Beiträge von Iulia Livilla

    Terita hatte mich heute schon sehr früh geweckt, so das ich schon ein Bad genommen hatte und dannach vor dem Spiegel platz damit sie damit beginnnen konne mich zu schminken und zu frisierien, um nicht nur wie jeden Tag angemessen vor Helena zu erscheinen, sondern auch für die Ludi Romani vorbereitet zu sein. So war ich mir sicher auch ihren Zorn auf mich gezogen zu haben, wenn sie von diesem Ausflug erfahren würde.


    Wie Metellus blickte ich nun dem Irrgarten der Strafen von Rom entgegen."Obwohl du dich nach etwas ganz anderem sehnst!" Meine Stimme wurde leiser und ich war mir nicht sicher ob ich ihn mit dieser Andeutung provoziert hatte.

    Mit einer nun ernsteren Miene kam ich auf den Miles zu, ich schlich mich förmlich heran, obwohl sich das als überaus schwierig darstellte, da die Straßen wie ausgestorben waren. Das ich auch auf den Festlichkeiten erscheinen würde war bestimmt auch in Helenas Sinn und würde sie erfahren, das ich mich hier am anderen Ende der Stadt herumtreibe, gäbe es sicherlich Ärger. Jenen Gedanken verwarf ich dennoch sogleich als ich dem Caecilier näher kam. Er hatte sich zu gestern überhaupt verändert , doch an seiner Konzentration und seiner Aufmerksamkeit schien es zu mangeln.


    "Ein nahezu perfekter Tag um gegen ein Gesetz zu verstoßen, wenn man die Schwachstellen kennt, siehst du das nicht auch so Caecilius Metellus?" fragte ich in einen höflichen Ton und stand leicht seitlich neben ihm, wobei ich ihm nicht ins Gesicht sah.

    Schon am frühen Morgen verlies ich die Casa Iulia und zwar alleine, ohne Tertia und ohne Milius. Ich war mir nicht sicher, ob er mir heimlich folgte, so wie man es ihm aufgetragen hatte. So nahm ich mir vor, ihn schnellstens nach meinen Ausgang aufzusuchen und mich zu vergewissen, wo er gewesen war. Sollte er mir wirklich gefolgt sein und würde ich sicherlich ein paar Worte mit ihm wechseln müssen, so das er bei einem vielleicht geforderten Verhör, ausschlaggebene Stelle nicht gesehen hatte.


    Ich konnte und wollte es nicht verhindern vielleicht einen weiteren Fehler zu begehen. Es zog mich förmlich wieder an die Stadtmauer. Ging es mir um dem Caecilier weshalb ich nochmals dorthin wollte? War er der Grund weshalb ich so früh die Casa verlies,um ihn wiederzusehen? Vielleicht hatten man ihn schon getötet, trotz der Vorwarnung gestern. Bei diesen Gedanken musste ich leicht grinsen, was für ein merkwürdiger Humor den ich entwickelt hatte. Trotz der frühen Morgenstunde wurde es immer wärmer und ich war froh das ich die Palla in der Casa gelassen hatte, die perfekt zu der weinroten Tunika passte, die ich trug. Endlich erreicht ich die Stadtmauer und blickte zu den Toren Roms, wobei ich es gar nicht bemerkte, das mein Blick Metellus suchte anstatt einen erneuten Verdächtigen.

    Ihr Fang war wirklich ein Glückstreffer gewesen, welch eine schlechte Strategie musste deren Auftraggeber wohl ausgewählt haben um einen so unfähigen Mann diesen Part spielen zu lassen. Er zitterte am ganzen Körper und hätte er auch nur einen Funken von Stolz in sich, würde er standhaft sein, auch wenn nun vielleicht alles als verloren galt. Das der Caecilier noch mal zurückkehren würde wagte ich gar nicht zu hoffen, immerhin war er im Dienst und ich fand auch das unser Gespräch, nicht so sehr von seinem dienstlichen Aufgaben abgeschweift ist. Äußerst persönlich klangen seine Worte immerhin nicht.


