"Caecilius Metellus, du bist außergewöhnlich. Aber ich kann nicht. Ich meine jeder hat seine Geheimnisse, ob es nun Ängste sind oder nicht. Und solltest du mir vielleicht auch jetzt zu nahe getretten sein, dann doch nur weil ich dir den Anlass dazu gab. Vielleicht sollte ich doch wirklich etwas besorgt sein, immerhin habe ich alleine die Casa Iulia verlassen und das ohne einen Sklaven. Vorallem jetzt wurde mir das strengstens verboten." Erleicht, das ich durch diese wahre Erkenntnis das Gespräch vielleicht doch wenden konnte, blieb mein Blick dennoch ernst. Immerhin erinnerte ich mich jetzt wieder an mein Verbot, niemals alleine die Casa zu verlassen. Und durch die Erinnerungen die Metellus in mir ausgelöst hatte, war mir nicht wohl zumute. Doch wusste ich, obwohl ich es mir nicht erklären konnte, das von Metellus keine Gefahr ausgehen würde. Es konnte einfach nicht sein, bei seinem disziplinierten Auftreten.
Beiträge von Iulia Livilla
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Ich starrte ihn förmlich an, war ich den so leicht zu durchschauen? Schon wollte ich antworten, doch brachte ich kein Wort über meine Lippen. Sollte ich schweigen, da er mir mit seiner Anwort wirklich zu nahe ging? Mein Gesichtsausdruck wurde zornig, es kam mir nun in der Tat vor wie bei einem Verhör und das Folterwerkzeug, war nichts anders als die Öffentlichkeit und Metellus selbst, nicht sein Ansehen bei ihm zu verlieren. Nein, nein. Ich weiß gar nicht wovon du sprichst. Vielleicht liegt es wirklich an der Hitze. Die dich viel mehr zu belasten scheint, als mich, in deiner Uniform." Schlechter ein Thema zu umgehen war mir wohl nicht nie gelungen, doch das Gefühl das mich der Caecilier in die Enge trieb, drängte mich so sehr, das ich keinen gut überlegten Gedanken mehr fassen konnte. Eine Folge die ich mir unbedingt abgewöhnen musste.
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Dachte er ich würde ihn nun verlassen, da er mir so rasch antwortete. Doch so wie er es beschrieb, schien dieses Gespräch persönlich für ihn zu werden. "Und dieser Metellus spricht jetzt aus dir, als du gefragt hast wie es mir ginge? Glaubst du ich lüge? Glaubst du es fehlt mir etwas?"Deutlich klang meine Stimme und ich wollte auch meine Antwort zu ihm nicht lange hinauszögern, sondern fragte ihn ganz offen. Innerlich war ich sehr angespannt, doch versuchte ich von außen hin weiter kühl auf ihn zu wirken. Doch schien gerade ein Soldat die Fähigkeit zu besitzten, so manche Mauer der Verteidigung zu stürmen und die Wahrheit dahinter zu finden.
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Interessiert musterte ich den Mann der eine Iulierin zur Frau nehmen würde. Ich kannte ihn kaum. Konnte mir daher nur ein Bild von dem Menschen machen, der hier vor mir stand. Und nun bereute ich es nicht in Italia aufgewachsen zu sein. So hielt ich mich mit einer raschen Antwort vorerst noch zurück, bis ich endlich mein Schweigen brach.
"Ich bin nur der Vorbote, der den Gäste zeigen soll, das sie nicht mehr so lange zu warten haben." Ich schritt danach näher an Florus heran und die klaren Worte wurden zu einem flüstern."Keine Sorge, alles ist vorbereit, doch denkst du nicht, wir sollten auf Helena warten oder wünschte sie es erst in der Casa zu erscheinen?" Anschließend schenkte ich ihm ein hübsches Lächeln, das die Bedeutung meiner Worte nach deutlicher machte und vielleicht half es dazu ihm seine etwas von seiner Nervosität zu nehmen, doch war ich mir nicht sicher, ob er es überhaupt war. Ich konzentrierte meinen Blick auf Florus, abwartend seinen Rat zu erhalten.
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Als ich Metellus Worte vernahm, wand ich mich sogar trotz seiner leise Stimme ein weinig erschrocken zu ihn um. "Ob es mir gut geht?wiederholte ich langsam und nachdenklich. "Ja, das tut es. Du musst mir deine Hilfe nicht anbieten, ich benötige sie nicht. Dennoch vielen Dank, das du dich so um mich zu sorgen scheinst. Ich sehe schon das ist wohl eine weitere Aufgabe eines Milies." Zunehmend nervöser kamen jene Worte über meine Lippen. Eine leichte Unwohlsamkeit entstand in mir. Hatte ich mich doch durch meine eigenen Worte veraten? Lag es an meinen Blick? Die Tatsache war, das ich mich jetzt nach meinen unruhigen Verhalten noch verdächtiger gemacht hatte. Und so wie ich dachte, Metellus zu kennen, schein er jetzt ausgiebig darüber nachzudenken. Abwartend betrachtete ich den Caecilier.
