Beiträge von Manius Sergius Glabrio

    "Ich weiss gar nicht warum Du Dich so aufregst! Dein Cousin hat sich gerade einen der mächtigsten Männer Roms zum Patron gemacht, der seinem politischen Aufstieg keine Steine in den Weg legen wird - im Gegenteil. Und DU? Anstatt zu sagen: Schön Glabrio, ich habe zwar einen kleinen unbedeutenden Streit mit ihm, aber diese Verbindung kann unserer gens nur von Nutzen sein, nein! Du beharrst auf irgendeinem BEVOR, dass Dich persönlich und irgendwelche alten Parteiungen - über die Du übrigens auch laut geklagt hast - betrifft. Quarto wird mir - und damit UNS - weiterhelfen.. Außerdem war der Falerner köstlich."

    "Wieso sollte es ein Scherz sein! Dein Vater stand sehr gut mit ihm, er war sogar sein Trauzeuge! Da bin ich einfach zu ihm und habe ihn gefragt. Er sagte zwar, dass er mit Dir nicht so gut könne. Aber das ist ja wohl kein Problem, dachte ich. Er hat kurz nachgedacht und hat dann zugestimmt. In einem Satz, nein, es ist kein Scherz!"

    Knabbernd empfing ihn Sulla, was auf eine eingiermaßen ausgeglichene Laune schließen ließ. Daher nahm Glabrio - wie ihm geheißen - Platz und sprach:


    "Mein Cousin, wir sprachen vor einiger Zeit über meine Pläne und da hat sich jetzt einiges konkretisiert. Von Misenum weißt Du ja schon. Ich glaube, dass wird ein guter Einstieg sein. Das andere und neue ist aber - wie ich finde - um so großartiger: Ich habe einen Patron. Und einen nicht unwichtigen noch dazu! Es ist der Consular und Senator...",


    Glabrio machte eine kurze Pause, um auf einen imaginären Trommelwirbel zu warten,


    "Lucius Aelius Quarto!"

    Wahrscheinlich tat er ihr unrecht, aber das war ihm nun egal. Er hatte das Triclinium wortlos verlassen. Ein innerer Ausbruch, der sicherlich seiner Jugend zu zuschreiben war, aber nicht weniger dieser Caecilierin, die sich so einfach von ihm angewendet hatte.


    "Aber gut. In nächster Zeit werde ich eh fast nur in Misenum sein und dann kann es mir doch egal sein, wer hier in dieser Casa herumläuft.", sagte er leise zu sich.


    Dann überprüfte er noch einmal, ob er alles dabei hatte.


    "Gut, ich glaube das wäre alles. Schön. Dann muss ich nur noch einen Moment zu Sulla, um ihm die frohe Nachricht mitzuteilen, welch mächtigen Fürsprecher und Patron ich gefunden habe und dann..kann es auch schon losgehen. Bene.",


    murmelte Glabrio vor sich hin und nahm doch noch ein paar Dinge, ein paar Schriftrollen und ähnliches und packte sie ein, manches dann wieder aus und beschäftigte sich so eine Weile mit sich selbst.

    Diese kurze Abfuhr, die ihm diese Dame erteilte, erschien Glabrio nicht als der Inbegriff der kulturellen Umgangsform zu sein, daher reagierte er nicht weiter auf sie, trank seinen Wein aus und ging in sein cubiculum

    "Sulla, wiedereinmal bin ich es, der Dich kurz stören muss. Es haben sich einige wichtige Dinge ergeben, die ich Dir unbedingt noch vor meiner Abreise nach Misenum kundtun möchte.",


    sagte Glabrio und stand schon halb im Tablinum Sullas.

    "Salve!,


    antwortete Glabrio sich ein ironische Lachen herunterschluckend, so dass man es kaum hören konnte, dann fuhr er fort, nachdem er sich entgültig gefangen hatte und sprach nun freundlich:


    "Ich bin Manius Sergius Glabrio, Cousin des Hausherrn, der allerdings gerade dabei ist seine Koffer zu packen, um ins wunderschöne Kampanien zu ziehen! Dennoch freue ich mich natürlich über den Zuwachs an Kultur in diesem Hause. Schließlich ist Kultur ja dies, was den Medicus vom Fleischer unterscheidet und wir fühlen uns eher den Medici als den Lanii",


    und konnte sich das Grinsen nun doch nicht ganz verkneifen.

    Nicht allzulange hatte er nebenan im Zimmer der Scribae sitzen müssen und schon war er in dieses geräumigere und sehr viel angenehmere officium umgezogen. Als Magistratus hatte er mehr Aufgaben und mehr Verantwortung, also machte er sich fleißig daran sich einzuarbeiten.


    Sein Vorgänger Tiberius Durus war erst seit kurzem nicht mehr in Misenum, so dass sich nicht allzuviel aufgehäuft hatte und er diesen Stapel schnell und ordentlich abarbeiten konnte. Zwei große Projekte standen auf der Agenda - bis jetzt. Das eine lief schon recht ordentlich, das zweite würde etwas Anschub benötigen, doch es würde auch in diesem Projekt vorangehen, er müsste nur gut überlegen, was zu tun sei.

    Nachdem Callidus sich verabschiedet hatte, ergriff Glabrio nun wieder das Wort:


    "Verehrter Meister. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn Ihr die Arbeit möglichst bald aufnehmt. Alles weitere können wir dann danach besprechen.
    Gehen wir doch gleich sofort zum Bauplatz Die anderen Dinge können wir dann klären."



    Dann wollte Glabrio sich auch schon aufmachen, aber natürlich wartete er höflich ab, was Apollonius antworten und tun würde.


    Sim-Off:

    Da ich ab Montag 5 Tage im Urlaub bin, beschleunige ich mal kurz. Hoffe das geht in Ordnung.

