Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    Loki war heute nicht nach Scherzen zu recht... nicht einmal der ihm ureigene Drang zum Klamauk vermochte sich heute zu melden. Eigentlich war er so ernst, wie er es normalerweise nur ist, wenn ein Sax in der Hand schwer wog, und das eigene Blut in den Ohren rauschte...
    Heute war es aber anders. Lando hatte, je mehr er über diese Sache nachdachte, einen festen Klumpen im Magen, und wusste nicht, wie er diesen loswerden könne... Albin war es schließlich (sich sichtlich darüber freuend selbst dem größten Klugscheisser der Familie noch einmal etwas beibringen zu können), der ihm den Rat gab, sich einfach in den Schnee zu hocken, und darauf zu vertrauen, dass man ihm schon sagen würde, welchen Weg er zu nehmen hatte.


    So hockte Loki also im Schnee vor dem zugeschneiten Opferstein in der hintersten Ecke des Gartens, der in Schnee und Eis erstarrt und abgeschirmt vom Lärm der Stadt eine besinnliche Atmosphäre erzeugte. Genau das richtige für diesen Moment...


    Es war keine spezifische Gottheit, der er sich heute zuwandte, denn die konnten im Endeffekt nur das wiedergeben, was sie von den Nornen hörten, und so wandte er sich direkt der Quelle wieder, an die, die ihn in Händen hielten, und jede Wendung und Verstrickung seines Lebens in den Faden sponnen, der sein Leben erzählte.
    Es vergingen Minuten, es vergingen derer mehr, und Lando versank immer mehr im Murmeln alter Formeln, die die Leute der Völker rechts des Rheins genauso kannten, wie die, die unter den Römern lebten, und doch waren einige so alt, als Midgard noch in den Kinderschuhen steckte.


    Es dauerte eine Weile, bis er Antwort bekam, und es dauerte noch länger, bis er verstand. Während seine Beine schon längst taub vor Kälte waren, ging Loki ein Licht auf, dass ihn wohl so schnell nicht verlassen würde... ein Licht, das ihm klarer werden ließ, wo er hinging, und auf was er zu achten hatte, wenn er diesen Weg sicher beschreiten wollte.


    Als das Gespräch endete, als Lando aus seinem Gebet erwachte, und sich aufrichten wollte, holte ihn die irdische Welt nur allzu schnell ein... er kippte einfach um, weil seine Beine nicht so schnell wieder warm werden wollten, wie Lando es gerne gehabt hätte. Als sie endlich ihren Dienst wieder versahen, führten Landos Schritte direkt in die Casa, Entscheidungen waren getroffen worden, die so einiges ändern würden...

    Als Lando die Tür aufriss, zuckte sein Blick unweigerlich von einer Ecke des Raums bis zur anderen, und er entspannte sich ein wenig, als er sah, dass Sontje nicht bei ihrem Bruder war. Dann fixierte er den jungen Priester, der anscheinend wieder die Nase keine Handbreit von einer Tabula entfernt hatte. Nichtsdestotrotz fühlte Lando sich verpflichtet, seiner persönlichen Tradition des "mit-der-Porta-ins-Haus-fallen" gerecht zu werden: "Ich werde morgen zu den Mattiakern reiten, um die Heirat mit einer Edelfrau des Stammes zu arrangieren. Du wirst mich begleiten. Wir reiten kurz vor Sonnenaufgang los... ich erwarte dich an den Ställen. Bis dann..."


    Und weg war er wieder... :D

    Nachdem Lando mal wieder die Muße gehabt hatte, über gewisse Dinge nachzudenken, ergriff er auch gleich die Möglichkeit, folgenschwere Entscheidungen zu treffen.


    So schwere Entscheidungen, dass die Tür zu Phelans und Sontjes Zimmer kräftig schepperte, als Lando dreimal gegen sie schlug, um die ungeteilte Aufmerksamkeit derer zu erlangen, die dort drin hausten...


