"Na das war ja wieder klar." dachte Mhorbaine und während er auf eine Reaktion seines Begleiters, der ihn nun sicherlich zum angegebenen Ort führen würde, wartete, strich er etwas Staub von seiner Rüstung.
Beiträge von Mhorbaine
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Der grosse Gallier betrachtete den Römer eingehend.
"Trägst du Waffen bei dir, Herr?" fragte er und suchte ihn mit seinen Blicken bereits nach verdächtigen Dingen ab.
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Mhorbaine war mehrere Schritte hinter dem Soldaten zum Stehen gekommen und wartete nun ab.
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Mhorbaine schüttelte innerlich den Kopf und folgte dem Soldaten.
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Mhorbaine ritt auf das Tor zu und zügelte das Pferd erst kurz vor dem Erreichen der Wachen. Seine Rüstung glänzte in der Sonne und er sprang vom Pferd.
Er ging auf eine der Wachen zu, löste das Schwert vom Schwertgurt und reichte es dem Posten."Salve, Miles. Ich bin Mhorbaine, Custos Corporis des Senators Prudentius Commodus. Mein Herr schickt mich mit einer Nachricht für deinen Legaten." sagte der junge Gallier in akzentfreiem Latein.
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Mhorbaine führte das Pferd zum Tor und als die Wachen es öffneten passierte er dieses. Nach einem kurzen Nicken in Richtung seiner neuen Kameraden stieg er auf das Pferd und ritt los. Sein Ziel lag einige Kilometer östlich.
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Mhorbaine betrat seine Kammer und legte das Bündel auf das Bett. Er packte es langsam aus und legte danach die Rüstung an. Sie passte nicht ganz perfekt und so beschloss er sie in den nächsten Tagen etwas anzupassen.
Er legte den Schwertgurt und nahm das Schwert in die Hand. Er betrachtete es eine Weile und fragte sich, woran es ihn erinnerte. Es war kein Gladius und doch kam er ihm bekannt vor. Dann fiel es ihm ein. Es war ein ziemlich altes gallisches Schwert. Zumindest sollte es einem solchen nachempfunden sein.
Mit einem Lächeln befestigte er es am Gurt und nach einer kurzen Betrachtung seiner selbst und der Rüstung verliess er die Kammer und die Unterkünfte um zu den Ställen zu gehen. -
Er nahm die Tafel an sich, las die Anweisungen und nickte. Nachdem Commodus weg war, machte er sich auf den Weg in sein Quartier, wo er die Rüstung anlegte und sich dann auf den Weg zu den Ställen machte.
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Mhorbaine schlug den Stoff beiseite und warf einen Blick auf die darunter befindliche Rüstung und das Schwert. Beides trug das Wappen der Gens Prudentia, das Schwert in Klein direkt am Heft auf der Klinge und die Rüstung quer über die Brust.
"Ich werde dein Leben und das deiner Familie mit meinem eigenen verteidigen." sagte er.
"Hast du noch weitere Anweisungen?" fragte er.
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"Ich kann ein Schwert führen und einen Bogen spannen, doch ein wahrhaft grosser Krieger war ich nie, Herr."
Wenn er einer gewesen wäre, hätte er sicherlich selbst dafür gesorgt, dass sein Heimatdorf von diesen Ratten gesäubert wurde statt hier als Sklave rumzusitzen.
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Als Aurelius Commodus das Atrium verliess, betrat Mhorbaine ebendieses. Er ging auf seinen Herren zu, deutete eine Verneigung an und sagte: "Ich bin bereit meine Aufgaben zu erfahren, Herr."
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Mhorbaine hatte das Glück eines der drei Einzelquartiere zugeteilt zu bekommen und betrat dieses nun. Er trat durch die Tür und blickte sich in dem kleinen Raum um.
Er legte sein kleines Bündel auf das relativ bequem wirkende Bett und ging an den Tisch, auf dessen Kante er sich setzte. Wie war er hier nur gelandet? Wie wurde aus dem Sohn eines Dorfführers ein Sklave?
