Beiträge von Caius Iulius Constantius

    Ein flaues Gefühl, dessen Grund Constantius noch nicht auszumachen wusste, befiehl langsam aber sicher seinen Bauch. Glücklich darüber, dass er seine Schwester wieder gefunden hatte, konnte er nicht umhin sie mit einem offenen, ehrlichen Lächeln zu bedenken. Deutlich ließ die Freude seine Augen für einen Moment strahlen.


    Den Blick von seiner Schwester lösend, wandte sich Constantius dem Mann zu, der neben seiner Schwester weilte. Das flaue Gefühl verstärkte sich.


    Wer mochte er sein? Dem Anschein nach ein Mann mit Ausstrahlung und Einfluss.


    Der einige Jahre jüngere Bruder, straffte seine Haltung und bedachte Titus Aurelius Cicero mit ernsten, aber dennoch nicht unfreundlichen Blick.


    „Salvete! Mein Name ist Caius Iulis Constantius.


    Ohne die Absicht einer demonstrativen Geste, stellte sich Constantius an die Seite seiner Schwester. Und doch mochte es fast den Eindruck erwecken, als ob ein Leibwächter seinen Platz an dier Seite Helenas eingenommen hatte.


    „Ich bin der Bruder dieser wundervollen Frau. So verzeiht mir, dass ich mich euch so unverblümt nähere.“


    Der nun wachsame Blick des jungen Mannes ruhte auf Cicero.

    Das Glück wollte dem jungen Mann heute nicht beistehen. Ohne Ziel irrte er durch die Reihen der Zuschauer. Ja er selbst vermutete bereits, dass er sich im Kreis bewegte. All zu oft schien er das verärgerte Gesicht, das ihn gerade anstarrte, schon ein paar Minuten vorher gesehen zu haben.
    Obwohl er die meisten der Besucher um fast einen Kopf überragte, konnte er doch immer noch nicht das zierliche Gesicht seiner geliebten Schwester ausmachen. Langsam begann die innere Stimme der Schuld an seinem Bewusstsein zu nagen.


    Ich hätte sie niemals verlieren dürfen. Wenn …


    Reflexartig drehte Constantius sich um. Die Stimme kannte er, diese Stimme liebte er. Hastig suchte sein Blick die Umgebung ab. Nirgends. Nirgends vermochte er sie auszumachen. Halt. Dort. Sein Blick erhaschte für einen Moment das zierliche Antlitz von Helena.
    Er bemühte sich auf schnellsten Weg zu ihr zu gelangen. Es stellte sich heraus, dass ein Minimum an Rücksicht die Bewegungsgeschwindigkeit deutlich zu erhöhen vermochte.


    Eine Inneres Gefühlt der Freude begann sich auszubreiten. Bis…
    ..wer war dieser Mann neben ihr?
    Sein Schritt verlangsamte sich. Er straffte seine Haltung und trat mit prüfenden Blick an seine Schwester heran.

    Einen Plan benötige ich. Oder eine göttliche Eingebung. Wie nur soll ich Helena unter all diesen Menschen wieder finden?


    Ich könnte zum Gasthaus zurückkehren und dort auf sie warten. Aber was ist, wenn sie hier auf mich wartet, da sie weiß, dass ich sie nie alleine durch die Stadt gehen lasse?


    Suche ich sie also trotzdem in der Menschenmenge? Und wenn sie bereits zum Gasthaus zurückgekehrt ist?


    Seinen Gedanken nachhängend, bahnte sich Constantius seinen Weg durch die wartende Menge. Hin und wieder musste er ein unfreundliches Wort in Kauf nehmen um weiter nach vorne zu kommen. Als er sich schließlich für einen Plan entschieden hatte, befand er sich bereits tief in der Masse aus Menschen. Nun musste der Zufall ihm beistehen

    Die Zeremonie dauerte an. Immer wieder warf Constantius der unbekannten Schönheit verstohlene Blicke zu. Fast hätte er es sogar gewagt die unendlich wirkende Distanz zu ihr zu überbrücken. Doch wie der Zufall es wollte, kam für einen kurzen Moment Bewegung in die Menschenmenge. Nicht viel, doch genug um Constantius einen Blick auf die Frau erhaschen zu lassen, die durch den Ruck der Menge zu stürzen drohte. Constantius war sich sicher seine Schwester gefunden zu haben.
    Trotz der Schwere, die der Wein seinen Beinen bescherte, eilte er los. Entschlossenheit verdrängte das sachte Lächeln. Doch er sollte nur wenige Schritte unternehmen.
    Die Frau wurde von einem Unbekannten aufgefangen und wieder waren es nur Bruchteile von Sekunden, die Constantius ihr Gesicht genauer erkennen konnte. Es war nicht Helena. Es war nicht seine Schwester.
    Leicht beschämt trat er wieder zurück an den Rand der Menschenmenge, fragende Blicke auf sich ruhen fühlend.

    „Mantua,...“, Constantius Blick löste sich immer wieder von der Zeremonie.


    Eigentlich hätte er sich selbst schellten sollen für seine Unaufmerksamkeit. Doch der getrunkene, feine Wein wollte nicht mehr zulassen als ein beständiges, sachtes Lächeln auf seinen Lippen.


    „Eine schöne Stadt...“, sein Blick glitt über die Fassaden der nahen Gebäude.
    In nicht großer Entfernung vermochte ein Objekt ständig seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Mit schönen Frauen.“
    Erst nachdem der Gedanke in seinem Kopf verklungen war, bemerkte Constantius, dass er besagte Frau bereits einen Moment zu lange anblickte. Reflexartig starrte er zunächst ein paar Sekunden auf den Boden. Als könne dies den zu langen Blick wieder ausgleichen. Nur das sachte Lächeln wollte einfach nicht von seinen Lippen weichen.

    Caius hielt sich fernab von dem dichten Gedränge auf. Er scheute die dichten Menschenreihen. Wusste er doch nur zu gut, dass er außer der Hitze des Gedränges nicht viel zu erwarten hatte, schon gar nicht einen freien Ausblick auf die Zeremonie.


    Gewiss würde sich seine Schwester wieder in das Zentrum der Massen bewegen. So war sie halt. Doch, obwohl er sich in ihrer Nähe wünschte, war es aussichtslos sie dort aufzuspüren. So verblieb Caius in den hinteren Reihen und genoss seinen kleinen Luxus an unbedrängten Raum. Auch wenn sein Blick das eine oder andere mal für einen Moment an einer schönen Frau hängen blieb, so hielten seine wachsamen Augen stets nach Helena Ausschau. Man konnte ja nie wissen, manchmal kam einem auch der Zufall zu Hilfe.

    Salve.
    Verzeih meine sofortige Frage:
    Ich wollte im WiSim Forum um die Eröffnung eines Kontos ersuchen, doch wurde mir der Zugriff auf das Forum verweigert. Ebenso verhält es sich mit allen anderen Foren. Muss ich einfach noch etwas warten oder liegt vielleicht ein Problem vor?