    *klonk*


    *KLONK*


    *KLONK*


    Das Dorf des Rodewini liegt im Kernland des Stammes der Mattiaker, sieben Stunden zu Pferd vom Rhenus entfernt, an dessen Westufer das römische Reich beginnt.
    Die Sippe des Rodewini zählt zu den wichtigsten Adelsfamilien des Stammes, und hat schon mehrfach in Krisenzeiten den Kuningaz gestellt, der gewählt wird wenn dem Stamm besondere Gefahr droht. Insgesamt hundertzwanzig Menschen leben in der Hauptsiedlung von Rodewinis Gaue, die Kernsippe mit Rodewinis Familie, denen seiner engsten Getreuen und die Leibeigenen. Weiter verteilt in der Gaue leben seine Brüder und entferntere Verwandte in mehreren kleinen Dörfern. Insgesamt brachte Rodewini in Krisenzeiten knapp siebenhundert waffenfähige Männer hinter sich, darunter knapp 80 Schwertträger, was ihn zu den einflussreichsten Männern des Stammes zählen ließ.


    Die Gaue an sich war von fruchtbaren Wiesen und üppigen Wäldern geprägt, und Rodewini arbeitete stets daran, das Land nach römischem Vorbild noch urbarer zu machen. Was auch dadurch erkennbar war, dass die Befestigungen von Rodewinis Dorf mehr als nur peripher waren, denn die Sippe hatte schon seit mehr als zehn Jahren nicht die Gaue gelassen. So war das Dorf nicht nur mit einem schmaleren Wall und einer, im Vergleich zu römischen Verhältnissen, spartanischen Palisade umgeben, und von einem Weg sowie einem Abwassergraben durchzogen.


    Die Ordnung des Dorfs folgte einem strengen, wie für solche Siedlungen untypischem Prinzip: in der Mitte gab es einen größeren Freiplatz, auf dem Sitzungen abgehalten wurden, oder an dem einfach nur gearbeitet wurde. Um diesen Freiplatz herum war das große Langhaus, in dem die Dorfgemeinschaft beisammen war, und die Wohnhäuser der Kernsippe angeordnet. In einem zweiten Ring waren die Wohnhäuser der Untergebenen und Unfreien angeordnet, und zwischen diesen und der Pallisade befangen sich die Gatter für die Schweine und Rinder, sowie einige Aufbauten die immer wieder für verschiedene Zwecke gebraucht wurden. Durch die große Fläche des Dorfs war zwischen den Häusern immer genug Platz, um durch Binsen und Astwerk gesicherte Gärten anzulegen, in denen die Dorfbewohner das anbauten, was nicht draußen auf den Feldern wuchs.


    Alles in allem ein für germanische Verhältnisse sehr großes Dorf, und vor allem ein sehr befestigtes, was davon zeugte, dass der Stamm, der treu zu den Römern hielt, unter den freien Stämmen des Ostens nicht nur Freunde hatte.


    Dies war das Dorf des Rodewini.

    Loki, an den in einer anderen Ecke des Gartens gedacht wurde, beschäftigte sich just in diesem Moment mit alltäglichen Dingen. Er freute sich sogar darüber, denn als einfacher Stationarius hatte er viel mehr Freizeit, als er als Magister Scriniorum für sich selbst verbuchen konnte.


    So hatte er den sichtlich verwirrten Sveija und Lanthilda die frisch geschrubbte Wäsche mit fest entschlossener Miene aus der Hand genommen, und sie draußen aufgehängt. Dass immernoch tiefster Frost herrschte, war ihm egal, er hatte sich fest vorgenommen, als Mann, der vielleicht bald in den Portus Matrimonii einlaufen würde, seine Fähigkeiten als Hausmann auf Vordermann zu bringen. Fähigkeiten als Hausmann war in diesem Fall ein Paradoxum schlechthin, war Landos Erziehung doch hundertprozentig klassisch abgelaufen, deren 10 Grundaspekte sich wie folgt zusammenfassen lassen:
    1. Kerle bauen Dinge, die man mit viel Fantasie als "Häuser" bezeichnen konnte.
    2. Kerle sagen, dass sie zum Jagen in den Wald gehen
    3. Kerle suchen so lange, bis sie ein steifgefrorenes Wildschwein angemessener Größe finden
    4. Kerle machen ein Feuer, und tauen das steifgefrorene Wildschwein wieder auf
    5. Kerle hauen dem aufgetauten Wildschwein (altgerm.: "Frostaz") ein paar Speere in den Leib, und schleifen es nach Hause
    6. Kerle lassen sich von den Frauen als die Jäger schlechthin feiern
    7. Kerle bringen andere Kerle um
    8. Kerle veranstalten, nachdem sie andere Kerle umgebracht haben, ein Trinkfest
    9. Kerle wetteifern miteinander darum, der kerligste Kerl zu sein
    10. der kerligste Kerl ist nicht der, der am meisten andere Kerle umgebracht, oder Wildschweine aufgetaut hat, nein, der kerligste Kerl ist derjenige, der bei dem Trinkfest die schönsten Runen in den Schnee pinkeln kann.


