Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    Lando, der im ganzen Trubel der Feier nicht das geringste Gefühl für die Bedürfnisse seiner frischgebackenen Ehefrau entwickelte, ließ jedwede Empathie auch in diesem Moment missen. Als sie sich an ihn kuschelte, nahm er es einfach als einen Moment von Zweisamkeit hin, wie er ihn in der Vergangenheit schon oft gehabt hatte, zumeist mit seiner Schwester. Und das auf sehr platonische Art und Weise. Das dieser Moment ganz und garnicht platonisch war, merkte Lando an Elfledas Frage.


    "Vettern? Zeugen? Wovon sprichst... oh.. eh... ah... uh... öh... öhhhh.... also, die beiden da mit Sicherheit nichtmehr!", sprach Lando sichtlich verwirrt, und deutete auf Ragin und Phelan, die wohl nurnoch aus purem Zufall gerade standen. Und Vala sowie Arbjon waren auch auf bestem Wege, sich ins Nirwana zu schießen.


    "Es werden genug Zeugen da sein, glaub mir.", nuschelte Lando etwas betreten, da er vollkommen vergessen hatte, dass zu dem formellen Abschluss des Abends noch der Vollzug der Ehe unter Zeugen gehörte.
    Im ganzen hin und her hatte er vollkommen vergessen, dass er seit langem wieder die Gelegenheit bekommen würde, die Wärme einer Frau zu spüren. Und dieses Mal sogar absolut legal ohne zermürbende Hintergedanken... und mit einer Frau, die ein Begehren in ihm weckte, dass einerseits sehr natürlich war, andererseits aber in all den Verpflichtungen, Abenteuer und Hürden der letzten Jahre absolut nachrangig. Doch das alles war mit den geflüsterten Worten seiner Frau schlagartig wieder in seinem Bewusstsein... er würde diese Frau besitzen, heute nacht noch. Er freute sich auch, und das zeigte auch sein Blick, den er seiner Frau schenkte, bevor er ihr Kinn ein wenig hochdrückte, und ihr einen Kuss auf die Lippen gab.


    "Das wird schon, vertrau mir."

    "Metellus.", lachte Lando erfreut, als sich der amtierende Comes zur Gruppe hinzugesellte, "Und ich hatte schon die Befürchtung, dass wir euch mit unserer Art vergrätzt hatten. Schön zu sehen, dass du dich vom Kulturschock nicht beirren lässt. Ich hoffe, du amüsierst dich gut?"


    Loki nahm den Spruch auf seine Braut und ihn wohlwollend nickend zur Kenntnis, dankte hierfür und nahm selbst einen zünftigen Schluck, als sich seine Schwester zu ihnen kam, und ihn auf ein Wort zur Seite bat.


    "Die Herren, darf ich euch vorstellen? Meine Schwester Eila. Eila, dies sind der Comes der Regio, mein ehemaliger Vorgesetzter und nunmehriger Freund Tiberius Caecilius Metellus, und das ist Lucius Purgitius Maecenas, Magister Scriniorum der Regio, mein ehemaliger Untergebener und nunmehriger Freund."


    Er wartete, bis man sich gegenseitig begrüßt hatte, und entschuldigte sich dann, um mit Eila ein paar Schritte zur Seite zu gehen, er lächelte sie schmal, und ziemlich müde an, waren die letzten Tage doch ziemlich anstrengend gewesen.


    "Na du, eifrige Biene? Schaffst du es wenigstens, auch zu schauen, dass du dich hier amüsierst?"

    "Erstens heißt es für dich Praefectus Duccius, Scriba. Und zweitens ist der Stationarius der Stadt für die Wertkarten verantwortlich, und nicht der Praefectus Vehiculorum. Der sitzt übrigens da vorne, quasi direkt vor dir... siehst du den freundlich lächelnden Mann? Ja? Genau der ist es... viel Erfolg.", murrte Lando, ohne von der Kostenabrechnung einer der nördlicheren Mansiones der Provinz aufzublicken, und deutete lax mit der linken Hand in Richtung des anderen Endes des geräumigen Officiums, wo der Stationarius seinen Schreibtisch hatte.


    Sextus Matius Canina
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    Canina lächelte entschuldigend, als sein Vorgesetzter die Scriba so wirsch abfertigte, und versuchte die schlechte Laune seines Vorgesetzten mit betonter Freundlichkeit wieder wett zu machen.


