Beiträge von Ancius Valerius Decius

    Decius neigte leicht das Haupt und nickte schließlich. "Wenn es mir gestattet ist möchte ich bemerken das die Wahl des Stoffes und dessen Verarbeitung wirklich nahezu bewundernswert ist.", sah dann zu Glabrio und neigte das Haupt ein weiteres mal. "Den mutigen gehört die Welt", dachte er ein weiteres mal im geheimen und beliess es den Herren mit einem "Mögen die Götter wohlwollend Eure Geschicke an diesem Tag lenken!" zu verabschieden.


    Sicherlich hatte er in gewisser Weise recht mit dem was Glabrio sagte, jener Herr den er zuerst ansprach hatte gewiss besseres zu tun, doch wenn er nun einfach das Feld räumte, würde er wohl nur um das Wissen eher balangloser Sachen reicher sein.


    "Verzeih, doch in anbetracht der Tatsache das ich mich im schönen Rom nur mäßig auskenne...und aufgrund des glücklichen Zufalls jemanden Deines Formates hier angetroffen zu haben, stelle ich mir die Frage ob es vermessen wäre Dich ein Stück des Wegs zu begleiten.", nun wieder an Furianus gewandt.
    "Selbstredend verstehe ich es, wenn es wichtigeres zun tun gibt, als sich mit mir zu befassen. Doch denke ich, das es wohl kaum eine bessere Gesellschaft hier geben wird, als die Deine.", lächelte versonnen.
    "Rom ist schnelllebig, es ist schwierig hier Kontakte zu knüpfen, scheint es mir."

    Decius hatte einige Läden aufgesucht, allesamt jener Art, die er wohl nicht so schnell als zahlungskräftiger Kunde würde aufsuchen können. Kaum mehr als ein paar Sesterzen in der Tasche, trat er in jenes Schmuckgeschäft, dessen Name alleine den kleinen Sesterzenbeutel abzuschrecken wusste...und dessen Kundschaft das gemeine Volk durch den blosen Anblick auf die niederen Ränge diktierte. Nun, die Tunika zumindest passte zu jenen Herrschaften, welche hier wohl ein und ausgingen, auch die Art wie er gekonnt den Überschlag derselben auf dem Arm trug.


    In aller Ruhe besah er sich die herrlichen Schmuckstücke, die dort ausgelegt waren und vermied es bewusst jene anzufassen, um den Verkäufer nicht zu animieren die Frage zu stellen ob er es einpacken solle. An jenem Tisch angekommen, an dem sich eine Dame das teure Geschmeide betrachtete, tat er es ihr gleich und nahm die Kette in Augenschein, die zusammen mit den passenden Ohrringen scheinbar die Aufmerksamkeit des zarten Geschöpfes hatten. "Wunderbar.", bemerkte Decius in neidloser Anerkennung. "Welcher Genius wohl dazu gehören muss etwas so vollkommenes zu erschaffen...", wohl an jene Dame und doch niemand speziellen gewandt. Ein erster Blick zur Seite, ein dezentes neigen des Kopfes und ein entschuldigendes Lächeln.
    "Doch denke ich nicht das dieser Schmuck Euch gut zu Gesicht stände.", musterte die Dame dezent und schüttelte den Kopf. "Nein. Ganz und garnicht."


    Unverfrorene Worte wohl, reichlich dreist, schien er den Schmuck an ihr doch zunächst als pure Verschwendung zu sehen.
    "Eine Blume.", fügte er an. "Etwas schlichtes, aber nicht minder vollkommenes. Ich denke diese würde weniger mit Euren Zügen konkurieren. Und allem voran würde man kein kleines Vermögen dazu aufbringen müssen, um vollkommene Züge wie die Euren zur Geltung zu bringen. Ich denke dazu reicht eine schöne Blume, frisch geschnitten in den Auen des Tiber."


    Ein weiteres mal neigte er den Kopf. "Doch entschuldigt, Ancius Valerius Decius.", der Etikette nachkommend. "Glaubt mir, schöne Dame, ich denke ihr solltet die letzte sein, welche sich um solche Zierde sorgen sollte. Ihr wisst ganz anders zu bestechen, denke ich. Dazu braucht es kein Geschmeide.", lächelte und sah dann wieder zu der Kette. "Ich denke diese Kette sollte man eher einer in ehren ergrauten Dame verehren, um ihren Glanz wieder etwas in den Vordergrund zun schieben, so ihrer denn etwas Patina angesetzt hat. Findet ihr nicht auch?", an Helena gewandt.