    Will sagen: Loki hatte nicht die geringste Ahnung wie man Wäsche wäscht, noch wie man sie aufhängt.
    Während Eila und Silko also viele Schritte weiter über die Liebe diskutierten, wunderte Loki sich darüber, wieso bei Lo... eh... wieso bei Hel's schmutziger Wäsche die komplette Wäsche der Familie, also jene, die nicht gerade getragen wurde, steifgefroren und hart wie Eichenholz an einer Leine hing, die der Belastung nur gerade eben so standhielt.
    Loki war nicht blöd. Nein, alles andere als das... deshalb kam er zum Schluss, dass es sich bei der gefrorenen Wäsche in etwa um das gleiche Problem wie bei den Wildschweinen handeln musste, und sein brillanter Geist zog sofort die richtigen Schlüsse: Hilfe musste her.


    Schnell war ein hoher Stapel an Holz aufgeschichtet, den Lando fix in Brand setzte, nachdem er die Wäsche darum aufgehängt hatte. Damit das ganze schneller von statten ging, hat er den von der germanischen Industrie-Norm verordneten Mindestabstand in Anbetracht seines freien Willens massiv unterschritten, und stellte alsbald fest, dass sein Plan gelang.
    Die Wäsche taute auf.
    Sich sicher, dass das noch eine Weile dauern würde, ging Loki ins Haus um sich eine Tasse mit heißem Met zu organisieren, damit er nicht so steiffror wie die Wäsche, oder noch schlimmer: wie ein Wildschwein (wer wusste schon, was auf dem nubischen Speiseplan so alles draufstand).
    Als Loki ein Streitgespräch mit Marga und eine Beule auf dem Kopf später wieder herauskam, ärgerte er sich genau elf Sekunden lang darüber, dass irgendein Witzbold die Wäsche von seinem Aufbau genommen hatte, und sie gegen ein paar brennende Fetzen Stoff ausgetauscht hatte.


    Dann verstand er.


    Die nächsten Momente verbrachte er damit, wie ein irres Huhn um die brennende Wäsche herum zu laufen, verbrannte sich das eine oder andere Mal die Finger, und entschloss sich schließlich, die ganze Aktion zu vertuschen: er ließ den Aufbau in sich zusammenbrechen, ergo ein noch größeres Feuer daraus werden, und stahl sich fix eine lukanische Wurst aus Margas Vorratskeller, die er noch viel fixer auf einen Stock steckte, und sie über das Feuer hielt.


    Lanthilda, die nach draußen kam um nach der Wäsche zu sehen, schaute ziemlich dumm aus eben jener, als sie keine Wäsche erblickte. Dafür allerdings einen ziemlich großen Haufen brennendes Holz, mit einem Loki davor, der an einem dünnen Stock ein noch viel dünneres Würstchen in die Flammen hielt. Auf ihre Frage hin, wo denn die Wäsche geblieben sei, zuckte Lando nur mit den Schultern, und frönte weiterhin unbekümmert seiner winterlichen Grill-Season.


    Loki war oft der kerligste Kerl.

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    Wertkarte Gens Duccia bitte.


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    Tiberius Prudentius Balbus
    Casa Prudentia
    Roma | Italia


    Heilsa Prudentius Balbus,


    es freut mich zu lesen, dass dir und deiner Ehefrau unsere Geschenke gefallen haben, was bedeutet, dass sie ihren Zweck erfüllt haben.
    Ihr wart nicht weniger als wert dessen, was sie in unseren Augen ausdrückten.


    Die Nachricht vom Kaiser habe ich quasi am selben Tag erhalten, und sie haben mich nicht weniger überrascht, als die Tatsache, dass du deine Verwandte längst in Rom erwartest.
    Aber der Reihe nach: ich freue mich natürlich über einen derartigen Gunstbeweis des Kaisers, und habe die in dem Schreiben geforderten Dinge in einem anderen Schreiben direkt an dein Amt überstellt.