    "Salve, ich bin Sextus Matius Canina, neu berufener Stationarius der Stadt, und für alles verantwortlich was in der Stadt an Postverkehr anfällt. Du fragst also nach der Wertkarte der Regia, einen Moment bitte.", Canina lächelte wieder, zog eine schmale Kiste aus einem Regal hinter ihm, und ging die darin enthaltenen Tabulae durch, "Cultus Deorum, Curia, Legio, nochmal Legio, ah, hier haben wir sie ja... also, das heißt: ja, die Regia besitzt eine. Es sind noch 80 Sesterzen darauf verzeichnet, und befähigt ist der Magister Scriniorum, Duccius Marsus."

    Auch wenn ihm gerade einige andere Dinge durch den Kopf schwirrten, fiel ihm auf, dass der Soldat ihn beim Titel nannte. Dabei hatte Lando ganz vergessen, sich selbst vorzustellen.. und das Gesicht des Soldaten sagte ihm auch nichts. Etwas, was geändert wurde, immerhin stellte der Mann sich als Tribun der Legion vor. Von der Gens der Octavii also, Lando musste lange überlegen, wann er zuletzt mit diesen Leuten zu tun gehabt hatte. Octavius Detritus fiel ihm ein, ein Handelspartner und guter Bekannter, von dem er schon länger nichts gehört hatte...


    Und dann wollte er Lando auch noch ein paar Fragen stellen, was ihn noch mehr verwirrte: war er denn nicht gerade eben selbst hergekommen?


    "Eh...", konnte Lando noch antworten, da hatte sich der Soldat auch schon anders entschieden, sich und seine Männer mitsamt gefassten Verbrechern zum Castellum befohlen. Lando würde also später noch Gelegenheit bekommen, die Bestrafung dieser Männer mit Nachdruck voranzutreiben.


    Phelan hatte sich derweil um seine sichtlich geschockte Schwester gekümmert, und fragte ihn schließlich ob er sie zur Casa begleiten wollte, was der immernoch nachdenklich dastehende Lando mit einem wirren Blick quittierte: "Eh.. ich bleibe. Schau wie es hier aussieht... geht nur, ich komme später nach."


    Lando blieb also, entließ die Besetzung der Taberna mit einem kleinen Trostgeld in den freien Tag, um sich von dem Schock zu erholen, und ließ gleich darauf ein paar Handlanger kommen. Der Betrieb musste schließlich am nächsten Tag weiter gehen. Als Aufräum- und Einräumarbeiten abgeschlossen waren, schloss Lando die Taberna für den Tag, und machte sich auf zurück zur Regia.. in der Casa würde er so schnell nicht gebraucht, Sontje hatte mit ihrem Bruder alles, was sie brauchte.

    "Mann, hast du vorher Essig gegurgelt, um das singen zu können?", lachte Lando Vala entgegen, als dieser zurückgetorkelt kam, nach dessen denkwürdiger Sangesleistung. :D
    Sein junger Vetter rief umgehend Callista auf, was Lando dann doch sehr überraschte. Mit kritischer Miene beobachtete Lando, wie die junge Römerin sich auf zum Tisch machte, dort einfach heraufgehoben wurde und dann die erste Zeit damit verbrachte, so verloren wie möglich auszusehen. Es dauerte einige Momente, und es wurde immer ruhiger... Lando leerte seinen Becher, nahm sich einen neuen und sah Witjon daraufhin schräg an.


    "Scheint fast so, als würdest du einen römischen Wirbelwind heiraten, Junge.", scherzte Lando mit mehr Biss als er eigentlich beabsichtigt hatte, beließ es dann einfach dabei.


    "Hat irgendwer von euch eigentlich mein treues Eheweib... oh... wenn man von Loki spricht.", lächelte Lando, als Elfleda mit Oda wieder auftauchte, "Hallo, Frau. Gut hast du dich geschlagen... und eine Stimme, die deiner Schönheit in nichts nachsteht."
    Fast automatisch zog er sie an sich, und legte eine Hand um ihre Taille, während er mit dem Lippen am Becher darauf wartete, dass Callista den Mund aufmachte, um etwas zu singen... aber anstelle dessen fuchtelte diese in der Luft herum.


    "Was tut sie?"

    Der Knecht hatte, wohlweißlich dass sich um diese Uhrzeit nur das Gesinde in der Casa aufhielt, sich direkt auf zur Regia gemacht, und Lando aus seinem Officium gepflückt, der bei der Nachricht vom Überfall und dem Getümmel in der Taberna natürlich direkt herkam.