    Decius hatte diese Frage beinahe schon befürchtet und rieb sich kurz die Schläfe, eher er sich erhob und etwas herumschlenderte. "Ich Ostia war ich Schreiber.", erklärte er kurzerhand. "Ich denke das dies zumindest eine Grundlage bilden sollte, um mich in Rom über Wasser zu halten. Viel schwieriger wird es wohl werden jene Herrschaften kennenzulernen, welche in Rom die Fäden in der Hand halten. Wisst ihr, ehrbarer Victor, Politik fängt im kleinen an. Und dazu ist es erforderlich Leute kennenzulernen, die Leute kennen.", woraufhin Marcus ein "Hört hört!", zum besten gab.


    "Jede Wette das Decius spätestens übermorgen in den Senat marschiert, die Arme hebt, "Hier bin ich!" ruft und nach seinem Sitz fragt.", grinste schelmisch und setzte den Weinbecher an.
    "Decius, nun komm doch mal zur Vernunft! Du hast nichts, kennst hier niemanden und hast alles in Ostia über den Haufen geworfen!"
    "Dann ist es wohl ein Grund mehr hier von vorne anzufangen!", entgegnete Decius entschlossen. "Ich bin hier, Marcus. Und hier werde ich mir eine neue Existenz aufbauen! Entschuldige, aber ich habe ein Ziel! Oliven in allen Ehren, aber ich sehe nicht meine Bestimmung darin tagaus, tagein zu früher Stunde auf die Felder zu marschieren und Oliven einzubringen."


    Nun war es Marcus der sich erhob. "Achso?", Marcus wirkte betroffen und aufgebracht. "Nun, Senator der Visionen, diese Oliven ernähren mich! Ich habe ein Dach über dem Kopf. Mein eigenes. Ich trage Kleider die ich mir gekauft habe! Mein Karren hat Dich nach Rom gebracht. meine Pferde haben ihn gezogen. Was hast Du? Hm? Was hast Du? Was hast Du ,Senator, bisher erreicht?"
    Decius schwieg, als er erkannte das er wohl die grundverkehrten Worte gewählt hatte. Entschieden stellte Marcus seinen Becher ab.
    "Ich denke ich werde mich auf meinem Karren zur Ruhe begeben!"


    "Marcus, bitte. So habe ich es nicht gemeint.", versuchte Decius einzulenken.
    "Nein? Dafür hat es sich allerdings etwas anders angehört!Hör Dir mal zu! sieh Dich mal an, Decius! Wach auf!"
    Marcus stellte sich neben Decius und sah ihn fest in die Augen. "Decius, ich liebe Dich wie einen Bruder! Aber Du greifst nach Dingen, die unerreichbar für Dich sind! Du besitzt garnichts. Ein paar Kisten mit Kleidern und zehn Sesterzen die ich Dir gegeben habe. Du stehst im Haus Deiner Familie, die Du so gut kennst wie ich. Garnicht. Wach auf, Decius!"


    Decius rieb sich die Augen und nickte langsam. "Ich werde mir Geld auftreiben und eine Anstellung suchen. Und dann, lieber Marcus, in ein paar Iden werde ich unter meinem Dach wohnen.", sah dann zu Victor.
    Er tat sich etwas schwer, als er wieder das Wort an Victor richtete. "Werter Cousin, sagt, könnt ihr mir einen Geldverleiher empfehlen, damit ich die ersten Schritte beschreiten kann? Oder wisst ihr jemanden den ich ansprechen sollte, um eine Stellung als Schreiber zu erlangen? Ich kenne Rom kaum, wen sollte ich hier kennen, um in jene Kreise zu gelangen in welchen die Geschicke Roms gelenkt werden?"

    Decius überlegte kurz und beschloss das den mutigen schließlich die Welt gehörte. Hier eine hochgestellte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens zu treffen war wohl ein reiner Glücksfall. So legte er kurz die Hand auf den Arm seines Freundes und deutete ihm mit ein paar kurzen Worten das er warten möge. Was immer auch Marcus wohl durch den Kopf ging, doch erkannte er alsbald an der Art wie Decius gekonnt den Überhang der feinen Tunika über den Arm warf, das er gewiss nicht den Gewürzverkäufer ansprechen wollte.


    Sich in ein Gespräch einzureihen war wohl nicht gerade sehr einfach, doch wartete Decius auf eine günstige Gelegenheit Furianus anzusprechen, ohne jedoch einem der beiden Herrschaften das Wort abzuschneiden.
    Zunächst gebührenden Abstand wahrend, näherte er sich langsam und senkte sogleich das Haupt.
    "Salve, meine Herren.", den Gruß an beide richtend. "Ich bitte um Nachsicht ob meiner Störung, doch wenn es mir gestattet sei würde ich gerne eine Frage an sie stellen...", deutete kurz gen Furianus.