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Das die Hitze immer unerträglicher wurde, zeigte keinerlei Regung an meinen Wesen. Metellus Versuch mehr von mir zu erfahren, ließ es mir gar nicht zu, einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden. Innerlich machte mein Herz einen Sprung, das er sich auch für mich zu interessieren schien, doch lag es wohl an den Geschehnissen, das ich diese Freude ihm nicht deutlich zeigte und sie auch ein wenig verfluchte. "Du hast ein gefährliches Leben und das kann nicht langweilig sein." antworte ich erst noch aufmuntern, lies jedoch sogleich meinen Kopf sinken. " Obwohl niemand ganz sicher in Roma sein kann!" Tief durchatment hob ich meinen Kopf erneut, eine Wut beherrschte mich und lies es nicht zu einen Schwäche zu zeigen, einen Schmerz den ich bezwingen und auch vergessen konnte. "So aufregend wie dein Leben ist das meine nicht, da ich nicht sehr oft die Porta der Casa Iulia verlasse und vorallem nicht alleine, wie heute." Dannach folgte sofort ein flüchtiger Blick hinter uns, doch Milius war nicht zu sehen.
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Leicht verlegen blickte ich in sein nicht mehr ganz so strenges Gesicht. "Du hattest schon immer wache Augen, auch vor unserem Gespräch und auch deine Begeisterung hat bereits existiert. Deswegen brauchst du mir nicht solche Worte schenken, mit deinem Wunsch Rom zu dienen habe ich daher nichts zu tun. Aber es freut mich, erneut dein Streben angeregt zu haben. Deinen Dienst den du nicht nur für Roma tätigst sondern auch für dich. Vergiss das nicht wenn du vor einer Entscheidung stehst an dem es genau darauf ankommt, sich für Roma oder sich selbst zu entscheiden." antwortete ich ihm langsam. Dennoch war ich leicht erschrocken über meinen letzten Satz, den ich am liebsten nicht erwähnt haben wollte. Doch wünschte ich mir das Gespräch wäre lockerer verlaufen, nicht so streng nach Foskeln gerichtet.
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"Ich hätte auch nicht von dir gedacht das du tagsüber im Stehen die Augen schließt" verteidigte ich mich. Obwohl mein Blick nun herausfordernd war, zeichnete sich die Nachdenklichkeit erneut auf meinen Gesicht. Welcher Teil unserer Gespräches sollte ihm zum nachdenken gebracht habe, zuletzt nahm er meine Worte gar nicht für ernst. Die Verführung war groß ihn einfach danach zu fragen, doch ging es mir nichts an und er sollte kein schlechtes Bild von mir bekommen, so verwarf ich diesen Gedanken sofort wieder. "Du meinst ich habe dir noch mehr Themen gegeben die du durchstudieren kannst um die Länge der Ausgangssperre zu verkürzen. Ich habe doch nichts ausgelöst, das dich zum nachdenken bringen könnte?" fragte ich ernst.
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Wie fremdartig es doch war auf sein Gesicht ein solches Lächeln zu erblicken. Dachte ich doch erst seine Persönlichkeit wäre streng und vielleicht auch kaltherzig, offenbarte sich mir jetzt jedoch etwas vollkommen anderes. Eine Gelassenheit die er viellieicht nur seinen Kameraden verriet."Beides kann man sehr schlecht beeinflussen. Doch glaub ich das unser Gespräch, die Enttäuschung durch die Ausgangssperre, noch vergrößert. Aber sie gibt dir Zeit zu träumen, vergiss nur dabei nicht die Augen offen zu halten, sonst kommt es dazu das du deinen Posten vernächlässigst und die Aussgangsperre für dich ewig anhält." Abermals konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, kaum wurde mir bewusst, wie selbstsicherer ich wurde, wagte ich vor Wochen nicht ein Wort zu viel an einen Mann zu verschwenden.
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"Dann kann Roma auf dir bauen!", antwortete ich ihm lachend. "Und sollte ich dir einmal bei deinem Trimuphzug durch Rom zu jubeln, hoffe ich diru du erinnerst dich noch an deine Anfänge hier am Stadttor und wie wichtig es war nur diese ganz harmlose Sache zu bewachen." fügte ich humorvoll dazu, war mir aber nicht sicher ob ihm diese ironischen Worte gekränkt oder aufgelockert hatten, so steif er vor mir stand. Oder war ich nun zu offen, so als wäre ich mit Constantius zusammen. Immerhin waren wir in der Öffentlichkeit, wenn auch die Menschen um uns herum sehr beschäftigt waren.