    Nach nur wenigen Tagen kam Glabrio, jetzt frisch gebackener Magistrat für das Bauwesen wieder zu den Baustellen, doch diesmal kam er nich allein. Seine Begleitung war wesentlich für diese im Entstehen begriffene Bauwerke: Apollonius von Samothrake. Zu diesem sagte Glabrio:


    "So werter Meister, wir sind hier an dem Ort, wo ihr Euer Können unter Beweis stellen könnt, zu Eurem Ruhm und zum Ruhm Misenums. Ich denke wir haben alle großes Vertrauen in Euch und freuen uns schon hier an diesem Ort wahre Kunstwerke des Bauwesens entstehen zu sehen!"

    "Hab Dank, schon einmal im Voraus, auch wenn ich hoffe bald auf finanziell guter Basis zu stehen, zumal ja die Kosten in den civitates nicht so hoch sind wie hier in der Urbs.",


    sagte er und erhob noch einmal den Becher mit Falerner und leerte diesen bevor er sprach:


    "Bene. Dann will ich Dich auch nicht weiter aufhalten; wenn sich in Misenum etwas ergibt und ich mich eingelebt habe, schicke ich Dir einen kurzen Brief.",


    dabei stellte er den Becher ab und begann sich zu erheben.

    "Dann freut es mich um so mehr nach Misenum zu gehen, wenn mein Patron dort einer derjenigen ist, die eine der wunderbaren Villen besitzen. Und ja, die ganze Bucht ist wieder so schön wie früher, jedenfalls in den Städten, die davon gekommen sind.
    Eine Zeitlang werde ich mich dort wohl aufhalten. Schließlich kann man sich ja nicht für eine Sache einsetzen und sie allzubald wiederaufgeben. Auch die perseverantia ist eine Tugend.
    So will ich mich denn auch bald aufmachen. Ich hoffe, dass Du nicht zu böse sein wirst, wenn ich Dich, auf Grund meiner Tätigkeit in Misenum nicht allzuoft auf Deinen Morgenspaziergängen begleiten kann. Dafür werde ich auch ebenso nicht allzuoft nach den sportulae fragen."
    ,


    sagte Glabrio scherzend und trank noch einen Schluck vom herrlichen Falerner.

    Sim-Off:

    Ich möchte das gerne zeitlich noch vor meinem Beginn in der Verwaltung in Misenum gespielt wissen. Ist doch kein Problem, oder?


    Auch Glabrio trank, bevor auf die Frage seines Patrons antwortete:


    "Meine Pläne sind ziemlich klar. Ich habe in der Verwaltung der Regio nach gefragt, ob es offene Stellen gäbe. Man hat mich an Deinen Verwandten Aelius Callidus in Misenum verwiesen. Ich hoffe dort zunächst als Scriba, doch dann ziemlich schnell als Magistratus tätig sein zu können. Mittelfristig möchte ich dann aber den Lauf der Ehren durchlaufen. Wenn die Götter mir Erfolg beschieden sein lassen."

    Glabrio lächelte dankbar und triumphierend zugleich. Ein weiterer Schritt auf seinem Weg war nicht fehlgegangen. Zunächst der gute Einsiteg in die Verwaltung und nun dies. Als der Sklave den Wein brachte erhob Glabrio seinen Becher und sprach:


    "Habt Dank, Aeli Quarto! Das Vetrauen, das ihr in mich setzt werde ich nicht enttäuschen. Die römischen Tugenden, die ihr, wie jeder weiß, verkörpert, will auch ich immer anwenden. Zu unserem Wohl und dem unseres schönen Roms und seines Imperators!"


    Sim-Off:

    merci vielmals!

    Glabrio war sich bewust gewesen, dass das Verhältnis zwischen seinem Vetter und Aelius Quarto nicht gut war, aber hier schien er vernehmen zu müssen, dass es äußerst katastrophal war. Das war ein kleiner Rückschlag, aber davon wollte er sich nicht entmutigen lassen. Immerhin hatte der Senator ihn aufgefordert sich zu setzen, worin er auch sofort nachkam, indem er sich - in Ermangelung einer angemessen Möglichkeit neben den Senator auf die Bank setzte und während des Gesprächs auf die Vögel achtete, die ihn beruhigen sollten. Auf die Frage Quartos antwortete:


    "Ich bin ein Neffe des auch von mir hochgeschätzten Stephanus, seligen Angedenkens und ein Sohn des Manius Sergius Fidenas. Meine Mutter war Acilia Prisca, deren Bruder Manius Acilius Glabrio, einer Eurer Vorgänger im ehrwürdigen Consulat war. Beide sind aber während der Herrschaft des unseligen Ihr-Wisst-Schon-Wer umgekommen."

    Glabrio wurde vom wohl ägyptischen Sklaven ins Peristyl geleitet, das er betrat und in dem er Aelius Quarto schon ambulierend fand, als er hereinkam grüßte er ihn ehrfürchtig:


    "Salve o Consular und Senator, ehrenwerter Aelius Quarto! Erlaubt mir mich Euch vorzustellen. Ich bin Manius Sergius Glabrio. Ihr werdet mich nicht kennen, aber schon gutes und weniger gutes über meine Familie gehört haben. Eure Zeit ist sicherlich spärlich bemessen und daher möchte ich Euch nicht lange aufhalten, sondern medias in res gehen. Ich komme zu Euch, um Euch zu bitten mein Patron zu werden."


    Glabrio kam häufig schnell zur Sache, nicht immer, aber doch häufig war es von Vorteil, hier hatte es auch mehr in seiner Aufgeregtheit und nicht in einem klug gefassten Gedanken seine Begründung.