Beiträge von Caius Iulius Constantius

    Was vermag schon einen jüngeren Bruder von schweren Gedanken abzulenken, wenn nicht das Lächeln seiner Schwester und Eintreffen eines wohl schmeckenden Weines?


    Constantius wusste das warme Lächeln, das Helena ihm schenkte, nicht vollständig zu deuten. Es war mehr als nur ein Lächeln, bedingt durch die geschwisterliche Zuneigung. Hatte sie ihn durchschaut? Hatte es sie gar belustigt?


    Wäre der Wein nicht im nächsten Moment eingetroffen, wären sicherlich wieder Ströme von Gedanken durch den Geist des jungen Mannes geflossen. Hätten versucht eine Erklärung für ein Glitzern in ihren Augen zu finden, das vielleicht gar nicht dort gewesen war.


    „Es ist eben ein wunderbarer Tag, da sei einem Jeden etwas Muße gegönnt“, sprach er gutmütig in Richtung des Trainers.


    Die gesprochenen Worte zwischen den Geschwistern traten in den Hintergrund. Das was unausgesprochen geblieben war, folgte diesem Beispiel. Doch die Erinnerung an das Gespräch war sich sicher, dass sie schon bald wieder zum Zuge kommen würde. Bereit dem jungen Iulier den Schlaf zu rauben und ihm zum Nachdenken zu zwingen. Doch im Moment war Constantius ein Moment der Ruhe gegönnt. Er lächelte.

    Ein Wettrennen? Constantius Augen weiteten sich ungläubig. Er musste sich verhört haben. Immerhin war er bereits ein kleines, unbedeutendes Stück weiter gelaufen als der ausgeruhte Princeps. Nein er konnte es nicht ernst meinen…oder doch?


    Als der Princeps sich umdrehte und mit großen Schritten loslief, waren auch die kleinsten Zweifel am Wahrheitsgehalt der Worte des Ausbilders ausgeräumt. Er meinte es ernst. Und wenn Constantius sein Glück richtig einschätzte, würde er eine Woche lang die Latrinen schrubben dürfen, sollte er verlieren.


    Mit zusammengebissenen Zähnen beschleunigte Constantius seinen Lauf und rannte dem Princeps hinterher. Schnaufend, mit verbissenem Blick holte er Zentimeter für Zentimeter auf.
    Und lief die letzten Meter neben dem Princeps auf gleicher Höhe her. Unfähig auch nur noch den Kopf zur Seite zu drehen, waren die letzten Kraftreserven doch gerade von den schnell laufenden Beinen requiriert worden. Das Ende der Brücke kam näher und näher …


    Sim-Off:

    Ich denke der kleine Rekrut hatte wohl Glück :) Zur Not findet der nette Princeps noch eine Möglichkeit zum Tragen der Steine...aber wenn nicht..der kleine Rekrut wird es nicht weitererzählen ;)

    Der Exerzierplatz schien dem Princeps Prior nicht mehr zu gefallen. Nun verlegte er das Lauftraining schon in die Stadt. Sicherlich, der Ausblick würde angenehmer sein, doch ahnte Constantius, dass der neue Ort des Konditionslaufes nicht aus reiner Menschfreundlichkeit des Princes Prior gewählt worden war. Alleine die so freundliche Bemerkung „Ach ja und denk gar nicht daran zu schummeln“ gab genug Grund für eine düstere Vorahnung des Rekruten.
    Er wusste zwar, dass der Bezirk nicht klein war, aber wie groß mochte er wirklich sein? Immerhin war er ja noch nie auf den Gedanken gekommen freiwillig darum herum zu laufen – ohne den Ansporn eines Ausbilders wäre wohl kaum ein Römer auf diesen Gedanken gekommen –


    Alles Jammern und Wehklagen hätte gewiss nichts genutzt und hätte auch der stolzen Haltung des jungen Iuliers nicht entsprochen. Was es nun zu erledigen galt war laut ausgesprochen worden.


    „Zu Befehl, Princeps Prior!“


    Wozu noch viele Worte verschwenden? Wenn Constantius sein Schicksal richtig einschätzte, würde er jeden Atemzug noch gebrauchen können.


    Constantius lief los. Schnell bewegten sich seine Beine, ließen die ersten Meter hinter sich. Der sachte Wind, der durch die Sraßen wehte, war deutlich angenehmer als die Hitze, die so oft drückend über dem Exerzierplatz lag – vermutlich ein Grund, warum man den Exerzierplatz genau an einer solchen Stelle errichtet hatte –


    In den bevölkerten Gassen erregt ein schnell laufender Mensch mit Leichtigkeit eine gewisse Aufmerksamkeit. Meist handelt es sich nämlich dabei um Jemanden, der vor etwas flüchten musste. Und meist aufgrund einer Tat, die in gewissen Teilen der Bevölkerung mit dem Wort „Verbrechen“ umschrieben wurde. Instinktiv drangen die Leute, die Constantius rechtzeitig erblickten deshalb zur Seite und wunderten sich im Nachhinein, dass der so schnell rennende mögliche Verbrecher die Uniform der Stadtwache trug. Normalerweise folgte die Wache erst ein paar Meter hinter dem ersten Läufer. Ab und zu blickten sich deshalb ein paar Leute versichernd um, ob ihnen nicht der eine oder andere Läufer entgangen war.


