Beiträge von Sergia Severa

    Ich habe gerade mit meinen Hunden einen Rundspaziergang gemacht und näherte mich der Porta. Da erblickte ich eine
    seltsame Gestalt, die etwas abseits stand und einen murrischen Makitros, der die Tür heldenhaft bewachte...
    Bei näherer Betrachtung sah ich, dass es sich um einen dunkelhäutigen Mann handelte. Er war bestimmt ein Händler
    und wollte uns etwas verkaufen, wie ein Bettler sah er aber nicht aus,


    "Was ist denn hier los und wer bist du?... " ,... meine Hunde fingen an bedrohlich zu knurren, ich hielt die aber an der
    kurzen Leine fest.

    Mit einem freundlichen Lächeln nahm ich Platz und kam gleich zur Sache:


    "Danke, meine Liebe ... , es ist so, dass ich vorhabe, nach Ägypten zu reisen. Unsere Familie hat dort eine hübsche
    kleine Casa in Alexandria, und zur Zeit wohnt niemand hier, außer ein paar Sklaven, die dort für Ordnung sorgen,
    und ich war noch nicht in Ägypten ... , also dachte ich mir, ich mache diese kleine Reise, um mich zu entspannen..."

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    Kurz nachdem Makitros das Klopfen an der Porta hörte, machte er sich auf den Weg, um diese zu öffnen. Er machte die
    Tür einen Spalt auf und konnte seinen Augen nicht trauen... Domina Chaerea stand da, sie hatte vermutlich wieder ihre
    Schlüssel verloren, und neben ihr ein Mann unbekannter Herkunft, 8)


    "Ja, Domina, komm rein, ... und wer ist das? Dein neuer Sklave? Der bleibt hier, bis Herrin des Hauses kommt..."

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    Der Name Publius Iunius Brutus sagte Makitros nichts. Er musterte den Mann mit einer finsteren Miene, seine befehlsgewohnte
    Stimme mochte er nicht, aber Domina Clara war zu Hause und er konnte ihren Gast nicht abweisen, obwohl er Lust dazu hatte.


    "Komm rein und folge mir ins Atrium. Dort kannst Du auf sie dann warten, nicht hier. Ich werde Domina Clara benachrichtigen"


    Der Sklave hielt die Tür weit geöffnet und vollführte mit seinem Arm eine einladende Geste

    Calliphana hatte mein Mitgefühl erweckt, sie war noch sehr jung und das Leben war manchmal sehr grausam. Nach kurzem
    Überlegen entschied ich mich, ihr den Brief doch zu zeigen, denn ich war auch nicht imstande, alle Fragen zu beantworten.
    Ich berührte sanft ihre Schulter und gab ihr dann den Brief. Und während sie den Brief las, trank ich mein Honigwasser, um
    meine Nerven zu beruhigen...



    Liebe Sergia Severa,


    ich weiß, dieser Brief trifft dich sehr unerwartet, und bist auch überrascht darüber, aber es gibt einige Dinge, die ich mit dir besprechen muss. Du fragst dich jetzt bestimmt, wieso dir eine Mutter deiner Mieterinnen einen Brief schreibt. Immerhin kennen wir uns nur flüchtig, wir trafen uns nur an dem Tag, wo meine Tochter bei dir eingezogen ist. Ich weiß aber leider nicht, an wen ich mich wenden soll. Ich habe keine Verwandtschaft mehr in Rom, außer meinem Großonkel, Decimus Furius Licinus, aber er ist ein sehr beschäftigter Mann, er ist bei der Cohortes Urbanae und so, nur sehr wenig Kontakt zu meiner Familie. Die jetzt aber nur aus meiner Geliebten Tochter besteht. Sie ist mein ein und alles!


    Das klingt jetzt für dich bestimmt seltsam, wieso ich dir das sage. Aber es hat damit zu tun, wieso ich dir diesen Brief geschrieben habe.


    Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, wenn auch auf so unbekannte Weise. Es ist eine schwere Krankheit die mich plagt, ich weiß nicht, ob ich aus dieser geheilt werden kann oder nicht. Verstehst du mein Dilemma liebe Severa? Ich möchte aber, dass meine kleine Calli jemanden hat, auf dem sie sich verlassen kann, dass jemand um sie sorgt, sollte das Unvermeidliche doch zutreffen. Ich möchte, dass Du auf meine Tochter aufpasst, und all die Dinge tust, als so eine Art Ersatzmutter, die ich leider nicht mehr machen kann.


    Bitte erfülle mir diesen Wunsch! Ich wäre die ewig dankbar!


    Ich habe meiner Tochter noch nichts von meiner Krankheit erzählt, ich überlasse es dir, ob du es ihr erzählst, was in diesem Brief steht.


    Mögen die Götter deine Schritte bewachen!


    Liebe Grüße sendet dir aus Sparta,


    Attica

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    Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Auf Priscas Wink hin eilte Saba voraus zur porta um vernehmlich an zuklopfen, während die Aurelia sich aus ihrer Sänfte erhob und gemächlichen Schrittes ihrer Sklavin folgte. Sogar Hektor durfte an diesem Tag seine Herrin begleiten, wobei Prisca ihren Leibwächter weiterhin mit Nichtbeachtung strafte.


