hätte schlichtweg eine Dienerin seiner Schwester beauftragen sollen. Es muss wohl auch zur Unterhaltung der Götter gedient haben, dass die wirkliche praktischen Lösungswege, erst dann von Constantius erkannt wurden, wenn es bereits zu spät war.


    „Nun gut“, dachte sich Constantius, “dann bleiben wir eben bei der Wahrheit und geben den kleineren Bruder preis.“


    Er räusperte sich und sprach:


    „Oh ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du mir geholfen hast. Ich finde mich noch nicht so gut auf dem Markt zurecht. Es wird noch eine Weile dauern bis ich mich in Rom wiederrichtig zurechtfinden werde. Außerdem wäre ich noch Stunden über den Markt geirrt und hätte wohl ohne Erfolg in die Kaserne zurückkehren müssen, ohne Geschenk für meine Schwester. Und in der Kaserne mag man es gar nicht, wenn man zu lange fort bleibt“


    Der kleine Junge in Constantius`Geist, der sich gerade noch vor einem Dilemma gesehen hatte, klatschte laut Beifall. Die Wahrheit steckte nun in einem kleiner Nebensatz, fast unauffällig zwischen den so starken Worten „Kaserne“ und „nicht mögen“ versteckt. Vielleicht würde man es gar nicht bemerken. Das für ihn fast typische entspannte Lächeln kehrte auf seine Lippen zurück.

    In der Theorie schienen die Befehle durchaus ihren Sinn zu machen und offenbarten nicht die Schwierigkeit der praktischen Umsetzung, die sich ohne Frage noch ergeben würde.
    Constantius nickte deshalb selbstsicher und antwortete:
    „Verstanden, Princeps Prior!“


    Laufen hatte er bereits vor einigen Jahren gelernt.
    Was konnte also schon so schwer an etwas „Vor“ und „Zurück“ und „dreht euch im Kreis sein“?

    Hatte Constantius sich gerade noch für die kurze Abwesenheit bei seinem Gast entschuldigt, drangen die Worte, die Wonga an der Tür in einem tiefen Bass drohend und fragend ausgesprochen hatte, an sein Ohr und nahmen seine Aufmerksamkeit erneut in Besitz.


    „Entschuldigt mich bitte noch einen Moment. Scheinbar gibt es an der Tür noch einen weiteren Gast“, sprach er zu Corvinus.


    Ohne eine weitere Antwort in diesem Moment abzuwarten und die Möglichkeit eines unhöflichen Vorfalls in Kauf nehmend, wandte sich Constantius bereits in die Richtung, aus der er die Stimme des Türsklaven vernommen hatte. Wonga war nie ein Freund vieler Worte gewesen. Wenn er dann unaufgefordert eine derartige Frage stellte, dann musste es etwas Wichtigeres ein. Der junge Probatus ging somit zur Tür und stellte sich neben den großen Nubier.
    Sein Blick legte sich auf die sich darbietende Szenerie und auch seine Stimme ertönte lautstark.


    „Was geht hier vor?“

    Sein Gegenüber schien ihm wirklich helfen zu wollen. Ein Umstand, der Constantius sichtlich erstaunte. Auch wenn sein junges Leben ihm noch nicht das volle Spektrum an Erfahrungen offenbart hatte, so war er sich sicher, dass dergleichen nicht oft geschehen würde. Vielleicht gerade deshalb zwang ihn eine innere Stimme zur Vorsicht. Erwartete eine helfende Hand nicht eine angemessene Gegenleistung? Was könnte ausreichend sein um ein derartiges Hilfeangebot zu begleichen? Jedenfalls würde nichts, das Constantius vorweisen konnte, dazu ausreichen.


    Auch wenn er noch eine Weile seinen Gedanken nachhing, ließ er äußerlich das Lächeln auf seinen Lippen nicht ersterben. Den Worten seiner Schwester fügte er lediglich an:


    „In der Tat. Es wäre uns eine besondere Freude dich in Rom in unserem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen.“

    Der Ausblick, den der junge Constantius von seiner Position in den Ehrenlogen hatte, erfüllte ihn nicht annährend so mit Glück und einem Gefühl der Freiheit, wie es die Fahrt in dem Streitwagen noch getan hatte.
    Dies war auch gerade der fatale Grund, warum das Meer aus euphorischen Gefühlen auszutrocknen begann und stattdessen durch ein kleines aber beständiges Rinnsal aus Zweifeln und Bedenken aufgefüllt wurde.