    Schweiß bedeckte die gebräunte Haut des jungen Iuliers. Im Zickzack umlief er langsam gehende Hindernisse – römische Bürger, die einem unbekannten Tagwerk nachgingen – und stieß hier und dort mit den Schultern gegen einige unentschlossene Römer, die ohne Vorwarnung ihre Richtung wechselten.


    Der Atem wurde schneller und die Beine schwerer. Und immer noch nicht war das Ende in Sicht. Bei jeder Häuserecke klopfte das Herz laut vor Hoffnung nun endlich wieder den Tiber und damit bald das Ende der langen Runde zu erreichen. Doch vergeblich. Es taten sich immer wieder neue Gassen auf, gefüllt mit noch mehr Leuten, die immer weniger bereit waren den Weg kampflos freizugeben.


    Constantius Blick verengte sich, wurde zu einem Tunnel. An den Rändern wurde die Welt schwarz, wurde ausgeblendet. Der Lärm der Gassen verblasste und nur der keuchende Atem war noch zu vernehmen. Sollte er es vielleicht doch nicht schaffen? War er zu schnell angegangen? Hoffnung keimte in Constantius auf, als am Ende des Tunnels endlich die Brücke über den Tiber auftauchte.


    Er lief darauf zu…

    Wie befohlen war der junge Probatus seinen Ausbilder gefolgt. Prüfungen hatte der Princeps angedeutet. Prüfungen, die nun die Aufregung und Spannung in Constantius anheizten. Was würde er wohl zu bestehen haben?


    Am Ziel angekommen bemühte er sich um eine äußere Maske der Gelassenheit, obwohl innere Spannung an seinen Nerven zerrte. Still verharrte er zwei Schritte hinter dem Princeps Prior. Der Dinge harrend, die ihn nun wohl erwarten würden.

    An diesem Morgen hatte das Aufstehen einen weitaus weniger unangenehmeren Charakter. Gewiss war es immer noch keine Wohltat nach einer mäßig erholsamen Nacht auf einer durchgelegenen Liege in der Frühe aufzustehen, doch wenigstens waren die Sinne klar und der Kopf frei von dröhnenden Schmerzen.
    Im Laufschritt eilte Constantius zum Exerzierplatz und salutierte vor dem Princeps Prior.


    „Salve, Princeps Prior.“

    Die dargebotenen Übungen, Kämpfe waren sicherlich bisher nicht von schlechter Qualität gewesen und auch die Quantität war ausreichend um keine Langeweile in Constantous aufkeimen zu lassen. Dennoch waren seine Gedanken nicht von den Darbietungen gefesselt. Ließen ihm Zeit über Wichtiges, Unwichtiges und Belangloses zu sinnieren.
    Doch ein neuer Kampf sollte dies schnell und grundlegend ändern. Mit vielem hätte der junge Iulier gerechnet – und seiner Phantasie waren wirklich kaum Grenzen gesetzt – doch Eques Spurius Sergius Sulla hier zu erblicken und dazu noch in einem Kampf, der nicht mit schmeichelnden Worten ausgetragen wurde, war für Constantius eine wahre Überraschung.
    Hatte Constantius eben noch locker an einer Säule gelehnt dagestanden und anteilnahmslos das Geschehen verfolgt, sollte er nun seine Haltung straffen und den Blick gebannt auf Sulla richten.
    Immerhin bekam er ein Geschenk dargeboten. Er konnte einen ganz besonderen Widersacher beobachten und studieren. Seine Fähigkeiten einschätzen und vielleicht die eine oder andere Schwäche erkennen können. Hätte er in diesem Moment eine Wachstafel bei sich geführt, er hätte sie in diesem Moment hervorgeholt und jede Bewegung dokumentiert.