    Wenige Minuten später stand er mit ernster Miene in der großen Tür zur Taberna, hielt eine halbe Sekunde inne, um sich an das schummrige Licht in der Taberna zu gewöhnen, und überblickte dann mit finsterer Miene die ziemlich durcheinandergeratene Einrichtung an, und suchte sofort nach Sontje. Die er dann auch recht benommen auf einem Tisch liegend sah, gerade irgendetwas vor sich hinstotternd... Lando seufzte, stapfte die paar Schritte zu seiner jungen Base, ohne die anwesenden Soldaten, beugte sich über sie und strich ihr eine Strähne aus dem Haar.


    "Ruhig.", flüsterte er, wie als würde er mit einem jungen Fohlen sprechen das sich vor einem Tier im Busch erschreckt hat, "Ich hab Phelan rufen lassen, er dürfte gleich hier sein... was ist geschehen? Oder, vergiss das, ich weiß was geschehen ist. Bist du verletzt, oder dergleichen?"
    Lando untersuchte seine Base mit flüchtigem Blick, konnte aber keine Verletzungen feststellen, das schlimmste war wohl nur der Schock.
    "Das hier ist jetzt vorbei... bist du sonst in Ordnung?" Lando sprach mit Sontje wie mit einem kleinen Kind, aber das war sie für ihn ja auch, auch wenn er keine zehn Jahre älter war als sie.


    Nachdem Lando sicher gegangen war, kümmerte er sich um das Personal, ging sicher, dass niemand ernsthaft verletzt war, und wandte sich dann erst den Soldaten zu.


    "Guten Abend die Herren. Ich denke, meine Familie und ich sind euch zu tiefem Dank verpflichtet, dass ihr schlimmeres verhindert, und unser Küken beschützt habt. Nennt mit eure Namen, und ich werde sie nicht vergessen."

    "Ich hab den Aushang gelesen.. aber mich interessieren die Familienplanungen dieser Frau nicht.", murmelte Lando nachdenklich, und strich dabei die Überlegungen zu Legionären und ihren Heiratsplänen von der Liste der zu diskutierenden Probleme, "Mich interessiert eher: gehört sie zu dieser Gruppe um Crispus, die sich langsam formiert, oder ist dieses Weib aus anderem Grunde zickig? Wenn sie so offen gegen uns hetzt, wird sie sich verdammt sicher fühlen, und dieser Terentier wird nicht der einzige Grund dafür sein. Würde mich interessieren warum..."


    Lando nippte an seinem Met, während er weiter nachdachte: "Im Moment ist sie nur eine Scriba, unbedeutend was Einfluss und Aktionsradius angeht. Aber das kann sich schnell ändern. Aber das ist kein Gespräch für diesen Abend, ich denke wir sollten das die Tage beim Essen diskutieren.."

    http://www.email-marketing-rep…nt-rome-had-internet.html


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Schon 30? Und immer noch so klein? Man man man...


    Alles Gute zum Geburtstag und lass' dich schön von deinen Überraschungsgästen feiern. :)



    Ach, lass diesen irregeleiteten "Ich kann aluminierte Wälder sehen"-Wahnsinnigen seine verrückten Thesen propagieren.


    Du weißt doch: nicht auf die Größe kommt es an, sondern auf die Technik! (muharr...)


    Nichtsdestotrotz muss ich meiner (extrem schnellposenden) Vorposterin zur Hilfe eilen, in dem ich ein paar wichtige Persönlichkeiten, die am 23. Mai geboren wurden erwähne:


    1730: Ferdinand von Preußen, preußischer Generalmajor
    1754: Andrea Appiani, italienischer Maler
    1809: Hugo Ewald von Kirchbach, preußischer General
    1837: Anatole Mallet, Schweizer Ingenieur
    1848: Otto Lilienthal, deutscher Pionier des Gleit- und Muskelkraftflugs
    1965: Tom Tykwer, deutscher Filmregisseur


    Alles klar? ;)



    Achja, bevor ich es vergesse... dieser Tag ist nicht nur dein Geburtstag, nein... er ist auch der unheimlich populäre und enorm wichtige WELTSCHILDKRÖTENTAG!!!!!!
    Dass die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, ist für dich natürlich eher nebensächlich... :D



    Achja, alles Gute zum Geburtstag! :)

    Lando war weit davon entfernt davon eifersüchtig zu sein, man konnte ihn in der Beziehung durchaus als treudoof bezeichnen, schließlich hatte er noch nie eine Frau lange genug besessen, als dass er den Einfluss anderer Männer auf sie fürchten musste. Jedoch pflegte Lando eine gründliche Skepsis gegenüber dem jungen Alrik, die nicht alleine von dessen unbedingten Machtanspruch in der Familie stammten, sondern auch von der Mauer an Undurchschaubarkeit, die der Mann um sich herum errichtet hatte. Die anderen Männer seiner Sippe, wie Arbjon, Witjon, Verus, Phelan... und sogar der verplante Rodrik.. das waren verlässliche Männer, mit ehrlichem Wesen, starkem Geist und absoluter Treue. Vala zeigte Landos Meinung nach noch keine einzige dieser Tugenden.


