Beiträge von Iulia Livilla

    Ich gab mich mit Caecilius Antwort zufrieden, obwohl ich überaus gerne Einzelheiten über Solinus Bestrafung erfahren hätte. Es fiel mir überhaupt sehr häufig auf, das mein Cousin oft sehr unüberlegt handelte, doch Metellus davon zu erzählen wollte ich auch nicht, denn musste ich mir zugestehen, das ich Solinus kaum kannte.


    „Er konnte nur von Glück sprechen, das ich in der Casa anwesend war und nicht Seneca. Er hätte ihn wohl mit Absicht eingesperrt, so das er zur Castra nicht mehr zurückkehren könnte, auch wenn er es wollte. Aber er ist sicherlich damit bestraft genug, das es seine Laufbahn behindert, wirklich eine Schande."


    Manchmal dachte ich darüber nach, was ich wohl an Solinus Stelle getan hätte. Ob ich auch unabgemeldet die Casa Iulia aufgesucht hätte? Wahrscheinlich nicht, denn den Grund den er angegeben hatte, war der Strafe die drauf folgte, kaum wert.


    „Ich würde mich bei dieser Entscheidung gerne nach dir richten. Obwohl ich erst dem Vorschlag zustimmen wollte eine Taverna aufzusuchen, wäre ich überaus neugierig dir an einen Platz zu folgen, den du bevorzugst, immerhin müsste ich dann nicht meine Geheimnisse lüften."

    Ich war vollkommen überrascht, dass die Tür so schnell aufging, dabei wäre ich beinahe in sein Zimmer gefallen. Doch relativ schnell fand ich meine Fassung wieder und betrat, ohne ihn genauer anzusehen, den Raum. Schnell drehte ich mich wieder zu ihm um. „Salve Graecus, bin ich zu früh? Wenn ja dann werde ich den Cubiculum wieder verlassen, damit ich dich nicht weiter störe." Immerhin war er barfuss und er sah noch so verschlafen aus, als wäre er eben erst aufgewacht, wahrscheinlich konnte er sich gestern dann doch nicht mehr so schnell von seiner Schriftrolle trennen.

    Er hatte wahrlich keinen Groll mehr auf mich und so war es ein eigenartiges Gefühl, ihn dabei zu beobachten wie ich ihm, mit meiner Gesellschaft, eine Freude machen konnte. Ich konnte nicht gewiss sagen, dass er meine Gesellschaft nun genoss, da ich eine Frau war oder eben Iulia Livilla. So kamen wieder einmal Gedanken zurück von denen ich dachte das sie verloren und vergessen gewesen wären.


    „Quintus Caecilius, die CU hat eigenartige Methoden verdächtige Bürger zu beschatten. In dem man sie zu etwas einlädt. Doch möchte einwilligen, vielleicht wird dein Vorschlag sogar einmal übernommen.“


    Freundlich, höflich, aber immer noch nicht so frei wie bei Constantius sprach ich mit dem Caecilier, doch sah ich keinerlei Gründe sein Angebot abzulehnen. Leider war immernoch so streng und verschlossen zu ihm, das ich ihn nicht einmal nach seinem Befinden fragte und das Gespräch lieber auf meinen Cousin lenkte.


    „Wie geht es denn Solinus? Wurde er bestraft? Ich hoffe man war nicht zu milde zu ihm. Wie kann man nur so tief sinken? Es ist mir sogar unangenehm darüber zu sprechen, weshalb er die Casa Iulia aufsuchte.“

    Langsam gefiel mir der Gedanke von Metellus immer verdächtig aufzufallen und obwohl mich eben noch ein gewisser Zorn beherrschte, schien er sich nun aufzulösen. „Eigentlich müsstest du mich nun abführen, denn wer weiß vielleicht hatte ich das auch in der Tat vor?" bemerkte ich scherzend, dass ich es erst gar nicht fassen konnte, das meine Stimmung sich so schnell geändert hatte.


    Vielleicht aber wartete er auf die entscheidende Antwort, ob wir uns sofort wieder trennen würden oder nicht. Und auch in ihm schien im Moment nichts gegen mich zu sein, als mir auffiel wie vorsichtig er antwortete und verlegen er doch immer noch war. Ein nachdenklicher Blick fiel auf seine Uniform bis ich meine Worte fortsetzte.