    Ein durchaus merkwürdiges und erinnerungswürdiges Schauspiel bot sich Constantius in den wenigen Sekunden, die er an der Tür verbrachte. Der so eben verabschiedete Besuch hatte in einer sehr intimen Art und Weise die Hand auf die Hüfte einer jungen, sehr hübschen und scheinbar sehr wohlhabenden jungen Frau gelegt. Das kurze Blitzen von Metall das sich offenbarte, als ein fein gearbeiteter Dolch wieder in sein Versteck unter der strahlenden Fassade feiner Stoffe verschwand, war neben dem entrüsteten Blick der Frau ein mehr als eindeutiger Hinweis gewesen, dass sie mit einer derartigen Berührung nicht einverstanden gewesen war.
    Die Situation entbeehrte, trotz ihres unverkennbaren Ernstes, nicht einer gewissen Komik. Constantius wusste, obwohl er durchaus die Statur eines ernstzunehmenden Gegners hatte, dass die noch imposantere Ansammlung von Kraft in Form des Türsklaven Wongas den Mann zur Flucht verleitet hatte. Wer konnte es ihm auch schon verübeln. Immerhin war die Aussicht ohne Verletzung aus einer Auseinandersetzung mit Wonga heraus zu kommen ebenso günstig, wie die Aussicht ohne Strafe zu entkommen, wenn man dem Imperator freudig in den Hintern treten und ihn einen dummen Plebejer schimpfen würde.


    Doch immerhin hatte sich die Lage vor der Casa der Iulier entspannt. Nur wenige Sekunden blickte Constantius dem flüchtendem Mann nach. Im Grunde war es nicht nötig, denn Constantius hatte zwar oft Schwierigkeiten Namen zu behalten – eine oft männliche Angewohnheit – doch Gesichter vergaß er nur selten. Und dieses Gesicht sollte er sich merken.


    „Geht es dir gut? Benötigst du Hilfe?“, sprach er mit deutlich freundlicher Stimme zu Messalina

    Der Aufenthalt in den Thermen versprach nach einem überstandenen Tag der Grundausbildung Erholung und Besinnung. Das warme Wasser wirkte wie ein Jungbrunnen für erschöpfte Muskeln, während der Aufenthalt in den unangenehmeren Kaltbecken den Schmerz manch einer Prellung lindern konnte.
    Obwohl die Schwertübungen des Tages schmerzende Blasen an den Händen des jungen Constantius hinterlassen hatten, war er gewillt wenigstens einen Blick auf die sportlichen Aktivitäten in der Palästra zu werfen.
    Ruhig und fast unauffällig lehnte der junge Iulier an einer der marmornen Säulen und betrachtete die Sportfläche

    Constantius betrachtete Helena als sie sich dem Fenster zuwandte. Eine leichte Röte stieg in die Wangen des jungen Iuliers. Er dankte den Göttern, dass Helena in diesem Moment den Blick von ihm gelöst hatte.


    Gedanken über das Kinderkriegen? Oder gar einen Plan? Er hatte Pläne geschmiedet, wie er einmal als großer Feldherr einen Siegeszug durch Rom abhalten würde. Doch Pläne bezüglich seines Nachwuchses? Ein zaghafter Kuss in Hispanien, den ein besonderes Mädchen ihm einst schenkte, gehörte zu seinen intensiveren Begegnungen mit dem weiblichen Geschlecht und würde kaum in die Kategorie „Nachwuchsplanung“ eingeordnet werden können.
    Wie so oft vermochte seine Stimme seine innere Unsicherheit nicht völlig zu überdecken.


    „Ich werde wohl darüber nachdenken müssen!“


    Hätte er nicht eine nichts sagende Floskel wählen können? Etwas weniger Auffälliges? Erneut verfluchte Constantius die Kunst der Rhetorik. Zu oft offenbarte er durch seine Abstinenz von rhetorischen Fähigkeiten seinen wahren Gefühlszustand.


    Ein entschuldigendes, teilweise verlegen wirkendes Lächeln, das er so oft zur Schau stellte, sollte auch diesmal seinen Worten folgen.

    Der warme Blick ruhte noch immer offen auf dem Gesicht Helenas. Das was niemals sein Mund verkündet hätte, spielte sich in dem Spiegel seiner Seele nur zu deutlich ab. In dem Meer unterschiedlicher Gefühle glitzerte ein aufrichtiges Gefühl der brüderlichen Liebe und Sorge Helena entgegen.


    Die Worte seiner Schwester zauberten ein fast wehmütiges Lächeln auf seine Lippen. Hatte doch nur ein Bruchteil seiner Träume bisher die Ankunft in Rom, die Grundausbildung in der cohortes urbanae unbeschadet überlebt.


    Er drückte ihre Hand vorsichtig und entzog schließlich seine Hand der ihren. Das Lächeln auf seinen Lippen hellte sich auf und der Blick des jungen Bruders aus vergangener Zeit erreichte Helena für einen Moment.