    "Livilla, meine Liebe, lass uns doch weitergehen." Leicht drängend klang Tertias Stimme, weshalb, konnte ich mir nicht erklären, denn als ich mich zügig umdrehte sah ich auch keine weiteren Bettler, die uns wieder folgen würden. Kurz nach ihrer Bitte setzte ich meinen Weg fort ohne ihr eine Anwort zu geben und Tertia blieb nichts anderes übrig, als mir in meine Richtung zu folgen, die ich gewählt hatte. Mein Weg führte mich direkt zum Karren und zu Metellus.


    "Pass auf das er dich nicht rücklings ersticht." füsterte ich Metellus zu, als wir an ihm vorbei geschritten waren und er gerade über den Täter befehligte. Sicherlich konnte der Besitzer des Karren verängstigt sein, oder aber er war ein geschickter Schauspieler, der wusste das sein Spiel ein Ende hatte und deshalb auch noch einen Miles mit sich nehmen wollte. "Was hast du ihm gesagt, Livilla?" fragte Teria neugierg als wir uns ein Stück entfernt hatten da sie meinen kurzen Wortwechlsel erblickt hatte. "Das worum du mich gebeten hast, das er dir gefällt." antwortete ich lachelnd und musste gar nicht in ihr Gesicht sehen, um ihren Zorn zu spüren.

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    Iulia Livilla - Dein Posteingang ist leider zu voll, der Brief wollte nicht mehr reinpassen... 8)


    Jetzt ist er wieder frei, dräng mich doch nicht so. :D

    Behutsam schloss ich meine Augen und legte mich wieder in das sanfte Kissen zurück. Das Pochen in meinen Kopf erschien im ständigen Rythmus und auch nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, fühlte ich keine Besserung. Ich sehnte mich nach dem Schlaf, er würde sicherlich leicht übermich kommen, immerhin klopfte mein Herz so schnell, als wäre ich gerade eben vom Forum in die Casa Iulia geflüchtet. Tertia breitete die rauhe Decke über mein Bett auf und strich glättetend die entstandenen Falten von der Oberfläche, als es an der Tür klopfe. Sofort erhob ich mich und blicke in Richtung Türe. Terita hingegen wendete viel geschmeidiger und langsamer ihren Blick dorthin.


    Es war angenehm die Stimme meines Cousins zu hören und sogleich glitt mir ein Lächlen über mein Gesicht, dennoch fragte ich mich, weshalb er so früh nach mir verlangte. "Es ist Constantius, bin ich so früh erwacht, das er noch nicht einmal die Casa verlassen hat?" fragte ich mich, so leise, als würde ich mit mir selbst reden. Tertia nahm meine Worte wahr, blickte noch zu mir zurück, aber fand dann letzendlich das ich passend bedeckt war um ihn zuempfangen. "Trete ruhig ein!" antwortete ich mit einer lauteren, wenn auch geschwächten Stimme auf Constantius Frage.


    Ich achtete darauf nicht mehr im Bett zu liegen sondern zu sitzen, er sollte nicht sofort erkennen, das ich erkrankt war. Doch war es mir bewusst das er meine jetzige Schwäche aus meinen Gesicht ablesen konnte, das leicht glänzte.

    Keine Reaktion zeigte ich ihm, als er mich verließ , wendete mich vollkommen dem Geschehnis vor uns zu und fragte mich schon, wie der Händler es wohl versuchen würde, sich aus dieser Sache hinauszureden, vielleicht machte er ihnen eine Erpressung weiß oder besticht sie sogar. Bis mich jemand an meinen Handgelenkt packte und mich somit aus meinen Gedanken riss. Erschrocken blickte ich die Person an, die mich herumgerissen hatte, Terita. Es wunderte mich das sie die ganze Zeit geschwiegen hatte und noch überraschter war ich als ich ein überglückliches Lächeln auf ihrem Gesicht sichtbar wurde.
    "Wie heißt er? In meinen Augen ist er ein sehr anständiger junger Mann, aus dem sicher mal etwas wird. Einen strengen und selbstbewussten Gesichtsausdruck, außerdem sieht er sehr athletisch aus. Hat er sein Herz schon vergeben?" entegenete sie mir mit einer lauten und aufgeregten Stimme.
    Auf eine solche Reaktion von ihr war ich sicherlich nicht gefasst, doch so wie ich sie kannte, hätte ich darauf eigentlich vorbereitet sein müssen. Unweigerlich begann ich herzhaft zu lachen. "Ich werde ihn fragen ob er sich für dich interessiert." antwortete ich ihr lachend. "Livilla, du weißt genau wie ich das meinte." verteidigte sich Tertia hastig. Wieder widmete ich mich der Wache, ohne ihr eine Antwort zu geben und wurde äußerlich jedenfalls wieder ernster.

