Diese Regeln, sicherlich hörte niemand sie gerne, doch sprach ihre Einhaltung nur auf Disziplin und in jeder Familie wurde diese verordnet. Angst hatte ich aber davor in Rom ins Gespräch zu kommen, denn hatte ich zwar gelernt, mich in der Öffentlichkeit zurückzuhalten, doch wie oft antworte oder handelte ich unüberlegt und so einer großen Gesellschaft war ich nie ausgesetzt. Vielleicht hatte ich schon damit begonnen, diesen falschen Weg zu gehen, denn Secundus Besuch würde zu dem hinführen was Helena erwägte. Und jetzt machte ich mir erst Gedanken darüber, ob Secundus überhaupt die Erlaubnis meines Vaters hatte mich zu sehen? Würde man mir vielleicht verbieten ihn wieder zu sehen, so lange Vater nicht davon informiert wurde? Doch wollte ich es jetzt in diesen Moment überhaupt, das Secundus sich an meinen Vater wendete?
Auch zerbrach ich mir den Kopf darüber, das Helena vielelicht doch etwas von Secundus und meine Gespräch mitbekommen hatte, denn nachdem sie ihn erwähnte, wies sie sofort darauf hin, das kein Mann mein Cubiculum betreten durfte. Oder war dies nur eine Schlussfolgerung.
Fügte ich die jetzt genannten Regeln zusammen, bemerkte ich, das man mir so einge Freiheiten nahm. In Hispania durfte ich zwar auch nur mit Begleitung auf den Markt oder auf das Land, doch öfters wurden diese nicht so streng gehandhabt, so das ich mich manchmal sogar alleine auf den Weg zu einen ruhigen Ort machte oder damit beschäftigt war so einige Dummheiten zu planen, wobei man keinen Beschützer brauchen konnte.
"Ich kann dir nur zustimmen, Helena. Es wird niemals in meinen Sinn kommen unserer Familie auf irgendwelche Weise zu schaden. Denn ich habe meinen Vater versprochen, dir zu gehorchen. Und ich möchte gleich klar stellen, das Secundus Mela bei seinen Besuch nicht um mich geworben hat, er wollte micht lediglich besuchen. Es existiert zwischen uns nur Freundschaft. So möchte ich auch nicht das er Constantius Zorn spürt, wenn er noch mal vor der Porta steht. Ja, er ist unverheiratet wie ich, aber es ist nichts zwischen uns, er nimmt die Rolle eines guten Freundes ein . Doch ich werde mich nach dir richten und ihm mein Cubiculum verweigern."
Mit einer milden strenge antwortete ich ihr und versuchte dabei die leichte Entäuschung, die in meinen Gesicht erkennbar war, zu verbergen.
"Und ich bin es auch gewohnt nicht alleine auszugehen und so kann ich dir auch versprechen immer eine Begleitung bei mir zu haben. Außerdem versuche ich dir zu versprechen nachts nicht außerhalb der Casa aufzuhalten, wobei es schon mal dazu kommen kann, sollte ich irgendwo aufgehalten werden und dabei gerne meine Zeit vergessen, aber ich versuche es zu vermeiden. Gibt es noch etwas das dir auf dem Herzen liegt, nach dem ich mich halten sollte?"
Ich hatte ihr eine Reihe von Versprechen gegeben, nahm ich mir aber fest vor sie zu halten. So blickte ich ihr entschlossen entgegen und vertrieb jeden Gedanken der Versuchung.