Sim-Off:Nachdem das geklaute Gastmahl wieder zum Eigentümer zurückgekehrt ist, dürfen sich IMMERNOCH unsere Gäste daran gütlich tun! Greift zu, in der WiSim ist (wieder) ordentlich vorhanden! 
Nachdem eine ganze Zeit lang locker miteinander getanzt und geplaudert, und schon einige Fässer Bier, Met und Wein vernichtet worden waren, traf man in bierseliger Stimmung den Entschluss, sich auf die Suche nach dem besten Sänger des Abends zu machen.
Natürlich war das eher eine Möglichkeit zu noch intensiverem Genuss von Alkoholika, immerhin musste auch so mancher Mann sich Mut antrinken um sich vor der versammelten Festgemeinde hier zum Sänger aufzuschwingen.
Bevor Lando sich versah, wurde er auch als erstes auf einen Tisch geschoben, der freigemacht und als Bühne improvisiert wurde. Die Spielleute nahmen neben diesem Tisch Aufstellung, und allgemein wurde es etwas ruhiger, weil alle darauf warteten dass es losging.
Der Bräutigam warf noch einen halb erbosten Blick zum Kerl, der ihm das angetan hatte, nahm aber sofort die Möglichkeit zu neuen Lokismen wahr, warf sich in Pose und einen gewichtigen Blick in die Runde...
"Werte Damen, werte Herren... ich bedanke mich noch einmal für euer zahlreiches Kommen! Es gibt kein Glück auf Erden, als so viele treue Freunde zu haben, wie sie hier jetzt miteinander versammelt sind, miteinander tanzen, lachen, feiern und mir die Haare vom Kopf saufen! Jawoll!!! Um mich ein wenig dafür zu revanchieren, ist es an mir nun den ersten Gesang des Abends zum besten zu geben, und glaubt mir: ich werde keine Gnade walten lassen! Ähem... also... wo war ich? Achja, singen! Nur damit es klar ist: ich werde nicht der letzte sein, der hier heute Abend singen wird. Deshalb darf jeder, der sich hier hochgetraut hat auch einen neuen benennen, der hier ein Lied seiner Wahl zum besten gibt! Rückzieher gibt es nicht! Dieses Lied widme ich übrigens meiner bezaubernden Braut, Elfleda... und ja, verdammt, es wird ein Liebeslied, beschwert euch bei ihr, wenn ihr unbedingt müsst. Also dann... ehm... Spielleute...!"
Lando beugte sich zu den Spielleuten, flüsterte ihnen zu was er singen wollte, und nahm danach gespielt pompöse Aufstellung, breitete die Hände aus, und tat so als gäbe es in der Welt nichts anderes als ihn und ihn.
Die Spielleute begannen langsam zu spielen, es war ein nicht allzu schnelles Stück, viele sanfte Klänge, man strich sacht die Saiten, die Trommeln hielten den Rhythmus mit Leichtigkeit, und die Flöten und Tuten sorgten für das gewisse Maß an Melodie. Es war ein sehr bekanntes, aber eben auch sehr beliebtes Lied, das bald zum Mitsingen einladen würde...
"Hätte ich einen Pinsel zu zeichnen Dein Antlitz,
den Glanz Deiner Augen, den lieblichen Mund.
Ich malte die Wimper, die Braue, Dein Lächeln,
wie ich es erkannte in jener Stund'
Hätte ich einen Pinsel zu zeichnen Dein Antlitz,
den Glanz Deiner Augen, den lieblichen Mund.
Ich malte die Wimper, die Braue, Dein Lächeln,
wie ich es erkannte in jener Stund´.
Hätte ich eine Flöte zu spielen die Klänge,
die von Deiner Anmut und Schönheit erzählen.
Ich spielte den Reigen der himmlischen Tänze,
wie in den Gedanken, die mich seither quälen.
Doch weder Bilder, noch Klänge, noch Wort,
könnten beschreiben, was an jenem Ort,
mit mit geschehen, als ich Dich gesehen,
Du in jener Nacht, den Schein hast entfacht."