    Innerlich tobte ich, so vieles hatte ich mit diesen Fabricianus gemeinsam, in Hispania jedenfalls. Und ich hatte das Gefühl, das ich auch noch manchmal, zu Tertia jedenfalls, noch sehr unvernüftig bin und sie aufziehe, indem ich ihre Pflichten behindere. Doch nun war ich in Roma, in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft eines Caeciliers und auch nur der geringste Fehler, der vielleicht seinen Stolz verletzten könnte, würde meiner Familie schaden. Die Tatsache das ich eine Iulierin war, eine so bedeutenden Namen trug, nahm ich schon seit ich denken konnte sehr ernst. "Er hatte an jenem Tag sein Pferd nicht unter Kontrolle, aber er hat es nicht geschafft, wie du, mich sofort als verdächtig oder gar gefährlich einzustufen. Die beiden folgten mir eine ganze Weile und ich fühlte mich sogar von ihm bedroht, bis ich seinen Namen kannte. Er hat deiner Familie nichts zu schulden kommen lassen." Höflicher und freundlicher wurde meine Stimme, das sich seine Gesichtsfarbe änderte viel mir gar nicht auf, dennoch bemerkte ich wie er seinen strengen Blick wieder annahm, der mir aus irgendeinen Grund gefiel.


    Gerne hätte ich erfahren wo er gewesen war, seitdem er nach Roma zurückgekehrt war. Doch waren wir weder verwand noch kannte wir uns, das es erlauben würde eine solche Frage zu stellen. "Unser verdächtiger Freund scheint wirklich Grund zur Sorge zu haben." Mein Blick richtete sich wieder auf den Fremden, der sich jetzt sicherlich wünschte, sich in Luft aufzulösen.

    Seine Entschuldigung und die Bedeutung seiner Aussage nahmen jeden Zweifel von mir. Er war der Älterste, die Strenge galt bisher also nur ihm und sein Bruder wurde von diesen Pflichten im Moment noch verschont. Viel persönliches war an diesen Metellus nicht zu erkennen, doch erinnerte mich das sehr an meine Zeit in Germanien umgeben von Soldaten, die ihre Disziplin behielten, das von machnem mehr als deutlich zu erkennen war."Schuldig bekennen, denkst du ich missbilligte seine Gesellschaft und daher auch die deinige, Caecilius Metellus?" verwirrt sah ich ihm das erste Mal richtig ins Gesicht.

    "Ja, das ist er für mich auf jedenfall." antwortete ich nachdenklich. Ein Caecilier also, erinnerte ich mich doch noch an eine Begegnung mit einem seines Blutes, an eine solche, die ich nicht so schnell vergessen würde. "Dann bist du mit einem Marcus Caecilius Fabricianus verwandt?" fragte ich ihn sogar leicht mürrisch und suchte nach eine Ähnlichkeit der beiden. War er auch so aufdringlich? In meinen Augen hatte er eine viel ernstere Erscheinung wie sein Verwandter damals. Vor mir stand immerhin ein Soldat.

    Erst antwortete ich ihm nicht, sondern musterte ihn erneut, blickte zu Terita, die tief durchatment mit den Händen vor dem Gesicht, zornig auf den Boden starrte. Daraufhin ging ich ihm einen weiteren Schritt entgegen ohne ihn dabei anzusehen. Wir hatten uns schon einige Schritte von Tertia entfernt, als sie es bemerkt hatte und uns eilig folgte. "Tust du das aus Höflichkeit oder aus Vorsicht? Oder um erneut deinen Posten verlassen zu können, Mil....nennst du mir nicht deinen Namen? Ein so fleißiger und kleinlicher Soldat muss doch einen bedeutenden Namen besitzen." fragte ich ihn neugierig, dem ein kleines Lachen folgte, doch ihm auch nicht mehr offenbarte.