    "Danke, Alrik.", war daher alles was Lando seinem jungen Vetter zu sagen hatte, er erwiderte den Griff so fest wie möglich, klopfte auf dessen Schulter und wandte sich dann sofort Sontje zu, die verloren wie ein kleines Küken (was sie ja auch war) herumdruckste, weil sie kein Geschenk hatte. Lando machte sich keine größeren Gedanken darum, bei allen anderen hätte das wohl zu kritischen Gedanken anregen können, jedoch nicht bei Sontje. Die junge Frau hatte noch ein so starkes kindliches Gemüt, dass niemand in Erwägung zog sie wie eine erwachsene zu behandeln.


    "Ist in Ordnung... mach dir keine Gedanken, wir freuen uns darüber, dass du hier bei uns bist, das reicht vollkommen.", versuchte Lando daher die junge Frau zu beruhigen.

    Sim-Off:

    Witzbold. :D


    "Sehr witzig...", lachte Lando, als Phelan ihn als 'besten Mann den man haben kann' titulierte. Lando drückte die Hand des Priesters fest, drückte schließlich den ganzen Mann an sich und tätschelte dann dessen linke Wange, "Mach mich nicht älter als ich bin, Junge. Du wirst Zeit genug haben mich in meinem Wirken auch zu übertreffen..."
    Und das meinte Lando, der sich in allem was er erreicht hatte eher als Reaktionär denn als Akteur sah, durchaus ernst.


    "Ein sehr schönes Stück, danke sehr.", nickte er dem jungen Mann aufrichtig dankend zu, als dieser seiner Braut ein sehr feines Stück Goldschmiedearbeit schenkte. Irritiert war Lando jedoch, als er einen Bogen geschenkt bekam.
    "Danke, Witzknicker.", murmelte er mit schrägem Blick auf den Bogen, grinste Phelan dann jedoch breit an, "Darf ich das als Wink mit dem Palisadenpfahl verstehen, meine dürftigen Fähigkeiten als Bogenschütze zu verbessern?"

    "Na... ich wusste, dass wir, beziehungsweise ich, ihr nicht ganz grün war. Aber da ist sie nicht die einzige. Besonders geborene Italiker, die es in Italia nicht weit brachten und sich deswegen hier in Germania ein einfaches Brot erhofften sind oft irritiert darüber, dass es germanischstämmige Bürger gibt, die nicht dem in Italia umgehenden Klischee entsprechen. Wobei du da eine Ausnahme bildest, offensichtlich.", Lando zwinkerte Maecenas zu, nahm einen Schluck aus dem Becher und ließ den Bodensatz an Biersud in diesem kreisen, "Es kommt immer wieder zu Anfeindungen, weil gewisse Menschen glauben sie wären von Geburt an besser. Dass Germania, und vor allem die Germanen, keine Völker sind, die ständig vor den Römern im Staub kriechen wollen nur die wenigsten verstehen... aber jetzt wo du sie erwähnst, ja, ich erinnere mich an gewisse Dinge. Eine zeitlang hat es mir sogar Spaß gemacht, sie zu provozieren, aber zuletzt wurde sie offen beleidigend, und das wurde mir dann zu dumm. Dass sie jetzt auch an anderen Stellen nicht nur gegen mich hetzt zeigt ihre Begrenztheit, aber auch eine Verschlimmerung der Situation. Aber wie war das noch? Sie ist noch Scriba in der Regia? Ist sie dann nicht dir unterstellt, Witjon?"

    Lando war es ziemlich egal, wo er gerade stand, hauptsache er hatte einen Humpen Bier in der Hand, seine Frau im Arm und einen Text zum singen. Was er dann auch insbrünstig tat, als Witjon sich am Liebeszauber versuchte, und die Leute zu immer lauterem Gesang animierte. Die Leute neben ihnen erkannten natürlich das Brautpaar, und immer wieder wurde man zum mitgrölen des Textes an den Schultern gepackt, es wurde geschunkelt, Humpen wurden aneinander gestoßen und generell ward viel Lärm gemacht.
    Als Witjon mit seinem Lied geendet hatte, rief dieser Ragin auf die Bühne.


