Beiträge von Manius Sergius Glabrio

    :app:


    "Endlich mal eine Quaestrix, die versucht über ihre Amtszeit zu sprechen und nicht das Wahlergebnis zu kommentieren!", sagte Glabrio laut und vernehmlich, "Eine kurze, aber doch inhaltlich gefüllte Res Gestae! Das nenne ich: gemäß der mos maiorum!"


    Auch wenn es gewisse Menschen zu verhindern suchen, durch eine einseitige Interpretation der Sitten unserer Altvorderen, dachte er und bewunderte Tiberia Honoria, so hieß die scheidende Quaestrix, die sich so einiges traute. Dies gefiel ihm offenkundig, so dass er noch lauter :app:

    Nach der Wahl, für die er kurz nach Roma gekommen war, blieb Glabrio noch bis zur Verkündung der Ergebnisse in der Stadt. Er kam zur Rostra und bemerkte einen Menschnenauflauf, schnell hörte er sich um, was sich ergeben hatte und beschloss der Debatte beizuwohnen. Sulla beteiligte sich, also konnte Glabrio ersteinmal nur zu schauen.

    "Wahrscheinlich habt Ihr recht, dass wir mit den Parzen und Ihr mit der moirai dieselbe Wirklichkeit der Schicksalsweberinnen bezeichnen und doch bleibt mir der innere Widerspruch nicht verborgen, den der große Hesiod selbst zugibt, wenn er einmal schreibt, wie ich einmal gelernt:


    Nacht gebar das Schicksal, das grause, das finstere Ende,
    Und sie gebar den Tod, den Schlaf und die Sippe der Träume,
    Momos, den Tadler, und auch die schmerzbereitende Drangsal.
    Keinem gesellt gebar die finstere, nächtige Göttin
    Auch die Hesperiden, die überm Okeanosstrome
    köstliche goldene Äpfel an fruchtbaren Bäumen betreuen.
    Ferner die Moiren und Keren, die rachestrafenden, schuf sie,
    Klotho und Lachesis und auch Atropos, die da den Menschen
    Bei der Geburt bereits ihr Glück und Unglück bestimmen.


    Und später wie Ihr gesagt und mir die Stelle grad entfallen im gleichen Werke, das Zeus sie gezeugt und Themis sie geboren."


    Glabrio lächelte, da er einen so kompetenten Gesprächspartner gefunden und fuhr fort:


    "Doch sollten wir dieses oder auch ein ähnliches Gespräch nicht hier führen sondern einmal an angemesserenem Orte. Es freut mich, dass Ihr nicht nur von der Baukunst sondern auch von den freien und anderen Künsten sehr viel zu verstehen scheint. Doch.."


    Glabrio trank aus und gab dne Becher an den einfachen Bauaufseher zurück, der nicht gerade sehr hell schien und auch eher verwundert aus der nicht gerade sauberen Wäsche blickte, während ihm von Glabrio ein Zeichen gegeben wurde, sich zu entfernen, wenn es nun um das Geschäftliche ginge und fuhr dann fort:


    "Ich kann aus meinen Unterlagen leider nicht mit größter Sicherheit sagen, wie weit die Verhandlungen mit den einzelnen Interessenten gediehen sind - ich dachte Ihr wäret in Roma schon mit einigen zusammengetroffen und wollte daher von Euch hören, wie der status quaestionis ist. Aber so weit ich weiß ist über eine Vergabe der einzelnen Grundstücke noch nichts entschieden, daher sollte gelten, wer zuerst kommt..etc. Also wenn Tiberia Livia und Vinicius Hungaricus hier herkommen, dann ist das schon gut so. Sagt mir, wenn Ihr genaueres wisst, am besten Bescheid, damit wir unsere Gäste gut begrüßen können."

    Ein Laufjunge aus der Curia brachte folgenden Brief:



    Castra Classis Misensi
    Misenum (ITA)
    Nauarchus Ferrius Theodores


    M' SERG GLAB MAG MIS A FERR THEOD NAUARCH S.P.D.


    Es ist mir eine Ehre mit Dir als dem höchsten diensthabenden Offizier der ruhmreichen Classis Misensis einen ersten Kontakt aufzunehem. In meiner Funktion als Magistrat dieser Stadt bin ich Dein ziviles Gegenstück. Auch wenn Flotte und Stadt getrennt verwaltet werden, halte ich es für nicht unangebracht, wenn wir uns einmal zu einem kurzen Gespräch treffen um einerseits allfälliges zu besprechen, andererseits aber auch einfach in einen guten Kontakt treten, der für Flotte und civitas, aber auch für uns selbst angenehm und von Vorteil ist. Komme doch einfach mal - ganz ungezwungen - in der Curia vorbei.
    Mit Gruß an Deine Truppe verbleibe ich Dir ein "Vale" sagend!