    „Ich nehme an du hast bereits Dienstschluss und da führt dich den Weg zum Forum? Das kommt selten vor nehme ich an, denn ich habe dich hier abends noch nie erblickt. Sonst hätte ich dich schon längst darum gebeten, mich vielleicht ein Stück zu begleiten."

    Obwohl ich die Berührung registriert hatte, wäre sie sofort wieder in Vergessenheit geraten, sollten keine Beschwerden darauf folgen. Rechnete ich mit einer spöttischen Bemerkung, doch als ich bemerkte, das sich derjenige meinen Arm packte und fest daran zog, schreckte ich hörbar auf. Sollte es also doch zu einer längen Auseinandersetzung kommen, das brauchte ich jetzt sicherlich nicht.


    So wandte ich mich sofort zu dem Fremden und der Schrecken stand mir immer noch ins Gesicht geschrieben, auch als ich Metellus erkannte. „Caecilius Metellus!“Entgegnete ich ihm flüsternd. Nur langsam beruhigte ich mich wieder und wusste ich auch nicht ob unsere Begegnung mich erfreuen sollte oder nicht, hatten wir uns das letzte Mal zornig getrennt. „Denkst du nicht ich hätte viel mehr Angst bekommen sollen? Aber die Kraft in deinen Armen erklärt sich ja von selbst.“ Beruhigend schloss ich meine Augen und suchte nach den richtigen Worten, für einen Moment waren die Kopfschmerzen verschwunden, doch nun meldeten sie sich aufs Neue. „Es ist die meinige Schuld, doch ist es nicht ein weiteres Mal, das du mich als kriminell verdächtigst?“

    Der Aufenthalt bei Antipater hatte einen winzigen aber für mich wichtigen Vorteil, es konnte mich kein Milius nach Hause begleiten. Ich brauchte nicht seine unverwechselbaren Schritte so dicht hinter mir hören. Waren es Kopfschmerzen, an denen ich jetzt leiden musste? Und zeigten sich diese nur um mir eine Lehre zu sein, das ich meinen Vater nichts von meiner Reise erzählen würde. Vielleicht sollte ich es doch, denn eine Antwort von ihm würde mich nicht mehr erreichen können. Mein Kopf pochte auf einmal und ich legte eine Hand auf meine Stirn. Es war ein Risiko für einen Moment die Augen zu schließen, so war es auch schwer dabei gerade zu gehen, doch der Weg vor mir schien frei und so wagte ich es. Eben als ich sie öffnen wollte berührte ich einen fremden Arm doch ein wenig unsanfter, da meine Hand wieder den Weg zur Stirn gesucht hatte.

    Es war schon später Nachmittag, als mich mein Weg über das Forum führte. Nach Antipaters Besprechung war mir nicht danach sofort wieder in die Casa Iulia zurück zu kehren. Dort hätte ich mit Sicherheit über meine Wut auf Graecus getobt und diesen Zorn auf Tertia, Milius oder sonst einen Sklaven ausgelassen. Unter den unzähligen Bürgen war das nicht möglich. Meine Spaziergänge führte nicht mehr wie früher auf den Quirinal, dort konnte ich einfach keine Ruhe mehr finden, ich neigte nun mehr dazu, das ich das Flattern meiner Tunika spürte, wenn Menschen an mir vorbeigingen, anstatt das es auf den Wind zurückführen war, der auf dem Quirinal herrschte.

    Ich hatte heute meine türkise Tunika gewählt mit einer Palla in der gleichen Farbe. Tertia schlug vor das ich mich nur dezent schminken sollte, deren Wunsch ich auch nachgekommen war. So führte mich mein Weg wieder zu den Menschen, dem ich immer noch nicht so entgegen treten konnte, wie anderen. Wie gestern klopfte ich ordnungsgemäß an der Tür und wartete auf eine Antwort von innen.

