Auch hier nochmal... alles Gute Schatz.
Beiträge von Tiberius Duccius Lando
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Die werdenden Eltern nahmen die Glückwünsche der Familie mehr oder minder erfreut an. Elfleda eher erfreut, Lando etwas benommen, weil in seinem Kopf gerade fünftausendeinhundertsiebenundachtzig Gedanken um seine Aufmerksamkeit kämpften.
Mit zunehmendem Alkoholgenuss an dem Abend wurden es dann weniger, denn die gute Nachtricht bot der römisch-germanischen Runde Anlass zur Traditionspflege: trinken, trinken, trinken!Und so wurde noch bis spät in die Nacht gefeiert..
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"Mädsche...", fiel Lando die Lippen schmalziehend wieder ins Germanische, "Datt iss keen Usfloch. I breng di datt ride bi!"
Er klopfte auf den Rücken der Stute, und sah Calliste erwartungsvoll an, vollkommen unwissend darüber, dass die Römerin auch sich selbst gemeint haben könnte.
"So schnell tut die sich nicht weh, nur wenn du stundenlang auf ihr rumhockst, dann muss man für sowas sorgen. Die sind nicht aus Zucker, Kind."
Hatte er gerade Kind gesagt? Ei der Daus... er hatte. Auf einmal fühlte Lando sich wieder unbeschreiblich alt.
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Alles Gute, Kleine!
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Der Gedanke dahinter "ein Senator muss nunmal mehr Geld ausgeben um seinen Status zu erhalten als ein Penner" ist sicher richtig, geht aber nicht weit genug. Der Status eines Penners kann niemals der eines Senators sein, da sollte man schon unterscheiden, vor allem da der Penner sich im Moment ja mit 500 Sz in die Top 10 konsumieren KÖNNTE, während der Senator dafür mal eben 5000 ausgeben müsste.
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Das ist so nicht ganz korrekt, das hängt vom jeweiligen Status ab.
Ein Senator mit 2000 Sz Einkommen pro Woche kann zum Beispiel gleich 10 Pferde "konsumieren" ohne auch nur in die Nähe der 100% zu kommen... während ein Bettler, der ein Pferd "konsumiert", gleich mal drei Wochen auf 100 ist.
Übrigens eine gewisse Ungerechtigkeit im Spiel. Man sollte da schon unterteilen können... 100% sind bei einem Bettler vielleicht gerade mal 10% beim Senator. Das ist aktuell noch unverhältnismäßig, es sollte da schon einen einheitlichen Maßstab geben.
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Sie hatte tatsächlich den wärmsten Fummel gefunden, den sie auftreiben konnte. Lando lehnte lässig an der Stute und sah mit innerlich schüttelndem Kopf wie sie sich betont herrschaftlich näherte.
"Römer.", murrte er in sich selbst hinein. Er hätte es vorgezogen, hätte die Dame sich einfach einen einfachen Rock angezogen, weil es schlichtweg bequemer gewesen wäre. Dabei hätte man natürlich auch mehr von Callistas Körper zu sehen bekommen, aber da war Lando so Germane wie Mann: wenn er etwas zu sehen bekommen hätte, hätte es ihn erstens nicht gestört, und zweitens wäre es vollkommen normal gewesen.
So aber war er sich sicher, dass die Römerin fix ins Schwitzen kommen würde, sobald es etwas schneller herging."Nun gut... dann wollen wir mal, folge mir auf die Koppel, Callista.", sprach er, nahm die Stute an die Hand und führte die beiden Damen auf den Trainingsplatz der Hros.
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Mit Stute und Römerin im Schlepptau verließ Lando den Hof der Hros, ließ Sirwing nebem dem hölzernen Zaun stehen und machte sich daran die schmalen Bohlen, die den Eingang der Koppel verbarrikadierten zurück zu schieben. Als das getan war, führte er die Stute hinein und schob die Bohlen wieder vor. Dann wartete er darauf, dass Callista durch den Zaun kletterte. Dass er sie nicht auch durch das offene Gatter geführt hatte, hatte rein prinzipielle Gründe: er wollte es niemandem einfach machen. Komfort war das eine, Bequemlichkeit das andere.