    Die Dinge hier im Norden haben sich gerade etwas entspannt, wobei ich meine Theorien habe, was diese Ruhe angeht. Aus Richtung der Provinzialverwaltung ist es recht still geworden, und eine unserer Hausmägde ist wieder aufgetaucht. Irgendwann stand sie in schlimmen Zustand einfach vor unserer Tür. Ein Gespräch mit einem Bauern, der sie vorher aufgenommen und gesund gepflegt hatte, ließ erkennen, dass das Mädchen wohl gefangen genommen und gefoltert wurde, um an gewisse Informationen zu kommen. Irgendjemand interessiert sich brennend dafür, was meine Familie mit den freien Stämmen jenseits, und den Romtreuen Stämmen diesseits des Rhenus zu tun hat. Eine weitere Episode, die aber auch vergangen ist, ist das Eindringen eines Jungen in unser Arbeitszimmer, der Mann wurde von unserem... ihr nennt es glaube ich Vilicus... angeheuert um die Mauer unseres Anwesens zu erneuern. Letztendlich schnüffelte er aber nur in der Casa herum. Wir warfen ihn hinaus. Seitdem tut sich nichts, und wir sind vorsichtig... in der Stadt tut sich marktständische Konkurrenz auf, gewisse Römer haben Konkurrenzbetriebe aufgemacht, allerdings auch Konkurrenzbetriebe untereinander. Sehr unkoordiniert, aber man kann beobachten wie unser Beispiel Nachahmer und Gegner auf dem Markt inspiriert.


    Nun zu deiner Verwandten: wie ich schon sagte, war ich ziemlich überrascht. Mein Vetter Witjon, der dir vielleicht als Marsus bekannt ist, erzählte mir erst kürzlich davon, dass diese Aquillia wohl wieder in der Stadt sei. Wir gingen bisher davon aus, dass ihr Aufenthalt in Rom eher kürzerer Natur wäre, wobei dies unwahrscheinlich ist, wer reist schon mitten im Winter über die Berge, oder überhaupt in den Süden?
    Wie dem auch sei, ich habe meinen Vetter, der wohl ein freundschaftliches Verhältnis und selbstverständlich argloses Verhältnis zu diesem Mädchen hegt, darauf angesetzt mehr über ihre Abwesenheit zu erfahren, oder sie zu animieren, selbst in Kontakt mit dir zu treten.


    Bis dahin verbleibe ich in freundschaftlichem Gruß.



    Til ars ok frisar.


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    Tiberius Duccius Lando
    Casa Duccia | Mogontiacum | Germania Sup.

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    Ad:
    Procurator ab libellis
    Tiberius Prudentius Balbus

    Kaiserliche Kanzlei
    Roma | Italia


    Salve verehrter Procurator,


    ich darf dir meinen Dank, und den meiner Geschäftspartner ausrichten, für die denkwürdige Ehre zu den Hoflieferanten des Kaisers gezählt werden zu können.


    Anbei übersende ich dir eine Liste unserer Produkte, die in hiesigen Betrieben von uns produziert werden, und auf den umgebenden Märkten, sowie bis weit in den Süden, verkauft werden.


    ...
    [Liste der Produkte des Handelskonsortiums Freya Mercurioque]
    ...


    In Erwartung deiner Antwort verbleibe ich in freundlichem Gruße.


    Vale bene,


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    Tiberius Duccius Lando
    Handelshaus Freya Mercurioque | Mogontiacum | Germania Sup.

    Stationarius Cursu Publico Germaniae | Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque
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    "Gut, dann hätten wir das ja geklärt. Überlasse die Verantwortung über die Familie mir, so wie ich dir das überlasse, was uns allen hier ein Heim und eine Burg ist. Wir brauchen dich, Albin, jeder einzelne von uns, aber es gibt Entscheidungen, die du nicht zu treffen hast. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass wir hier nicht ungefährlich leben, aber wir werden das, was Landogar, Leif und unsere anderen Vorderen uns hier erarbeitet haben nicht so einfach aufgeben... wir haben eine Verpflichtung unserer Kinder gegenüber, und die werden wir nicht vernachlässigen.", er winkte den alten Mann mit einer abwehrenden Geste aus dem Zimmer, denn er hatte im Moment absolut genug von dem Mann, der sich gerade einfach zuviel angemaßt hatte.