    „So lange ich dir mehr Stütze als Hindernis bin, werde ich in deiner Nähe bleiben Helena. Und dort wirst du mich sicherlich glücklich sehen.“


    Er fügte eine kurze Pause ein und sammelte Kraft für besonnen gewählte Worte:

    „Ich verspreche dir, dass ich den Weg, den mir die Götter weisen, gehen werde. Vielleicht wird eines Tages eine Frau, die mir zuteil werden soll, diesen Weg kreuzen. Ich verspreche dir, mich dann nicht dagegen zu sträuben. Gegen das Schicksal vermag selbst ich nicht zu bestehen. Und am Ende wird vielleicht meine große Schwester mühsam hinter vielen kleinen, wagemutigen Sprösslingen der Iulier in einer angemessenen Villa hinterher rennen müssen. Doch dies liegt allein in der Hand der Götter.“

    Über Stunden hatte ein wachsamer Teil seines Geistes beständig Blicke, Worte und Bewegungen der umgebenden Personen notiert, analysiert und interpretiert. Hatte Angst und Furcht genährt und Wachsamkeit gefordert. Das, was Stunden überdauert hatte, zerbrach nun in wenigen Sekunden durch noch weniger Worte.
    Er hatte Recht gehabt. Hatte die Blicke richtig gedeutet. Hatte die Zuneigung in Helenas Blick richtig gedeutet. Und nicht minder war er sich nun über die Wahrheit hinter den Blicken ihres Gastgebers sicher. Wo sonst ein Teil seines Ichs laut für die gelungene detektivische Arbeit applaudiert hätte, war diesmal nur sehr stilles Schweigen zu vernehmen,


    Die Berührung ihrer Hand an seiner Wange ließ ihn zusammenzucken. Nicht viel, doch ausreichend um in aus den schweren Gedanken zu reißen. So viel wollte er sagen. So viele als notwenig erachtete Worte. Worte die trotzig verkündet hätten, dass er keine Hilfe benötigen würde. Dass er es nicht beabsichtigte zu heiraten sondern doch noch der Legion beizutreten. Dass der kleine Bruder die Hürden des Lebens auch alleine meistern würde und keine Rücksichtnahme bedurfte. Worte, die der offene Blick seiner braunen Augen sofort Lügen gestraft hätte.


    Stattdessen zwang er sich zu einem schwachen aber erkennbaren Lächeln. Gerade stark genug um den Hauch der Glaubwürdigkeit zu heucheln. Schild und Schutz hatte er geschworen zu sein. Doch so wie ein Scutum die Bewegungsfreiheit eines Soldaten einschränkte, so erkannte er nun, dass auch er der Bewegungsfreiheit Helenas im Wege stand und dabei nur wenig Schutz bieten konnte. Welch bittere Erkenntnis, welch bittere Wahrheit für den jungen idealistischen, verträumten Geist.


    Er zuckte mit den Achseln als er ihre Frage beantwortete:


    „In manchen Fällen gewöhnt man sich an das Gewicht der Fessel, die den Schritt einschränkt. Manchmal spürt man erst wie belastend ihr Gewicht war, wenn sie abgestreift worden ist. Selbst wenn das Gewicht der Fessel den Träger auf sicheren Boden halten wollen, wird sie eines Tages zur Last.“


    „Alles was ich jemals von dir verlangen werde ist, dass du dich niemals in eine unnötige Gefahr begibst.“


    Die Kraft des jungen Bruders für weitere Worte war erschöpft und so gingen die wohl gemeinten Worte in einem stillen Schweigen auf.

    Im Grunde hatte sich der junge Iulier selbst dafür verflucht, dass er das Schweigen gebrochen hatte. Vielleicht wäre es besser gewesen den Moment einfach zu ertragen, das Schweigen zu erdulden und mit unbeantworteten Fragen zurück in die Kaserne zu kehren.
    Constantius wappnete sich auf die kommende Antwort. Eine Antwort, die er im Grunde gar nicht mehr hören wollte. Die Beobachtungen, die unausgesprochenen Worte alles hätte zur Beantwortung seiner versteckten Frage gereicht. Noch bevor er sie überhaupt ausgesprochen hatte.


    Hätte es nicht die Illusion des starken Bruders zerstört, hätte er sich am liebsten von Helena fortgedreht, als sie die Distanz zwischen ihnen beiden mit wenigen Schritten überwand.
    Doch die Maske der Ruhe, der Gelassenheit, der Stärke sollte vollends zerspringen, als der sachte Griff seiner Schwester seine Hände umschloss. Einem Feuer gleich brandete das warme Gefühl durch seinen Körper und riß die wenigen Schutzwälle nieder, die Constantius noch geblieben waren. Seiner illusorischen Stärke beraubt nahmen seine Augen einen wässrigen Glanz an. Verrieten seine Schwäche, verrieten eine tief verwurzelte Furcht.


    Die Worte Helenas, so weise gewählt, so aufrichtig und doch das Wichtige verschweigend, drangen tief in die Seele des jüngeren Bruders ein. Ja er fühlte die Wahrheit in ihren Worten. Wusste um ihr ruheloses Leben, um die Schicksalsschläge die sie erdulden musste. Fühlte es ihr nach und hätte doch alles gegeben um es zu verändern.