    "Ancius Valerius Decius, aus Ostia. Ich weile noch nicht lange in Rom und kenne mich nicht sonderlich gut aus, doch stach es mir schier ins Auge welch erlesene Gewänder sie tragen. Darf ich fragen ob dies damaskiner Stoffe sind? Und wo man in dieser herrlichen Stadt einen solch begnadeten Schneider finden kann, der es versteht Euch derart vortrefflich zu kleiden?", entschuldigend lächelnd. "Alleine ob Eurer Erscheinung, Herr, nehme ich an das ihr eine rechte Persönlichkeit sein müsst und nichts liegt mir ferner als Euch die Zeit zu rauben. Doch würde mich dies wahrhaftig interessieren."


    Marcus drehte sich um und schaute in die andere Richtung, jener, aus der sie hergekommen waren. "Ich glaube es nicht...", sah Decius gedanklich schon von der Cohorte Urbanae umringt.

    Decius hatte seid seiner Ankunft soviel neues erschlagen, das ihm die ruhigen Hallen der Schola beinahe wie das Elysium vorkamen. Da Wissen Macht war, war es ihm ein leichtes dem Scriba in aller Ruhe seinen Namen eintragen zu lassen. So hallten die Worte "Ancius Valerius Decius!" leicht gedämpft durch die Halle wider, auf das sie in die Liste aufgenommen werden würden.

    Decius hatte es sich nicht nehmen lassen einen Tag nach seiner Ankunft seine Schritte in die Innenstadt zu lenken, um all jenes in Augenschein zu nehmen, welches er wohl bald seine Heimat nennen sollte. Was war Ostia im Vergleich zu Rom? Nichteinmal ein ein Funke von jenem imposanten Feuerwerk, das die Römer tagaus, tagein mit ihrem regen Treiben und ihren strebsamen Tätigkeiten abbrannten. Decius, nun in frische Kleider gewandet und gebadet, gab nun das bild eines klassischen Römers. Der verstaubte Strauchdieb, den er gestern noch kurz nach seiner Ankunft gegeben hatte, war vergessen. Ein Bild welches man nun kaum mehr auf ihn hätte zeichnen können.


    Marcus an seiner Seite, seinen Freund und vertrauten, wagte er sich in das rege treiben des Trajanmarktes und lies jenen auf sich wirken. Noch immer vermochte Rom ihn mit seinen eher belanglosen und alltäglichen Szenen zu erschlagen. Wie sollte dem auch anders sein, wenn man aus eher ruhigen und beschaulichen Gefilden stammte.


    Das Aufgebot exotischer und alltäglicher Dinge, die hier feilgeboten wurden, war schlichtweg überwältigend.
    "Marcus, fast scheint es mir als würde sich hier die bekannte Welt vereinen. Hast Du so eine fülle an Waren und Persönlichkeiten schon einmal gesehen?"
    Marcus teilte kaum die Euphorie von Decius, sondern sah sich eher mäßig begeistert um.
    "So einen Tumult? Nein, ganz bestimmt nicht.", schon wieder wurde er angerempelt und sah etwas missmutig dem Wasserträger nach, der keinen weiteren Blick mehr zu ihm verschwendete.
    "Zu voll, zu hektisch! Bei den Göttern, ich glaube ich werde mich nie an die Großstädte gewöhnen!", wobei Ostia ihm schon beinahe zuviel des guten war.


    "Sieh Dich einmal um!", Decius vollführte eine vage Geste. "Begreifst Du nicht die wahre Größe Roms, wenn Du all das hier siehst? Sieh! Gewürze aus den fernsten Ecken des Reiches, von Orten die wir wohl niemals sehen werden! Tuche deren Vollkommenheit in keinem Verhältnis zu jenen stehen, die Du wohl jemals tragen wirst. Oder ich.", wobei Decius im geheimen hoffte das er mit letzterem unrecht haben würde.
    "Achja? Mir reicht was ich am Leib habe. Was brauch ich Tuche aus Ecken die ich nichtmal kenne?", Marcus rieb sich den Arm und sah zu das er im Fahrwasser von Decius blieb. "Was bei den Göttern wollen wir hier? Willst Du etwas kaufen?"


    "Kaufen? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich will etwas ganz anderes erwerben. Besser gesagt....", Decius wandte sich nun etwas näher an seinen Freund. "Ich werde stehlen, Marcus!"
    Jenem entgleisten fast sämtliche Gesichtszüge.
    "Bei den Göttern! Decius!", instinktiv griff er seinem Freund an den Arm. "Bist Du von allen guten Geistern verlassen? Sie werden uns verhaften!"
    Decius schüttelte den Kopf. "Nein, das werden sie ganz bestimmt nicht.", versuchte er Marcus wieder zu beruhigen.