    Bevor der alte Mann jedoch das Zimmer verlassen konnte, grollte Lando ihm noch ein "Und wenn du noch ein einziges Mal glaubst, mit mir in diesem Tonfall reden zu können, hat das Konsequenzen." hinterher.

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    Marcus Petronius Glabrio
    Casa Petronia | Roma | Italia


    Geschätzter Freund,


    ich bin untröstlich dir erst jetzt zu schreiben, aber anscheinend ist dein Brief verloren gegangen, und wurde erst kürzlich wieder gefunden. Auf jeden Fall hat mich deine Einladung jetzt erst erreicht, weswegen ich dir auch jetzt erst darauf antworten kann.
    Wie du schon vorhergesehen hast, wäre es mir kaum möglich gewesen meinen Platz hier einfach zu verlassen. Deshalb kann ich dir nur aus der Ferne wünschen, dass dein Start ins Unternehmerlebens gelungen ist, und du dein Gasthaus deinen Gästen und dir sehr viel Freude bereitet.


    Was das wirtschaftliche angeht: darum kümmern sich unsere Götter nicht. Es ist ihnen egal wer reich oder wer arm ist, durch seine Taten verdient man sich Eingang in Valhall, oder in Hels Reich. Daher mache ich mir keine Sorgen, was das angeht. Was das irdische allerdings angeht, muss ich mittlerweile feststellen, dass der wirtschaftliche Erfolg wohl Nachahmer sucht. Es gibt diverse Unternehmer, die wohl Betriebe nach unserem Vorbild aufbauen wollen... sei's ihnen gegönnt.


    Es ist schön, dass Eila und du die Zeit gefunden habt euch zu treffen, ich glaube es tut ihr gut, Freundschaft zu erfahren, denn sie durchlebt gerade eine Krise, in der selbst ich als ihr Bruder ihr nicht helfen kann. Vielleicht wird es Zeit, sie einem Mann zuzuführen, damit sie die ihr von den Nornen vorhergesehene Aufgabe erfüllen kann. Allerdings ist sie da so eigenwillig, dass ich kaum glaube, dass sich ein Mann, der nicht verrückt ist, auf sie einlässt. Ich bin gespannt, was das noch bringt...
    Apropos Heiraten. Ein Stammesfürst der Mattiaker ist auf mich zugetreten, und hat eine Verbindung zwischen meiner Familie und der seinen vorgeschlagen, es geht um die Tochter seines Bruders... und um mich. Ich weiß noch nicht wirklich, was ich davon halten soll, sehe mich aber in der Pflicht, der Verantwortung, die ich in meiner Sippe trage, gerecht zu werden. Vielleicht ist es bald an mir, dich zurück nach Mogontiacum zu laden.


    Die düsteren Zeiten, in denen unsere Familie steckt, haben sich zwar gelichtet, doch wissen wir mittlerweile, wem wir sie zu verdanken haben: Römern.
    Unsere Hauskraft ist wieder aufgetaucht, argh gebeutelt und wahrscheinlich gefoltert, ihrer Beschreibung nach zu urteilen waren es Soldaten, vielleicht Veteranen, die Kameraden in Schlachten gegen Stämme verloren haben. Ein römischer Junge ist beim Herumschnüffeln in unserer Casa aufgeflogen, und wurde postwendend nach draußen befördert... uns wurde mal wieder sehr deutlich gemacht: wir sind nicht bei allen willkommen hier.
    Aber das ändert nichts an unserer Situation. In Magna waren die unseren noch gefährdeter als hier im Reich, wir werden bleiben, denn dies ist das Los welches uns die Nornen vorherbestimmt haben.


    Wir beherbergen zur Zeit einen Mann aus dem freien Germanien bei uns, der auf der Suche nach seiner Frau ist, die wahrscheinlich von Sklavenhäschern gefangen wurde. Kannst du mir einen Gefallen tun, und dich auf den Sklavenmärkten Roms ein wenig umhören? Ihr Name soll "Siv" sein.
    An diesem Beispiel sieht man wieder, wohin einen die Liebe führen kann. Er scheint ein einfacher Mann aus dem Gefolge eines Richs zu sein, kein wohlhabender Mann, aber entbrannt in verzweifelter Liebe zu seiner Frau.


    Ich hoffe für dich, dass du dasselbe irgendwann für eine Frau fühlen kannst, die es wert ist.


    Til ars ok frisar.