    Was sollte er nun erwidern? Sollte er etwas erwidern? Sollte er sich selbst nun völlig preisgeben? Ihr offenbaren, dass ihm sein eigenes Glück nicht wichtig war? Ihr sagen, dass er bereit war jedes Opfer zu bringen? Oder sollte er in diesem Moment nicht nachlassen, um die völlige Wahrheit, auch wenn sie ohne Worte verkündet worden war, laut mit den eigenen Ohren zu vernehmen? Sollte er ihr sagen, dass er nicht den belastenden Haushalt am Zipfel ihrer Stola darstellen wollte?


    Gedanken und Gefühle rangen miteinander als er versuchte zu antworten. Gedämpft klang die Stimme, bemüht Beherrschung zu vermitteln und verkündete erneut nur einen Bruchteil dessen was er eigentlich sagen wollte.


    „Wenn es dir hier gefällt. Sicherlich kann ich es aushalten. Ich werde dir nicht im Weg stehen“

    Der Weg zum Haus der Fractio wurde von Constantius mit einem ausgiebigen Schweigen kommentiert. Und diese ausgiebige Kommunikation sollte er auch in den ersten Minuten fortsetzen, als die beiden Geschwister allein in dem Gebäude waren.
    Nur als er um einen Becher Wein bat, durchbrach er die Monotonie der Stille für einen kurzen Moment.
    Sekunden vergingen. Sekunden deren Dahinscheiden in der Stille des Raumes fast hörbar wurde.
    Nur langsam legte sich der Blick des jüngeren Bruders, der ausgiebig zuvor den Raum betrachtet hatte, auf Helena. Verharrte dort einen Moment und wendete sich wieder von ihr ab. Lediglich die kleinen Falten auf der Stirn des jungen Mannes zeugten von einer Veränderung als er erneut den Raum betrachtete.


    Innerlich schien eine große Kraft auf den Damm seiner Verschwiegenheit zu drücken. Schien mit Gewalt den jungen Iulier zum Sprechen, zum Fragen bewegen zu wollen. Eine ganze Wachstafel voller Fragen, voller Notizen, voller Beobachtungen verlangte nach Aufmerksamkeit, verlangte nach Aufklärung, verlangte nach Gewissheit. Rhetorische Meisterwerke an Fragen wurden parat gelegt. Knifflige Verhörmethoden entwickelt um die Wahrheit mit subtiler Genialität an das Tageslicht zu zerren. Gedanken die so fein, so grazil und fintenreich erschienen und schließlich doch in so profane, tölpelhafte Worte gekleidet wurden


    „Er ist sehr nett!“


    Ein beinahe harmlos klingender Satz. Wäre er nicht begleitet worden von einem Blick voller Wehmut, Unsicherheit und einer Spur Wachsamkeit.

    Nach Luft ringend erhob sich Constantius wieder und straffte erneut seine Haltung. Er hatte verloren. Aber er hatte es immerhin gewagt dem an Erfahrung überlegenen Princeps die Stirn zu bieten. War er am Ende wenigsten mit wehenden Fahnen im Angriff unterlegen. Auch wenn es nur ein schwacher Trost war, es war immerhin ein Trost.


    Auf die lobenden Worte hin, neigte er sein Haupt respektvoll und sprach mit einer Stimme, der die Anstrengung des Kampfes nicht verheimlichen konnte:


    „Zu Befehl, Princeps Prior. Ich werde mich vorbereiten!“


    Und seinem Worten sollten schließlich auch Taten folgen. Noch am Abend sollten die dumpfen Schläge eines hölzernen Gladius auf einen leblosen Holzpfahl auf dem Exerzierplatz zu vernehmen sein. Erstaunliche Rhythmen begannen sich zu entwickeln, als sich vereinzelte Schläge zu zusammenhängenden Schlagkombinationen vereinten. Begleitet von dem gepressten Atem eines angespornten jungen Geistes.



    Sim-Off:

    Danke :) so lange es gefällt mache ich gerne weiter

    Constantius empfand ehrliche Dankbarkeit für die Hilfe, die ihm Seia beim Einkauf der für ihn so exotischen Ware, war. Doch selbst diese Dankbarkeit konnte ihn gewiss nicht dazu bewegen die Casa der Sergier aufzusuchen. Wenn er dieses Haus betreten sollte, dann sicherlich nur mit Gladius und Scutum bewaffnet. Obwohl das Feuer des Zorns und der Abneigung gegen den Hausherrn der Casa noch nicht mehr als ein glimmender Funken war, wollte Constantius jede weitere Begegnung soweit wie möglich vermeiden.


    Sicherlich würde es seine Position schwächen, wenn er die Schwester seines Kontrahenten zu einem Spaziergang abholen würde und zugleich den Kontakt zwischen Sulla und Helena auf ein Minimum zu reduzieren versuchte. Die Götter mussten an diesem Tag wahrlich zu Scherzen aufgelegt sein.


