Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    Loki nickte verstehend... er folgte dem Blick des Römers und meinte schmunzelnd: "Ich konnte es auch kaum glauben als man mir von einer Olivenplantage in dieser Gegend erzählte, bis ich es selbst sah. Der Vorbesitzer war Grieche, glaube ich, und hat es irgendwie geschafft die Bäume hier gedeihen zu lassen. Aber entschuldigt mich, ich schweife ab.", er räusperte sich und fuhr dann fort, "An welche Größenordnung habt ihr dabei gedacht? Es wäre mir eine Ehre euch mit Oliven beliefern zu können."


    Er musterte die Miene des Mannes und versuchte irgendwas zu erkenne, als ihm noch die Erwähnung von Olivenöl einfiel.


    "Euer Interesse am Öl dieser Köstlichkeiten dürfte wohl eine Dame namens Duccia Verina befriedigen können. Sie besitzt eine Ölpresse in dieser Stadt, die auch ich beliefere."

    Loki stand gerade mit einem seiner Gärtner zwischen den Bäumen und unterhielt sich über die Fruchtreife, als einer der Jungen, die für ein paar Dupondii für ihn arbeiteten, einen Mann zu ihnen führte..


    Er war sofort als Mann römischer Natur zu erkennen, war aber ausserordentlich groß für einen solchen. Anerkennend beobachtete er wie sich der Mann sicheren Schrittes und stolzer Statur zwischen seinen Bäumen bewegte.


    Loki erwiderte ehrlich das Lächeln des Mannes und streckte ihm die Hand entgegen.


    "Heilsa, seid gegrüßt. Mein Name ist Lo...", er unterbrach sich, und rief sich selbst ins Bewusstsein seinen richtigen Namen zu verwenden, wenn er sich Nicht-Germanen vorstellte, "Mein Name ist Lando Irmvolk."


    Er holte mit der Hand aus und wies auf die Bäume, auf deren Ästen die ersten Knospen schon Blätter gebaren...


    "Ja, ich hoffe das wird es. Wie kann ich euch dienen, Herr?"

    Sim-Off:

    ACHTUNG! Bitte die ersten III Postings beachten! Danke! :)



    *~.- Freya Mercurioque -.~*
    - - Römisch-Germanisches Handelskonsortium - -


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    Germanische und römische Spezialitäten, Importware und lokale Erzeugnisse


    .~ Interimperiale Qualität zum fairen Preis ~.


    Inhaber: Lando Irmvolk - Harlif Guthandson



    Im Gespräch mit der Küchenchefin der Casa Duccia, Marga, fiel ihm auf dass gewisse Gewürze immer wieder knapp waren; so kam es dass Loki sich über einen befreundeten Händler mit Gewürzen aus dem freien Germanien und den umliegenden Provinzen versorgte, und diese in Mogontiacum an den Mann brachte.


    Zusätzlich hatte eine eine kleine Küche in seinen Laden gebaut, um Garum herzustellen. Er hatte lange damit in der Küche der Casa rumexperimentiert, bis ihm Marga beinahe an die Gurgel gegangen war, und hatte es letztendlich geschafft die Fischsauce in etwas zu verwandeln was man durchaus auch mit Wohlgefallen zu festen und weniger festen Speisen genießen konnte.


    Den Namen seines Ladens hatte er sich schnell ausgedacht, Freya war die germanische Göttin der Feldfrüchte, und nichts anderes verkaufte er hier schließlich...


    Monate nachdem sein Geschäft angelaufen und über die Provinzgrenzen hinaus akzeptiert war, dachte Loki weiter über den steigenden Bedarf an geregeltem Handel nach... bald hatte er seinen alten Freund Harlif Guthandson als Teilhaber an seinen Unternehmen festgemacht, und die Verbindungen seines Unternehmen weiter ausgedehnt: das römisch-germanische Handelskonsortium "Freya Mercurioque" war geboren, ein Platz in dem jedes Unternehmen, welches sich nicht ständig am Markt präsentieren konnte, die Chance bekam seine Ware organisiert anzubieten und abzusetzen.

