Beiträge von Manius Sergius Glabrio

    "Nein, ich komme nicht mit. Ich muss zwar auch in den nächsten Tagen nochmal nach Roma, aber meine Amtsgeschäfte halten mich hier. Fahr nach Ostia und kümmere Dich darum, dass die geladenen Gegenstände, es geht wohl hauptsächlich um diese Truhe da",


    Glabrio deutete auf Auroras Truhe,


    "nach Roma gebracht werden. So ich muss jetzt wieder in die Curia! Mögen Neptuns Kreaturen Dich nicht verspeisen!"

    "Salve!",


    sagte Glabrio sich nur kurz über den exotischen Sklaven des Aelius Quarto wundernd, dann aber fortfahrend:


    "Ich bin Manius Sergius Glabrio und möchte den ehrenwerten Consular und Senator Aelius Quarto sprechen."

    "Gut. Wenn Du das nächste Mal hier einläufst möchte ich Dich bitten kurz bei mir in der Curia vorbeizuschauen und wenn Du hier in Misenum eine Unterkunft brauchst, steht dir meine kleine, bescheidene Casa zur Verfügung. Eigentlich wollte ich Dir einige Briefe mitgeben, aber da ich nicht dachte, dass Du so schnell kommst, sind sie noch nicht geschrieben. Dann werde ich sie auf dem Landwege verschicken, das geht ja heutzutage auch sehr gut."

    Gerade als Glabrio abziehen wollte näherte sich ein Mann der sich als Didier vorstellte und als Magister navis für Sulla zu arbeiten schien, er sprach ihn an, so dass Glabrio antwortete:


    "Ja, das ist die Cor Aureum, Schiff der gens Sergia. Gut, dass Du da bist Didius Octavianus, es wird Zeit, dass sie mal wieder ausläuft!"

    Glabrio war den Wegweisungen des Miles erfolgreich gefolgt und stand nun an der Porta. Ein wenig schlotterten ihm schon die Knie. Würde dieser so wichtige Mann ihn, den kleinen unwichtigen Magistraten in die Schar seiner Klienten aufnehmen? Wenn ja, was würde die Familie dazu sagen. Nur der Versuch würde die Wahrheit an Licht bringen.


    Also stand er nun da und klopfte an.

    Glabrio kam mit Euphemia im "Schlepptau" an die Pforte und sprach:


    "Strabon hast Du ja schon einmal gesehen, er ist unser ostiarier und maiordomus und hat noch viele weitere Aufgaben im Haus, er ist sehr zuverlässig und nur selten schlecht gelaunt, nicht wahr mein Guter!",


    scherzte Glabrio Strabon an und war im Begriff die Führung fortzusetzen, wollte aber noch warten, ob Euphemia nicht eine Frage hätte.

    "Ich bin ja auch nicht aus der Welt, liebste Schwester, Misenum ist nicht so weit und es werden mich immer wieder Amtsgeschäfte nach Roma führen und vielleicht besuchst Du mich ja auch mal dort.",


    sagte Glabrio aufmunternd, dann fuhr er fort:


    "Gut, doch lass uns mit dem Rundgang beginnen. Hmm, hmm."


    Glabrio räuperte sich theatralisch, dann setzte er neu an:


    "Wir befinden uns gerade im Zimmer der bezaubernden Sergia Euphemia, mit Abstand die hübscheste Frau des Haushaltes, auch die smarteste. An sapientia wird sie nur von ihrem berühmten Bruder Glabrio übertroffen.. nein, am besten fangen wir noch einmal an der Porta an, wenn Du mir folgen möchtest."