    „Du warst in Germanien? Mein Vater weilt ebenfalls in Germanien. Allerdings hörte ich bisher nur Gerüchte über dieses wilde, kalte Land. Ich habe es noch nicht besucht. Einst wollte ich mich der Legion in Germanien anschließen. Germanien muß voller Abenteuer sein“, sprach er mit einer Stimme, die keinen Hinweis auf seine Gedanken verriet.


    „Wie wäre es, wenn wir uns wieder hier auf dem Markt treffen? Den Weg hierher finde ich leicht wieder. Vielleicht wäre ein kurzer Spaziergang nach einem harten Tag in der Kaserne genau das Richtige?“


    Ja vielleicht wäre das das Beste. Es würden viele Leute zugegen sein und, obwohl er Menschenmassen eigentlich mied und verabscheute, war ihm bei dem Gedanken daran wohler, als dem Bruder Seias in der Casa der Sergier zu begegnen. Im Grunde hätte ein Verzicht auf ein weiteres Treffen das Dilemma, in dem der jugne Iulier steckte, gelöst, aber schließlich konnte er Seia nun nicht einfach abwimmeln. Immerhin hatte sie ihm geholfen. Wo Constantius kein Fehlverhalten vergaß, vergaß er ebenso wenig Hilfe, die ihm zuteil wurde.

    Ein beschleunigter Atmen, ein pochendes Herz und hinabtropfender Schweiß waren ein mehr als deutlicher Tribut an den morgendlichen Lauf gewesen. Schwer hallte der der Herzschlag in dumpfen Schlägen im Ohr des jungen Rekruten wieder. Gab ihm einen eigentümlichen, wohlvertrauten Rhythmus vor, in dem die Geräusche der Welt immer wieder zu verblassen schienen.


    Das was nun folgen sollte, benötigte im Grunde nicht mehr die aktive Aufmerksamkeit Constantius’. Bereits jetzt ergriff er in einem Automatismus das hölzerne Gladius und das schwere Scutum. Obwohl sein Arm unter der Last, bereits vor dem ersten Stoß, mahnende Schmerzen aussendete, sollte innerhalb weniger Sekunden der erste Angriff erfolgen. Zusammengekniffene Augen fixierten das Ziel- Das linke Bein schob sich nach vorn, nahm das Gewicht des kräftigen Körpers auf und gestatte dem rechten Arm seinen zielsicheren Streich auszuführen. Der gepresste Atem verlieh dem Stoß zusätzliche Wucht, so dass das Holz des Gladius protestierend knarrte, als es auf den anvisierten Holzpfahl traf. Schlag auf Schlag sollte folgen. Schläge, die stets von einem sicher gehaltenen Scutum begleitet wurden. Wäre dies ein realer Kampf gewesen, hätte der Pfahl sicher verloren. – Man sehe bei der Beurteilung des Kampfes davon ab, dass der hölzerne Pfahl an diesem Tag nur geringe Gegenwehr leistete -


    Doch dieser Sieg und vielmehr die Genugtuung darüber sollte nur kurz andauern. Ein echter Kampf? Ein Kampf gegen den Princeps Prior? Nachdem er in der vergangenen Nacht dem Wein gefrönt hatte? Allein der Gedanke daran bedingte die Ausschüttung der Adrenalinreserven der letzten Monate. Und dies sollte sich noch auszahlen. Der leichte Schleier, der seine Sinne vernebelte, war plötzlich gelichtet. Gerade rechtzeitig um den ersten Stoß seines Ausbilders und jetzigen Gegners kommen zu sehnen. Im Grunde war es eine instinktive Ahnung, die seinen linken Arm veranlasste das Scutum schützend vor den Körper zu halten. Der kurz darauf ertönende dumpfe Laut, gab seiner Ahnung Recht.


    Constantius wich zwei Schritte zurück um eine Sicherheitsdistanz zwischen sich und seinen Gegner zu bringen. Er brauchte Zeit, er brauchte eine Strategie. Voller Faszination beobachtete er die Bewegungen seinen Gegenübers. Doch dieser schein ihm eine kleine Pause zum Nachdenken nicht zu gönnen. Mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit war die für einen Moment so sicher erscheinende Distanz mit zwei größeren Schritten überwunden. Schemenhaft erkannte Constantius das Gladius, dass sich Unheil bringend in einem Halbkreis auf seinen Kopf zu bewegte. Wieder verdankte er es einem Instinkt, dass sein eigenes Gladius sich der Wucht des Angriffs entgegen stellte. Er blickte voller Erstaunen auf seinen halb erhobenen rechten Arm, der gerade seinem Kopf eine schmerzhafte Begegnung mit dem Schwert seines Ausbilders erspart hatte.


    Doch der Princeps nutze den Schwung, der immer noch ungebrochen in seinem Angriff lag. Ohne zu zögern holte er bereits zum nächsten Schlag aus. Mit ungeheurer Geschwindigkeit schnitt die hölzerne Klinge durch die Luft, um sich wütend und vehement mit der Kraft des verteidigenden Gladius zu messen. Angriff folgte auf Angriff. Parade auf Parade. Constantius wurde Schritt für Schritt zurückgedrängt. Schritt um Schritt verlor er an Boden.


