Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus

    Ich war Helena dankbar, dass sie meine Unwissenheit nicht belächelte oder mich gar verspottete. Um ehrlich zu sein, hatte ich das aber nicht erwartet von ihr, denn sie war durchaus eine Frau der Ehre, hilfsbereit dazu, und hatte einen scharfen Verstand. Wahrscheinlich hatte das Volk Ostias sie aus diesem Grund zum duumvir gewählt. Ich musste mir selbst eingestehen, dass mich ihre ruhige, gelassene, aber dennoch forsche Art beeindruckte, wenngleich ich noch immer nicht verstehen konnte, wieso man eine Frau in ein Amt wählte, wo es doch viele Männer gab, die die Stadt besser repräsentieren konnten als es eine Frau vermochte, auch nach Helenas Ausführungen nicht, die mir zwar logisch, aber zugleich auch seltsam erschienen. Aber das Volk hatte entschieden und es stand mir nicht zu, diese Entscheidung anzuzweifeln. So zog ich es vor, besser nichts mehr zu dem Thema zu sagen, und stattdessen Helenas Frage zu beantworten.


    "Ich bin in der Verwaltung, weil es mein ursprünglicher Plan war, in den cursus honorum einzusteigen, so ich denn bekannt genug geworden bin. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher... Der Weg der Götter erscheint mir inzwischen ebenso erstrebenswert. Ich werde sehen, was die Zukunft bringen mag."

    Ich warf zuerst Vesuvianus, dann Helena ein freundliches Lächeln zu, da sie beide für mich gestimmt hatten. Meine Stimme würde nötigenfalls die Hand an der Waage sein, doch vorerst schwieg ich noch. Für mich selbst stimmen konnte ich später immer noch, das war nicht eilig. Ersteinmal wartete ich die weiteren Stimmnen ab. Vielleicht war es auch gar nicht nötig, dass ich für mich selbst stimmte.

    Sim-Off:

    Nun macht doch nicht so schnell. Ein Normalsterblicher geht tagsüber arbeiten. ;)


    "Ich enthalte mich, da ich Octavius Detritus nicht gut genug kenne, um mir ein Urteil über ihn und seine Arbeit zu erlauben. Die Entscheidung bleibt den anderen überlassen, welche sich ein Bild machen konnten", sagte ich.

    Ich druckste lange herum, ehe ich mich schließlich geschniegelt und gestriegelt aus meinem cubiculum traute. Erst steckte ich den Kopf in den Festraum, dann erblickte ich meine Familie und bisher keinen Gast und trat ein. Ich war nervös und wusste nicht, was genau auf mich zu kommen würde. Und genauso wirkte ich auch.


    "Erm...salve!" sagte ich und begrüßte somit alle mit einem unsicheren Lächeln. Ich musste wohl in diesem Moment mehr wie der Bub denn der Mann wirken.



    Sim-Off:

    Ich werde leider nur bis um acht hier sein können. Mir ist etwas dazwischen gekommen. Aber ich bin morgen den ganzen Tag bis abends da. Man möge es mir verzeihen. :)

    Ich besah mir den Briefkasten und fand es recht schade, dass viele Gäste nicht kommen konnten. Außerdem schien irgendetwas schief gelaufen zu sein mit den Einladungen. Hatte da jemand Manius statt Marcus drauf geschrieben? Warum nannten mich alle Manius?
    Ich seufzte und brachte die Briefe in mein Cubiculum.

    Ich lächelte und wurde leicht verlegen ob der lobenden Worte des Claudiers. Dennoch war mir mit einem Mal klar, warum er ein Freund der Familie war - und wohl auch der meine werden würde. Seine Erklärung bezüglich des nötigen Votums erschien einleuchtend, also beschloss ich, meine Stimme nicht zu enthalten, sondern mir selbst zu geben, so zuwider es mir auch war.


    Kurz bevor wir die curia wieder betraten, sprach Vesuvianus mir sein Vertrauen aus und ich hielt inne und sah ihn ernst an.
    "Ich danke dir für dein Lob, Vesuvianus. Und ich möchte dir sagen, dass meines Vaters Entscheidung eine weise war, dich als Freund der Familie anzusehen. Es wäre mir eine Ehre, wenn wir diese Ungereimtheiten vom Beginn unseresn Gesprächs mit einem Handschlag abtun und eine Freundschaft beginnen könnten", sprach ich und hielt ihm meine Hand hin.

    Ich schmunzelte und blickte dann über das Meer. Wieder waren meine Gedanklen bei Aquilius. Das gemeinsame Essen lag nicht so fern zurück und ich sehnte mich schon wieder danach, ihm einfach nur zuzuschauen, wie er mit seinen griffigen, muskulösen Fingern ein Krustentier hielt, um es zu seinem Mund zu führen und dann genüsslich.... Ich seufzte und wandte den Blick wieder ab, sah Maecia an.


