Beiträge von Titus Helvetius Gabor

    Gabor hatte das Schauspiel ruhig mit angesehen, doch er hatte sich schon gefragt, warum sein liebster Kumpane so ein wütendes Temperament haben musste. Es war schon eine Strafe.


    "Ja, sie ist nicht schlecht. Aber vielleicht sollten wir nicht soo rüde mit ihr umgehen. Und außerdem sollten wir sie und auch diese Matinierin so schnell wie möglich wieder loswerden. Du magst Optimist sein, doch ganz so sicher, wie du es dir vielleicht vorstellst, sind wir hier auch wieder nicht."

    Die Situation wurde angespannt. Die Männer auf der Straße, dass jedes Wort mitgehört wurde. Daher stellte einer nun die entscheidende Frage. "Was habt ihr denn genauer geladen? Wir sind nicht uninteressiert! Doch sagt, ist es viel wert? Dann müssen wir wohl passen, viel Geld haben wir nicht bei uns."

    Selbstverständlich waren auch die Späher der Gesuchten nicht fern... Ganz offensichtlich kamen zwei der Räuber auf der Straße dem Trupp entgegen. Auch sie hatten sich als Händler verkleidet und wollten eigentlich über eine eventuelle Bewaffnung der Männer Informationen herauskriegen.


    "Salve, mein Freund!", sprach der eine von ihnen Saras an und stellte sich so breit auf die Straße, dass er nicht einfach ignoriert werden konnte.

    "Ah, dann hatten wir also Erfolg. Tatsächlich, eine eingebildete und zickige Patriziertochter. Aber sehr hübsch..."Dann wandte Gabor sich wieder an Longinus und Quintus. "Ich hörte, dass sie auf dem Weg nach Tarraco war, da konnte ich nicht wiederstehen und habe sofort einige Männer losgeschickt, die ganz offensichtlich erfolgreich waren.
    Ich denke dieses Geschäft wird sich lohnen."

    Gabor hatte Männer losgeschickt, ein Boot zu kapern. Nun, mittlerweile war es Mittag geworden, näherten sie sich dem Dorf der Räuber. Schon von weitem wurden sie von einer Wache gesehen und erkannt. Man benachrichtigte Gabor, Longinus und Quintus und sie erwarteten die Gesandten vor dem Haus, in dem Longinus sein Ruhebett hatte, man hatte ihm ein Feldlager in der Sonne bereitet, so dass er auch am Geschehen im Dorf teilhaben konnte.
    "Salve!", grüßte der Räuber erschöpft, aber glücklich. Gabor antwortete: "Salve, Kamerad! Ich sehe, ihr wart erfolgreich. Ich bin sehr zufrieden mit euch!!"

    "Na, das nenn ich vernünftig!", lachte der Räuber mit dem Messer. Sofort machte er sich daran sie zu fesseln und gab dann zwei anderen Räubern, die den Kopf in die Tür steckten Befehle, tragen zu helfen. Gemeinsam "verluden" sie Flavia in das kleinere Ruderboot und auch einige Schätze... und legten dann ab. So schnell wie möglich machten die Männer sich zum Land auf. Denn am Horizont ging schon die Sonne auf.

    "Ja, wir hätten mit dir leichtes Spiel. Doch wir sollen dich heile zu den Chefs bringen! Wir lassen dich hier einfach eingesperrt...", meinte der eine noch lachend, als die wild gewordene Patrizierin plötzlich auf ihn zurannte und ihm das Messer in den Oberarm rammte. "Verdammt! Du hättest mich töten können! Leg das Messer weg!", brüllte er, doch der andere Räuber kam ihm zuvor. Durch einem harten Schlag gegen ihren Arm, so dass der Dolch quer durch die Kajüte flog und klappernd auf dem Boden landete. Sofort sprang der Räuber hinterher um es aufzuheben. Als Minervina sich ebenfalls umdrehen wollte, erhielt sie eine schallende Ohrfeige von dem Verletzten, dass sie zu Boden fiel. Immer noch brüllte der Mann rum. "Ich blute, wie ein abgestochenes Schwein. Wenn du Glück hast ist die Wunde nicht tief. Ansonsten muss der Boss doch auf seine süße Beute verzichten!"
    Der andere Räuber, der mittlerweile das Messer aufgehoben und weggesteckt hatte, und der etwas ruhigeres Blut hatte, widersprach aber: "Nein, töten werden wir dich nicht. Aber wir könnten dich ein bischen tanzen lassen. Wir haben schon lange nicht mehr gelacht..."

    Grausam lachten die Räuber. "Wir mögen in deinen Augen Abschaum sein, doch unser Herr stammt aus einer edlen Familie, er ist kein Bauer, nie gewesen! Und jetzt nimm endlich diesen Dolch weg. Du kannst damit nicht umgehen, das ist sicher. Lass dich fesseln, das macht das Ganze einfacher für uns Alle!"

    Die beiden Männer lachten rauh und höhnisch. "Danke für den Hinweis! Aber wir sind weniger an dem Geld interessiert, als du dir vorstellen kannst! Du bist doch viel interessanter!", grinste der Eine. Sie machten große Schritte auf die junge Frau. Doch zu nahe kamen sie ihr nicht. Gabor hatte sie gewarnt. Adelige waren heutzutage immer bewaffnet.
    Der andere Räuber widersprach. "Ach was, wir wollen nichts von dir. Da kannst du ganz beruhigt sein. Wir haben dem Boss versprochen, dich unversehrt zu lassen. Entweder er meint es so, oder er will dich bloß für dich haben. Könnt ich mir auch vorstellen... Er ist aber ein echter Edelmann! Naja, jetzt dreh dich um und lass dich fesseln. Wenn du dich nicht wehrst, wird dir noch nichts passieren!"