    Mit einem Mal spürte ich das die Pflicht, jeden dieser Neuankömmlige einzuschätzen, eine weit aus schwierigere Aufgabe war, als ich es mir vorgestellt hatte. Zudem ein Miles kaum ein Wort mit dem Fremden wechselte und daher nur aus seinem Gesicht ablesen konnte, ob er keine schlechten Absichten hatte. "Jetzt liegt es an dir ob du mich gehen lässt oder nicht, du urteilst über mich, wie es auch deine Kameraden gerade am Tor versuchen!" antwortete ich ihm höflich und die Verbitterung ihm gegenüber verschwand mit einem Mal, da ich mir sicher war ihn zur Verwirrung gebracht zu haben. Zeigte ich jetzt vielleicht Stärke, er konnte gar nicht ahnen wie schwach ich eigentlich bin.

    Seine ruhige Stimme passte perfekt in das Wesen dieses Mannes, immerhin wurde genau diese Eigenschaft von einem Soldaten so wichtig geschätzt. "Niemals wollte ich daran zweifeln, das du deinen Dienst nicht gründlich nachgehst. Doch du behandelst mich wie eine Verdächtige. Es ist also vollkommen flasch, wenn ein Brüger behauptet ihr kommt eure Aufgabe nicht nach, doch vielleicht haftet nur euer Blick auf denfalschen Stellen. Und dessen Folge macht sich dann durch ein Verbrechen bemerkbar. Die Bürger sagen dann dazu ihr wart zu unwachsam."


    Tertia konnte gar nicht glauben was sie von mir hörte, erst belügte ich den Soldaten und dann versuchte ich auch noch ihn zu belehren. "Ich bin so verdächtig, Miles, weil ich dich belogen habe. Ich habe nicht vor eine Freundin zu besuchen". antwortete ich leise, so das es nicht einmal Tertia hören konnte.

    Tertia fragte sich schon seit sie die Stadtmauer erreicht hatten, weshalb ich überhaupt an einen solchen Ort gegangen bin. Und als sie von mir hörte, das ich angeblich auf den Weg zu einer Freundin sei, schüttelte sie nur finster den Kopf. Ihre heftige Bewegung entging mir nicht, sie hatte also schnell erkannt das ich gelogen hatte.


    "Das sich meine Begleitung nicht als die geeigneste erweist, habe ich mehr als deutlich von den Bettlern zu spüren bekommen. Vielleicht wirke ich dadurch so verdächtig und vielleicht wurde ich sogar geschickt um nach einen Karren Ausschau zu halten, wie dieser, der gerade das Tor pasiert. Jeder Mensch hier hat seinen Grund genau zu dieser Stunde hier zu sein und solche die einfach nicht zu Händlern oder Bettlern zu zuordnen sind, wie ich, sind dann verdächtig. Eine erstaunliche Logik, welche du verwendest."


    Das sich mein Zorn mehr und mehr zu Hohn und sogar zu leichtem Spott entwickelte, versuchte ich mit einer höflichne und ruhigen Stimme zu unterdrücken. Dannach trete ich mich zu dem verdächtigen Karren, der bereits von den Soldaten durchsucht wurde und winkte dem Fahrer freundlich zu mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Dem Besitzer des Karren schien dies überhaupt nicht recht zu sein und wirkte nervöser als zuvor. "Bin ich jetzt verdächtig, Miles?" entgegnete ich dem Soldaten wieder ruhig.

    Es bereitete ihn anscheinend Freude mich so zornig zu sehen, so war ich mir vollkommen sicher das er mich nicht ernst nahm. Seine Worte klangen sogar schon belustigend. "Die Sonne brennt herrunter und so wie es den Anschein macht, patrouillierst du schon den ganzen Tag hier. So das du den Unterschied zwischen einen Opfer und einen Täter nicht mehr erkennen kannst, Miles." Meine Stimme klang ruhig doch det steigende Zorn, der in mir bebte, war leicht vernehmbar. Tertia schüttelte hinter mir hastig den Kopf, falls ich ihre Handlung sehen sollte, würde sie mich wohl daraufhinweisen wollen, zu schweigen.
    "Würdest du mir glauben, wenn ich behaupte, das ich auf den Weg zu einer Freundin bin?"

