Beiträge von Titus Helvetius Gabor

    Nach wenigen Stunden kamen Gabor, Longinus und die Räuberbande hier an. Von weitem sah die Villa etwas verwahrlost und verlassen aus, doch als sie näher kamen sahen sie ein paar Sklaven rumwuseln. Es war außerdem ja auch ein Vorteil, dass die Villa so verlassen war. Hoffentlich waren genug Reichtümer da...


    Von mehreren Seiten schlichen sich die Männer an das große Haus an. Sobald man sie gesichtet hatte, musste es schnell gehen. Ein Sklave würde zwar einige Stunden nach Tarraco brauchen, doch mit einem flotten Pferd wäre in zwei Stunden Hilfe da. Vielleicht würden aber auch einige von den Sklaven zu ihnen überlaufen.


    Um etwas Aufmerksamkeit zu erregen und von der Hinterseite des Hofes abzulenken, waren zwei Männer geradewegs durch das Tor auf den Hof gegangen. Höflich wandten sie sich an den offensichtlichen Obersklaven, der scheinbar die Aufsicht über die Pferde hatte, die nahe am Haupthaus in großen Ställen untergebracht waren.


    "Wir sind sehr an einigen von ihren Pferden interessiert!", sagte der eine, während der andere sich ehrlich interessiert umschaute.


    Sim-Off:

    Die Sklaven darfst du natürlich spielen, Fausta!

    Als Quintus mit dem "Gepäck" weg war, rief Gabor die Männer zusammen.


    "Heute ist ein glorreicher Tag für uns! Denn wir werden uns sowohl Pferde beschaffen, als auch die Villa des Proconsuls persönlich ausrauben! Seid ihr dabei?"


    Als die Männer jubelten, hob Gabor den Arm.


    "Also los! Uns nach!" Dann machten er und Longinus und ihre Haudegen hintendrein sich auf, die Villa Rustica zu plündern...

    "Nun, ich denke, wir sind mal gegen alles römische. Also wäre es doch schon ganz lustig, wenn wir die Römer aus Hispania vertreiben könnten.
    Klar sind das meine Zeilen, wieso?", fragte Gabor lachend.
    "Wir können ja schlecht schreiben. Uns ist der Mann auch egal, schade bloß, dass wir das Geld nicht gekriegt haben. Damit erreichen wir nichts!


    Nein, wir brauchen einen Namen, eigentlich nur für diesen Brief. Einen fürchterlichen!


    Die Elefanten des Hannibal oder sowas. Hannibal kam auch aus Südspanien, er war gegen die Römer und alle hatten Angst vor seinen Elefanten!"


    Gabor bemerkte auf den ersten Moment, dass der Sklave ihn nicht mochte. Nun grinste er auch noch schadenfroh. Gabor entschied sich jedoch diplomatisch vorzugehen.
    "Quintus, ich dachte, du könntest den Brief vielleicht überbringen, weil dich noch nie jemand gesehen hat, und deshalb niemand Verdacht schöpfen wird. Ich weiß nicht, wie Longinus darüber denkt, aber meine Meinung ist: Du brauchst dich uns gegenüber nicht als Sklave fühlen, sondern eher als gleichberechtigter Räuber. Immerhin haben wir die gleichen Feinde!"

    "Ich bin fertig!", sagte Gabor und hielt Longinus einen Brief hin.



    An die
    Acta Diurna
    Roma
    Italia
    Ein Leserbrief...


    Sehr geehrte Redaktion der Acta Diurna, sehr geehrte Damen und Herren Senatoren, Bürger!


