Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    "Öh...", staunte Lando, der von dem Anliegen Alriks offen überrascht war, "Wie bitte?"


    Er stutzte, und blieb einen Moment wortlos. Was sollte er dazu sagen? Alrik hatte ihn einfach damit überrollt, und er selbst hatte keine Ahnung, was er dem jungen Mann überhaupt raten sollte. Gut, Latein sprach er, er würde sich also den Hauslehrer sparen können... aber wie stand es mit dem Rest? Alrik meinte einmal, seine Eltern hätten ihn umfassend in römischer Kultur und im Wissen der südlichen Welt ausgebildet, aber was hieß das schon?


    "Versteh ich dich jetzt richtig, dass du das meistern willst, wofür deine Vettern und auch ich Monate gebraucht haben? Wenn nicht Jahre? Deinen Ehrgeiz in Ehren, und auch das Bemühen deiner Eltern dich auf das vorzubereiten was dich hier erwartet, aber übertreibst du nicht ein wenig? Ich meine... normalerweise läuft das so ab: man stößt zur Familie, bekommt hier Latein beigebracht, und lernt in unteren Posten, wie z.B. dem eines Scriba, eines Schreibers, wie die Verwaltung und alles andere aufgebaut ist. Witjon zum Beispiel hat in meinem Handelskonsortium gelernt Zahlen zu meistern, ebenso wie Ragin, der jetzt in Aegyptus weilt und sich dort von irgendwelchen Griechen ausbilden lässt. Das alles würde ich dir eigentlich auch empfehlen. Dann, wenn du dich bekannt gemacht hast, vor allem bei den Leuten in der Stadt, bewirbst du dich um ein kleines öffentliches Amt, wie zum Beispiel um das eines Scriba in der Verwaltung. Danach käme die Magistratur in der Stadt in Frage, oder eine Stelle in der Provinzialverwaltung. Man erklimmt die Stufen der Karriereleiter nicht ohne weiteres... außerdem rate ich dir, dich mit der freien Wirtschaft bekannt zu machen. Das ist so etwas wie Familientradition, wenn du verstehst was ich meine. Eröffne einen Betrieb, stelle Leute ein, verwalte die Produktion, wirf deine Ware auf den Markt und mache Kunden klar. Verstehst du? Das geht nicht alles ohne weiteres..."
    Er hasste es, dem jungen Mann solche Hindernisse in den Weg zu werfen, aber Lando kam es so vor, als würde Alrik sich das alles etwas einfach vorstellen...

    "Das Dorf verlassen?", Lando runzelte sichtlich überrascht die Stirn, wohin sollte eine so junge Frau schon alleine gehen? Auch wenn sie ihm eigentlich egal sein konnte, machte sich eine gewisse Sorge in ihm breit. Zwar war Germanen das Prinzip der Prostitution fremd, aber Vergewaltigungen nicht. Und eine junge Frau war... eine junge Frau, und nicht nur für Menschenfänger ein gefundenes Fressen. Es war einfacher seine Freiheit zu verlieren, als sie zu behalten, vor allem ohne Sippe, die einem den Rücken stärkte.


    "Wieviel betrug der Mundschatz?", fragte Lando unwillkürlich, dem eine irrsinnige Idee gekommen war, deren Möglichkeit zur Verwirklichung er erst einmal ausloten würde.

    Und Lando kam, mit einem Gefühl, das er nicht einordnen konnte. Er war dem jungen Alrik suspekt? Das Kompliment konnte er ohne Probleme zurückgeben (:D). Zwar hatte der junge Mann ein Interesse am Leben der Gens, und dem Reich an sich gezeigt, was natürlich lobenswert war, aber Lando hatte dennoch nicht geringe Vorbehalte gegen das Streben des jungen Mannes, sich alles anzueignen was das Reich ausmachte.
    Die Begeisterung, die Alrik inne war, teilte Lando nicht. Ganz im Gegenteil, er selbst hatte sich in seiner Zeit eine eher pragmatische wie kritische Sicht auf das Imperium Romanum angeeignet, was einigen Konfrontationen mit römischen Honoratoren anzulasten war.


    Und nun betrat er das Kaminzimmer, sah den Sohn des Leif in einem Sessel sitzen, und ließ sich auf einem gegenüberliegenden nieder, um Alrik mit einem schrägen Blick zu mustern: "Nun, Alrik?"

    Warum eigentlich? Die Frage drängte sich Lando auf, als er der jungen Frau zuhörte. Warum war sie eigentlich zurück gekehrt? Er versuchte sich an das Gerede einiger Männer zu erinnern, die sich gestern nicht allzu diskret über Oda und ihre Rückkehr unterhalten hatten. War da nicht etwas in Sachen Witwe? Und Verstoßung, oder so?