    Nun, an den Gewürzständen angekommen, verlangsamte Decius seinen Schritt und sah sich aufmerksam um.
    "Du willst Gewürze stehlen?", fragte Marcus leise und ungläubig nach.
    Ein weiteres mal schüttelte Decius den Kopf. "Nein, ich werde jene bestehlen, die hier einkaufen.", schmunzelte versonnen und deutete knapp auf zwei Herren, die er an einem Stand unweit vor sich sah.
    "Siehst Du jene hier?", kurz deutete er auf Glabrio und Furianus.
    Marcus sah genauer hin und nickte. Noch immer hielt er decius am Arm, hoffend das er ihn so von Dummheiten abhalten konnte.
    "Jener dort...", zeigte knapp auf Furianus, "....scheint eine Persönlichkeit zu sein.", Marcus sah nur kurz hin und nickte. "Und weiter?"


    "Nun, ich werde mich an ihm bereichern!", fügte Decius im Plauderton hinzu und strich kurz mit den Fingern über jene Gewürze in den Korbschalen, die er sich so schnell wohl gewiss nicht würde leisten können. Zumindest trug er seine beste Tunika, die ihn beinahe selbst zu einer höhergestellten Persönlichkeit erhob. Ein Geschenk eines betuchten Freundes aus Ostia, die ihm nun, hier in Rom, hoffentlich gute Dienste leisten würde.
    "Decius!", mahnte Marcus ihn erneut und sah sich immer wieder nach allen Seiten um. "Lass das!", woraufhin sich Decius an seinen Freund wandte.
    "Mit den Augen zu stehlen, Marcus, ist weder hier, noch in Ostia verboten! Ich studiere sie. Wenn ich eines Tages einer von jenen sein will, muss ich doch wissen wie sie gehen, stehen, reden. Damit ich es leichter habe mich jenen anzupassen, verstehst Du?"


    Marcus, von deutlich einfacherem Gemüt und aufrechtester Art antwortete offen und ehrlich mit dem was er dachte. "Nein."
    Decius hatte es befürchtet und insgeheim Marcus bereits als zukünftigen Römer abgeschrieben. "Das ist Politik, mein Freund.", wandte er sich nun erklärend wieder an ihn.
    "Das ist ein blöder Markt, Decius. Poltiik wird im Senat gemacht!"
    "Oh, glaube alles, bester Marcus, nur das nicht.", näherte sich langsam und setzte ein eher mäßig interessiertes Gesicht auf, als ihn der Händler dazu bewegen wollte etwas von den Gewürzen zu erstehen.
    Stattdessen galt sein ganzes Augenmerk den beiden Personen neben ihm.

    Decius hatte anfangs seine Schwierigkeiten Victor zu folgen und konzentrierte sich ziemlich, als er ihm lauschte. "Es wird wohl dauern bis ich mich an den Dialekt hier gewöhne...", schoss es ihm durch den Kopf und vergoss ebenso einen Schluck Wein auf dem Boden, setzte dann den Becher an und nahm einen Schluck. "Ich hätte es mir denken können das Severus bei den Praetorianern seinen Platz findet. Damals hatte er mir beinahe ein Auge mit dem Holzgladius ausgeschlagen. Ich erinnere mich an einen recht lebhaften Jungen, der nur schwer zu bändigen war.", lächelte kurz. Wie lange war das alles her, wahrscheinlich sprach er von einem völlig anderen Severus, als den, den er noch vage, sehr vage im Kopf hatte.


    Das er mit dem Valerierzweig in Rom bisher kaum Kontakt hatte, war ihm anzusehen. All die Namen schienen wirklich nur Namen zu sein, Gesichter verband er damit nicht und es würde wohl dauern, bis er die Familie hier ausreichend kannte, um sich tatsächlich als Valerier hier einzuleben.
    "Danke.", er nickte kurz. "Danke für das Angebot. Ich werde es wohl annehmen, zumindest bis ich mir eine Stellung und ein eigenes Dach verschaffen kann. Ich denke die Ersparnisse werden über kurz oder lang aufgebraucht sein."
    Sein Vater war nicht sonderlich vermögend gewesen und auch er hatte kaum Möglichkeiten gehabt sich ein starkes Polster zu schaffen. Aber es sollte zumindest reichen um die notwendigsten Ausgaben abzudecken, die wohl über kurz oder lang ins Haus stehen würden.


