Beiträge von Quintus Germanicus Sedulus

    Sedulus stand da und hörte sich die Rede des neuen Imperators an. Er wußte nicht was er davon halten sollte. Allerdings als Salinator dann seine Handlanger vorstellte, verzog er sein Gesicht. War ja klar so was. Allerdings, warum hatte er nicht auch gleich einen neuen Praefectus Urbi aus den Reihen seiner Gefolgsleute benannt? Dies fand Sedulus schon ein klein wenig merkwürdig. Oder würde dieser Posten vielleicht am Ende verweist bleiben, da der neue Imperator eventuell befürchtete das dieser es vielleicht so weit wie sein Vorgänger treiben konnte?
    Er blickte in die Gesichter der Menschen die hier versammelt waren, einigen ging es wie ihm, andere jubelten darauf los weil es mal eben wieder etwas für umsonst gab. Wer konnte es ihnen verübeln. Der Großteil hatte keine Arbeit und Frau und Kinder zu ernähren, da kam eine solche Feier warum auch immer gerade recht. Die Meisten machten sich über die Zukunft wohl auch keine großen Gedanken, zumindest nicht im Moment.


    Als Salinator sich dann auf machte, zuckte Sedulus mit den Schultern. Am liebsten würde er sich in eine Tarverne setzen und sich aus Lust und Laune betrinken. So etwas hatte er eh schon lange nicht mehr gemacht, mußte er sich eingestehen. Allerdings wäre der Zeitpunkt eher ungünstig...

    Mag schon sein. Ich gehe eben immer von mir aus und wie ich mich im Imperium sehe. Da bin ich nur ein kleines Rädchen unter vielen anderen.


    Über was oder wen sich Salinator zur Zeit Gedanken machte war Sedulus mehr oder weniger egal. Er konnte sich auch nicht wirklich vorstellen, dass er dabei eine große Rolle spielen würde. Aber wer wußte das schon.


    Hmm kann ich mir nicht vorstellen. Naja gut, vielleicht ein klein wenig. Allerdings denke ich mir, will sie eh keiner haben, noch nicht einmal als Druckmittel. Dafür ist sie zu anstrengen und man würde sie wie auch immer gleich wieder los haben wollen.


    Dann bemerkte Sedulus Serranas Unruhe.


    Was ist Schatz? Hast du die alte Quadrata herumschleichen sehen?


    Das es Sabina oder sonst wer hätte sein können, so weit dachte Sedulus überhaupt nicht nach.

    Sedulus wandte sich mitleidvoll an den Tiro.


    Oh das tut mir leid. Sie wahr sicherlich recht schwer will ich meinen. Aber ihr hättet sie auch ruhig in den Carcer werfen können... Nein, im Ernst. Ich bin euch und vorallem dir Tiro Annaeus Milo zu Dank verpflichtet.


    Erklärte Sedulus mehr im Scherz als ernst.


    Womöglich hätten wir sie noch nicht einmal großartig vermißt.


    Sedulus war sich sicher, dass Quadrata hier irgendwo herumschlich und der alten Germanica sofort Meldung machen würde und ihr Wort für Wort all das Gesagte hier zutragen würde.

    Gundhraban öffnete sie Türe und erkannte den Mann der auf Einlass hoffte. Er hatte von Germanicus Sedulus gesagt bekommen, wenn er käme, so sollte er ihn doch gleich in dessen Arbeitszimmer schicken.


    Salve Herr.


    Grüßte er den Helvetier.


    Der Senator Germanicus Sedulus erwartet dich bereits.


    Wenn du mir bitte folgen würdest.





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    Gundhraban Türsklave

    Gundhraban führte den neuen Scriba des Senators Sedulus zu dessen Arbeitszimmer. Er klopfte an, steckte den Kopf hindurch und kündigte den Helvetier an.


    Sedulus nickte dem Germanan zu. Dieser öffnete die Türe und kündigte nun den Scriba offiziell an.