    "Ich werde mich bemühen, um ihr ein Leben zu bereiten, das ihrer würdig ist.", schloss Lando knapp aus der Frage nach seiner Verlobten und ihrer Zukunft in seiner Sippe.


    "Ich hoffe, sie wird es nicht müssen. Also, zurückkehren. Aber wie ich dich so verstehe, bist du nicht unbedingt glücklich darüber, hier zu sein?", er sah sie eindringlich an, die Frage war ziemlich provozierend, immerhin ging es um private Dinge, die er hier ansprach, aber andererseits konnte es nicht schaden, genauer bescheid zu wissen. Wer wusste, was hier vor sich ging?

    Lando betrachtete die Zeit bis zur Verbrennung mit wachsender Unruhe. Beerdigungen waren nicht sein Ding, nicht im geringsten.. hier wurden Menschen zu Grabe getragen, die allesamt vor ihrer Zeit zu den Göttern gerufen wurden. Dagny, als Opfer derselben Krankheit, die wohl schon viele Töchter Wolfriks dahingerafft hat, und auch vor diesem jungen Mädchen nicht Halt gemacht hatte, und Brandinar, der nach jahrelangem Irren seinen Weg in der Legion gefunden haben wollte, nur um Wochen später im Einsatz für diesselbe den Tod zu finden.
    Es war zum Haareraufen. Lando stand in der vordersten Reihe, und wartete darauf, dass das Feuer entfacht wurde, das schließlich Dagnys Körper verzehren sollte. Natürlich standen sie alle in gebührendem Abstand, denn kein Feuer brannte so schnell, als dass die üblichen Begleiterscheinungen einer Verbrennung nicht zutage traten. Vor allem der Gestand nach verbrannten Fleisch. Die milde Brise, die auf der Lichtung wehte, würde nur halbherzig dafür sorgen, dass der Rauch von der Gemeinschaft weggeweht wurde, und Lando wartete mit sorgenvoller Miene auf ein Zeichen der Götter, die mit ihrem Wind das Feuer zur Größe animieren würden.


    Was für ein scheiss Tag. Er warf einen Blick auf die junge Sontje, die Schutz bei der dunklen Gestalt Silkos suchte, und seufzte unwillkürlich. Wie lange würde es dauern, bis das Mädchen sich den Widrigkeiten des Lebens stellen würde? Hoffentlich noch lange, dachte er bei sich, das kindliche Gemüt Phelans Schwester war irgendwie ein Hoffnungsschimmer. Denn wenn man es genauer betrachtete, war die Unbefangenheit ihrer Person ein Luxus, der davon zeugte, dass man es sich mittlerweile wirklich leisten konnte, nicht erwachsen zu werden.


    Er schüttelte den Gedanken ab. Wie lange war er schon so? Vor Jahren noch einfacher Bauer, dann auf einen Schlag in ein Leben gestoßen, dass ihm nichts anderes übrig ließ, als Verantwortung zu übernehmen. Erst für sich, dann für seine Schwester, und schließlich für eine ganze Sippe, die aller Erwartung entgegen doch die seine war. Wie das Leben so spielte, war seine Großmutter tatsächlich eine Tochter Wolfriks gewesen, an seinen Stamm verheiratet, um wenigstens aus der Ecke der Heruten keine Gewalt befürchten zu müssen.. deprimierend, eigentlich.


    Lando schreckte aus seinen Gedanken hoch, als Verus sich zur aufgebahrten Dagny begab... gleich war es soweit, sie würde in Hels Reich einkehren.

    Als sie sich doch als halbwegs gesprächig erwies entspannte Lando sich sichtlich, gähnte herzhaft und lächelte dann matt.


    "Du störst nicht. Im Gegenteil. Ich hab geschlafen wie ein Bär, danke der Nachfrage. Und selbst?", Lando bemerkte, wie er sich mal wieder auf das unsichere Terrain des Kleinsprechs begab, und ruderte gleichwohl zurück zum sicheren Ufer des plumpen Sofort-Zum-Thema-Kommens: "Naja, wir waren lange in unsicheren Gegenden unterwegs, da war nicht viel mit schlafen. Aber wo ich gerade davon spreche... du bist Oda, richtig? Tochter dieses... eh... ich hab seinen Namen vergessen. Naja, egal... auf jeden Fall hast du es geschafft alleine eine Zweitagesreise zu meistern. Nicht schlecht, für eine unbewaffnete Frau, alleine in den Wäldern zu dieser Zeit, wo Menschenfänger in jeder Senke lauern können."