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Nachdenklich wendete ich mich den Toren Roms zu und sah die anscheinend nie zereissende Kette der Ankömmlinge. Eindeutig war der Wille des Aufstiegs in seinen Worten zu vernehmen, es loderte wie ein Feuer in ihm, der Wunsch eines fast jeden Miles. Besaß er daher Fähigkeiten, die durch jenen Dienst verschwendet wurden oder erst reifen mussten, in dem er Erfahrung sammelte. Und das Streben nach Erfolg war sicherlich nichts schlechtes. "Du irrst dich Caecilius Metellus, ich wäre schon sehr verwundert gewesen, wenn dem nicht so wäre. Ein Stadttor zu bewachen ist nicht gerade leicht, aber so wie ich aus deinen Worte vernehme, wünscht du sogar noch mehr Verantwortung. Entscheidungen, die du zu fällen hast. Bist du dir dem bewusst?" entgegenete ich ihm erster und drehte mich dabei wieder zu ihm um.
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Versunken in einen Gespräch mit Tertia, die jedoch zurückblieb, das sich hauptsächlich um meinen Onkel Seneca handelte, der in Roma eingetroffen war und dannach noch mal Constantius Ernennung zum Tesserarius streifte, verlies ich die Casa. Mit offenen, leicht nach hinten gestecktem Haar und gekleidet in einer dunkel violetten langen Tunika, mit einer edlen gestickten Verzeihung am Ausschnitt, zeigte sich höchste Konzentration auf meinem Gesicht. So flog mein Blick über die Anwesenden, suchend nach dem Bräutigam, dem ich mich sogleich näherte.
"Salve Lucius Annaeus Florus. Ich glaube wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Iulia Livilla, ich bin die Tochter des Tiberus Iulius Numerianuns und Iulia Helenas Cousine. Es freut mich sehr, dich gerade an einem solchen bedeutenden Tag kennen zu lernen." begrüßte ich den Bräutigam höflich und erkannte das ich die Erste der Iulier war. -
"Nur die Wache! Doch hat jeder Miles die Möglichkeit sich zu beweisen und um ehrlich zu sein tätigst du doch diesen Dienst nicht nur für dich sondern auch für Roma!" Die Kraft war in meiner Stimme immernoch deutlich herauszuhören. Obwohl ich an meinen Worten ein wenig zweiflelte, ob es einem Miles bei der Wache am Stadttor wirklich auch um Roma ginge. Bei Metellus war ich mir fast sicher, das es bei ihm so war. Doch wie Constantius schien er nach viel mehr zu streben, das ich schon am Anfang unseres Gespräches bemerkt hatte. "Ich will auch hoffen so ein pflichtbewusster Mensch steckt in dieser Aufmachung!" Und hoffte durch seine Antwort mir entgültig sicher sein zu können. Daher blickte ich in seine Augen, um vielleicht etwas betrügerisches in ihnen zu erhaschen, das ihn verraten würde, weil ihm durch eine falsche Antwort, das Gewissen quält.
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Dieses Mal entging mir seine Verlegenheit, die man nun eindeutig erkennen konnte, nicht mehr. Lange blickte ich ihn an, auch wenn er meinen Blick wohl lieber gemieden hätte. Versuchte ich seine Gedanken erraten zu können. Musterte er mich eben so wie Secundus es tat oder handelte er mehr wie Constantius? "Ich glaube ich lenke dich ab, Caecilius Metellus. Jedenfalls scheint es mir so. Du solltest dich doch wirklich mehr auf die ganz harmlosen Händlern konzentrieren, die jede Zeit durch das Tor schreiten. Wenn ihr viele Waffen gefunden habt, dann müssen denen auch sicherlich die Männer folgen, die sie führen sollten. Ein Attentat vielleicht?" Anfangs klangen meine Worte ruhiger wurden aber zum Ende hin, immer härter, vielleicht schaffte ich es so Metellus aus seinen Träumen zu reißen.
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Immer lauter begann mein Herz zu pochen als ich seine Hände betrachtete. Raue Hände. Wie an jenen Abend mit Secundus. Dort spürte ich solche. Weiter und weiter vertiefte ich mich in diesen Erinnerungen, nahm kaum noch die Worte von Metellus war, bis ich wieder rettend meinen Kopf erhob. Verwandt mit mir? Dieser Wortfetzen half mir wieder ins Gespräch zurück zu finden. Und obwohl meine Gesicht nun leicht veränstigt wirkte, zwang ich mich zu einen Lächeln und hoffte damit, das er keine Schwäche erkannt hatte. "Constantius ist mein Cousin. Als Kinder verbrachten wir sehr viel Zeit miteinander bis er nach Italia ging. Ich mag ihn wirklich sehr. Schon seinetwegen würde ich Roma nicht verlassen wollen." Nach diesen Worten war ich sehr verwundert das ich so offen zu ihm war. "Hörst du mir eigentlich zu?", antwortete ich ihm grinsend, da er zwar in meine Richtung blicke, doch schien er sehr vertieft in seine Gedanken zu sein.