    "Und nun?" fragte ich sie in Ermangelung eines Gesprächsthemas.

    Da hatte sie recht. Ich nahm mir vor, das beim nächsten Mal zu berücksichtigen, wenn ich jemals wieder um eine Frau werben würde. Unwillkürlich musste ich an Aquilius denken, wie er... Ich schlug die Lider nieder und konzentrierte mich auf Helena, schenkte ihr ein kurzes Lächeln.


    "Das müssen wahre Worte sein, wenn sie aus dem Munde einer Dame kommen", entgegnete ich freundlich.
    "Ich werde sie bei meinem nächsten Versuch berücksichtigen."


    Dann lauschte ich mit großem Interesse den Ausführungen ihre Tätigkeit betreffend. Den Vergleich mit dem Haushalt konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.


    "Nun ja, ich finde schon, dass es weit mehr als etwas Organigationsgeschick bedarf, um die Geschicke einer Stadt zu lenken", widersprach ich daher.
    "Was ist zum Beispiel mit Verhandlungen, die Geführt werden müssen, mit Abkommen und Vorschlägen aus der Bürgerschaft? Ich stelle es mir schwierig vor, diese Dinge als Frau ebenso wie ein Mann auszuhandeln. Viele sehen in der Frau ein schwaches Mädchen, das sich nicht durchsetzen kann. Ich muss gestehen, dass ich den Traditionen treu bin und daher Frauen im Amte nicht gutheiße. Allerdings, fügte ich an, "soll das nicht heißen, dass ich mich mit Gegebenheiten nicht arrangieren kann. Gewiss, du bist eine Frau und du bist zum Kopfe Ostias gewählt worden. Das muss ich respektieren, denn es war der Wille des Volkes, wenngleich er mir auch nicht gefällt."


    Offen und ehrlich sah ich Helena an, auf eine Reaktion ihrerseits wartend. Stattdessen erzählte sie mir von ihrem verstorbenen Mann und ihren Kindern. Ich setzte ein betrübtes Gesicht auf, das nicht gespielt war.
    "Oh. Das tut mir leid," sagte ich. Wenigstens wusste ich nun, dass Helena auf niemanden warten musste, der erschöpft von der Arbeit nach Hause kam und seine Frau an seiner Seite wissen wollte. Eine weitere Erklärung dafür, weshalb sie den Karriereweg gewählt hatte und nicht den, der den Frauen von Natur aus vorgezeichnet war.

    Sim-Off:

    räusper ;)


    Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Aha."
    Sie überlegte einen Moment, nahm Unterlagen zur Hand und sah darauf. "Verzeih mir, diese Prüfung ist ja noch relativ neu und die Organisation noch nicht so ganz in unser Blut übergegangen. Aber wenn du sagst, du hast ihn schon einmal gemacht, dann wird es auch so stimmen. Im Grunde ist es aber unwesentlich. Du weißt, es kostet 500 Sesterzen für Nicht-Mitglieder des CD?"


    Ich schüttelte den Kopf und entgegnete freundlich:
    "Das macht nichts. Ich habe Zeit."
    Dann bediente ich mich erneut von der Wasserschale und seufzte leise.
    "Unwesentlich? Hm... Man sagte mir, dass man die Prüfung höchstens zweimal machen dürfe. Ist das korrekt? Die 500 Sesterzen überwies ich bereits beim ersten Versuch, den cursus zu bestehen. Ist die Gebühr erneut notwendig?" fragte ich, im Kopf habend, dass es bei cursi continui der schola doch nicht so war.

    Ich bemerkte seine Beschämung und ging nicht weiter darauf ein. Er schien selbst gemerkt zu haben, dass es unter seiner Würde gewesen war. Also bestand kein Grund, weiters darauf herumzureiten. Ich lächelte und wartete während der wenigen stummen Schritte darauf, dass er weitersprach, was er schließlich auch tat. Seine Worte veranlassten ein Nicken meinerseits. Ich würde meinen Vater fragen.


    "Ich sehe das genauso wie du", antwortete ich dann.
    "Die politischen Richtungen der sodales waren seit jeher gleich. Doch wenn der comes der Politik der provincia nun eine klare Richtung geben möchte, ist es unsere Pflicht, jene einzuschlagen, welche die Traditionen und Werte des populus romanus achtet und durchsetzt, dass sie weiterhin gelten und für voll genommen werden. Ich spiele ebenfalls mit dem Gedanken, Octavius Dio meine Stimme zu geben, denn ich halte es für nicht angemessen, für mich selbst zu stimmen."


    Ich hielt inne und betrachtete den Claudier, dann nickte ich.
    "Ja, die Antwort auf diese Frage interessiert mich ebenfalls. Sollte sie wünschenswert ausfallen, erhält er meine Stimme. Eine Schichterrolle als princeps ist nicht erstrebenswert. Man kann auch nicht nur ein bisschen schwanger sein - entweder man ist es, oder aber nicht. Und genauso sehe ich das: Ganz oder gar nicht."