    Zufrieden lächelnd wandelte Loki in seiner neuesten Errungenschaft umher...


    vor einer Weile hatte er in einem Gespräch mit Verina erfahren dass eine ihrer Betriebe, eine Olivenpresse, zuweilen an einer Olivenknappheit litt. Als er Tage später von einem alten Römer darauf angesprochen wurde, einen Olivenhain ausserhalb der Stadt kaufen zu können, dachte Loki nicht lange nach und raffte sofort seine Ersparnisse zusammen um sich den Hain zu kaufen.


    Er hockte sich unter einen seiner Bäume und kaute auf einem Stück Olivenholz, wie er es immer tat wenn er nachdachte.


    Mit Verina hatte er sofort ein Geschäft abgeschlossen, und so grübelte Loki darüber nach was er als nächstes tun könnte... in ihm brannte heisser, unternehmerischer Eifer...

    Ein müdes Grinsen schlich sich in Lokis Miene: "Der Tag an dem ich vom Pferd falle muss erst kommen..."


    Er hatte sein Gepäck in gewachstes Tuch gerollt und hinten auf den Sattel gebunden, den er selbst aus etwas Tuch, Weidenästen und Leder gefertigt hatte, nachdem ihm die römischen Modelle nach nur einem Tag den letzten Nerv geraubt hatten... schon fast automatisch schwang sich Lokis Körper auf das Pferd bevor sein Geist es überhaupt realisiert hatte.


    "Können wir?", meinte er mit müdem Lächeln...

    Etwas verschlafen kam Loki zum Tor getrottet, sein Hengst Hermod direkt hinter ihm, ohne dass Loki ihn führen musste... mit mühsam offen gehaltenen Augen blinzelte er Venusia an...


    "Morgäääääääääääääääääääääääääääähn," gähnte er herzhaft in den Morgen hinein, eine Geste, die sein Reittier mit gleicher Insbrunst nachahmte....


    Er hatte sich beinahe die komplette Nacht den Kopf darüber zerbrochen, was seine neue Position in der Casa für Konsequenzen haben würde... und dann kam auch noch Valentin mit diesem Angebot... sein Hengst stupste ihn mit der Nase an, als ob er sicher gehen wollte dass Loki nicht im Stehen eingeschlafen war...

    "Ja, natürlich. Ich habe ja selbst auch ein paar Sachen zu packen...", meinte er als sie sich zur Tür begaben. Vorher würde er jedoch noch im Stall vorbeischauen und seinem Rappen Hermod davon erzählen dass es morgen einen etwas längeren Ausritt geben würde...

    Ein Grinsen breitete sich auf Lokis Gesicht aus...



    "Oh ja... ich hab zwar die erste Hälfte meines Lebens quasi ausschließlich auf dem Wasser verbracht, aber die zweite Hälfte dafür auf den Rücken von Pferden... Morgen, Sonnenaufgang, ich werde da sein."

    Loki nickte verstehend. Es würde wohl noch einige Zeit vergehen bis er das System des römischen Zusammenlebens vollends verstanden hatte...


    "Wann werden wir nach Confluentes ausbrechen?"

    Loki stutzte einen Moment...


    "Ehm... Adresse? Ich weiss nicht... die Wohnung liegt in einem großen Wohnhaus quasi direkt gegenüber der Casa...", er fuhr sich durch die dichten Haare als er versuchte sich daran zu erinnern dass ihm der Vermieter irgendwann mal die genaue Adresse nannte, "ich glaube, nein. Ich hab nicht die geringste Ahnung wo ich wohne." Er schaute Verina hilflos an, der Briefversand schien komplizierter zu sein als er dachte.

    Loki lauschte und lernte... so langsam begriff er, warum das römische Reich so stabil schien, während sich in seiner Heimat die Bündnisse alle fünf Wochen zu ändern schienen... er blickte Venusia in Gedanken versunken an...


    Die Duccier, ein Clan von vertriebenen Germanen, die sich im römischen Reich wieder gefunden haben, und vom Gesetz geschützt ein ehrbares Leben aufbauen konnten.


