Beiträge von Quintus Germanicus Sedulus

    Sedulus hörte gespannt zu und lächelte schließlich.


    Hat es in Rom so wenig Senatoren die sich für ein solches Amt interessieren?
    Nicht das ich kein Interesse hätte im Gegenteil. Mich wundert es nur ein wenig, da ich vor Monaten im kaiserlichen Palast war um mich eben für das Amt des Curator aquarum zu bewerben und ich habe bis heute keine Antwort darauf erhalten. Nun bin ich hier und genau eben dieses Amt schlägst du mir vor Livianus.


    Auch hätte Sedulus kein Problem damit irgendeine Führungsstelle im militärischen Zweig einzunehmen, allerdings waren leider die Vorraussetzungen nicht gegeben.


    Was wird derzeit nötiger gebraucht, einen Curator aquarum oder aber der Curator operum publicorum?


    Fragte Sedulus nach. Er würde sich ganz in den Dienst Roms stellen.

    Wenn Livianus wüsste, dass es auch in Sedulus' Familie solche Probleme gab. Da war zum einen seine Tochter Sabina, welche mit seiner Nichte Calvena und ihrem Mann verschollen war. Er mochte eigentlich gar nicht darüber nachdenken.
    So antwortete Sedulus mit einem doch recht neutralen Gesichtsausdruck.


    So ist es mein Freund. Zuhause fällt mir langsam die Decke auf den Kopf. Nicht das ich Probleme hätte eine gewisse Zeit Zuhause zu bleiben, aber auf Dauer ist das nichts für mich.


    Gab Sedulus offen zu. Er litt da schon fast wie sein Onkel Avarus.
    Ihm brannte es schon unter der Zunge und wollte schon losfragen wie ein kleiner Junge um welches Amt es sich denn handelt, doch hielt er sich wie es sich gehörte zurück.

    Sedulus nickte freundlich und nahm auf dem angebotenen Stuhl platz.


    Also dann nicht so formell.


    Lächelte Sedulus.


    Ich freue mich auf alle Fälle über deine Einladung Livianus und über die Tatsache, dass du an mich gedacht hast. Ich hätte alles erwartet , nur nicht dies.


    Gab Sedulus offen zu.
    Meiner Familie geht es soweit gut, danke der Nachfrage. Und wie steht es um die Deinen.?


    Wollte Sedulus schließlich wissen.

    Der junge Gallier sah den Fremden mit riesengroßen Augen an. Wie kam er denn nur auf so etwas? War er vielleicht ein freier Bürger? Und selbst wenn, wäre es ihm wohl auch wurscht.


    Ähm... Nicht wirklich Herr. Aber frage doch am besten bei Senator Germanicus Sedulus nach. Er war früher mal Soldat und sollte sich somit noch am besten hier im Hause auskennen.


    Kam die prompte Antwort.

    Nein, Teutus war nicht da, allerdings kam gerade ein anderer Sklave des Weges. Es war ein junger Gallier, noch recht neu in der Casa. Er hatte frische Wäsche auf den Händen welche er gerade wegräumen sollte.
    Er blickte den Fremden fragend an.


    Kann ich dir irgendwie behilflich sein Herr?


    Allerdings hoffte er, dass er nicht benötigt wurde um seine Arbeit schnell erledigen zu können. 8)

    Teutus hatte den Gast zu seiner Unterkunft gebracht.


    So Herr, hier ist dein Zimmer. Ich hoffe du wirst hier alles finden was du benötigst. Sollte etwas fehlen, so rufe bitte einen der Hausklaven. Sie werden dir so ziemlich jeden Wunsch erfüllen. Aber auch nicht alle.


    Grinste Teutus spitzbübisch und ging wieder zu seinem Herren zurück.

    Sedulus war ein klein wenig überrascht ob dieser Frage. „Was steckt hinter Macht und Ansehen?“
    Da mußte Sedulus erst einmal inne halten und in sich gehen. Schließlich antwortete er.


    Besser nicht und glücklicher mit Sicherheit auch nicht. Man hat ja auch mehr oder weniger Verantwortung. Je größer die Macht, desto mehr Verantwortung hat man.
    Was Ansehen angeht, da steckt eigentlich gar nichts dahinter. Wenn man ein höheres Ansehen hat, genießt man dies, man muß sich aber über jeden Schritt den man tut bewußt sein. Ein Fehler und schon kann das Ansehen sinken und man versinkt in Vergessenheit.
    Aber das sind philosophische Fragen mit denen ich nicht wirklich viel anstellen kann. Da bist du bei mir an der falschen Stelle.


    Lächelte Sedulus freundlich.

    Ja, dieses Viertel kann schon ungemütlich werden, vorallem in der Nacht. Dann wird dich Teutus hier zum Gästezimmer bringen.


    Sedulus deutete auf seinen Sklaven der hinter ihm stand.


    Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen Germanicus Antias?


    Fragte Sedulus höflich nach. Vielleicht gab es ja noch etwas was sein Gegenüber loswerden wollte.

    Sedulus winkte ab.


    Sicherlich wirst du. Man kann sich so ziemlich an alles gewöhnen.


    Auch Sedulus nahm nun einen Schluck des verdünnten Weines.


    Hast du denn schon eine Bleibe gefunden? Wenn nicht, kannst du gerne hier im Hause übernachten. So kannst du dich auch ein wenig frisch machen.