    Makitros hörte das Klopfen und machte die Tür sofort auf, denn Domina Clara erwartete Besuch, sie befahl ihm ausdrücklich,
    ihre Gäste höflich und mit einem Lächeln zu begrüßen. Eine Sklavin stand vor ihm, die sehr nett aussah, er wollte sich gerade
    mit ihr etwas unterhalten, da erblickte er schon ihre Herrin. Diese feine Dame erkannte er sofort, sie war ja auch schon hier
    zur Hochzeitsfeier. Er nickte höflich und versuchte zu lächeln,


    "Salve werte Aurelia, und Wilkommen, was wünscht die Herrin? Was kann ich für Dich tun?"

    Meine Geduld ging langsam zu Ende. Und obwohl Chaerea behauptete , sie sei kein Kind mehr, so benahm sie sich doch
    wie ein verwöhntes und kapriziöses Mädchen.


    "Wie ich schon gesagt habe, ich habe Deiner Mutter versprochen, auf Dich aufzupassen, also bitte ich Dich es nicht zu
    vergessen..., und keiner spricht hier über das Hausarrest..., also, sei ein braves Kind und gehe ins Bad..., und wenn Du
    gebadet und Dich ausgeruht hast, dann können wir uns morgen beim Frühstück weiter darüber unterhalten...,"


    mit diesen Worten umarmte ich Chaerea zärtlich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ ihr Cubiculum.

    Ich öffnete die Tür, erfreut, dass Clara noch hier war, und trat in das Officum.


    "Salve, Clara, ich habe Dich schon lange nicht mehr in der Casa gesehen und dachte, ich besuche Dich mal hier,
    eigentlich wollte ich mich nach einem Cursus über Ägypten, dessen Kultur und Geschichte erkundigen ... wird ein
    solcher Cursus in der Schola angeboten?"


    das alles sagte ich in einem Atemzug und sah Clara abwartend an

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    Es klopfte wieder. Was war hier denn heute los? Makitros machte die Tür auf und betrachtete kurz die junge Dame, die aber
    nicht nach einer Person aussah, die eine Wohnung suchte, dann erinnerte er sich, dass Domina Clara heute auf die Ankunft
    zweier Damen wartete, nichtsdestotrotz fragte er höflich und lächelte dabei die hübsche Frau schief an -


    "Salve, was kann ich für Dich tun? "

    Ich nahm den Brief entgegen, öffnete ihn vorsichtig, und ohne Calliphana anzusehen, las das Geschriebene. Ich habe
    die Mutter von Calliphana nur einmal gesehen und sie hat auf mich einen angenehmen Eindruck gemacht, sie wirkte
    schon damals etwas kränklich, ich dachte aber, sie ist nur traurig, weil sie ihre Tochter ganz alleine in einer fremden
    Umgebung lassen musste. Nachdem ich den Brief gelesen habe, überlegte ich kurz, wie ich ihr den Inhalt des Briefes
    so schonend wie möglich beibringen sollte......Es war keine leichte Aufgabe für mich, aber es blieb mir nichts anderes
    übrig, ich seufzte und blickte Calliphana an,


    "Nun, Calliphana, Deine Mutter bittet mich um einen Gefallen, Dir eine Ersatzmutter zu werden, denn Deiner Mama
    geht es nicht gut und sie kann nicht in der nächsten Zeit nach Rom kommen, also bittet sie mich, auf Dich aufzupassen"


    dabei sah ich Calliphana direkt in die Augen, denn ihr Verhältnis mit Iulius war mittlerweile kein Geheimnis mehr, aber
    nun, weil er in seine eigene Casa umgezogen war, sie aber hier blieb, fragte ich die junge Frau ganz unschuldig -


    "Du weisst aber, was das bedeutet, wenn ich mich bereit erkläre, Deine Ersatzmutter zu werden, liebe Calliphana, oder?"


    und wartete geduldig auf ihre Reaktion....

    Kurz nachdem Makitros mir berichtete, dass unsere Mieterin Furia Calliphana auf mich im Tablinium wartete, betrat ich
    den Raum. Calliphana las irgendwelche Briefe und wirkte sehr aufgeregt, und auch liefen ihr Tränen über die Wangen...
    Ich nahm Platz und wartete, was Calliphana mir zu sagen hätte... Als sie dann nun imstande war, zu reden, erzählte sie
    mir, dass sie diese Briefe eben von ihrer Mutter bekam und dass ihre Mutter sogar einen Brief für mich schickte.


    "Ja, ich wollte unbedingt mit Dir sprechen, aber nicht jetzt, denn ich sehe, dass Du sehr aufgeregt bist, erzähl mir lieber,
    ist Deiner Mutter etwas zugestoßen? ... Aber gib mir den Brief ..., ich muss den zuerst lesen, dann werden wir sehen ..."