    "Jetzt wird mir einiges klar... aber sind diese Gesetze wirklich um des Friedens willen geschaffen?", so ganz konnte Loki noch nicht daran glauben, dass sich eine Gesellschaft freiwillig einem Wust von Gesetzen unterwarf, nur um in Frieden miteinander leben zu können...

    Loki suchte die fünf Sesterzen hervor, und legte sie auf Verinas Bürotisch...


    "Ich glaube der Normalversand wird schon ausreichen. Ich danke euch!", er lächelte sie mit diesen Worten ehrlich an. Dann fiel ihm noch etwas ein: "Wird bei diesem Brief der Absender mit angegeben? Ich bin kürzlich aus der Casa Duccia ausgezogen, und wohne nun in einer Insula quasi direkt davor."

    "Nuuuuuuuun", sog Loki hörbar die Luft ein, "dann können wir jetzt folgendes festhalten:


    ERSTENS: du weisst wieder wer du bist, wer du warst, und hoffentlich auch was du damit anfangen kannst.


    ZWEITENS: das wird die erste und einzige Nacht in deinem Leben in dem der Kater DANACH ein schwacher Abklatsch gegen die Kopfschmerzen DABEI sein wird!"


    Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Ampore und grinste seinen Freund dabei ehrlich und aufmunternd an...

    Loki nickte: "Das wird wohl das Beste sein..."


    Er händigte ihr die Tabula mit dem Brief aus, den Valentin für ihn geschrieben hatte...


    Werteste Valeria,


    lange ist es her seitdem sich unsere Wege trennten, und viel hat sich seit damals getan.


    Ich bin mit einer sehr verantwortungsvollen Position auf dem Gut der Familie Duccia betraut, und gehe dieser Arbeit nach bestem Gewissen nach.


    Und obwohl es mir der Clan des Valentin sehr einfach gemacht hat mich in meinem neuen Leben zurecht zu finden, muss ich doch immer wieder an die Person denken die mir all dies ermöglicht hat.


    An euch!


    Ohne euch wäre ich, erstens elendig krepiert, und zweitens nie so weit gekommen mich im unglaublich großen und unglaublich Römervollen Imperium Romanum zurecht zu finden.. und dafür möchte ich, da mir jetzt die sprachlichen Mittel zur Verfügung stehen, euch aus tiefstem Herzen danken! Ich werde wohl für immer in eurer Schuld stehen.


    Das Kind, dass ihr in euch trugt als wir zusammen trafen, ich hoffe es ist wohl auf und gesund, und macht euch eine Freude.


    Für all das was ihr für mich getan habt, hier noch einmal meinen unendlichen Dank, ich wünsche euch alles Gute. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ein weiteres Mal. Ich würde mich freuen!


    Lebt wohl, Loki
    "


    Dann blieb er unschlüssig stehen.. "Wieviel kostet mich dieser Brief?"

    Loki ließ sich wieder neben seinem Freund auf dem Steg nieder und nahm einen kräftigen Schluck Bier...


    "Also, wenn du dein Gedächtnis verloren hast, wieso hat dann Valentin dir nicht auf die Sprünge geholfen? Oder wusste er selbst nicht von deiner Vergangenheit?"

    Loki hörte aufmerksam zu wie Marbod von seiner Familie erzählte, und als es um die Rache ging wurde auch sein Blick düster. Rache, ein schönes Gefühl. Nicht selten hatte er selbst daran gedacht die Mörder seiner Familie zu ihren Ahnen zu schicken, den Gedanken aber verworfen weil er in seiner neuen Heimat zu beschäftigt war.


    Als Marbod seinen Durst erwähnte, bemerkte auch Loki seine trockene Kehle.. suchend blickte er sich um, irgendwo musste doch was zu Trinken auszutreiben sein. Als er sich umblickte erkannte er das Boot eines Händlers, mit dem er sich angefreundet hatte, und stapfte zielsicher darauf zu. Mit einem Satz war er in die kleine Nusschale gesprungen und suchte unter den Tüchern nach was trinkbarem. Er hatte Glück und fand eine Reihe mit kleineren Amporen mit Bier. Er nahm eine heraus, legte den Gegenwert in Geld an die Stelle und begab sich zurück zu Marbod...


    "Sag dass ich gut bin.", grinste er ihn breit an.