    So war er es also der die Worte des Abschiedes sprach. Natürlich war das Gespräch auch für ihn nur unnötig in die Länge gezogen worden. Er wusste dennoch genau auf was ich ansprach und das er mich jetzt noch so unverschämt dannach fragte, ließ wiedermal die Wut in mir aufsteigen, doch ließ ich es nicht zu, sie offen vor ihm zu zeigen. Ich drehte mich um und ein finsterer Blick folgte. "Die wünsche ich dir auch und ich hoffe du schätzt es hier wohnen zu dürfen, Graecus. Morgen früh werde ich wiederkommen, ich will ja nicht zu einem ungelegenen Zeitpunkt erscheinen. Vale!" Ich seufzte leise und verließ den Raum.

    „Möglichkeiten mit denen du bereits in Berührung gekommen bist, ich aber nicht und mit denen wir zu rechnen haben. Und sollte der Kapitän kein ordnungsgemäßes Verhalten aufweisen, wird es ihm bestimmt gerade Recht kommen, mit mir als Leiterin, jemanden unerfahrenen vor sich zu haben. Acht Tage, nennst du für die Überfahrt. Doch denke ich das Dione es eilig haben wird mit der Überfahrt, so werden wir wohl nicht lange an Land bleiben können und durch diese Tatsache setzen wir uns auch so leichtsinnig einer Gefahr aus.“ Erst hatte ich vor seine letzte Bemerkung einfach nicht weiter zu beachten, ihm keine Antwort darauf zu geben und vielleicht hätte ich auch genau das tun sollen. „Manche Menschen neigen dazu die Schwäche des anderen auszunutzen, sie immer weiter von ihrem Zielgedanken zu vertreiben um ihr Selbstbewusstsein zu rauben. Und was für Folgen das haben könnte, darauf will ich jetzt gar nicht weiter eingehen.“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf und drehte mich wieder weg, während ich mich langsam von ihm entfernte. Viel zu lange war ich jetzt schon bei ihm und das was ich von ihm wollte, hatte ich schon längst erfahren. Und auch er würde es wohl auch lieber sehen, wenn ich gehen würde, doch keiner von uns beiden schien als erstes auf diesen Wunsch hinweisen zu wollen.

    Es konnte mir nur Recht sein, das wir endlich das Thema gewechselt haben und obwohl Graecus erst behauptet hatte, kaum Erfahrung über die Seefahrt zu haben, klang das nach seinem Bericht fiel anders. Die Bemerkung, dass ich mich gelangweilt hätte, war schon fast eine Beleidigung, er sah doch selbst das ich ihm aufmerksam folgte.


    „Aus deinem Mund klingt alles so einfach! Wie soll ich erkennen das er mich hintergeht, wenn er mir nicht einmal meine Fragen beantwortet oder mich anlügt? Glaubst du wirklich er lässt sich einfach so einsperren und aussetzen. Immerhin untersteht ihm die Mannschaft und wer weiß welchen Nutzen sie sich darausziehen, wenn ihr Kapitän sie verlässt. Ich schließe dabei nicht aus, das es auf dem Schiff zu Problemen bei der Unterordnung kommt, die dann im Chaos enden wird. Ich sollte mir schon am Anfang unserer Reise den Kapitän näher ansehen, ein paar Worte mit ihm sprechen. Vielleicht kann ich mir dann leichter ein Bild von ihm machen, ob er mich respektiert und nicht hinter meinen Rücken handelt.“ Ich passte mich seiner kühlen Stimmlage an, ich wollte ihm keine Hoffnung machen, das wir aus irgendeinen Grund uns jetzt auf einmal besser verstehen würden. "Deinen Worten nach zu folgen, hattest du keine schöne Zeit auf dem Meer oder irre ich mich d?. Eigentlich müsste ich jetzt wirklich abgeschreckt sein, vor allem da mir trotz diesen unzähligen Gefahren Antipater die Leitung übergab, vielleicht bezweckst du das sogar?“ Fügte ich mit einem finsteren Ton hinzu. Weshalb habe ich ihm eigentlich diese Schuld zugeschoben, würden uns Piraten angreifen oder wir in einen Sturm geraten, würde auch dieser Grieche keinen Fuß mehr auf Land setzen können. „Wie lange dauert die Überfahrt, ich kann mir nicht vorstellen wie schnell man mit einem Schiff vorankommt. Wann glaubst du werden wir, wenn alles gut verläuft, Roma wieder sehen?“