    Tiberius Helvetius Varus, Herr.


    Dann verschloss er hinter sich die Türe.
    Sedulus stand auf um seinen neuen Scriba zu empfangen.


    Salve Helvetius Varus. Na, bist du schon ein klein wenig aufgeregt?


    Lächelte er den neuen Scriba an.


    Setz dich doch bitte.

    Als sich Sedulus gerade abwenden wollte, schnappte sich sein Junior gerade noch seine Hand und Sedulus blieb stehen und sah überrascht Victorius an.


    Ja Sohn, was gibt es denn noch?


    Lächelte Sedulus den kleinen Germanicus an. Hatte er am Ende doch ein klein wenig Angst vor Seneca bzw. seiner Ausrüstung?

    Sedulus war sichtlich überrascht als der Helvetier auf die Germanitas Quadrivii zu sprechen kam.


    So ist es. Zumindest bin ich es noch. Ach schau an. Wir suchen immer fähige Mitglieder. Was du tun mußt? Eigentlich nicht viel. Dein Interesse hast du ja hiermit bekundet und das war`s eigentlich auch schon. Bei Gelegenheit werde ich dich ins Mitgliedsregister eintragen. Dann darf ich also bei der Germanitas Quadrivii willkommen heißen?


    Sedulus fragte lieber noch ein mal nach.

    Schon gut.


    Winkte Sedulus ab und lächelte dabei wurde dann aber auch gleich wieder ernster als der Helvetier mit einer anderen Sache aufwartete bzw. dies vor hatte.


    Nun, wenn du schon ein mal hier bist... Was hast du denn noch auf dem Herzen Tiberius Helvetius Varus?


    Mit ernstem Blick sah Sedulus seinen Gast an.

    Ich hoffe es doch, für das Wohl Roms.


    Es wäre nicht das erste mal wo ein Bürgerkireg Rom ins Verderben stürzen würde. Die Barbaren würden nur auf eine solche Gelegenheit warten und Rom überrennen.


    Warum nicht? Sicher könnte ich einige Sklaven vor`s Haus schicken die aufpassen. Wenn du dich dabei wohler fühlst, werde ich dies gleich veranlassen.
    Aculeo wird wohl nichts passieren. Bei Avarus und mir mag das schon anderst aussehen. Allerdings glaube ich nicht, dass man uns etwas anhängt. Dafür halte ich mich für zu bedeutungslos. Bei Avarus weiß ich es nicht.


    Ach ja, Laevina gab es ja auch noch.


    Ich glaube nicht, dass deine Großmutter in Gefahr wäre bzw. ist. Sie wäre kein Druckmittel für Avarus und mich. Außerdem würde sie eh nicht mit nach Germania wollen.


    Als Serrana loswetterte, konnte Sedulus nicht umher und mußte grinsen.

    Auch Sedulus nahm an dem Aufmarsch teil. Er grüßte kurz seine Kollegen und nickte einigen Bekannten am Wegesrand zu. Er selbst kam sich hier ein wenig komisch vor, vielleicht sogar fehl am Platz. Allerdings wollte er nicht, dass man ihm dies ansah.
    So lächelte er dann und wann, verhielt sich recht unauffällig und machte ansonsten ein neutrales hin und wieder gelangweiltes Gesicht. Er hatte zur Zeit ganz andere Probleme und so vermied er von daher größere Unterhaltungen mit seinen Kollegen und hing seinen Gedanken nach.

    Schon gut, schon gut.


    Lächelte Sedulus knapp. Der Helvetier würde bald lernen wie man sich in Rom zu verhalten hatte. Und Offenheit gehörte hier schon gar nicht her eher das Gegenteil war der Fall, zumindest in diesen Zeiten.
    Sedulus überlegte kurz.


    Übermorgen sagst du. Gut soll mir recht sein! Nein, komm erst einmal hier her, dann sehen wir weiter.


    Nickte Sedulus seinem neuen Scriba zu und nahm sein Glas.


