Beiträge von Caietanus

    Caietanus betrachtete aus dem AUgenwinkel den Caecilier der Cohortes Urbanae. Hatte jemand etwas geahnt? War er womöglich mit Seia befreundet und hatte sie ihn auf Caietanus angesetzt? Was auch immer, er war sowieso schon zu sehr aufgefallen. Er hatte zwar gewusst, dass sich das nicht vermeiden lassen würde, doch er wollte es nicht ins Extreme treiben.
    In schnellen Zügen trank er aus - bemerkte trotzdem noch, obwohl er bisher selten Wein getrunken hatte, dass dieser äußerst köstlich war - und schob den Arm des Alten zur Seite, wobei er ihm gleichzeitig noch ein paar Münzen mehr in die Hand drückte.
    "Danke - für deinen Wein und deine Freundlichkeit - aber jetzt muss ich weiter." Er erhob sich, umklammerte seinen Arm und trat in die Menschenmenge, die sich über den Markt schob.

    Caietanus starrte den Etrusker kurz beleidigt an, sah aber seinen Fehler ein.
    "Verzeih! Ich suche jemanden." Er ließ sich gehorsam auf den Dreibein nieder. "Kannst du mir sagen, an wen ich mich da wenden muss?"
    Dann holte er ein paar Münzen aus einem Beutel hervor. "Und gib mir etwas von dem Wein dort!" Caietanus wies auf eine Kanne.

    Caietanus drehte sich erschrocken um, als der Fremde ihn ansprach. Erst jetzt viel ihm auf, wie sehr er aus der Masse herausstach - ein Germane mit gebrochenem Arm und dem Blick eines gehetzten Hundes. Wie hatte er da hoffen können zwischen den Anderen unter zu tauchen?


    "Ich komme schon zurecht", versuchte er es barsch, doch sein schmerzverzerrtes Gesicht strafte ihn Lügen.

    "Nett, dass du dir Sorgen um mich machst. Auf ein Zeichen von dir warte ich seit Jahren", schaffte Cai es zu scherzen. Doch außer seinen regelmäßigen Atemzügen bewegte er sich nicht. Sein linker Arm stand in seltsamen Winkel ab und war eindeutig gebrochen.

    Cai wollte etwas erwidern, als er das Gleichgewicht verlor und rückwärts aus dem Fenster stürzte.
    Ein brechreizerregendes Knacken tönte von unten zu den Frauen herauf.

    Cai wurde klar, dass er seine Schwester nur vor Dummheiten bewahren konnte, wenn er ihr die Wahrheit erzählte. Was er aber nicht vorhatte, da Seia diese auf keinen Fall erfahren sollte. Erschöpft kletterte er erneut nach oben und setzte sich ins Fenster.


    Wenn er ihnen die Wahrheit sagte, würde bestimmt keine der beiden Frauen noch etwas mit ihm zu tun haben wollen. Ein ernüchterner Gedanke... Er überlegte lange.


    "Chiara, bleib hier, es ist zu deinem Besten! Ich will dir doch nichts Böses und ich komme GARANTIERT wieder!"
    Er berührte ihre Schulter.

    Cai hörte den Ruf seiner Schwester und eilte zurück. Er wusste, dass es kein dummer Scherz von ihr war. Sie war ihm bereits mehrmals gefolgt und hatte sich immer wieder in Gefahr gebracht.
    Unter dem Fenster blieb er stehen. "Mach keinen Blödsinn, Chiara, ich komm doch wieder!"

    Cai stieß seine Schwester von sich.
    "Du bleibst hier, wenn ich das sage!"
    Er kletterte wieder auf den Fenstersims. "Danke, Seia!"
    Geschickt wie eine Katze hangelte er sich hinunter und war im nächsten Augenblick untem im Garten. Nur noch einmal sah er zurück. "Erzähl niemandem, dass ich hier war, ja?"
    Dann rannte er davon.

    Cai ließ sich zu einer Erklärung hinreißen.


    "Ich musste kurz noch was erledigen - sollte nur ein, zwei Tage dauern - aber ich traf auf Probleme. Chiara sollte solange zu dir gehen, aber anscheinent hat sie wiedermal nicht auf mich gehört."
    Er lächelte seine Schwester an, um ihr zu zeigen, dass er nicht böse auf sie war. Es war ein müdes und trauriges Lächeln, doch es war das erste mal voller Aufrichtigkeit.
    Immernoch mit dem ungewohnten Ausdruck auf dem Gesicht wandte er sich an Seia. "Seia, ich muss nochmal weg. Länger. Könnte Chiara so lange bei dir wohnen?" Flehen mischte sich in seinen sanften Blick.

    Das Fragen blieb ihr erspart.


    Plötzlich klopfte es erneut - jemand hatte gegen den Fensterrahmen geschlagen. Sekunden später kletterte Caietanus herein, konnte sich nicht mehr halten und stürzte kopfüber in Seias Zimmer.
    Er rappelte sich auf. Obwohl es offensichtlich war, dass es ihm genauso schlecht ging wie seiner Schwester, fand er die Kraft zu grinsen. "Hallo, Seia. Es ist immerwieder eine Freude, deine Schönheit bewundern zu dürfen."
    Er blickte kurz aus dem Fenster, um sich zu vergewissern, dass niemand ihn gesehen hatte. Dann wandte er sich wieder den Frauen zu. "Tut mir Leid, dass ich zu spät komme, Chiara! Bist du in Ordnung?"

    Cai wurde ernst. "Gut,tut mir leid. Wir warten, bis sich da drinnen", er wies auf die Casa Sergia,"alle ein bisschen beruhigt haben, dann gehen wir rein und entschuldigen uns. Zufrieden?"
    Er legte einen Arm um seine Schwester. "Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen. Er schien mir sehr nett..."

    Zitat

    Original von Chiara
    Chiara sank vor der Porta auf die Erde. Das war ja ein toller Auftritt gewesen! Aber eigendlich war ja alles Cais Schuld! Warum konnte er nicht einmal den Mund halten!
    Sie merkte, wie Cai sich neben sie setzte.
    "Und was machen wir jetzt?"


    Cai musste lachen.
    "Am besten machen wir uns erstmal davon! Wir können uns ja ein bisschen Roma anschauen. Was liegt denn möglichst weit weg von hier?"

    Im selben Augenblick rief auch Cai: "Fass meine Schwester nicht an!!"


    Und wütend auf alles (vor allem auf Seneca) und aus brüderlicher Fürsorge und einfach, weil er sich weder Seneca noch Seias Bruder stürzen wollte, folgte er seiner Schwester hinaus.

    "Gut, wenn es keine Drohung war, kannst du ja beruhigt sein. Dann muss ich mich ja nicht weiter mit dir abgeben und du hast nichts zu befürchten! Ich bin vielleicht nur ein reicher Händler, aber das muss ja nicht heißen, dass ich mich deiner nicht erwehren kann..."


    "Seia, hast du Lust, morgen mir und Chiara die Stadt zu zeigen? Ein wenig hat meine Schwester ja schon gesehen, aber bestimmt noch nicht alles... und ich auch nicht!" Er lächelte verschlagen.

    "Sei dir da mal nicht so sicher. Du vergisst, dass ich ein 'Lupus' bin, die sind bekanntlich gut im Anschleichen und heimlich beobachten!" Scheinbar hatte ihn Seias Beleidigung tiefer getroffen, als er zuerst zugegeben hatte...


    Sim-Off:

    Sehr tief... so in Lendenhöhe...