Beiträge von Iulia Livilla

    Er war mir fremd, doch sein lächeln, es war einfach bezaubernd. Es stand ihm, er sah dabei einfach hübsch aus, das musste ich zugeben. Was sollte ich auch anderes von ihm erwarten, immerhin bin ich ihm noch fremder. Ich musste mich einfach überwinden.


    Und ich ging auf ihm zu und umarmte ihn. Und während der Umarmung küsste ich ihn auf seine Wange, das hätte meine Mutter sicherlich so gewollt, hätte sie es geahnt, das ich meinen Vater jemals kennenlernen würde.
    Jetzt war alles auf einmal viel entspannter und herzlicher.

    Er kam auf mich zu und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich entschied mich, auch wenn es mir schwer viel, ihm doch entgegen zu gehen. Dennoch wagte ich es nicht ihm zu nahe zu komme und blieb kurz vor ihm stehen. Es war alles so fremdartig...doch es lag an mir jetzt die richtigen Worte zu finden.


    "Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Vater. Durch dich kam ich in diese vornehme und angesehene Familie."


    Es wareb so förmlich Worte, doch ich war mir nicht sicher, wie er damit umging das er nun Vater einer Tochter ist und ob ihm dieser Gedanke auch wirklich gefiel. Deswegen zögerte ich leicht. Und auch keine freundlichen Züge zierten mein Gesicht.

    Er war mein Vater, ich sollte glücklich sein....doch ich konnte ihm kein lächeln schenken, zu groß war der Schock, ihn in Germania anzutreffen, auf einer Straße vor Mogontiacum....und seine Turma blickte mich an, es interessierte sie anscheinend sehr in welchem Verhältnis ich zu ihrem Decurio stand.


    "So ist es, du bist mein Vater!"


    Ich klang streng, denn er stieg nicht einmal von seinem prächtigen Pferd und ich spürte wie er von oben auf mich herabblickte.

    Ich blickte ihn widerspenstig an .....Decurio Tiberius IULIUS Numerianus. Ein seltsames Gefühl stieg in ihr hoch, war es der Schock, die Freude oder war es einfach dieses fürchterliche Gefühl einen Fremden vor sich zu haben, der die wohl näheste möglich Bindung mit einem Menschen besitzten kann.


    "Der Name meiner Mutter ist Arria Drusilla und sie war der Meinung, das ich nicht direkt in Tarraco aufwachse."


    Meine Stimme war unglaublich kühl.

    Rasch blickte ich wieder zu ihm und das was er mir Rat, es klang nicht danach das er in mir eine Gefahr sieht, vielmehr war ich es die in Gefahr war. Auf seine Frage versuchte ich stolz zu antworten, aber ich vermied es auch nicht dabei zu lächeln.


    "Mein Name ist Iulia Livilla und ich komme aus Hispania. Und ihr seid...?"

    Der Herr an der Spitze der Turma, seiner Turma, so wie es aussah sprach mich an. Ich war leicht erschrocken und dies machte mir Angst, vielleicht war ich für ihn jetzt noch verdächtiger. Schweigen, wäre unvernüftigt, deshalb atme ich tief durch und versuchte so höflich wie es nur ging, auf ihn zu wirken.


    "Salve werter Herr. Ich bin auf dem Weg nach Mogontiacum, doch leider reise ich alleine und bin leicht übermüdet."


    Was sagte ich nur, jetzt denkt er noch ich bin auf der Flucht, mit einem leichten Kopfschütteln, vermied ich es ihm ins Gesicht zu sehen.

    Ich hob meinen Kopf und sah die Turma und ohne lange zu überlegen fand ich es auf einmal doch vernüftiger weiter zu gehen. Sie kamen immer näher und ich hielt es für das beste meinen Kopf leicht nach Rechts zu drehen, vielleich war es unhöflich, doch der Staub den sie aufwirbelten, war mir wirklich nicht willkommen. Doch dann blickte ich wieder nach links, die Neugierde war einfach zu groß.

    Die Straße nach Mogontiacum, sie ersteckte sich als würde sie wohl niemals enden. Vielleicht war ich diese weiten Strecken einfach nicht gewohnt und diesesmal glich es einer Folter. Oder lag es auch an dem Wind und der leichten Kühle Germaniens, die ich einfach nicht gewohnt, das ich zu bequem war in letzter Zeit, dass traf mehr zu.


    Ich ging noch ein kleines Stück, dann jedoch, bleib ich einfach stehen, als ob ich erwarten würde, es käme jemand um mich abzuholen.