    Also dann, auf gute Zusammenarbeit Tiberius Helvetius Varus.


    Und tostete seinem Gegenüber zu.

    Sedulus hätte in diesem Moment jeden erwartet nur nicht Laevina. Allerdings hatte er mit ihr auch noch ein Hünchen zu rupfen und somit passte es ihm sogar recht gut, dass sie bei ihm erschienen war. Allerdings wollte er zuerst hören was die alte Germanica überhaupt von ihm wollte.


    Salve Laevina!


    Grüßte Sedulus zu aller erst und versuchte dabei zu lächeln.


    Was kann ich für dich tun? Setz dich doch!


    Wollte Sedulus wissen und deutete auf den freien Platz.

    Zitat

    Original von Iunia Serrana
    "Der arme Mann, es muss furchtbar sein, seine Familie auf diese Weise zu verlieren." murmelte Serrana, und allein bei der Vorstellung, etwas ähnliches selbst erleben zu müssen, bildete sich bereits eine Gänsehaut auf ihren Armen. "Aber ich weiß, was du meinst, mir würde es ebenso gehen. Hoffen wir nur, dass wir niemals in eine ähnliche Situation kommen." Den Göttern sei Dank ein Szenario, das nicht ganz so wahrscheinlich war, allerdings schmeckte das, was Sedulus ihr gleich im Anschluss aufzeichnete ebenso wenig. Natürlich hatte er Recht, in Mogontiacum würden die Kinder und sie sicherer sein als in Rom, wo jeden Tag neue Unruhen ausbrechen konnten. Aber war es das wirklich wert? Sicherheit bedeutete in dem Fall auch, auf unbestimmte Zeit von ihrem Mann getrennt zu sein, ebenso wie von ihrem gewohnten Leben, ihrer Arbeit im Tempel und ihren Freundinnen. Und es bedeutete auch, dass sie vermutlich allein sein würde, wenn das Baby kam... Serrana hatte das Gefühl, als würde eine eiskalte Hand ihren Magen zusammenpressen und brauchte einiges an Selbstbeherrschung, um nicht direkt loszuheulen.
    "Ich weiß nicht, wie ich es in Germanien aushalten soll, Quintus, wenn ich keine Ahnung habe, ob es dir und dem Rest der Familie gut geht. Da lebe ich lieber mit der Ungewissheit hier in Rom, und habe euch in meiner Nähe." sagte sie schließlich so ruhig wie möglich und rieb sich die Arme, auf denen sich die Gänsehaut verstärkt hatte. "Ich meine, hier im Haus kann uns doch nichts passieren, und was ist, wenn das Reiseverbot für Senatoren jahrelang nicht aufgehoben wird? Oder man nicht mehr ohne weiteres von Germanien nach Rom reisen kann? Dann....dann sehen wir uns vielleicht ewig nicht wieder, möchtest du das etwa?"


    Sicherlich hatte Serrana mit dem was sie sagte recht, doch so schlimm würde es hoffentlich nicht werden.


    Na nun mal den Teufel nicht an die Wand. Ich glaube nicht, dass es noch viel schlimmer kommen kann als es eh schon ist. Ich bin da recht zuversichtlich.


    Versuchte Sedulus die Angst seiner Frau zu nehmen.


    Hier im Hause kann euch ebenso etwas passieren wie auf den Straßen. Wie schnell können Häuser in brand gesteckt werden. So schnell kannst du dich nicht in Sicherheit bringen. Und gerade nachts wenn alles schläft.


    Schließlich gab es ja noch keine Rauchmelder.


    Allerdings wenn du es schaffst Avarus den Vorschlag auszureden... Und natürlich habe ich dich und die Kinder lieber hier bei mir als in Mogontiacum.


    Warum auch sollte es anderst sein.

    Sedulus nickte sagte aber zu dem Thema Quarto nichts weiter. Er wußte wie die Lage derzeit in Rom war und er hatte nicht vor seine Meinung einem ihm noch Fremden anzuvertauen.