"So. Da sind wir.", murrte Lando mit Blick auf die mehrere zig Schritte in Länge und Breite messende Koppel, "Das hier ist die Koppel. Hier werden unsere Tiere ab einem Alter von zwei Jahren darauf trainiert Reiter zu tragen, manche auch darauf beim Militär zu dienen.
"Wir fangen ganz vorne an: Wie du siehst trägt Sirwing weder richtiges Zaumzeug zum Reiten noch einen Sattel. Wie willst du da jetzt draufkommen?"
Das Spiel hatte begonnen, und Lando genoss es schon fast. Viel zu lange war es her, seitdem er hier die Jungtiere eingeritten hatte, damals noch für Farold. Viel zu lange.
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Darauf hab ich jetzt irgendwie nicht abgezielt...
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auf Deutsch: Leute mit Geld, konsumiert mehr!
Ich krieg langsam die legitimatorische Krise, wenn ich mich kleinen popeligen Germanen mit weniger als 500 Sz in die wohlhabendsten 20 Römer des Imperium Romanum konsumieren kann. Und Geld horten, nur weil ich es nicht ausgeben kann ohne den Wohlstand unglaubwürdig zu machen will ich jetzt auch nicht unbedingt.
Ist ja nicht so, als würde dieser Aufruf sofort in meine eigene Tasche arbeitet, immerhin gibt es genug Konkurrenzunternehmer auf dem Markt die sich mit Sicherheit über Kundschaft genauso freuen wie ich.
Also macht einem den Eintritt in die Oberklasse der römischen Wohlstandsgesellschaft etwas (viel) schwerer, und konsumiert euch einen Wohlstand an, der dem SimOn-Bild eures Charakters entspricht! Von nix kommt nix, und für irgendwas sind diese vier Balken da links ja da!!
Und sowieso: sparen bringt nix, es verkauft ja eh keiner Grundstücke in diesem Forum.
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Die versammelten Decuriones ließen sich keinen Fehler im Heucheln und Verhehlen nachweisen, sie grüßten und umschwärmten den Legaten und seine Frau nach allen Regeln der Kunst. Komplimente wurden verteilt, Anerkennung gezeigt und vor allem eins: um dasselbe gebuhlt.
Lando hielt sich mit den seinen, immerhin ein Tross von mehr als zwei Dutzend Menschen, wie immer bei solchen Gelegenheiten im Hintergrund, erst als Legat und Ehefrau sich durch die meisten Decuriones durchgearbeitet hatten, standen Lando und seine Frau plötzlich vor dem Paar.
"Angenehm dich kennen zu lernen, Licinia.", sprach Lando, der die flüssige wie zwanglose Konversation nicht im geringsten beherrschte, und sich von nicht wenigen Menschen die stets griffbereite Verbalaxt unterstellen lassen musste (:P), "Gruß auch dir, Legat."
Damit war der Gesprächsstoff von Landos Seite auch verebbt, wäre da nicht ein dezenter Schlag in die Seite gewesen: "Oh... achja... wenn ich euch vorstellen darf: meine Ehefrau Elfleda vom Stamm der Mattiaker. Ihr Onkel väterlicherseits ist Rodewini, Rich einer der Hauptsippen des Stammes, du hast vielleicht schon von ihm gehört."
Zumindest hatte auf der Nachrichtenleitung Mogontiacum <-> Aquae Mattiacorum die Meldung die Runde gemacht, Rodewini hätte dem Legaten zur Amtseinführung ein nicht unerhebliches Geschenk gemacht. -
"Ja, so ein Fieber ist es.", meinte Lando, dessen Blick schon wieder woanders weilte. Sie kamen zur Brücke, die sich erhaben und mühelos dem Strom des Rhenus entgegenstemmte, und sie hielten an, um das Bauwerk eine Weile lang zu bewundern.
"Kräftigen und abhärten? Das ist einfacher als gesagt... viele von uns verfallen den Verlockungen der römischen Art, als hätte es nie was besseres gegeben. Es macht sie weich und angreifbar.", womit Lando vor allem das Balneum meinte. Aber auch die süßen Lebensmittel, und der Überfluss vor allem. Seiner Meinung nach verlernten sie immer mehr, um das zu kämpfen was ihnen möglich war, und nahmen zu viel als selbstverständlich hin.