    "Warte noch...", meinte er zu Elfleda, während er gespannt zu seinem jungen Vetter blickte, der doch etwas verloren auf der Bühne stand. Dass Ragin unter seiner besonderen Aufmerksamkeit zu leiden hatte, stand in der Natur der Sache. Er erinnerte sich daran, als der Junge zur Familie gestoßen war, und dass er es im Gegensatz zum eigenen Bruder einigermaßen geschafft hatte sich an das Leben im Reich anzupassen. Lando hegte Hoffnungen, was den jungen Mann anging, auch wenn er wohl drei Opfer bringen würde, wenn Ragin ENDLICH die Haare wachsen lassen würde.


    Doch das alles war weggewischt, als Ragin tatsächlich einen alten germanischen Gassenhauer anstimmte, und sofort einen Kreis von mehr als hundert grölenden Bewunderern vor sich stehen hatte.


    Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
    Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
    Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
    Jam Dabdabadei"


    Es schallte durch den ganzen Garten, es schallte eigentlich über die ganze Stadt, so sehr hatte Ragin mit diesem Lied die Menge in der Hand. Auch Lando konnte nicht an sich halten, als einfach mitzusingen, den Humpen in die Höhe zu halten und die Stimmbänder bis aufs ärgste zu maltretieren, nur um mit den anderen einen Chor an grölenden Männerstimmen zu erschaffen, der die wenigen Frauen, die mitsangen einfach überdröhnte.



    Und wenn ich an Morgen, nach solch einer Nacht
    Mit brummendem Schädel bin aufgewacht
    So werde ich dann meine Taten beschauen
    Fünf Kinder gezeugt und acht Männer verhauen


    Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
    Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
    Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
    Jam Dabdabadei Jam Dabdabadei
    Jam Dabadadei Jam Dabdabadei
    Jam Dabadadei Jam Dabdabadei
    Jam Dabadadei Jam Dabdabadei"


    So war es halt mit den Kerlen, gab ihnen etwas kerliges zu singen, und sie konnten nicht anders als mitmachen! Der Text ging Lando so einfach von den Lippen, als hätte er ihn selbst erdacht. Aber er war nicht der einzige, eigentlich sangen alle Männer mit, wobei man den wachsenden Alkoholpegel an den Bierduschen messen konnte, die man sich irgendwann gegenseitig verpasste...


    Die immer bierseligere Stimmung trug aber auch dazu bei, dass Lando nicht wirklich wahrnahm, was in seiner frischgebackenen Frau vorging, für ihn war es einfach nur normal, dass sie sich an ihn drückte. Während sie also Gedanken an die Hochzeitsnacht machte, dachte Lando, der Kerl der er nunmal war, an nichts argloseres als an Weib, Honigwein und Gesang. Im Moment war Gesang an der Reihe, und als ein Tablett mit Keramikkelchen umherging, sagte auch Lando nicht nein. Das war der Honigwein. Irgendwann kam ihm auch wieder in den Sinn, dass er ja mittlerweile verheiratet war, und lächelte seine Frau arglos und jungenhaft an, bevor er sich daran entsann was sie eigentlich von ihm wollte.


    "Eh, ja... sicher.", murmelte er nur, und gesellte sich mit Elfleda an der Hand zur Runde von Callista, Arbjon, Witjon und Vala, "Witjon... gelungene Vorstellung eben."


    Lando hob den Kelch um mit den anwesenden anzustoßen, was diese auch vollautomatisch taten, nur Callista brauchte ein wenig bis sie ihren Becher zum kollektiven KLONK erhob. Die Männer brachten den Inhalt ihrer Becher in einem runter...


    "Gott, ich liebe dieses Lied... wen hat er aufgerufen? Phelan? Na, jetzt bin ich gespannt..."

    "Schön... siehst du den Tisch da vorne? Das ist der des Stationarius... in dem Regal dahinter, das dritte Fach von links in der vierten Reihe von oben, da ist ein Vorschrieb, bringt mir den mal bitte. Die zweihundertdreissig Sesterzen bringst du dann morgen vorbei, da ich nicht davon ausgehe, dass du ständig soviel Geld dabei hast. So, hier mal bitte unterschreiben... achja, willst du ne Quittung? Falls du die Kohle irgendwoher wieder bekommst.", deutete Lando seinem Vetter, ihm zur Hand zu gehen. Zwar hatte Lando sich endlich mal die Muße gegeben, sich ein Stehpult zu organisieren, aber dennoch hatte es etwas, den frechen Burschen durch die Gegend zu schicken... :D

    Lando arbeitete gerade an einer Aufstellung der Pferdebestände in der nördlichen Provinz, als es an der Tür klopfte. Der Stationarius war wohl gerade unterwegs zur Legio, um denen mitzuteilen dass deren Wertkarte kurz vor Ende war, da trat auch schon sein Vetter ein...