    Ich deutete zurück und ging in der entgegengesetzten Richtung weiter, denn es schien so gut wie alles besprochen.
    "Was mich selbst angeht, so kann ich dir versichern, dass ich die Traditionen wahren werden, wie es sich für einen Patrizier gehört. Dazu gehört auch, dass die Besetzung von Ämtern mit Frauen für mich selbst tabu ist, was allerdings nicht heißen soll, dass ich beispielsweise Iulia Helenas Argumente und Einwände ignorieren würde, so sie denn angemessen und richtig erscheinen. An ihr ist ein guter Mann verloren gegangen", scherzte ich.

    Ich hob langsam und in einer jungenhaften, unwillkürlichen Geste meinen Arm und kratzte kurz an meinem Hinterkopf.
    "Um ehrlich zu sein... nein", gestand ich, während ich mich selbst noch fragte, warum ich ihr das eigentlich verriet.
    "Ich hatte ihr den Schmuck nicht für ihre Sammlung kaufen wollen, sondern damit sie etwas hat, das sie an mich erinnert. Leider bin ich dabei gescheitert... Allerdings hätte ich gedacht, dass jede Frau Schmuck schön findet."


    Ich ließ den Arm wieder sinken, als es mir auffiel, und legte beide Arme auf den Rücken. So ging ich gemächlich neben Helena he. Dabei konnte ich es nicht unterlassen, hin und wieder einen kurzen Blick zu ihr hinüber zu werfen. Sie war schön und gebildet, ohne Zweifel. Allerdings hätte ich sie aus zwei Gründen nicht leiden können müssen. Zum einen war sie ungebeten an die Tiberierin und mich herangetreten und hatte somit zerstört, was ohnehin nicht geklappt hätte. Zum einen war sie eine Frau, die ein Amt inne hatte. Ich fragte mich, wie sie sich wohl als Vorstand und gute Seele einer casa machen würde. Dann schüttelte ich den Kopf und fragte, was mich brennend interessierte.
    "Sag, warum gehst du den Karriereweg und nicht den einer Frau, die häuslich bleiben möchte?"

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Du sprichst von der Probatio rerum sacrarum? Und möchtest dich erneut anmelden, also hast sie schon einmal abgelegt?" Sie war im Moment verwirrt, wohl einfach nur ihre eigene Unkonzentriertheit.


    Sim-Off:

    Kopieren hat mich auch nie gefreut, wollte es aber den Prüfern selbst überlassen, wie streng sie es handhaben.


    "Genau von ebendieser. Ich legte die Prüfung bereits ab, doch leider waren nicht alle Antworten korrekt. ich möchte sie gern wiederholen."


    Sim-Off:

    Ah, dann sollte man das vielleicht von nun an bei jedem Kurs gesondert dazuschreiben. Ich habe es nicht gewusst und bin davon ausgegangen, dass das Kopieren gestattet ist wie in den anderen, bisher von mir abgelegten Kursen auch. Es ist schade, dass dies einer der Gründe ist, aus denen ich durchgefallen bin. Danke.

    Zitat

    Original von Marcus Matinius Metellus
    Das hatte ich damals mal benutzt, jetzt wo ich aber vom Notebook online gehe, habe ich das neue ICQ


    Icqtogo ist generell immer auf dem neuesten Softwarestand, da man es sofort online ansurfen und per Browser nutzen kann. Hast du eine erneute Installation durchgeführt?

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Salve!", begrüßte sie den Unbekannten. "Ich danke der Nachfrage." lächelte sie ihm zu und schob eine Schale mit Wasser, die sie vor sich auf dem Tisch stehen hatte, zur Seite. An heißen Tagen wie diesem gab es für zwischendurch nichts Erfrischenderes, als sich ab und zu etwas Wasser auf die Innenseite von Ellbogen- und Handgelenk zu träufeln.
    "Wie kann ich helfen?"


    Ich lächelte und bediente mich dankbar an der flachen Schale. Das kühle Wasser verdunstete rasch und verbrauchte so Wärme. Ich seufzte und nickte.
    "Ich bin Aurelius Corvinus und wollte mich erneut für den Religionskurs I anmelden", sprach ich dann.


    Sim-Off:

    Und vielleicht sollte man demnächst das Kopieren aus Quellen unter Angabe generell untersagen oder erlauben. In bisher abgelegten cursi continui war es möglich, im Religionskurs wurde es allerdings angekreidet. :)

    Ich trat in den Raum hinein und grüßte die rectrix.
    "Salve, Senatorin Adria! Wie geht es dir?" fragte ich sie und nahm auf dem Besucherstuhl Platz. Man munkelte, sie sei schwanger. Dafür sah sie allerdings frisch und fröhlich aus, erzählte man doch immer, dass Schwangere matt und erschöpft oder gar depressiv seien.