    Erst vor kurzer Zeit entschloßen sich einige verzweifelte Männer, dem römischen Volke zu zeigen, dass es in seiner Lebensweise falsch liegt und das verachtenswerteste Volk aller Völker ist. Zu diesem Zweck entschlossen sie sich eine Gruppe zu gründen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, dem römischen Staat mit Gewalt zu schaden. Es liegt allerdings nicht in ihrem Interesse, einzelnen Personen zu schaden. Um jedoch Druck auf die Regierung der Provinz auszuüben, entführte sie einen römischen Bürger, Marcus Manlius Vulso, dessen Kopf und Siegelrig diesem Schreiben beigelegt wurde, und verlangte vom Statthalter Agrippa ein Lösegeld. Den und seine Berater interessierte es aber nicht im Geringsten. Sie töteten den Parlamentär und kümmerten sich nicht weiter um den Bürger.


    Doch damit bewies der dekadente und beinahe greise Gesandte Roms nur die Richtigkeit der Ansichten der Entführer. Ihn interessiert nicht der Bürger an sich, sondern nur sein persönlicher Reichtum und seine Ruhe und sein Wein (aus verlässlicher Quelle erfuhr die Gruppe, dass Agrippa einen riesigen Vorrat in seinem Haus lagert -- als angeblich so tugendhafter römischer Beamter...).


    Darum fordern wir:


    - Die sofortige Absetzung der hispanischen Regierung und die sofortige Autonomierung der hispanischen Provinz. Gehen sie durch ein beliebiges Dorf und sie werden davon überzeugt sein, wie unerwünscht die römische Diktatur in Hispania immer noch ist.



    Dieser Bürger kann nicht mehr gerettet werden, doch es kann verhindert werden, dass noch mehr Menschen sterben müssen! Handelt jetzt, bevor es zu spät ist! (In dem Falle, dass dieser Leserbrief nicht veröffentlicht werden sollte, wird der Senat auf anderer Weise von der Existenz des Widerstands erfahren und es wird nicht mehr so sanft zugehen!)


    Warnende Grüße,





    "Dem legen wir dann den Kopf und den Ring bei, natürlich gut verpackt, das Ganze legt Quintus vor die Tür einer Mansio in der Nähe. Doch ein Name unserer Gruppe fehlt noch. Wir müssen einen guten finden."


    Gabor war mit seinem Brief sehr zufrieden, auch wenn er die Ziele der Räuber etwas verändert hatte...

    Gabor schreibt gerade, er will nicht gestört werden! rief einer der Männer. Doch aus einem Haus kam der Genannte und schaute Longinus und vor allem Quintus etwas verwirrt an. "Ein Sklave? Nun, wenn er kämpfen kann, warum nicht...", meinte er grinsend.

    Einige Tage nach dem Überfall trafen sich Longinus, Gabor und einige von den führenden Männern aus dem Dorf, um über ihre Zukunft zu diskutieren.
    Zuerst ergriff Gabor das Wort: "Der Parlamentär, der nach Tarraco gegangen ist, ist nicht zurückgekehrt. Ich glaube deswegen, dass er ermordet oder gefangen worden ist, denn er war sehr vertrauenswürdig. Das sehe ich als Absage der Regierung. Sie wollen ihn nicht freikaufen! Wir werden ihn hinrichten müssen. Dann sollten wir seinen Kopf mit einem offiziellen Leserbrief an die Acta nach Rom schicken. Oder an den Senat. Was hälst du davon? Und dann sollten wir uns schnellstens an den Überfall der Villa Matinia machen, damit wir endlich Pferde kriegen!"

    ... und stolperte fast über diesen, weil seine Füsse aus dem Stall herausschauten, in dem er gefeiert hatte. Gabor erwachte wieder, offenbar war er doch eingedöst und fing erst an zu fluchen. Doch als er Longinus sah, brach er in schallendes Gelächter aus. "Ich stelle mir gerade vor, ob ich im Moment genau so scheiße ausseh wie du...!" :D

    Am nächsten Morgen erwachte Gabor mit einem furchtbaren Brummschädel. So viel Wein war er nicht mehr gewohnt. Neben ihm lag sein Mädchen, nach einiger Zeit erinnerte er sich auch wieder an den Überfall am letzten Tag. Zufriedend seufzend sank er wieder zurück auf sein Lager, doch richtig einschlafen konnte er nicht mehr.