    "Phelan, grüß dich.", kam Lando gerade noch dazu seinen Verwandten zu grüßen, als der sich als kurzangebunden erwies.


    "Eine Wertkarte? Du hast die Wahl zwischen 25, 50, 100 und so weiter bis 250. Es gibt dann jedoch Rabatte... die 250er Wertkarte bekommst du zum Beispiel schon für 230 Sesterzen, die 100er schon für 95. Also, was darf's sein?", Lando hatte kein Problem zwischendurch auch mal Wertkarten auszustellen, immerhin wurde er hier nicht unbedingt mit Arbeit zugeworfen.

    Sim-Off:

    Nachdem das geklaute Gastmahl wieder zum Eigentümer zurückgekehrt ist, dürfen sich IMMERNOCH unsere Gäste daran gütlich tun! Greift zu, in der WiSim ist (wieder) ordentlich vorhanden! :)



    Nachdem eine ganze Zeit lang locker miteinander getanzt und geplaudert, und schon einige Fässer Bier, Met und Wein vernichtet worden waren, traf man in bierseliger Stimmung den Entschluss, sich auf die Suche nach dem besten Sänger des Abends zu machen.
    Natürlich war das eher eine Möglichkeit zu noch intensiverem Genuss von Alkoholika, immerhin musste auch so mancher Mann sich Mut antrinken um sich vor der versammelten Festgemeinde hier zum Sänger aufzuschwingen.


    Bevor Lando sich versah, wurde er auch als erstes auf einen Tisch geschoben, der freigemacht und als Bühne improvisiert wurde. Die Spielleute nahmen neben diesem Tisch Aufstellung, und allgemein wurde es etwas ruhiger, weil alle darauf warteten dass es losging.


    Der Bräutigam warf noch einen halb erbosten Blick zum Kerl, der ihm das angetan hatte, nahm aber sofort die Möglichkeit zu neuen Lokismen wahr, warf sich in Pose und einen gewichtigen Blick in die Runde...


    "Werte Damen, werte Herren... ich bedanke mich noch einmal für euer zahlreiches Kommen! Es gibt kein Glück auf Erden, als so viele treue Freunde zu haben, wie sie hier jetzt miteinander versammelt sind, miteinander tanzen, lachen, feiern und mir die Haare vom Kopf saufen! Jawoll!!! Um mich ein wenig dafür zu revanchieren, ist es an mir nun den ersten Gesang des Abends zum besten zu geben, und glaubt mir: ich werde keine Gnade walten lassen! Ähem... also... wo war ich? Achja, singen! Nur damit es klar ist: ich werde nicht der letzte sein, der hier heute Abend singen wird. Deshalb darf jeder, der sich hier hochgetraut hat auch einen neuen benennen, der hier ein Lied seiner Wahl zum besten gibt! Rückzieher gibt es nicht! Dieses Lied widme ich übrigens meiner bezaubernden Braut, Elfleda... und ja, verdammt, es wird ein Liebeslied, beschwert euch bei ihr, wenn ihr unbedingt müsst. Also dann... ehm... Spielleute...!"


    Lando beugte sich zu den Spielleuten, flüsterte ihnen zu was er singen wollte, und nahm danach gespielt pompöse Aufstellung, breitete die Hände aus, und tat so als gäbe es in der Welt nichts anderes als ihn und ihn.
    Die Spielleute begannen langsam zu spielen, es war ein nicht allzu schnelles Stück, viele sanfte Klänge, man strich sacht die Saiten, die Trommeln hielten den Rhythmus mit Leichtigkeit, und die Flöten und Tuten sorgten für das gewisse Maß an Melodie. Es war ein sehr bekanntes, aber eben auch sehr beliebtes Lied, das bald zum Mitsingen einladen würde...


    "Hätte ich einen Pinsel zu zeichnen Dein Antlitz,
    den Glanz Deiner Augen, den lieblichen Mund.
    Ich malte die Wimper, die Braue, Dein Lächeln,
    wie ich es erkannte in jener Stund'


    Hätte ich einen Pinsel zu zeichnen Dein Antlitz,
    den Glanz Deiner Augen, den lieblichen Mund.
    Ich malte die Wimper, die Braue, Dein Lächeln,
    wie ich es erkannte in jener Stund´.