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    Tiberius Duccius Lando
    Casa Duccia | Mogontiacum | Germania Sup.

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    Sim-Off:

    Wertkarte Duccii plz

    Der dickliche Wirt blickte einmal verschwörerisch nach links, dann nach rechts, bevor er den Mann dreckig angrinste: "Das sind ja auch Kelten... wie soll man von denen erwarten, vernünftiges Bier brauen zu können? Genauso die Italiker... deshalb sind die Legionäre ja so froh, wenn sie zu uns kommen. Hier gibt es wenigstens Bier, das nach dem Getreide schmeckt, aus dem es gegoren wurde. Und panschen macht hier niemanden glücklich... die Leute würden nicht kommen, wenn sie hier nicht bekommen würden, was sie wollen. Achso... setz dich hin, wo du willst. Wie du siehst ist noch genug Platz hier..."


    Als der Mann sich setzte, nahm der Wirt einen Schaumverkrusteten Krug und schrubbte den mit kräftigen Armbewegungen gründlich aus, wobei er ein kleines Lied vor sich herpfiff...

    "Nein, die Thingaz unserer Region werden mit Vertretern der anderen Stämme und Gemeinschaften mehrere Reitstunden von hier abgehalten. Erst kürzlich hat eins stattgefunden. Was das sakrale angeht, tun die meisten von uns sich immernoch schwer damit, die in Stein gehauenen Tempel der Römer als passenden Platz für Opfer und Anbetungen zu akzeptieren... ich selbst zähle mich auch dazu. Wohnen in Stein, schön und gut, es hält warm... aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Wodan und die anderen Asen gerne in Stein einsperren lassen. Deshalb beten wir sie immernoch in der Natur an, so wie es unsere Väter getan haben.", dozierte Lando kurz über die Glaubens- und Versammlungspraktiken der hiesigen Germanen.


    "Titus Tranquillus, sehr richtig.", komplettierte Lando den Anfang von Ragins Satz, und sah dem Mann gleichsam an, dass es ihm unangenehm war. Was er selbst verstehen konnte, nahm er doch selbst von Fremden so wenig Hilfe wie nur irgend möglich an, "Wenn es dich beruhigt, kannst du gerne im Haushalt helfen, oder in der Hros den Männern zur Hand gehen, die dort arbeiten. Leif ist mein Vorarbeiter in der Hros, er leitet dort alles, und wird dir zeigen was du tun kannst.. wenn du denn möchtest. Albin steht dem Haushalt an sich vor, aber ich gehe davon aus, dass es dir lieber wäre draußen mit den anderen zu arbeiten. Ich muss mich entschuldigen, ich bin in der Stadt ziemlich eingespannt... dafür, dass wir hier leben dürfen, muss jeder seinen Teil dazu beitragen, dass es mit der Stadt und der Provinz vorangeht."

    Als Lando die Tür öffnete, und in dieser stehen blieb, sah er dass der Gast der Familie sich anscheinend rasiert hatte.


    "Jetzt noch einen Knoten ins Haar, und du würdest aussehen als wärest du bereit für ein Thing.", schmunzelte Lando den immernoch recht fremden Germanen an, dem er aus innerer Überzeugung der Gastfreundschaft ein Heim für die nächste Zeit gestellt hatte, "Ich habe Nachricht für dich. Bevor du dich aufregst: ich weiß nicht wo deine Frau ist. Allerdings kenne ich jemanden, der uns mit Informationen versorgen könnte... und bevor du dich zu sehr freust: es ist relativ schwer an ihn heran zu kommen, weil er keinen festen Sitz hat. Ein umherziehender Sklavenhändler, der kauft und verkauft wo er Ware findet, in seinem Fall Menschen, die von den unbarmherzigen Nornen in seine Arme geschickt werden. Wenn wir etwas über deine Frau heraus finden wollen... dann wäre er die erste Adresse. Es wird allerdings eine Weile dauern, bis er wieder nach Mogontiacum, so heißt diese Stadt, kommen wird, da er gerade erst hier war."


    Er machte eine kurze Pause, um dem Mann die Möglichkeit zu vergeben zu verarbeiten was er ihm gerade gesagt hatte.


    "Es ist deine Entscheidung, ob du die Suche auf eigene Faust weiterführen willst, oder ob du wartest bis er wiederkommt. Bei zweiterem wärst du natürlich ohne Frage weiterhin unser Gast."