    „Angreifen. Du musst angreifen!!“, rief ihm der Princeps zu und ließ die Wucht seiner Angriffe noch anwachsen. Die rückwärts gerichteten Schritte des jungen Rekruten beschleunigten sich. Verloren an Sicherheit und an Boden zugleich. So musste kommen was kommen musste. Als die Distanz immer geringer wurde, erhob Constantius schützend das Scutum. Doch ohne einen sicheren Stand, in einer Rückwärtsbewegung sollte es sich als fataler Fehler erweisen. Constantius sah den Tritt nicht kommen. Er spürte nur dessen Wucht, als der Fuß seines Ausbilders gegen das Scutum trat. Überrascht und bereits vorher ohne sicheren Stand taumelte er rückwärts und stürzte auf den staubigen Boden des Exerzierplatzes. Wäre dies ein echter Kampf gewesen, wäre er nun in das Leben nach dem Leben übergewechselt.


    Doch der Princeps hielt inne. Ließ den Rekruten aufstehen und sich besinnen.
    „Angreifen sollst du!“
    Diese recht dürftige Warnung sollte alles sein, was er vor einem erneuten Angriff äußern sollte. Im inneren des jungen Iuliers begann es zu brodeln. Der Sturz hatte ihn zwar nicht verletzt, doch eindeutig seinen Ehrgeiz angekratzt. Wachsame Augen sahen diesmal den Angriff kommen. Bewirkten, das das Scutum die Bewegung der angreifenden Klinge stoppte. Wieder erschallte der charakteristische dumpfe Klang. Ein Klang der diesmal keine Zeit hatte in Ruhe zu verklingen. Ruckartig riß Constantius das Scutum nach außen und riß den gestreckten Arm seines Gegners ebenfalls mit. In die geöffnete Deckung sollte blitzschnell ein gezielter Stoß auf die Brust des Princeps folgen. Wäre dieser stehen geblieben, so wie es ein Holzpfahl wohl getan hätte, wäre Constantius ein tödlicher Stoß gelungen. Doch noch bevor die Klinge des jungen Rekruten ihr Ziel fand, war der Princeps bereits zurückgewichen. Allerdings war die Initiative in diesem Übungskampf nun an Constantius übergegangen.


    Schlag um Schlag des Rekruten musste der Ausbilder nun abwehren. Wich langsam aber sicher nun selbst zurück, als mit Wucht ausgeführte Angriffe auf ihn eindrangen. Parade beantwortete Angriff und eine Parade den Gegenangriff. Schweiß brannte in den Augen Constantius als er mit gepresstem Atem weitere Schläge ausführte. Mit wilder Entschlossenheit legte er die Kraft seines athletischen Körpers in die Schläge. Ließ sie seinen Gegner zurücktreiben.


    Der Atem beschleunigte sich. Das Herz pochte wie wild. Die Kraft in den Armen des jungen Rekruten begann zu schwinden, als er plötzlich eine Lücke in der Deckung des Princeps ausmachte. Dieser hatte sein Gladius für einen Moment sinken lassen. „Jetzt oder nie“, schrie eine Stimme im Geiste Constantius um das pochende Dröhnen in seinem Kopf zu übertönen.


    Mit einem entschlossenem Schrei drängte der Rekrut mit einem großen Schritt nach vorne. Das linke Bein fand kaum Halt auf dem staubigen Boden und rutschte ein paar Zentimeter vorwärts als es das Gewicht des Körper tragen solle. Die Klinge bewegte sich auf die erahnte Lücke in der Deckung des Princeps zu. Gewillt den Kampf nun zu beenden.


    Die Zeit schien zu gefrieren. Die Distanz zum Ziel schien immer größer zu werden. Und dennoch begann Vorfreude in Constantius aufzukeimen. Vielleicht würde er heute einen weiteren Sieg feiern können. Er streckte den Arm in den Gegner hinein, achtete nicht mehr auf seine Deckung und…


    …das Folgende sollte schnell und schmerzlos von statten gehen. Der Rekrut war auf die Falle hereingefallen, die ihm sein Ausbilder gestellt hatte. Mit einem kleinem Schritt zur Seite, hatte sich der Princeps in Sicherheit gebracht und hielt sein hölzernes Gladius an die Kehle des Rekruten


    „Laß niemals deine Deckung fallen!“


    Diese Worte sollte sich Constantius von nun ab merken.