    Auch wenn Lando wohl noch einmal doppelt so viel Schlaf nötig hatte, um die Erschöpfung der Reise einigermaßen auszukurieren, erwachte er noch vor Sonnenaufgang, als einer der ersten. Neben ihm schnarchten die Männer, mit denen er diese gefährliche Reise gewagt hatte, und der Mann, der ihm womöglich irgendwann das Leben sehr viel einfacher machen würde. Wenn alles so lief, wie Lando sich das vorstellte.


    Mit viel Mühe kroch Lando aus der Bettstatt, ohne die anderen aufzuwecken, und schaffte es gleichwohl sich aus dem Langhaus zu begeben, ohne dass es jemanden auffiel. Draußen angekommen war noch alles ziemlich finster, und die Morgendämmerung war im Himmel nur mehr zu erahnen. Finstere Wolken zogen vorüber, und das Wetter war alles andere als einladend. Immernoch waren die Dächer von breiten Schneeflecken bedecht, und das Wasser in einer Tonne war gefroren. Ganz wie Lando es mochte. Er zerschlug die dicke Eisschicht mit einer Faust, warf sich drei Schwalle eiskaltes Wasser ins Gesicht und war augenblicklich wach.


    Was dazu führte, dass ihm auffiel, dass er nicht allein war. Er wandte sich um, und sah ein dunkles Schemen mehrere Schritte von sich entfernt stehen, das ihn offenbar ansah.
    "Moin...", grunzte Lando, und stöhnte einmal laut, als er die Glieder streckte und einige Knochen zum Knacken brachte. Er wurde alt.
    Weil die Gestalt sich nicht regte, und auch nicht die Begrüßung erwiderte, nahm Lando sich die Offensive und ging die paar Schritte auf die Person zu, bis er erkannte wen er vor sich hatte. Es war die junge Frau, die wohl kürzlich zum Stamm zurückgekehrt war. Was hatte Rodewini erzählt? Witwe? Für eine Witwe sah sie etwas jung aus... sehr jung. Jünger als seine Schwester, und vielleicht sogar als seine Verlobte."Ich habe dich gegrüßt, Weib.", grollte Lando als er sich die Hände rieb. Sowas liebte er ja. Man konnte nicht unbedingt davon ausgehen, dass er die besten Manieren hatte, aber gleichzeitig verlangte er dies quasi von seinen Mitmenschen. Irgendwer musste schließlich mit schlechtem Beispiel vorran gehen, immerhin hatte er einen Ruf zu verlieren.

    Zitat

    Original von Silko


    Während Silko sich mit seiner Verlobten und ihrer Freundin unterhielt, sorgte das Bier (nach Met war ihm nicht zumute) dafür dass Lando im Gespräch mit Rodewini über hiesige Reise, die hiesige Stammespolitik und Kleinigkeiten die mit dem Reich zu tun hatten immer schläfriger wurde, bis er sich schließlich entschuldigte, der Anwesenden Gruppe eine gute Nacht wünschte, und sich in die dunkle Ecke zurückzog, wo er sich einen Platz suchte, an dem er zu schlafen gedachte. Als er sich ins Stroh fallen ließ, ein Ziegenfell über sich zog und langsam wegdämmerte, beobachtete er noch die Gesellschaft seiner Leute und die der Sippe Rodewinis, aber vor allem seine Verlobte... irgendwann war er mit einem halbwegs zufriedenen Lächeln eingeschlafen, auch wenn die Sorge um das, was da kommen möge, nur halbwegs verdrängt war.

    "Wenn man der Acta glaubt, hast du in Alexandria Dienst bei der Legion getan, bevor zu hergekommen bist. Hattest du dort Erfahrungen mit der Classis gemacht, oder warum denkst du, hat man dir das Kommando über eine Einheit größtenteils peregriner Soldaten verliehen?", fragte Lando, den das schon ziemlich interessierte. Natürlich glaubte er der Acta, er schrieb schließlich für sie, aber ihn interessierte es vor allem wie der Mann seine neue Einheit sah.

    Ah, Klinen! Lando hielt einen kurzen Moment inne, als der Präfekt ihn auf eine solche einlud. Er ließ sich, zugegebenermaßen etwas unbeholfen, nach dem Praefekten auf einer solchen nieder, und wartete darauf, dass Silvanus sich niederließ, bevor er in eine Tasche griff und ein etwas handflächengroßes, in Stoff gewickeltes Präsent hervorholte.