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Obwohl auch er es nur ahnen konnte, gab ich mich mit dieser Antwort mehr als zufrieden. Eine bestimmte Kälte zu solchen Vorfällen musste dennoch derjenige Offizier entwickelten und ich fragte mich ob auch Metellus so werden würde. "Ein Verhör scheinst du ja schon führen zu können, immerhin habe ich es schon am eigenen Leib erfahren und gut geurteilt hast du ebenfalls über mich , immerhin hast du mich nicht festgenohmen." Meine Stimme wurde nun wieder fröhlich, es schien so als wollte ich dieses Thema wechseln, bei dem wir uns schon viel zu lange aufhielten. Langsam wendete ich meinen Blick seinen Händen zu, sie würden so rau sein wie die meines Vaters, auch wenn er noch so jung war. Wieviel Blut klebten schon an ihnen? Ich wusste überhaupt nichts über ihn. "Ist dir ein Miles names Caius Iulius Constantius bekommt. Oh verzeih er ist eben zum Tesserarius erhoben worden."
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Ich hätte ihn gar nicht fragen müssen, mir war klar gewesen, das er mir ehrlich antworten würde"Wird er denn gefoltert werden, wenn er nicht spricht?" drang es aus mir heraus. Ich entwickelte kein Mitleid für ihn, denn immerhin hatte er ein Verbrechen begangen. "Es wird wohl nicht zu umgehen sein, doch vielleicht tut ihr ihm unrecht. Was ist, wenn er gezwungen wurde, die Waffen zu beschaffen und sie in die Stadt zu befördern. Sicherlich hat die Angst von ihm Besitz ergriffen und er würde lieber qualvoll streben, als zu gestehen. So leicht tötet man Unschuldige." antwortete ich ihm leicht gehetzt und es klang so als würde ich schon fast mit mir selbst sprechen. Es wird immer das Risiko geben einen Unschuldigen zu foltern, doch suchte ich in Metellus Blick eine Lösung, denn es kam mir so vor als hätte er für alles eine.
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Nachdem er zuende gesproche hatte, ruhte mein Blick auf wieder auf seinem Gesicht. "Aber wer hat schon seine Freude daran jemanden zu foltern. Vorallem wem gibt man dann die Schuld wenn er stribt und kein Wort gesagt hat? Und einem klar wird, das er wirklich etwas wusste!" Nachdenklich sah ich ihn an, wobei ich es enttäuschend fand, das ich diejenige war, die unserer Gespräch ernster fortsetzte. War es der Wunsch mich nicht so sehr vor ihm zu öffnen oder nur reine Interesse. Seine Meinung zu erhalten, wie er zu einer solchen Vorgehensweise steht, sollte er sie einmal durchführen müssen.
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Mein Blick war ernst als ich seinen Worte folgte, doch hoffte ich das er mich nicht darauf ansprach, weshalb ich hier erneut erschienen war. Konnte ich mir nicht mal selbst diese Frage beantworten. Neugierig blickte ich zu seinem Kameraden, der auch keinen sehr glücklichen Ausdruck machte. Es war also die Ausgangssperre, die so erdrückend für sie war. Doch fragte ich mich, ob Metellus es wahrhaftig vorzog hier seinen Dienst zu tätigen oder gelogen hatte, um sich aufzumuntern und um gut vor mir dazustehen. "Ausgangssperre. Ich hoffe eir Grund für diese Maßnahme ist nicht auf dich zurückzuführen! Du hast doch nicht diesen Verbrechen zu Tode gefoltert?" antwortete ich höchst interessiert, zeigte aber auch offen das ich mich abermals, wenn auch nur ein wenig, über ihn lustig machte. Das Lächeln verschwand aus meinen Gesicht, als ich ihn erneut musterte und feststelle, wie selbstsicher und gerade er vor mir stand.
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Und wieder war Disziplin aus seinen Worten zu entnehmen oder war es wirklich die Leidenschaft einen solchen Weg gewählt zu haben das es ihm letzetndlich gefiel heute eine solche Strafe als gleichgültig zu betrachten? Immerhin hatte ich es nicht vor, ihn weiter zu provozieren, sollte es ihn vielleicht wirklich quälen. "Aber ist eine Wache heute überhaupt nötig oder denkst du genau an solchen Tagen nutzen es Schmuggler aus um Waffen oder Verbrecher in die Stadt einzuschleusen?"