Er blieb eine Weile dort sitzen und ging seinen Gedanken nach. Noch vor einer Stunde war er frei gewesen und nun war er hier, in einer Sklavenunterkunft als Eigentum eines Römers.Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Der kleine Sklavenjunge, der ihn hierher geführt hatte, betrat den Raum und händigte ihm ein Stoffbündel aus. Der nicht sehr gesprächige Junge gab ihm zu verstehen, dass es sich um seine neue Kleidung handelte und dass er sie anlegen solle, bevor er zum Herren zurückkehrte. Noch bevor Mhorbaine etwas erwidern konnte war der Junge auch schon wieder verschwunden.
Missmutig entkleidete er sich um die neue Sklaventracht anzulegen. Es war schlichte und praktische Kleidung. Man konnte erkennen, dass sie von einem Germanen hergestellt worden waren, denn es gab verschiedene eindeutige Hinweise.
Ein letztes Mal schaute er auf seine Habseeligkeiten und verliess dann den Raum. Er würde nun von seinem neuen Herren seine Aufgaben übertragen bekommen.
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Damit war sein Schicksal also besiegelt.
"Krieger aus mehreren Dörfern der Umgebung. In ihrem Neid auf unseren Reichtum haben sie sich vereint und setzen uns ständig zu. Da wir über keine Krieger verfügen sind wir den Angriffen schutzlos ausgeliefert und ein Grossteil unserer Lagerbestände wurden bereits gestohlen."
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Mhorbaine schluckte. Die Ältesten hatten geahnt, dass es zu solchen Fragen kommen würde und hatten ihn genau instruiert. Doch diese Antwort mit sich rumzutragen war einfach als sie wirklich auszusprechen.
Er fasste seinen Mut und sagte: "Die Ältesten des Dorfes bieten dir für deine Hilfe ihre ewige Loyalität und die ewige Treue des Dorfes und aller Bewohner."
Er schluckte erneut. Das Kommende war schwerer als alles was er zuvor erlebt hatte.
"Als Beweis und Unterpfand übergibt dir der Führer des Ältestenrates seinen Sohn als Geisel und Sklaven."
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"Mein Dorf wird seit einiger Zeit ständig überfallen. Wir wissen nicht von wem, aber sie rauben unsere Vorräte, schänden unsere Frauen und töten unsere Tiere. Wir benötigen Schutz vor diesen Angreifern und wir hoffen auf die Beständigkeit deines Versprechens." sagte Mhorbaine und klang dabei leicht demütig.
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Mhorbaine liess sich zum Officium führen und wurde dort nach einem Klopfen des Sklaven, mit der Tür allein gelassen. Als aus dem Inneren eine Stimme ertönte öffnete er langsam die Tür und trat ein.
Er sah Commodus hinter seinem Tisch sitzen und ging langsam darauf zu.
"Salve, ehrwürdiger Prudentius Commodus. Ich bin Mhorbaine und auf Geheiss des Ältestenrates meines Dorfes hier." sagte er und hielt den Ring, der ihm Tor und Tür öffnete, hoch.
"Kurz nach deinem Amtsantritt als Comes versprachst du meinem Vater und den anderen Ältesten meines Dorfes uns immer zu schützen, wenn wir des Schutzes bedürfen. Diesen Ring gabst du uns als Garantie und Zeichen für den Tag an dem wir dich um Hilfe zu bitten gezwungen sind."
Er legte den Ring auf den Tisch. "Nun ist es soweit. Wir benötigen Schutz."
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Mhorbaine betrat das Vestibulum und zeigte auch hier wieder den Ring vor, voraufhin ihm durch den Ianitor mitgeteilt wurde, dass sich der Senator in seinem Officium befand, wohin er auch anstandslos geführt wurde.
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Mhorbaine erreichte das Tor des Landguts und überzeugte die gallischen Wachen durch das Vorzeigen eines Siegelringes, den die Ältesten ihm mitgegeben hatten und der große Ähnlichkeit mit dem Wappen auf den Tor hatte, davon, dass er ein Bekannter des Gutsherren war. So liessen sie ihn passieren.