    M' Sergius Glabrio.


    und verschwand allbald wieder.

    "Die Parzen, ja oder wie ihr sagt die Moiren, haben es schon wirklich gut mit uns gemeint, dass wir solche Bauwerke zwar planen, aber nicht dass wir sie mit unserer eigenen Hände Arbeit erbauen müssen, sondern uns neben unseren wichtigen Negotien auch den Musen und der Bildung hingeben können."


    Glabrio sann nach, was er über die Moiren gelernt hatte und fragte daher den offensichtlich gelehrten Griechen:


    "Ohne vom Thema des Bauens ablenken zu wollen, von dem ich überzeugt bin, dass er schnell voranschreiten kann - was in unser aller Interesse liegen mag, wenn ihr Euch noch heute mit dem Auswählen der Sklaven beschäftigen wollt, möchte ich Euch dennoch eine andere Frage stellen, da ihr die fata scribunda ansprecht. Ich habe einmal gelesen, ich glaube es war bei Hesiod oder in der Ilias, dass auch die Götter dem Schicksal unterworfen sind, ist das richtig oder habe ich etwas falsch im Gedächtnis? Wir Römer denken nämlich nicht so!"

    ..hielt es Glabrio nicht in seiner kleinen Casa. Sie war sehr schön und ruhig gelegen, aber manchmal - so wie an diesem Abend, vielleicht doch zu ruhig. Die Einwohner von Misenum gingen ihren Aufgaben nach und abends gingen sie zumeist ins Bett. Nicht viel war hier los. Ach wie hatte er die Zeit in Roma genossen, wo er einfach mal über die Märkte gehen konnte oder in eine Taberna und immer jemanden traf. Hier war er nun eine Persönlichkeit von öffentlichem Interesse, so dass die Leute immer nur irgendwelche Anliegen hatten und kaum jemand einfach mal einen Becher Wein trinken wollte. Trotzdem ging er manchmal in eine der Tavernen und trank ein paar Becher, damit die Leute ihn sahen.


    So auch an diesem Abend. Der Wirt kannte ihn schon und brachte außer dem guten Wein auch etwas Brot mit Käse - aufs Haus - wie er sagte. Glabrio bedankte sich, aß und trank und war in Gedanken versunken.

    Nach den ersten Tagen in Misenum hatte Glabrio die Zeit gefunden zwei Briefe zu schreiben, die er über den CP transportieren lassen wollte, so kam er in die Mansio und sprach:


    "Salve! Ich möchte gerne zwei Briefe als Normalbriefe in die urbs aeterna schicken lassen. Ich hoffe, sie sind so ausgefertigt, dass sie zugestellt werden können:



    Casa Sergia - Via Nomentana,
    Sub Monte Quirinalis
    Urbs Aeterna (Roma)
    Spurius Sergius Sulla


    M' SERG GLABR SP SERG SULLA S.D.


    Patruelis! Die ersten Wochen habe ich hier gut verbracht. Meine Arbeit ist geschätzt und ich bin zum Magistratus ernannt worden. Da der Duumvir (ein Aelier übrigens) zum Comes der Regio ernannt worden ist, bin ich nun in der Curia Miseni schon der ranghöchste Beamte. So stehen meine Chancen wohl nicht schlecht schon bald - so hier Wahlen ausgeschrieben werden - sogar zum Duumvir zu avancieren. Das freut mich sehr und hoffentlich auch Euch in der urbs. Allein das Leben hier und allein macht mir etwas zu schaffen, es ist einfach wenig los. Allerdings gibt es eine recht gute Bibliothek, die ich manchmal besuche. Leider ist sie in der Historik nicht so gut ausgestattet wie unsere Hausbibliothek, weshalb ich Dich bitten möchte mir eine Epitome des Livius anfertigen zu lassen, oder sogar unsere Kopie des Livius selbst mir herzuschicken, damit ich die Bibliothek ausstatten kann. Ein so gebildeter ambitus scheint mir vertretbar.