    "Zu erst möchte ich dir zu deiner Ernennung gratulieren, und zu deiner Einsetzung ein kleines Präsent überreichen.", er schob die kleine Figur über den Tisch, und wartete darauf, dass der Präfekt sie auspackte. Es war eine kleines Abbild des römischen Gottes Mars, aus Bernstein gefertigt. Nicht wertlos, aber auch nicht unbedingt das teuerste Geschenk das man machen konnte. Für Germanen war Bernstein nicht halb so bewundernswert wie für Römer, die es kaum kannten, und daher händeringend und zu horrenden Preisen importierten.


    "Mit Verlaub, wir wissen bisher wenig über deine Person, eigentlich nur das, was in der Acta zu lesen war. Ist es unangebracht, dich nach deiner Laufbahn zu fragen? Die Iunii sind nicht unbedingt eine Familie, die eine Geschichte im Norden hat, daher macht es neugierig, dich als Vertreter dieser Familie hier als Präfekten vor uns zu haben..."

    Nachdem Lando die Pferde an einen hilfsbereiten Stallburschen gegeben hatte, suchte er sich mit Silvanus zusammen den Weg durch die Principia zum Officium des Praefekten, an dessen Tür er klopfte, auf das kommende "Herein!" wartete, und schließlich in demselben stand.


    "Salve Praefectus Iunius.", grüßte Lando den Mann, dessen Namen er der Acta entnommen hatte, "Ich bin Tiberius Duccius Lando, Curator des Handelskonsortiums Freya Mercurioque, und dies ist Lucius Duccius Silvanus. Als langjährige Geschäftspartner deiner Einheit sind wir gekommen, um dir unsere Aufwartung zu machen. Wenn du einen Moment deiner Zeit für uns erübrigen könntest?"


    Er musterte den Praefekten mit offenem Interesse. Iunius, Iunius, ein römischer Stamm, der nicht allzu oft seinen Weg in den kalten Norden fand. Eigentlich war Lando kein einziger Fall aus der Familie bekannt.. was diesen Mann umso interessanter machte.

    Lando stockte irritiert, hatte er das nicht gerade gesagt? Vielleicht hatte er sich ja nicht deutlich genug ausgedrückt, deswegen wiederholte er sein Anliegen noch einmal: "Salve Miles. Ich bin Tiberius Duccius Lando, dies ist Lucius Duccius Silvanus. Wir kommen im Auftrag des Handelskonsortiums Freya Mercurioque und bitten darum dem Praefekten unsere Aufwartung machen zu dürfen."

    Nachdem sie mehrere Stunden Ritt hinter sich hatten, erschienen Lando und Silvanus am Tor des Castellums, das erstgenannter schon oft gesehen hatte. Wieder einmal war ein neuer Praefectus der Ala eingesetzt worden, und wieder galt es diesem seine Aufwartung zu machen. Wenige Schritte vor dem Tor stiegen sie ab, und Lando trat voran mit zum Gruß erhobener Hand auf die Torwache zu: "Salve Miles. Ich bin Tiberius Duccius Lando, dies ist Lucius Duccius Silvanus. Wir kommen im Auftrag des Handelskonsortiums Freya Mercurioque und bitten darum dem Praefekten unsere Aufwartung machen zu dürfen."


    Einen Moment sah er sich den behelmten Kopf an, musste jedoch feststellen, dass er den Soldaten nicht kannte. Was bei einer Einheit dieser Größe kein Wunder war... zu Silvanus gewandt meinte er: "Dies ist die Einheit, in der schon einige deiner Sippe Dienst getan haben."

    Eines morgens, noch bevor die Sonne aufging, klopfte Lando kräftig an Rodriks Türe, und trat darauf ohne weiteres ein, und fand den jungen Mann noch im Halbschlaf vor. Ein knapper Tritt gegen das Bett sollte genügen, ihm die nötige Aufmerksamkeit zu sichern.


    "Auf, auf Rodrik. Ich habe heute einen geschäftlichen Besuch in Confluentes zu erledigen, und du wirst mich begleiten.", abwartend stand er in dem kleinen Zimmer und sah seinen jungen Vetter abschätzig an. Bisher hatte der Junge sich noch durch den Kulturschock kämpfen müssen, doch langsam wurde es Zeit, dass er gewisse Dinge lernte, die außerhalb der Casa abliefen.


    "Zieh dir eine Tunika an, und nimm einen Wollmantel, nicht den aus Pelz. Heute ist es wohl angebrachter etwas römischer aufzutreten. Verstehst du? Ich erwarte dich unten bei den Pferden."


    Es war seit je her Landos Art gewesen, junge Familienangehörige, die sich später im Beruf beweisen würden, mit auf solche Reisen zu nehmen, damit sie lernten wie solche Treffen abliefen... und der nächste in der Liste war Rodrik.