    Tertia beruhigte sich langsam wieder, schwieg jedoch als der Soldat mich ansprach. Wurde das jetzt zu einem Verhör? Ich war doch das Opfer. Kurze Zeit schwieg ich doch an meinen Blick war deutlich zu erkennen, das seine Worte so förmlich er sie auch ausgesprochen hatte, mich erzürnten.
    "Ich bin Iulia Livilla, doch sehe ich keinen Grund, der mich dazu veranlasst, dir zu nennen, woher ich gerade komme und was ich hier suche. Oder sehe ich wie eine Gefahr für Roma aus?" Ein Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen und ich löste meinen Blick von ihm, das für ihn sicherlich schon fast beleidigend aufgefasst werden musste.

    Ich konzentrierte mich eben auf den Wagen der das Tor pasieren wollte. Eine Plane war über seine Ware gespannt worden, ein einfacher Händler, mit einen dennoch sehr unsicheren Gesichtsausdruck. Vielleicht sein erster Aufenthalt in Roma oder es war mit der Ware etwas nicht in Ordnung, anstatt Fische waren es vielleicht Waffen? Vollkommen in meinen Gedanken versunken, bemerkte ich die zwei Bettler gar nicht, wie sie an uns herantraten.


    Tertias Blick hingegen zeigte sofort deutlichen Hohn auf solche Menschen. "Verschwindet, ihr Landstreicher!", entgegenete sie ihnen drohend. Überrascht, das sie mir jetzt erst aufgefallen waren, wich ich sofort einen Schritt zurück. Es gab wohl keinen anderen Weg als sie zu entlohen.


    Vollkommen verloren und umgeben von Bettlern, gab es kein entkommen mehr, wäre da nicht die rettende Stimme eines Mannes erklungen, der sich als ein Miles erkennbar machte. Terita sah den Bettlern mit zornigen Augen nach, während ich unseren Retter musterte. "Uns fehlt nichts. Aber du musst nicht nicht entschuldigen, auch die Bettler hier sein ein Teil der Stadt, obwohl sie in der Tat manchmal eine Plage sind. Viel selbstbewusster klang heute meine Stimme, auch nach diesem Schreck und vorsichtig näherte ich mich dem Miles.

    Wachsam blickte ich nach rechts und links, vor mir die Tore Roms. Der Grund weshalb ich genau diesen Teil der Stadt besuchte erkannte ich anfangs gar nicht. Vielleicht lag es daran das mir Sullas Aufgabe am morgen in den Sinn gekommen war, doch seid der harten Zeit, die mich blagte, hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Doch das Tor Roms, dieser Ort, war vielleicht gefährlich, dennoch war das die Stelle, an denen die Menschen eintraten und die Stadt auch wieder verliesen, ob sie nun ärmer als vorher waren oder nicht.


    Nur meine Sklavin Tertia begleitete mich, obwohl sie streng das Treiben verfolgte, war mir klar, das sie kein geeigneter Schutz für mich sein könnte. Verdächtige wurden am Tor angehalten, dennoch fragte ich mich, an was die Soldaten diese wohl erkennen und wieviele durch Bestechung in die Stadt kamen. So versuchte mein Glück einzuschätzen, wen ich pasieren lassen würde und wen nicht.

    Doch so sehr ich auch in den letzten Tagen wieder aufblühte, verließ mich mein Glück auch schon wieder. Als ich an jenem Morgen aufwachte, fühlte sich mein Körper so kalt wie Eis an. Die dünne Decke zog ich bis zu meinen Hals und mit einer Hand strich ich mir sanft über die Wangen und die Stirn. Sie fühlten sich im Gegensatz zu meinen Körper heiß an. Langsam versuchte ich mich zu erheben um mit einem sanften Tuch mich abzukühlen, jetzt wurde mir erst bewusst wie geschwächt ich war. So ließ ich mich wieder ins Bett fallen und atmete dabei vor Anstrengung. Mir war da nach noch etwas zu schlafen und vertrieb den Gedanken noch aus meinen Kopf, das es sich vielleicht um ein gefährliches Fieber handeln konnte. Sicherlich war es nur eine harmlose Erkältung, doch konnte ich mir nicht erklären, wie ich mit der Krankheit in Kontakt gekommen bin.