    Unruhig lauschte ich Graecus Worte. Schon fast hatte ich geglaubt er würde meine Bitte, die sich bei ihm eben für eine Entschuldigung angehört hatte, als eine weitere Beschimpfung über ihn aufnehmen. Doch verwarf ich jenen Gedanken sofort wieder, es war nicht leicht diesen Griechen dazu zu bringen, sich zu öffnen und doch tat er es auf einmal. Und sogar fast...fast hätte ich ihm die Antwort gegeben, die er von mir erwartete. Doch wusste ich gar nicht, ob es mir gelingen würde, sie in Worte zu fassen. Doch er hatte nicht einmal vergessen, das ich ihn schon vor seinem Geständnis verachtete. So fiel die Last von mir, als er es anscheinend bereute und die Frage zurückzog. Abermals wurde es still in seinem Cubiculum. "Hass! So schlecht bezeichnest du unser Verhältnis? Hass ist ganz etwas anders. Unsere Beziehung ist noch nicht so negativ. Aber weshalb versuch ich dir das überhaupt zu erklären, du kennst dieses Gefühl genauso gut wie ich." Ich wirkte nun nachdenklicher und meine Stimme war auffallend sanfter geworden. "Ja, es stimmt. Es ist vollkommen egal ob wir uns mögen oder nicht. Welche Gründe dafür auch vorliegen mögen. Deinen kenne ich immerhin auch nicht, er entstand wohl nur aus meiner Reaktion, bei unserer ersten Begegnung. Das sollte aber nun geklärt sein, erzähl mir lieber etwas von der Seefahrt. Von Gefahren, Gesetzen, Kenntnissen die du bei deiner Überfahrt aufgeschnappt hast."

    Erst als ich Graecus Aufforderung hörte wandte ich meinen Blick wieder auf ihn zu. "Das weißt du genauso gut wie ich. Wir werden morgen diesen Sergius Epulo in der Casa Sergia aufsuchen und ihn über unser Vorhaben unterrichten." Abermals waren es strenge Worte, bis ich mich umdrehte und mich ihm langsam näherte. Kurz vor der Kline blieb ich stehen und sah ihm in die Augen. "Ich bin fast genauso alt wie du. Es wäre wirklich nicht übertrieben wenn ich behaupten würde, das diese Verwantwortung die mir Antipater übertragen hat, viel zu groß für mich wäre. Würden so manche andere von unserer Reise erfahren...." wobei ich an meinen Vater denken musste..."sie würde mich daran hindern. Ich kann selbst mit Stolz behaupten, das ich schon ein weinig von der Welt gesehen habe, doch bei weitem nicht so viel wie du. Und ich möchte nicht versagen, das werde ich nicht zu lassen. Doch benötige ich daher deine Kenntnisse, deine Erfahrung. Die du vielleicht sogar auf deiner unverantwortliche Flucht erworben hast. Du weißt das ich dich nicht dazu zwingen kann, doch um unser Ziel zu erreichen, Dione sicher nach Italien zu bringen, müssen wir zusammenarbeiten. Egal ob wir uns verstehen oder nicht!" Wie erleichtert ich war so ehrlich nun zu ihm gewesen zu sein, auch wenn es mich verwunderte, immerhin kannte ich den Griechen doch kaum. Hoffentlich nahm er diese Worte nicht falsch auf und erkannte Schwäche in mir. Und genau damit rechnete ich.

    Ich öffnete die Tür und betrat Graecus Cubiculum. "Salve Graecus! Ja, richtig erraten. Doch klingt es so als wärst du enttäuscht. Oder irre ich mich da?" fragte ich ihn während ich auf ihn zuging. Und bereute es jetzt schon wieder ihn vielleicht verärgert zu haben. Weshalb ich mich nicht in Griff hatte, konnte ich mir nicht erklären. Als hätte ich Freude daran, den Zorn in Graecus anzufachen. Abwartend betrachtet ich die Einrichtung, wie sie sich von der Casa Iulia unterschied, um ihn möglichst selten in die Augen zu sehen und ihn somit vielleicht Respekt spüren zu lassen.

    Ich wusste nicht ob ich erleichtert war, das er sich wirklich gerade jetzt in der Casa Pompeia befand. Doch ließ ich ihn nicht lange auf eine Antwort warten. "Iulia Livilla! Darf ich eintreten?" erwiderte ich höflich und fragte mich ob er mich vielleicht warten lassen wird.