Lando war kein Meistersänger, das hörte man hier schon ganz klar raus, dafür seine Stimme teilweise zu tief, aber das was er hier an fehlender Tonlage verkorkste, machte er an insbrünstigem Theaterspiel wieder wett. Er verzog Mienen, übte sich in übertriebener Gestik und machte das, was er immernoch am besten konnte: die Menschen zum Lachen bringen.
Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
jeder Atemzug, jeder Schritt,
trägt Deinen Namen weit mit sich mit...
Der Refrain wurde natürlich mit Macht geschmettert, und da das Lied schon sehr bekannt war, wurde es auch schon von mehreren Menschen mitgesungen.. einmal, zweimal wurde er wiederholt, und immer mehr Menschen stimmten in den Chorus mit ein. Bierkrüge, Trinkhörner und Becher wurden in die Luft erhoben, Paare drückten sich einandereinander, Alleinstehende Männer maßen ihre Stimmen miteinander, Frauen stellten den glockenhellen Gegenpart, und allesamt fand man bald eine miteinander singende Gemeinde von fröhlichen Germanen wieder. Die wenigen Römer, etwas verstört vom Klang der fremden Sprache, wurden alsbald von einigen eingeladen das Lied einfach mitzusummen, oder wortlos zu trällern, einfach nur um dabei zu sein... was sie schließlich auch taten.
Hätte ich eine Feder zu schreiben-die Worte,
die dich umgarnen wie silbernes Licht.
Ich schriebe von Liebe, von Nähe und Hoffnung,
und schrieb die Sehnsucht hinaus in das Nichts.
Doch weder Bilder, noch Klänge, noch Wort,
könnten beschreiben, was an jenem Ort,
mit mir geschehen, als ich Dich gesehen,
Du in jener Nacht, den Schein hast entfacht.
Natürlich ließ Lando seiner Ehefrau hier eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, immerhin sang er dieses Lied für sie. Nicht allein, aber er tat es... er blickte ihr verschmitzt grinsend in die Augen, machte entschuldigende Mienen wenn er mal einen Ton nicht traf, probte seine üblichen Faxen, untermalte jedes Wort mit einer kleinen Geste und schwang generell den geübten Unterhaltungsprofi.
Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
jeder Atemzug, jeder Schritt,
trägt Deinen Namen weit mit sich mit...
Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
jeder Atemzug, jeder Schritt,
trägt Deinen Namen weit mit sich mit...
Die Spielleute übertrafen sich selbst im Spiel, und stachelten die Leute zu immer lauterem Gesang an, was schließlich dazu führte dass drei Männer sich zu Lando auf den Tisch schwangen, hinter ihm Aufstellung nahmen und den Refrain im Kanon mit ihm sangen, und gemeinsam mit seiner Stimme den Text dröhnend über den Platz schallen ließen... viele Menschen stimmten immer wieder mit ein, unterbrochen alleine vom steten Benetzen der Kehlen mit Bier, Wein und Met. Es wurde laut, sehr laut im Garten des Anwesens, und keiner machte sich Gedanken darum. Man freute sich einfach, altes Liedgut miteinander singen zu können, und als der letzte Ton aus Landos Kehle verklang brandete Jubel auf, mehr ob Landos Faxen denn ob seiner Sangeskünste, eher ein Jubel der allen galt, als einer bestimmten Person. Krüge wurden aneinander geschlagen und geleert, Paare lagen sich in den Armen und überall wurde gelacht und gejubelt... bis es an Lando war, einen neuen Sänger auf die Bühne zu schicken.
Lando tat so, als würde er die Menge nach einem geeigneten Kandidaten durchsuchen, fand schließlich sein Ziel, streckte die Hand aus und deutete mit diabolischem Grinsen an einen kurzen Blondschopf, der sich verzweifelt an die Hand einer rothaarigen Frau klammerte, und ihm sorgenvoll entgegenblickte: "WITJON!!!!!"