    Es dauerte nicht lange und Tertia betrat mein Cubiculum. Schon als sie eintrat wunderte sie sich, das es noch so ruhig war. Manchmal schlief ich auch länger und Tertia hatte nicht gerade die zärtlichste Art mich zu wecken, doch spürte sie, das etwas nicht in Ordnung war. Zügiger trat sie an mein Bett heran und setzte sie auf den Rand. Tertia musterte die schlafende und sofort erkannte sie an den leichten rötlichen Wangen, das es schon einen Grund hatte, weshalb sie sich noch nicht erhoben hatte.

    "Livilla?" Sanft streichte sie mir über meine Wange und ich erwachte erneut aus dem Schlaf, durch ihre kühlen Hände, die im Moment sehr angenehm waren. "Fühlst du dich nicht wohl? Dein Gesicht glüht ja." Wieder legte ich eine Hand auf meine Wange. "Tertia, du übertreibst. Aber ich fühle mich nicht besonders gut, ich wohl ein bisschen. Mach dir bitte keine Sorgen."

    So beruhigend ich versuchte meine Worte auch auszusprechen versuchte, an Tertia hallten sie vorbei. "Nein nein, bei einer Erkältung sollte man nicht vorsichtig genug sein, glaube mir. Du bleibst liegen." Viel Sorge war aus ihren Worte nicht zu entnehmen, viel mehr erklang aus ihnen der Zorn. "Wo hast du dir das nur eingefangen. Kein Wunder wenn man halb nackt hier herumrennt, bevor du schlafen gehst."

    Ich hielt es für besser zu schweigen, sie beachtete mich gar nicht sondern holte eine wärmende und dem Anschein nach kratzige Decke aus einer Truhe. Meine Antwort äußerte sich nur mit einem leichtem kopfschütteln, doch bei dieser Bewegung spürte ich wie mein Kopf zu pochen begann.

    Lange Zeit befand ich mich in der Casa Iulia, denn ich zog die Einsamkeit vor. Immer seltener verließ ich das Gebäude und verbrachte die Zeit in meine, eigens ernannten Zufluchtsort. Oft ging ich in Constantius Zimmer und studierte einge Pergamente, in denen er so oft vertieft war. Die Angst konnte ich zwar vergessen, doch verschwinden würde sie nie ganz, doch seit einigen Tagen fühlte ich mich wieder lebendiger. Und so lies ich auch wieder Gefühle und Stimmungen zu, die mich am Anfang eingeschüchtert hatten das sie mich an jenen Tag erinnerten.


    Zügiger begann ich jede Morgen, dabei achtete ich nicht auf die Bemerkungen einer Sklavin, die mich zurecht wieß, mich meiner morgendlichen Wäsche zu widmen, anstatt zum Fenster zu eilen um Constantius zu zuwinken wie er die Casa verließ. Diesen Zeitpunkt hatte ich im Blut und wenn ich nicht aufwachen würde, so hatte eine Sklavin den Befehl mich zu wecken.


    So rasch ich auch mein Selbstbewusstsein fand, um so leichter tat ich mich auch wieder zu lachen. Immer mehr gewann ich wieder an Lebensfreude und so hatte die Sklavin mühe mich zu frisieren, wobei sie unterschiedliches ausprobierte und ich mich ständig beschwerte, sie würde mich vom lesen abhalten. Oft zornig zog sie mir das eine und andere Pergament aus der Hand und legte ihre Hände auf meinen Schulter, wobei sie mich dadurch sanft näher zog.


    "Hör auf zu lesen, such dir lieber einen Mann, das würde dir nicht schaden." Unpassende Worte einer Sklavin, das auch nur eine wagte. Tertia, eine ältere Sklavin der Casa, die Reife und Erfahrung mit sich brachte, auf ihre Art intelligent war, aber nicht viel durchgehen lies. Obwohl ihr Platz ihr der Culina war, sellte sie sich bereit sich um mich zu kümmern, wenn weder Helena noch Constantius hier waren. Dies aber nur, bis ich eine eigene Leibsklaven kaufen würde. Eigentlich verstand ich mich mit ihr sehr gut, doch sie hatte einen Fehler, sie war förmlich besessen davon, das ich einen Mann kennenlernen würde, der es schaffen würde meine Schatten aus meinen Herzen zu verbannen.