    Seit dem Zusammentreffen im Magnus Saal hatte ich Graecus nicht mehr gesehen, doch mit einem herzlichen Empfang brauchte ich gar nicht rechnen. Ich hoffte nur ihn hier in seinem Cubiculum aufzufinden. Als ich vor der Tür stand, zögerte ich einen Moment zu klopfen und tat es aber dennoch. Mein Gesichtsausdruck blieb neutral, ich wollte ihm weder Zorn noch Freude zeigen, ihn kein Gefühl offenbaren, das vielleicht mit seiner Gegenwart in Verbindung gebracht werden konnte. So versuchte ich ganz entspannt auf eine Antwort von ihm zu warten.

    Eigentlich wollte ich Antipater nun verlassen, doch eine weitere Frage hielt mich zurück. Und schon beschäftigten mich andere Gedanken. Eben als ich antworten wollte betrat eine mir fremde Sklavin den Raum. Hätte Antipater uns einander nicht vorgestellt, hätte ich sie auch nicht weiter beachtet. Verwundert blickte ich auf sie hinab, wie ernst sie ihren Stand nahm, war wirklich beachtlich. "Für deinen Patronus, verstehe! Ich sollte schon Recht bald Graecus aufsuchen, die Zeit drängt. Entschuldige mich!" antwortete ich ihm, in einem immernoch ernsten Ton und entfernte mich eiliger als ich es eben noch vor gehabt hatte. "Achja Antipater! Du hast recht ich fühle mich Diana wirklich sehr hingezogen!" meinte ich noch vor dem Ausgang des Magnus Saals und verlies ihn dannach.

    Antipaters Worte führten dazu, das ich der Meinung war Graecus noch besser im Auge zu behalten, wenn mir das überhaupt möglich sein konnte. Obwohl wird beinahe gleich alt waren, hatten ich mal wieder das Gefühl, das er mich nicht ernst nahm. Und fordete man ihn heraus, wie gefährlich konnte er wohl werden?


    "Ich verspreche dir das Dione vollkommen zufrieden sein wird. Und so leicht urteile ich über Graecus nicht, er hat immerhin mehr Erfahrung auf See, als ich. Danke nochmals, für dein Vertrauen das du mir schenkst. Vale!" Eigentlich wollte ich Antipater noch ein hübsches Lächeln schenken, doch stattdessen antwortete ich nur mit freundlichen Ton. Denn ich hatte das Gefühl würde ich mich mit einem strengen Gesichtsdruck nun von ihm entfernen, zeigte das mehr von meiner Selbstsicherheit, ohne überhaupt zu realisieren, welche Bürde ich überhaupt auf mir lastete.

    Nachdenklich und mit weiterhin ernsten Gesichtsausdruck betrachtete ich Antipater und lies mir Zeit bevor ich antwortete. "Nein, bis jetzt noch nicht. Mach dir keine Sorgen, ich werde es schon mit ihm aushalten und solange er nicht die Grenze überschreitet, werde ich es auch nicht tun. " Doch wurde mir auf einmal bewusst, das es nicht so gut wäre Graecus als Feind zu haben, vorallem wenn wir so weit entfernt von Italien waren. Aber vielleicht war die Reise auch das was uns half, damit wir uns verstehen lernen würden. "Wo finde ich Graecus?" wiederholte ich.

    Als sich Graecus zum gehen wandte blickte ich ihn finster nach. Kein Gruß des Abschiedes folgte, schon erst recht nicht nach seiner Bemerkung, auf meine Gesellschaft so oft es ging verzichten zu wollen. "Ich wünsche ihm das er sie nie wieder findet. Was erhofft er bei einem Wiedersehen. Die Strafe wäre bei weitem grausamer, wenn er nie mehr etwas von ihr hören würden. Nie über ihr Befinden erfährt." Wie falsch es doch war Antipater meine Wut so offen zu zeigen, hätte ich es nicht hinunterschlucken können, wie die anderen Male auch. "Ich werde mich so bald wie möglich auf zur Casa Sergia machen um Epulo zu sprechen. Sicherlich erwartest du Graecus Gegenwart, doch wo kann ich ihn auffinden?"