    Er hatte das Leuchten in den Augen Helenas gesehen als sie Victor betrachtete. Er hatte den hauchzarten Unterton in ihrer Stimme gespürt, als sie mit ihm sprach. Er ahnte, ja bildete sich ein zu wissen, dass sie ihrem Gastgeber und jetzigen Fahrer nicht abgeneigt war.
    Constantius hatte in den Jahren seiner Existenz noch nicht viel über das Konzept der Liebe erfahren. Jedenfalls nicht die Liebe, die sich so grundlegend von der Liebe zu seiner Familie unterscheiden sollte. Er war nie einsam gewesen in Hispania, wenn man die Zahl der Menschen zählte, mit denen er Kontakt hatte. Auch hatte so manches Lächeln, das ein bestimmtes Mädchen ihm zuwarf, ein beschwingtes Gefühl in ihm ausgelöst. Doch war es Liebe gewesen? Im Grunde war es müßig darüber nachzudenken, denn sie wurde verheiratet und ihm genau so entrissen wie Helena einst. Mit dem Unterschied, dass er jene Unbekannte nie angesprochen hatte. Somit beruhte sein gesamtes Wissen auf den Erzählungen von heranwachsenden jungen Männern. Eine Basis, die nicht wirklich ein Fundament für stichhaltige Spekulationen bilden konnte. – Jedenfalls hätte ein erfahrener Mann ihm davon abgeraten. Doch was macht ein Mann der nicht weiß, dass sein Fundament nicht tragfähig ist? Er baut weiter –


    Constantius verschränkte die Arme vor der Brust und spähte in den Circus Maximus. Das euphorische Lächeln entwickelte sich zurück zu einem sachten, nachdenklichen Heben seiner Mundwinkel. Auch die ausführlichen Erzählungen des jungen Hermes und scherzhaften Bemerkungen führten nicht immer dazu, dass er unbefangen lachen oder lächeln musste.


    In diesem Moment schlugen zwei Herzen in der Brust des jungen Mannes. Das eine hätte nicht betrübter sein können, wenn der Streitwagen in die untergehende Sonne gefahren wäre, um ein glückliches Paar von ihm fort zu bringen. Ein Herz, dass sich nichts anderes wünschte, als das sie ihn nicht der Einsamkeit überlassen würde


    Das andere Herz hüpfte vor Freude bei dem Gedanken an seine glückliche Schwester. Die nach Jahren der Trauer, die er ihr hatte nicht ansatzweise nehmen können, wieder Glück in ihrem Leben empfand. Ein Herz, das bereit war seine Existenz für sie aufzugeben.


    Was immer nun geschehen mochte. Er hatte darum gebeten, dass die beiden nun zusammen in einem Streitwagen ihre Runden drehten. Das Schicksal würde zeigen müssen, was er an diesem Tag ins Rollen gebracht hatte. Das Schicksal würde urteilen müssen, zu was er an diesem Tag geworden war.

    Constantius betrachtete die weiße Stola. Der Gesichtsausdruck des jungen Mannes musste die gleiche Verwirrung offenbaren, wie ein Barbar, der ungewaschen aus dem tiefsten Wald kam und sich in einer der prächtigen Thermen Roms wieder fand.


    Ja sie war weiß. Weiß und eine Stola. Und sie war passend für eine Frau. Es waren also gleich drei Kriterien, die für den Kauf dieses Kleidungsstückes sprachen. Ebenfalls wirkte es nicht so, als würde die Stola auch als Zelt für eine Legion dienen können.