    Hätte ich eine Flöte zu spielen die Klänge,
    die von Deiner Anmut und Schönheit erzählen.
    Ich spielte den Reigen der himmlischen Tänze,
    wie in den Gedanken, die mich seither quälen.


    Doch weder Bilder, noch Klänge, noch Wort,
    könnten beschreiben, was an jenem Ort,
    mit mit geschehen, als ich Dich gesehen,
    Du in jener Nacht, den Schein hast entfacht."


    Lando war kein Meistersänger, das hörte man hier schon ganz klar raus, dafür seine Stimme teilweise zu tief, aber das was er hier an fehlender Tonlage verkorkste, machte er an insbrünstigem Theaterspiel wieder wett. Er verzog Mienen, übte sich in übertriebener Gestik und machte das, was er immernoch am besten konnte: die Menschen zum Lachen bringen.


    Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
    jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
    jeder Atemzug, jeder Schritt,
    trägt Deinen Namen weit mit sich mit...


    Der Refrain wurde natürlich mit Macht geschmettert, und da das Lied schon sehr bekannt war, wurde es auch schon von mehreren Menschen mitgesungen.. einmal, zweimal wurde er wiederholt, und immer mehr Menschen stimmten in den Chorus mit ein. Bierkrüge, Trinkhörner und Becher wurden in die Luft erhoben, Paare drückten sich einandereinander, Alleinstehende Männer maßen ihre Stimmen miteinander, Frauen stellten den glockenhellen Gegenpart, und allesamt fand man bald eine miteinander singende Gemeinde von fröhlichen Germanen wieder. Die wenigen Römer, etwas verstört vom Klang der fremden Sprache, wurden alsbald von einigen eingeladen das Lied einfach mitzusummen, oder wortlos zu trällern, einfach nur um dabei zu sein... was sie schließlich auch taten.


    Hätte ich eine Feder zu schreiben-die Worte,
    die dich umgarnen wie silbernes Licht.
    Ich schriebe von Liebe, von Nähe und Hoffnung,
    und schrieb die Sehnsucht hinaus in das Nichts.


    Doch weder Bilder, noch Klänge, noch Wort,
    könnten beschreiben, was an jenem Ort,
    mit mir geschehen, als ich Dich gesehen,
    Du in jener Nacht, den Schein hast entfacht.


    Natürlich ließ Lando seiner Ehefrau hier eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, immerhin sang er dieses Lied für sie. Nicht allein, aber er tat es... er blickte ihr verschmitzt grinsend in die Augen, machte entschuldigende Mienen wenn er mal einen Ton nicht traf, probte seine üblichen Faxen, untermalte jedes Wort mit einer kleinen Geste und schwang generell den geübten Unterhaltungsprofi.


    Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
    jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
    jeder Atemzug, jeder Schritt,
    trägt Deinen Namen weit mit sich mit...


    Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
    jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
    jeder Atemzug, jeder Schritt,
    trägt Deinen Namen weit mit sich mit...


    Die Spielleute übertrafen sich selbst im Spiel, und stachelten die Leute zu immer lauterem Gesang an, was schließlich dazu führte dass drei Männer sich zu Lando auf den Tisch schwangen, hinter ihm Aufstellung nahmen und den Refrain im Kanon mit ihm sangen, und gemeinsam mit seiner Stimme den Text dröhnend über den Platz schallen ließen... viele Menschen stimmten immer wieder mit ein, unterbrochen alleine vom steten Benetzen der Kehlen mit Bier, Wein und Met. Es wurde laut, sehr laut im Garten des Anwesens, und keiner machte sich Gedanken darum. Man freute sich einfach, altes Liedgut miteinander singen zu können, und als der letzte Ton aus Landos Kehle verklang brandete Jubel auf, mehr ob Landos Faxen denn ob seiner Sangeskünste, eher ein Jubel der allen galt, als einer bestimmten Person. Krüge wurden aneinander geschlagen und geleert, Paare lagen sich in den Armen und überall wurde gelacht und gejubelt... bis es an Lando war, einen neuen Sänger auf die Bühne zu schicken.


    Lando tat so, als würde er die Menge nach einem geeigneten Kandidaten durchsuchen, fand schließlich sein Ziel, streckte die Hand aus und deutete mit diabolischem Grinsen an einen kurzen Blondschopf, der sich verzweifelt an die Hand einer rothaarigen Frau klammerte, und ihm sorgenvoll entgegenblickte: "WITJON!!!!!"