    Constantius beschlich ein merkwürdiges Gefühl der Befangenheit. Scheinbar lag ein merkwürdiges Knistern in der Luft. In seiner Position des stillen Beobachters war es ein Leichtes die stummen Blicke zu bemerken. Ein leichtes auch nur das kleinste Kopfschütteln wahrzunehmen. Einen Moment sollte er Helena noch nachschauen, bis das Geräusch der sich schließenden Tür ihn aus seinen Gedanken riß. Ein nachdenkliches Lächeln legte sich auf seine Züge, als er entschuldigend zu Victor blickte.
    Ohne ein Wort zu verlieren folgte der junge Iulier seinem Gastgeber in dem Raum der auriga. Auch wenn sein Blick zunächst auch diesen Raum schweifend erforschte, war seine Stirn von nachdenklichen Falten geziert. Etwas in Constantius schien einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit zu beanspruchen, denn er schien selbst die Anwesenheit des Prätorianers nicht sofort zu bemerken. Erst als Victor schließlich die Begrüßungszeremonie einleitete, war die ungeteilte Aufmerksamkeit des jungen Constantius auf Severus gerichtet. Höflich in einem respektvollen abstand, neigte er sein Haupt und fügte die Worte an:


    „Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen.“
    „Dein Bruder“, er deutete auf Victor, „war so freundlich und hat uns sehr eindrucksvoll das Wagenrennen demonstriert.“
    „Ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde. Und ich bin mir sicher, dass mit derart fähigen Fahrer, die Fractio der Veneta von Sieg zu Sieg fahren wird.“


    Als Helena schließlich den Raum betrat, stellte er sich an ihre Seite und beobachtete den Prätorianer mit einem freundlichen Lächeln. Wo sein Lächlen unbefangen Freundlichkeit offenbarte, wachten seine Augen mit unverkennbarer Aufmerksamkeit. Auch der prüfende Blick des Prätorianers, der über Helena glitt, sollte dem jungen Probatus nicht entgehen. Umso mehr schien in eine innere Stimme den jungen Iulier zur Wachsamkeit zu ermahnen.

    Die Frage veranlasste Constantius seinen Blick für einen kurzen Moment zu senken und nachdenklich den Boden zu betrachten. Der Moment war nicht von längerer Dauer als der Schlag eines Augenlids, doch reichte er aus um einen Eindruck der Gefühlswelt des jungen Mannes zu vermitteln. Etwas schien ihn zu beschämen und seine Worte sollten daraufhin verkünden, was ihm in diesem Moment unangenehm war:


    „Nein, Magistratus. Ich habe das aktive Wahlrecht noch nicht erworben. Doch werde ich es ändern, so bald ich die Tore Roms durchschritten habe.“

    Mit einer Standpauke hätte Constantius an diesem Tag durchaus leben können. Immerhin war es sein eigenes Verschulden, dass tausende kleine Hämmerchen mit voller Inbrunst und Freude auf seinen strapazierten Nerven herumhämmerten. Doch die freundlichen, sorgsamen Worte des Princeps Prior umgingen einfach den Schutzwall, der vor einem lauten Donnerwetter geschützt hätte, und erreichten einen Teil im inneren des jungen Rekruten, der ihn mit sofortigem Schuldgefühlen ausstatte.
    Immerhin war es sein eigenes Handeln gewesen. Es war sein Werk, dass ihn so verwundbar hinterließ.


    Constantius atmete tief durch als den Befehl zum Halten erhielt. Dankbar für die kurze Verschnaufpause antwortete er trotzdem mit fester Stimme:


    „Mir geht es gut, Princeps Prior. Es gibt keinen Grund mich zu schonen!“


    Und wenn er mit jedem weiteren Schritt der Unterwelt näher kommen würde, er würde seine Schwäche nicht zugeben. Das hatte er noch nie. Es war eines Iuliers nicht würdig, dessen war sich der junge Constantius sicher.
    - ebenso sicher war er sich aber auch, dass der Wein die nächsten Tage würde ohne ihn auskommen müssen -

    Der Weg zum Exerzierplatz schien heute weiter gewesen zu sein als noch am Tag zuvor. Auch die Ausrüstung schien von einem verdammten Schelm mit Bleichgewichten versehen worden zu sein. Und jeder Schritt löste ein dröhnendes Echo im Kopf des jungen Constantius aus. Dabei hatte er doch nicht annährend so viel getrunken wie seine Kameraden.


    10 Runden galt es zu überstehen. Eine Anzahl, die eigentlich keine große Schwierigkeit darstellen sollte. Eine Distanz, die an anderen Tagen wie eine Erlösung erschienen wäre. Doch der Schelm von gestern Abend musste auch seine Stiefel mit Blei angefüllt haben. Schwerlich ließen sich die Füße von der staubigen Erde heben. Gelang es mit Mühe schließlich doch, vereinigten sich mit stampfender Wucht nach kurzer Zeit doch wieder mit dem Erdboden. Was ein unangenehmes Gewitter zur Folge hatte, welches mit lautem Donner im Kopf des jungen Iuliers wütete.


    „Nie wieder Wein!“, brummte es ihm Schädel des jungen Iuliers, als er verbissen die Runden neben dem Princeps Prior laufend absolvierte.