Landos eher unkreativer Umgang mit Frauen und seine absolut maskulin geprägte Erziehung zeigte in den vergangenen Wochen immer unschönere Auswirkungen. Wo Eila seine Unsinnigkeiten immer mit einem Kopfschütteln abgetan und ihn bei allzu schlimmen Auswüchsen einfach ignoriert hatte, gebährte sich seine Frau vollkommen anders, vor allem schlimmer: sie wollte ihn ERZIEHEN!
Dass Lando immun gegen solcherlei Versuche war, wollte sie ebenso wenig begreifen wie Lando, dass im Umgang mit einer Frau, die nicht unbedingt so bärbeissig wie Eila war, auch Kompromisse vonnöten waren.
Das hatte mit zunehmender Länge der Schwangerschaft häufiger zu Komplikationen geführt. Seine Frau wurde zunehmend gereizter, ihre anfängliche Geduld schmolz dahin wie der Schneemann in Silkos Heimat, und Leidtragender war vor allem der arme, unschuldige und vor allem vollkommen unbescholtene Lando!
Nachdem er eine halbstündige Schimpftirade über sich ergehen hatte lassen müssen, nur weil er den Produktionsvorgang des in der Entstehung begriffenen Kindes noch einmal verinnerlichen wollte, hatte er gemerkt, dass er es hier mit einem Gegner zu tun hatte, dem er nicht gewachsen war.
In dem Moment hatte Lando sich in die netten Zankereien im Ordo Decurionum zurückgewünscht... und seitdem einen großen Bogen um seine Ehefrau gemacht.
Die jetzt nach ihm schrie... erst hatte Lando, mit einer Stulle und einem Becher in der Hand, gedacht, er würde den Rückweg von der Küche zur Hros unbemerkt hinter sich bringen können. In der Hros versteckte er sich seit einiger Zeit verstärkt, was Leif in seiner Freiheit einschränkte, und auch ihn zu nerven begann. Doch jetzt sah Lando seine Möglichkeiten zum gedeckten Rückzug schwinden, und überlegte sich, wie er aus der Sache wieder heraus kam. Und da, schon wieder... sein Name wurde noch lauter gerufen. Lando drückte sich an die Wand, und versuchte sich in Richtung Treppe zu schieben, als sein Name NOCH lauter erklang. Und ihm auch die letzte Hoffnung raubte. Er ging zurück zum Türbogen, der nur im Winter verschlossen war, und schob den Kopf von der Seite herein, um auszuspähen was da auf ihn wartete... tatsächlich, da war sie. Aber da war noch jemand anderes..
"MAECENAS!!!", sprang Lando aus der Deckung hervor und auf seinen Freund zu, den er in diesem Moment definitiv als seinen Retter betrachtete, "Du, hier? Wie schön! Was treibt dich her, Freund?"
Seine Frau bekam ein unbeholfen-schiefes Lächeln, und unweigerlich stellte Lando sich auf die andere Seite, um im Notfall den Magister als Puffer zwischen sich und seinem Furienweib zu haben.