    Doch wie geht es bei Euch? Habt Ihr noch Platz in der Casa? Ist jemand zu Besuch? Wie hat sich diese Caecilierin eingelebt? Mir war sie etwas suspekt, und ich ihr wohl auch. Aber nun zum wichtigsten, wie geht es Euphemia? Ich werde ihr bald schreiben, sage ihr dies und umarme sie von ihrem hart arbeitenden Bruder. Genauso wie Deine Schwestern und die ganze familias, die ich von herzen vermisse und grüße. Sicherlich werde ich bald einmal nach Roma kommen müssen. Bis dahin: Vale!



    Domus Aeliana - Palatium Augusti
    Mons Palatinus
    Urbs Aeterna (Roma)


    M' SERG GLABR L AELIO QUART


    Mein Patron! Ich schicke Dir gute Nachrichten aus Misenum. Ich hatte einen guten Anfang, der mich nun schon zum Magistraten dieser schönen Stadt gemacht hat und ich bin guter Hoffnung, dass auch der - wie Du ja sicherlich von Callidus gehört hast - freie Posten des Duumvir bald für eine Wahl ausgeschrieben wird.


    Die Bauarbeiten für die Villen gehen voran, da jetzt der Architekton - ein Gireche mit dem Namen Apollonius - eingetroffen ist. Mal sehen wie er seine Arbeit macht. Andere Projekte plane ich auch schon, über die allerdings nicht auf diesem Wege gesprochen werden kann.


    Kampanien jedenfalls gefällt mir ausgesprochen gut, nur ist es manchmal etwas still und die Werke der Bibliothek sind bald ausgelesen. Aber das soll niemanden weiter bekümmern, denn schließlich gibt es auch genügend Arbeit. Grüße Deine Familie von mir, auch Callidus, wenn Du ihn siehst. Mögen die Götter Dich und Rom beschützen!


    Vale.


    Glabrio legte die Briefe auf das Pult und legte auch 10 sz dazu, wobei er den Beamten anschaute.

    Da lag sie nun vor ihm die Agenda des Magistratus auf einer wunderbaren Wachstafel, damit er sie immer wieder bearbeiten und verändern konnte



    I. Märkte
    status: seit drei Monaten nicht mehr überprüft
    II. Bauten
    status: der Architekt ist eingetroffen und hat seine arbeit aufgenommen
    III. Andere Projekte
    status: erste schritte, muss intensiviert werden.


    "Gut, das war also die Pforte",


    sagte Glabrio und ging mit seiner kleinen Schwester nun von Räumlichkeit zu Räumlichkeit und zeigte ihr alles.


    Sim-Off:

    Sorry. Das ich das jetzt nicht auspiele. Aber ich muss doch irgendwann mal abreisen, komme aber bald wieder.

    Glabrio wollte gerade richtig loslegen, da sprach Sulla ein paar beruhigende Worte, so dass auch Glabrio ruhiger werden konnte, so dass er nun sprach:


    "Gut. Wenn Du möchtest...."


    Eine kleine Pause, die entstand, wurde größer, bis er weitersprach:

    "Ich habe jetzt alle Dinge beisammen und werde nun nach Misenum gehen. Ich bitte Dich, pass gut auf Euphemia auf! Ich werde Euch bald einmal schreiben, wie es mir ergangen ist!"

    "Du bist ungerecht und einfach nur beleidigt, dass er Dich nicht ausstehen kann, wohingegen er MICH zu seinem Klienten nimmt. Desweiteren möchte ich Dich bitten nicht so von meinem Patron zu sprechen.",


    sagte Glabrio nun etwas erhitzt.

    Zusammen mit dem Griechen kam ein Sklave mit auf die Baustelle, der sich so gleich an die Arbeit machte. Während Apoloonius ersteinmal ausschnaufen musste. Auch Glabrio schwitzte ein wenig, da so langsam der kampanische Sommer, weltberühmt, sich ins Werk setzte und die Temperaturen in die Höhe schnellen ließ. Daher winkte er sofort den Bauaufseher heran, dessen Dienst ja nun eigentlich getan war und bat ihn um etwas zu trinken. Der kam bald mit verdünntem Wein für den Griechen und ihn. Daraufhin sagte er und hielt Apollonius einen Becher hin:


    "Hier Apollonius, trinkt einen Schluck die kampanische Sonne ist nicht zu unterschätzen. Wie ich sehe macht sich Euer Sklave sofort an die Arbeit! Das gefällt mir. Versteht er denn etwas vom Handwerk?"