    Die Cor Aureum lag im Hafen und Glabrio nahm sich die Zeit hier mal nach dem rechten zu sehen. Sie war stattlich und hervorragend in Schuss. Glabrio hatte in der Hafenkommandatur dafür Sorge getragen, dass sie solange sich noch kein neuer Magister navis gefunden hatte, bewacht würde, damit niemand ihr etwas zu leide tun konnte.
    Diese Wache machte sich im Großen und Ganzen ein schönes Leben, schließlich gab es auf dem Schiff schon einige Annehmlichkeiten und die von der familia gestellte Verpflegung warf auch nicht zu schlecht, so dass der Wächter guter Laune war, als Glabrio schaute. Einige Dinge waren an Bord, die wohl Aurora aus Hispania hatte nachschicken lassen, die würde er zusammen mit Nachrichten für die gens bald über Ostia nach Roma schicken lassen, so bald der Skipper ankommen sollte.
    Glabrio brachte dem Wächter noch eine Flasche Weines und machte sich dann wieder auf den Weg zur Arbeit.

    "Schön, dass Du hier bist. Doch leider muss ich Dir sagen, dass ich schon bald nach Misenum ziehen werde, jednefalls für eine Zeit. Dennoch haben wir vorher noch ein wenig Zeit für uns. Hat Dir schonb jemand das Haus gezeigt?"

    "Wenn sie überhaupt noch lebt... zum Thema Patron habe ich schon ein zwei Ideen, mal sehen wie sich diese verwirklichen lassen, aber ersteinmal muss ich mich in Misenum einarbeiten und so einige Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Ich werde, wenn es Dir recht ist Euphemia noch die Casa zeigen und mich dann nach Misenum aufmachen. Ich schicke dir dann mit der Cor Aureum, wenn sie nach Ostia ausläuft Nachricht, wie es mir ergangen ist. Du kannst ja, wenn du einen Magister navis gefunden hast ihn bei mir in Misenum vorbeischicken.",


    Glabrio machte eine kurze Pause, um zu überlegen, ob es noch etwas zu klären gäbe und fuhr dann fort,


    "Gibt es sonst noch etwas, Vetter? Wenn nicht würde ich dann meine Sachen vorbereiten und Euphemia das wichtigste zeigen und mich dann reisefertig machen, oder?"

    Glabrio applaudierte seiner Schwester und gab ihr die Möglichkeit sich dieser erlesenen Runde zu präsentieren. Vorher hatte er aber noch Sulla zugenickt, als es darum ging am Schiff nach dem rechten zu sehen. Da er ja nun häufiger in Misenum sein würde, ergäbe sich sicherlich eine Gelegenheit.

    "Es geht darum, dass ich in der Curia Italica war und man mir dort eine Arbeit angeboten hat, die ich zwar noch nicht sicher habe, aber doch sehr sicher sein kann, dass ich sie bekomme, und zwar in Misenum. Zuerst als Scriba und dann bald als Magistratus. Je nachdem wie es dort läuft möchte ich dann wahrscheinlich übernächstes Mal für die Quästur kandidieren, was denkst Du? Ich würde dann natürlich hauptsächlich in Misenum sein, aber auch immer wieder mal nach Roma kommen."

    "Gratias tibi ago!",


    sagte Glabrio und konnte sich eines freudig triumphierenden Seitenblickes auf seinen Ex-Con-und-jetzt-Sub-Scriba nicht erwehren, der sich wahrscheinlich wunderte, dass er weiterhin Scriba war, während Glabrio nun schon zum magistratus aufstieg.


    Dann schaute Glabrio, ob Callidus auch an den Griechen ein Wort richtete, oder ob es Glabrio überlassen war, nachdem Callidus gegangen war sich an den Griechen nun mit neuer potestas zu richten.

    Glabrio sah seinen Chef hereinstürmen, wollte ihn gerade begrüßen, kam aber nicht dazu, da er einiges zu verkünden hatte. Großartiges. Also erhob ich Glabrio reichte ihm die Hand und antwortete:


    "Aeli Callide, ich gratuliere Dir von ganzem Herzen! Es freut mich für Dich, dass Du diesen Erfolg erringen konntest und ich vertraue Dir und den Göttern, dass Du - nun als wichtigster Mann Italiae - hervorragende Arbeit leisten wirst! Möge es Dir gut ergehen! Ich danke Dir auch für das Vertrauen, dass Du nach so kurzer Zeit in mich setzt und hoffe, Dich und unser Misenum nicht zu enttäuschen!"