    Schlug Sedulus vor in der Hoffnung, dass Antias kein Betrüger oder sonstiges Gesokse war.


    Du bist mir zu nichts verpflichtet. Schließlich bist du kein Klient von mir.


    Erwiderte der Senator.

    Sedulus war überrascht das dies so schnell ging, so lächelte er zufrieden.
    Als der Cornicularius Sedulus ins Officium bat, nickte er dankend.


    Ich danke dir.


    Schließlich betrat er das Officium des Livianus.


    Salve Praefectus Urbi Decimus Livianus.


    Grüßte er seinen Senatskollegen in aller Form und ging weiter auf Decimus Livianus und streckte diesem die Hand entgegen.

    Sedulus meldete sich beim Scriba vor dem Officium der Praefectus Urbi an wie es sich gehört.


    Salve. Mein Name ist Quintus Germanicus Sedulus. Ich möchte zum Praefectus Urbi Decimus Livianus. Ich habe eine Einladung von ihm erhalten.


    Seinen Rang hatte Sedulus nicht genannt, sonderm dem Scriba einfach den Senatorenring vor die Nase gehalten.

    Teutus nickte und Sedulus folgte dem Urbaner zum Officium von Decimus Livianus.


    Als Sedulus durch den Hof schritt, bemerkte dieser, dass sich in all den Jahren nicht viel geändert hatte. Dort wurden neue Rerkruten gedrillt und auf der anderen Seite hatte man gerade einige Langfinger am Werk.
    An der Principia angekommen, ging Sedulus durch den Eingang und ließ das Treiben auf dem Hofe hinter sich.

    Lange was Sedulus nicht mehr hier gewesen, ihm kam es vor wie eine Ewigkeit.
    So ließ er vor dem Tor der Castra seine Sänfte anhalten und schickte seinen Sklaven Teutus vor um ihn anzumelden.


    Salve Soldaten. Mein Herr, der Senator Germanicus Sedulus wünscht dem Praefectus Urbi zu sprechen.


    Sedulus war sichtlich aufgeregt. Er hatte nicht im Traum daran gedacht, dass man ihm nachdem man ihm im Palast wohl vergessen hatte, einen neuen Posten anbieten würde. Was ihn aber noch am meisten dabei überraschte war, dass dieses Angobt von Decimus Livianus kam.

    Sedulus lächelte.


    Ich weiß was du meinst.


    Nickte er langsam.


    Nun, dass würde ich so nicht unterstreichen. Ich selbst habe bei den Cohortes Urbanae gedient und ich muß sagen, mir war es eigentlich nicht langweilig. Allerdings hatte ich auch einen guten Freund mit dem ich mich recht gut verstanden hatte. Allerdings liegt die letzte Entscheidung bei dir Germanicus Antias. Da kann ich dir nicht bei helfen.


    Und so war es auch.


    Wobei es bei der II. mit Sicherheit auch nicht schlechter sein wird.

    Sedulus war erstaunt.


    Ach, ist dem so? Dann sollte sich die Gens doch mal wieder daran machen, und sich wieder in Erinnerung bringen, nicht wahr?!


    Gerüchte, es gab nichts Schlimmeres.


    Nun, selbst in der Legion kann es von Nutzen sein, wenn man einen Patron weiß, der einen Namen hat oder gar eine einflussreiche Familie. Du möchtest also zur Legion oder vielleicht in eine der anderen Truppengattungen?

    Sedulus wußte im ersten Moment nicht was er sagen sollte. Antias hatte also eher wenig aus seinem bisherigen Leben gemacht allerdings war er bereit, dies zu ändern.


    Nun gut... Was würdest du also vorziehen, Arbeiten im zivilen Bereich oder doch eher beim Militär. Was denkst du ist für dich besser? Oder vielleicht gar im religiösen Bereich? Möglichkeiten gibt es viele, es liegt nur an dir. Wenn ich kann, dann versuche ich zu helfen wo ich kann.


    Er hatte ja inzwischen auch nur noch seinen Namen. Ein wirklich atraktiven Posten so schien es Sedulus würde er hier in Roma wohl nicht mehr abbekommen.


    Hast du denn schon einen Patron?


    Ob sich Sedulus eine solche Bürde noch einmal antuen sollte? Aber gut, er wollte nicht zu vorschnell entscheiden und erst einmal das weitere Gespräch abwarten.

    Sedulus nickte. Er kannte zwar nicht alle Verwandtschaftsgrade und Verhältnisse auswendig, doch hatte er so einiges mitbekommen.
    Er lächelte um seinem Gast die Nervosität zu nehmen die man deutlisch spüren konnte.


    Was hast denn bisher getan und was würde dir liegen?


    Wollte Sedulus wissen. Denn nur so konnte er Antia helfen.

    Sedulus winkte Teutus herbei der zwei Gläser mit verdünnten Wein befüllte.


    So knapp ist meine Zeit gar nicht.


    Lächelte Sedulus.


    Aus Mogontiacum sagst du? Dort habe ich meine Kindheit verbracht. Erzähl später ein wenig von der Stadt.
    Du möchtest einen Rat von mir? Na dann lass hören. Vielleicht kann ich dir ja sogar weiter helfen. Doch zuvor trink einen Schluck.


    Er deutete auf das Glas verdünten Weines.