    Sinnierend legte Constantius eine Hand an sein Kinn und beäugte den Stoff eingehender. Er selbst hatte Stickereien auf Kleidungsstücken immer gehasst. Sie hatten die ständige Angewohnheit zu Kratzen und kaputt zu gehen – etwas, dass ihm schon oft die Missgunst seiner Mutter eingebracht hatte- aber Helena schienen solche Stickereien zu gefallen. Jedenfalls waren fast alle ihre Kleider bestickt gewesen.


    „Ich denke..“, noch immer schaute er das Kleidungsstück wie ein fremdartiges Wesen an.
    „Ich denke sie wäre angemessen.“


    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen war der Verkäufer mit einem wohlwissenden Grinsen zur Stelle. Ein potentieller Käufer hatte sein Gefallen ausgedrückt. Da konnte man den Preis hoch ansetzen.


    Nach zähen Verhandlungen überreichte Constantius dem Händler den kleinen Beutel mit Sesterzen, den er bei sich trug. Obwohl der Verkäufer so tat, als hätte er das Kleidungsstück gerade verschenkt, dämmerte es Constantius, dass er vielleicht ein oder zwei Sesterzen zu viel bezahlt hatte.


    Schließlich wendete er sich an Seia.


    „Ich danke dir vielmals. Du warst mir eine große Hilfe. Ich werde deine Hilfe nicht vergessen.“

    Die Worte des Tribuns verfehlten ihre Wirkung nicht bei dem jungen Probatus. Wo er sonst so oft die Ohren für mahnende Worte verschlossen hatte, bewirkten die eindeutigen Anweisungen, dass sich die Augen des Rekruten ein Stück weiteten.


    Dem Drang nachzufragen ob er wirklich die Latrinen schrubben sollte, widerstand er zum Glück und machte sich augenblicklich daran, unter der Begleitung des Princeps, den Ort seiner besonderen Arbeit aufzusuchen.


    Wäre die sorgsame Begleitung nicht gewesen, hätte der junge Iulier wohl den ganzen Weg geflucht und Verwünschungen ausgesprochen, doch so fügte er sich, zwar innerlich grummelnd, in sein Schicksal.


    Der Gestank der Latrinen war beachtlich. So etwas hatte er daheim noch nicht erleben müssen. Und schon gar nicht hatte er sie reinigen müssen. Dafür hatte es stets ein paar Sklaven gegeben. Und nun musste er den Dreck seiner Kameraden wegmachen. War er nicht nach Rom gekommen, um den Ruf seiner Familie wieder zu erneuern? Und nun wühlte er im größten Mist. Nein das hatte er sich so nicht vorgestellt. Und würde er nicht so schnell vergessen.

    Constantius hatte eine gewisse Mühe Sergia zu folgen. Wo sie sich grazil durch die kleinen Lücken zwischen den Menschen schlängelte, musste er sich entschuldigend mit seinen Händen den Weg vorsichtig bahnen. Wieder sollten die Worte „Verzeihung“ und „Entschuldigung“ die am meisten gebrauchten Worte seines Wortschatzes sein.


    Als sie schließlich den Stand erreicht hatten und die drängende Menschenmasse endlich abnahm, war der Zeitpunkt zum Verschnaufen gekommen, dachte zumindest Constantius. Der Anblick der ausgelegten Waren ließ in ihm jedoch Gefühl der Panik in dem jungen Mann aufkeimen. Zwar hatte er vergleichbare Stoffe schon einmal gesehen, aber nicht in so vielen Formen und nicht in so vielen Größen..und nie ohne Frau, die sie bereits trug. Wie sollte er unter diesen Myriaden von Stoffen den Richtigen finden?


    Seufzend entließ Constantius die gerade so beruhigend eingeatmete Luft mit einem Seufzer und blickte zu Seia.


    „Und..“, seine Stimme verriet eine gewisse Unsicherheit.
    „Was wäre wohl eine passende Farbe und Größe…für eine Frau von dieser Größe?“
    Mit der Hand deutete er dabei die Körpergröße einer imaginären Person an, die einen guten Kopf kleiner sein mochte als er selbst. Das er dabei die Hand eigentlich beständig auf und ab bewegte, ließ diese wage Größenangabe noch ungenauer werden.