    Wie schon erwähnt habe ich nichts dagegen. Allerdings wirst du zur Zeit nicht viel aus mir herausbekommen was die derzeitige politische Lage angeht. Wann wirst du anfangen können?


    Sedulus würde noch überlegen müssen, wozu er Helvetius Varus würde einsetzen können. Er würde sicherlich einige Arbeiten für ihn parat haben und wenn nicht noch einige Finden.

    Sedulus zuckte mit den Schultern.


    Ich weiß es nicht. Vielleicht aber, will er seinen Bruder und dessen Familie rächen. Also ich würde alles daran setzen den Mörder meiner Familie auf die Schliche zu kommen. Und dann gnade ihm, wenn ich ihn erwische! So wird es wohl derzeit auch Quarto ergehen.


    Auf diese Frage hatte Sedulus gewartet und es gab kein entrinnen oder herumdrucksen. So sah er Serrana mit festem Blick an.


    Genau so ist es mein Schatz! Wer weiß was in Rom noch alles passiert. Außerdem sind die Senatoren wie du schon sagtest angehalten bei Strafe Rom nicht zu verlassen. Zudem habe ich hier ein Amt inne so wie auch Avarus. Die siehst, so einfach können wir Rom überhaupt nicht verlassen. Du kannst mir glauben, dass mir dieser Entschluss am wenigsten gefällt, aber glaube mir, es ist besser so. Ich werde sehen dass ich entweder so schnell wie möglich nachkomme oder euch wieder nach Rom zurückholen kann. Versprochen!


    Sedulus beugte sich zu Serrana hin und gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn und streichelte ihre linke Wange.

    Sedulus hatte dem Anliegen des jungen Helvetiers mit Interesse zugehört. Allerdings fragte er sich, war dieser nicht bei Centho den Dienst als Scriba personalis antrat wo er doch eh sein Klient war? Allerdings hatte Sedulus eh schon des öfteren versucht einen brauchbaren Scriba aufzutreiben, aber ohne Erfolg. So nickte er zustimmend.


    Gut, warum nicht? Einen guten Scriba findet man kaum in diesen Tagen. Allerdings sage mir, warum dich dein Patron der Senator Iulius Centho gerade an mich verweißt? Nicht dass ich etwas dagegen hätte, nein, im Gegenteil, es schmeichelt mir sogar. Und ich hoffe ich kann dir bei deinem weiteren Weg behilflich sein.


    Da kam Sedulus auf einmal ein sonderlicher Gedanke. Wer sagt, dass dieses Schreiben wirklich von Centho war und nicht vielleicht von Salinator um hier ein klein wenig herumschnüffeln zu lassen? Wie der Helvetier schon sagte, gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten... Sedulus würde sehr vorsichtig sein müssen und seinen neuen Scriba auf Herz und Nieren prüfen.

    Sedulus mußterte seinen Gast und winkte einen Sklaven herbei, der etwas zu Trinken besorgen sollte.


    Kein Thema! Um was geht es denn?


    Was die Grüße von Centho anging, so nickte Sedulus dankbar mit dem Kopf.


    Ich danke dir. Ich hoffe doch deinem Patron geht es so weit gut...


    Der Sklave kam und schenkte ein.

    Man kann es sich nicht immer aussuchen wie man nach Rom kommt.


    Erwiderte der Germane.


    Allerdings muß ich sagen, es geht mir gut hier. Die Herrschaften sind nette und gerechte Leute. Es hätte mich auch weitaus schlimmer treffen können. Ja, ich denke schon. Und bis dahin, habe ich auch ein wenig Geld angespart.


    Lächelte Gundhraban.


    Ich werde es ihr ausrichten. Aber am besten siehst du zu, dass du mit dem Jungen nicht zu lange unterwegs bist in diesen chaotischen Zeiten!





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    Gundhraban Türsklave