    Nach dieser, zugegebenermaßen sehr trockenen Art der Einführung in die Tagesarbeit, verließ Lando Rodriks Zimmer und machte sich selbst Reisebereit, und kurz darauf verließen er und Rodrik auf dem Rücken ihrer Pferde das Anwesen in Richtung Stadttor und Confluentes...

    Lando, der sein Mahl beendet hatte, nutzte die Chance noch einige Details anzusprechen, die die Hochzeit betrafen. Das nächste Mal wenn er Rodewini und seine Sippe wiedersehen würde, wäre die Zeit des Brautlaufs, und da war es schon zu spät für organisatorische Dinge.


    "Rodewini. Wie du dir vorstellen kannst birgt mein Heim nicht genügend Platz für deine Sippe, und da ich davon ausgehe, dass ihr nicht getrennt nächtigen wollt, habe ich Schlaf- und Wohnstatt für euch bei zwei befreundeten Sippen organisiert. Wenn es dir und den deinen recht ist, heißt das. Es sind stammeslose Sippen, aber gute Leute, und ihre Höfe bieten Platz genug für euch...", sprach er das erste Problem an. Rodewinis Sippe besaß keine Güter links des Rhenus, und war dementsprechend auch unmobil was eine Feierlichkeit über mehrere Tage anging. Lando war froh, auf Freunde zurückgreifen zu können denen man ohne Hintergedanken eine größere Gesellschaft an Gästen anvertrauen konnte...

    "Das... ging schnell.", meinte Lando dann doch offen überrascht, bevor er seiner Verlobten und ihrem Vater mit kurzen Worten erklärte, dass sie nun tatsächlich gehen konnten, um sich letztendlich doch wieder dem Legaten zuzuwenden: "Ich bin dir, wieder einmal, zu Dank verpflichtet, Legatus Vinicius. Vale bene, die Götter seien mit dir."


    Lando ersparte sich und den Anwesenden eine Runde erzwungenes Smalltalk, nickte dem Legat zum Abschied zu, und verließ dann mit den beiden Germanen die Regia.

    Zu deinen Fragen:


    IV: wir spielen an germanischem Brauchtum nach, was historisch einigermaßen belegbar ist. Zwar kann man uns durchaus als Edda-Germanen verschreien, weil wir ziemlich viel frühmittelalterliche Dichtung verwenden, die Sitten an sich sind allerdings belegt. Keiner unserer Charaktere war bisher allerdings jung genug, um an ihm die Mannesreife auszuspielen...


    V: Tuen wir. Allerdings sind wir da exzessiv auf NPCs angewiesen, weil kaum jemand eine ID anmelden will, die sich auf das Ausspielen von linksrheinischen Germanen beschränkt, die damals halt noch zu 90% Bauern waren.


    VI: Feindselig. Wer sich etwas näher mit der Geschichte unserer Gens beschäftigt, wird recht schnell erkennen warum...



    Deine Anfrage lehne ich allerdings ab.
    Ich schreibe dir auch gerne warum: man bewirbt sich nicht bei der Gens Duccia, um einen Germanen mit römischem Bürgerrecht zu spielen; man bewirbt sich bei ihr, um Teil dieser Gens zu sein.
    Hauptanliegen ist es, eine germanische Familie im Spannungsfeld germanische Tradition <-> römische Gesellschaft zu spielen, nicht, Spielern die gerne einen Germanen spielen wollen, und trotzdem nicht auf die Möglichkeiten des Bürgerrechts verzichten wollen dies auch zu ermöglichen.


    Das Vorhaben als Germane das Bürgerrecht zu erlangen, können dir auch andere Gentes verwirklichen, wenn sie dir erlauben einen eigenen Stammbaum zu gründen, dafür musst du dich nicht unbedingt an die Gens Duccia wenden.


    Ich wünsche dir, trotz dieser Absage, noch viel Spaß an deinem weiteren Wirken im IR. :)

    Zu allererst: danke für dein Interesse an unserer Familie.


    Bevor ich dich allerdings aufnehmen kann, hätte ich als Entscheidungshilfe gerne ein paar Infos von dir.


    I. warum gerade die Gens Duccia? Deine ziemlich präzise Anfrage lässt darauf schließen, dass du nicht neu im IR bist. Das macht die Antwort umso interessanter...


    II. besitzt du Vorwissen in Sachen Germanen (was nicht obligatorisch ist), und/oder die Motivation, dir dieses Wissen anzueignen (was es ist)?


    III. wie genau soll dein Charakter aussehen, hast du etwas bestimmtes mit ihm vor? Legion, alles klar... aber wie siehst du dich dort?