"Das ist die Brücke. Du hast sie ja schon einmal gesehen. Sie wurde vor kurzem noch renoviert, sonst sieht sie nicht so funkelnagelneu aus."
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"Zu tief?", lachte Lando, schwang sich in eine aufrechte Position und stand bis zur Brust im Wasser, "Ist dir das hier zu tief? Frau, du bist klein, aber nicht SO klein. Also komm schon her... es ist nicht einmal kalt."
Er stelle sich breitbeinig ins Wasser, und ging immer mehr in die Knie, bis er irgendwann im Wasser versank. Dabei spie er spielerisch Luftblasen aus, die an der Oberfläche langsam zerplatzten. Langsam kam er wieder hervor, die Haare hingen ihm ins Gesicht, und unter seine Nase deutete sich ein breites Grinsen an: "Wieso warten? Worauf denn? Darauf, dass du auf dem See laufen kannst? Oder gar der Filius? Das dauert noch Monate, Frau. Also, zack zack... das war keine Bitte."
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"Richtig, ist es.", statuierte Lando grinsend, zog sich Hemd und Hose an, und zwinkerte ihr noch einmal kurz zu, bevor er das seichte Ufer hinunter in den See rannte und mit einem gekonnten Sprung im Ringe werfenden Wasser des Sees verschwand.
Als er wieder auftauchte, spuckte er vergnüglich einen Strahl Wasser aus, zog sich die nassen Haare aus dem Gesicht und grinste sie breit an, während er gespielt ungeduldig tat: "Ich warte, Fräulein!"
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"Wenn du es so bequem wie möglich haben willst: eine Tunika.", meinte Lando, dem eine Sekunde einfiel, das Römerinnen manchmal Probleme damit hatten sich in Kleidung zu zeigen, die blicken ließ was an ihrem Körper manchmal so dran war. Was er nicht verstand, immerhin wusste jeder erwachsene Mann wie eine Frau aussah. Aber bevor das wieder zu Missverständnissen führte, fügte er noch hinzu: "Dein Mann dürfte eine für den Winter haben, die etwas länger ist und an Kragen und Ärmeln geschlossen, damit der Wind nicht so durchzieht. Das dürfte dir passen. Wenn du es NOCH bequemer haben willst: nimm eine Hose und ein Hemd."
Die Vorstellung ließ ihn schmunzeln. Callista in Hemd und Hose. Hatte was, wie er fand.
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Lando war nicht unbedingt die hellste Gestalt, die in Mogontiacum rumlief. Und er konnte überhaupt nichts mit Subtext anfangen, weder dem verbalen noch dem physischen. So hielt er Callistas auf-die-Füße-starren auch für etwas vollkommen anderes: "Die Sandalen sind in Ordnung. Festes Schuhwerk ist von Nutzen, wenn auch nicht unbedingt notwendig, immerhin berührt man den Boden bestenfalls nur beim Auf- und Absteigen. Aber dieses Kleid... tut mir Leid Callista, damit machst du dir das Leben auf dem Rücken eines Pferds nur selbst schwer. Hat Witjon dir mittlerweile etwas bequemere Kleidung organisiert? Hier im Kreis der Familie und auf der Hros ist schön anzusehende Kleidung meistens nur eins: hinderlich. Wenn du also das Reiten lernen willst, brauchst du aqäquate Kleidung. Später kannst du dich dann am Reiten in vornehmerer Kluft versuchen. Aber ich verspreche dir: steig in dieser Montur auf ein Pferde, und der schöne Stoff wird in Fetzen hängen bevor du zehn Schritte mit dem Tier gemacht hast."
Das sollte eigentlich genügen. Lando verschränkte die Arme und sah Callista abschätzig lächelnd an, während er darauf wartete, dass sie verschwand um sich etwas bequemeres anzuziehen.
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Alles schwieg, wie immer am Ende der Sitzungen, die sich wie so oft als Hauptschlachtfeld zwischen konservativ römischen wie germanisch-römischen Interessen herausgestellt hatten.
Es war Zeit die Sitzung zu schließen, um sich anderen Aufgaben, unter anderem den kommenden Wahlen zuzuwenden.
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Witjon hatte WAS? Lando stockte einen Moment, und sah Callista irritiert an. Er hatte ihr Sirwing geschenkt? Wieso wusste er nichts davon? Und wieso kam Witjon überhaupt auf die Idee, etwas zu verschenken was ihm überhaupt nicht gehört?