    "Doch.", meinte Lando mit belegter Stimme, "Ist es."


    Was sonst sollte er dazu großartig erzählen? Ihm war nicht wohl zumute, ganz und garnicht, aber hier jetzt groß rum zu paraphrasieren würde sie jetzt auch kein Stück weiterbringen. Deswegen legte Lando dem Legaten erst einmal die Vorab-Version einer neuen Lex Provincialis vor:



    Lex Provincialis


    Dieses Gesetz regelt die Verwaltung und das Recht für die Provinzen des Imperium Romanum



    I. Über die Provinzen des Imperium Romanum


    Es gibt kaiserliche Provinzen und senatorische Provinzen, welche gesondert bestimmt werden. Eine Provinz ist unterteilt in Civitates, welche für jede Provinz gesondert bestimmt werden. Über die Etablierung sowie den rechtlichen Status einer Provinz verfügt der Kaiser.



    II. Über die Provinzverwaltung


    Eine kaiserliche Provinz wird von einem Legatus Augusti Pro Praetore, eine senatorische Provinz von einem Proconsul verwaltet. Der Legatus Augusti Pro Praetore wird vom Kaiser, der Proconsul wird vom Senat ernannt.
    Der Statthalter verwaltet die Provinz umfassend, er stellt die Öffentliche Ordnung sicher. Der Legatus Augusti Pro Praetore ist Befehlshaber des in der Provinz stationierten Militärs.


    Zur Vertretung des Römischen Rechts in der Provinz wird ein Iuridicus, zur Verwaltung des Kaiserlichen Privatbesitzes und die Pflege des Kaiserkultes in der Provinz wird ein Procurator Rationis Privatae vom Kaiser ernannt.
    Bei groben Misständen in der Provinz ernennt der Kaiser einen Corrector, welcher als Stellvertreter des Kaisers dessen Rechte in der Provinz zur Beseitigung der Misstände ausübt.



    III. Über provinzielle Magistrate


    Der Statthalter ernennt einen Procurator Civitatium sowie einen Princeps Praetorii. Der Procurator Civitatium übt die Aufsicht über die Civitates aus und kann städtische Beamte bei groben Verfehlungen entlassen sowie ernennen. Der Princeps Praetorii ist der Sekretär des Statthalters.
    Zur Unterstützung der Verwaltung können Scribae, Beneficarii sowie Apparitores ernannt werden.



    IV. Über Civitates


    Eine Civitas besteht aus einem Hauptort (Oppidum) und Vici sowie Villae Rusticae. Das Oppidum kann als Vicus, municipium oder colonia organisiert sein. Über den rechtlichen Status einer Civitas verfügt der Kaiser.



    V. Über die Verwaltung der Civitas


    Die Civitas wird verwaltet von der Curia Civitatis, welche sich zusammensetzt aus dem Ordo Decurionum, drei Aediles, zwei Duumvirn sowieso einem Quaestor. Die Curia Civitatis wird geführt von den Duumvirn, welche wie auch der Questor vom Ordo Decurionum aus diesem gewählt werden und bereits eine Amtszeit als Aedile absolviert haben müssen. Die Aedile werden aus dem Ordo Decurionum von diesem gewählt.
    Näheres regeln die Civitates in einer lex municipalis.



    VI. Über den ordo Decurionum


    Der Ordo Decurionum als Organ zur Verwaltung der Civitas setzt sich aus den Magistri Vici zusammen, von welchen jeder Vicus zwei für die Dauer eines Jahres wählt. Die Magistri Vici sind Vertreter ihres Vicus im Ordo Decurionum. Zugangsbestimmungen zum Ordo Decurionum trifft die Civitas in einer lex municipalis.



    VII. Über städtische Magistrate


    Die Duumvirn verwalten die Civitas und haben die niedere sowie freiwillige Gerichtsbarkeit inne.
    Der Quaestor verwaltet die Finanzen der Civitas.
    Die Aedile unterstützen die Duumvirn bei der Verwaltung nach Aufgabenbereichen.
    Die Amtszeit der Ämter beträgt ein Jahr.



    VIII. Über Wahlen


    Die Wahlen der Civitates und die Berechtigungen dazu werden in einer lex municipalis geregelt. In der Provinz stationierte angehörige des Exercitus Romanus sind von den Wahlen ausgeschlossen. In Streitfällen übernimmt der Procurator Civitatium die Funktion eines Wahlleiters.


    "Das haben wir ausgearbeitet. Es ist natürlich nur eine Vorab-Version, aber so in etwa haben wir uns gedacht,..."