Lando war Arbjon und den seinen nur einen kurzen, aber ernsten Blick zu, bevor er anfing sich aus seiner Festgewandung zu schälen, wobei ihm seine Schwester dabei ein wenig behilflich war. Schließlich stand er, wie die Götter ihn schufen, vor den seinen, was kein Problem war, immerhin ließ es sich in einer engen Familiengemeinschaft kaum verhindern, dass man sich gegenseitig häufig nackt sah, und so war den meisten Germanen so etwas wie Schamgefühl sowieso vollkommen fremd.
"Na, dann wollen wir mal...", raunte Lando mehr zu sich selbst als zu den anderen, drehte sich um, und erstarrte, als er seine Braut ebenso frei vor sich sah. Der Kontrast, den die beiden Körper darstellten, konnte nicht krasser sein: sie zierlich mit runden Formen, weicher Gestalt und betörender Weiblichkeit, er kantig, vernarbt und nicht unbedingt unbehaart. Lando fragte sich gerade, was für ein Wesen wohl entstehen würde, wenn er sich mit seiner Frau vereinte. Das erste Bild, das ihm vor's Auge sprang war ein verdammt hübsch anzusehender Bär. Das zweite eine Nymphe, mit Oberarmen die kein Opfer der Welt wieder loslassen würden.
Auch wenn Lando in Gedanken wieder abdriftete, sein Körper reagierte doch sehr eindeutig auf den Anblick, und als er sich mit seiner Frau in den Armen auf's Bett gleiten ließ gab es keinen Zweifel mehr daran, dass er diese Frau besitzen wollte. In jeglicher Hinsicht.
Allerdings hatte Lando sich von seiner Schwester mehr als nachdrücklich einbläuen lassen, wie man es anstellte eine Liebesnacht so zu gestalten, dass nicht nur Mann auf seine Kosten kam. Und so kam es, dass Lando sich dementsprechend wirklich Mühe gab, die anwesenden Familienmitglieder vergessen zu machen.
Ein langer Kuss war das erste, ein längerer das zweite, und ein noch längerer das dritte, was auf der Liste stand. Irgendwann gingen auch seine Hände auf Wanderschaft, stets getreu der Strichliste, die man ihm mental mitgegeben hatte, und stets achtete Lando auf Signale seiner Frau, ob es ihr nun gefiel, oder nicht. Wobei das Lando zwischendurch eh nicht so auseinanderhalten konnte, aber er ließ sich nicht beirren.
Nach mehreren, ungezählten Momenten der ausgetauschten Zärtlichkeiten kam schließlich der Moment, um den es eigentlich ging, und Lando ging mit einem tiefen Blick in die Augen seiner Braut sicher, dass sie genauso bereit war wie er.
Als er und Elfleda dann eins wurden, war die Anwesenheit der anderen das einzige, was Lando davon abhielt die Kontrolle zu verlieren, und das Tier im Manne vollkommen ungezähmt loszulassen. Es war wirklich lange her, seitdem er die Wärme einer Frau gespürt hatte, und er hatte vollkommen vergessen, wie verdammt gut sich das anfühlte. Selbstredend versuchte Lando, der kerlige Kavalier der er war, auch in den Momenten sich verflüchtigender Selbstbeherrschung darauf zu achten, wie es seiner Frau erging, war aber mit zunehmender Fahrt immer schwieriger wurde, und irgendwann war sein Hirn so Testosteron-überflutet, dass ihm in den letzten Atemzügen beinahe schwarz vor Augen wurde. Als der Zenit überschritten wurde, musste Lando sich enorm zusammenreissen, um seine Lust nicht durch die ganze Casa bis hinunter zur noch laut weiterfeiernden Festgesellschaft runterzubrüllen, und dennoch kam es ihm vor, als wäre er nicht unbedingt der leiseste gewesen.
Schließlich, als er wieder klar denken konnte, sah er in das verschwitzte Gesicht seiner Frau herunter, strich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht und lächelte sie ziemlich erschöpft an: "Hallo, Frau."