Wut flackerte in ihm auf, aber nur für einen Moment, denn er entsann sich der Möglichkeit, die Gelegenheit einfach so souverän wie möglich zu klären: indem er Witjon einfach in einem stillen Kämmerlein den Kopf abriss. Und die Sache nicht noch vor seiner Frau ausbreitete.
Es war wichtig, dass Witjon seiner Frau gegenüber eine gewisse Autorität zeigte, und gerade mit Autorität hatte der junge Mann sich seit je her schwer getan. Es wäre kontraproduktiv diese Sache jetzt auch noch zu einer Krise hochzustilisieren. Nicht, dass es Lando auf das Geld ankam, Geld hatte er für siene Verhältnisse mehr als er ausgeben konnte. Er wurde einfach nur gerne vorher gefragt, denn er hasste nichts mehr als über etwas im unklaren zu sein. Wie seine Schwester schon immer zu sagen pflegte: Scientia potestas est."Achso? Kannst du denn reiten? In meinen vielen Gesprächen mit meinen römischen Freunden musste ich erkennen, dass römische Frauen oftmals nicht reiten können. Wie sagt ihr noch dazu... unschicklich, ja, das war das Wort: unschicklich. Nicht, dass ich das befürworte. Eine der vielen seltsamen Marotten der Römer. Also, kannst du reiten? Mit Verlaub, deine Kleidung lässt nicht darauf schließen. Außer du wolltest mit Sirwing einen Spaziergang machen.", Lando warf, unverhohlen und sich nichts schlimmes dabei denkend, einen taxierenden Blick am Körper der Römerin herunter, einer der vielen Momente, in denen ein Germane die Privatssphäre eines Römers brutalstmöglichst missachtete, denn schließlich gab es sowas für Germanen nicht.
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Er hatte etwas Proviant eingepackt, Brot, Käse, abgehangenes Fleisch, Trockenfrüchte. Er hatte sich einen Tag freigenommen. Er hatte sich adäquat bewehrt für einen Tag in der Wildnis außerhalb des Stadtgebiets. Und er hatte seine Frau mitgebracht.
Ohne ihr natürlich zu sagen, wohin es ging. Versteht sich ja quasi von selbst.
Lando hatte mitbekommen, dass Elfleda nicht schwimmen konnte, und das wollte er heute ändern. Allerdings nicht am Rhenus, da war die Gefahr zu groß, dass sie ihm einfach absoff. Aber er hatte sich des kleinen Sees in den Wäldern entsonnen, und sie einfach mit hierher gebracht. Und so brachen sie noch in der Morgensonne aus dem Unterholz, steuerten die Pferde über die Wiese, die sich in der Sonnenkehre zwischen den Bäumen breit gemacht hatte, und banden ihre Pferde an.
"So, da sind wir.", eröffnete Lando seiner Frau das offensichtliche, und lächelte sie verschmitzt an.
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Ein kleiner See im Umland von Mogontiacum
[Blockierte Grafik: http://farm1.static.flickr.com/26/88863900_6a9dc605e4_m.jpg]
Je mehr man sich vom Hauptort der Civitas Mogontiacum entfernte, desto wilder wurde die Umgebung. Nicht einmal fünfzehn Reitminuten entfernt schnitten nurnoch vereinzelt Bauernhöfe in die bewaldete und vermoorte Gegend, auch der römische Einfluss machte sich immer weniger bemerkbar: Villae Rustica wurden von Langhäusern abgelöst, und je mehr man sich entfernte, desto schlechter wurden auch die Straßen.
Knapp zehn Minuten auf der Via Bingia in Richtung Norden und fünf auf alten Trampelpfaden westlich in den Wald hinein tat sich eine große Lichtung auf, in deren Mitte sich ein Bach in einen kleinen See ergab bevor er in Richtung Rhenus weiterfloss. Der Höhenunterschied der Gegend ergab einen kleinen Wasserfall, und die Abgeschiedenheit machte den See zu einem beliebten Versammlungsort für Tiere aller Art. Aber auch Menschen suchten die Stille des Ortes dann und wann auf, so sie denn wussten wie er zu finden war.