    "Ich war Scriptor in Ostia...", er lächelte knapp.
    "Dachdecker, Ochsenhirte und Olivenpflücker.", warf nun Marcus ein, der nun auch den Weg zu ihnen fand. "Dichter, Philosoph Und Aufwiegler!", Marcus lachte und setzte sich, nahm den bereits gefüllten Kelch zur Hand.
    "Marcus übertreibt.", versuchte Decius gleich abzubiegen.
    "Ich untertreibe. Decius ist ein Fall für sich. Er hat Schwierigkeiten zur Kenntnis zu nehmen das es für beinahe alle Bereiche des Lebens Menschen gibt, die dadurch ihr tägliches Brot verdienen. Ich erinnere mich vage daran als er auf die Idee kam den Stall für meine Bullen neu einzudecken. Beim ersten Wind haben die Schindeln meine Olivenstöcke abgedeckt und die Bullen waren nur noch von der Vorsehung der Götter geschützt!"
    Marcus lachte, wohingegen man Decius ansah das es ihm ein wenig peinlich war.


    "Und er ist ungeschlagen darin Aufstände anzuzetteln und die öffentliche Ordnung in Gefahr zu bringen."
    "Marcus, bitte....", Decius sah fast flehend zu seinem Freund.
    "Habt ihr etwas vom Bauernaufstand in Ostia gehört?", Marcus sah Victor an. "Decius hielt es für eine gute Idee sich selbst der Probleme in unserem Viertel anzunehmen. Die Gassen dort waren eng und verwinkelt und allenthalben blieben die Karren stecken. Die Bittsteller an die Behörden wurden vertröstet und er hier...", er deutete auf Decius, "...organisierte einen Aufstand der Anwohner. Eines Nachts haben sie schlicht und ergreifend die Gassen angefangen mit Ziegeln zu versperren. So das die Esel und Packtiere noch passieren konnten, aber die Karren nicht mehr passieren konnten. Ein paar Stunden gab es somit bei uns im Viertel keine Probleme mit den Karren. Nur die anderen. Aber lassen wir das."
    Decius nickte. "Ja, lassen wir das."


    "Hat wer schon verkündet weshalb er noch Rom will? Nein?", Marcus grinste.
    "Marcus..."
    Jener erhob sich. "Erlaubt einem dummen Olivenbauern das Glas auf den zukünftigen Senator Ancius Valerius Decius zu erheben.", hob den Becher und vergoss einen Schluck auf dem Boden.
    "Möge Rom bereit sein für eine völlig neue Ära!", lachte und trank einen Schluck.
    "Und Dein Haus in Ostia noch stehen, wenn Du wieder zur Vernunft gekommen bist!", fügte er an.
    "Ich habe vor in Rom zu bleiben und will mein Glück in der Politik suchen.", warf nun Decius etwas leiser ein und sah Victor an.
    "Reden kann er, nur ob diese Reden für die Ohren der Römer taugen, werden die Götter zeigen.", Marcus setzte sich.

    Decius wie auch Marcus folgten dem Herren und sahen sich kurz auf dem Weg im inneren der Casa um, als Marcus schon nach einigen Schritten wieder anhielt. "Ich kümmere mich besser um den Wagen und das Gepäck, sonst stehen nachher am Ende zwei Wagen vor der Casa.", woraufhin Decius stehenblieb. Seinem Freund den beladenen Karren alleine zu überlassen war ihm zuwider, doch hob jener die Hand, als er Decius halten sah. "Ich denke Du hast im Moment wichtigeres zu klären, ich mache das schon.", lächelte müde und nickte bekräftigend.


    Bereits jetzt beschlich Decius das vage Gefühl das er Marcus schon sehr bald vermissen würde. Eine treue Seele, stehts zur Stelle und jemand, dem er bedingungsloses Vertrauen entgegenbrachte. All das hatte er kaum bedacht, als sein Aufbruch gen rom beschlossene Sache war. Das Marcus dann nicht mehr nur einen Steinwurf von ihm wohnen würde. Kurz senkte er den Blick und schluckte schwer, nickte dann abwesend und folgte dem Herren des Hauses und setzte sich. Den dargebotenen Becher Wein nahm er dankend entgegen. "Vielen Dank, die Gastfreundschaft der Valerier übertrifft jene, die man mir bereits im Vorfeld zugetragen hat.", hob kurz den Becher und musterte seinen Gegenüber.


    "Ich bin der Sohn des ehrbaren Gaius Valerius Severus, Onkel von Flavus Valerius Severus.", das sich die beiden kaum kannten, im Grunde garnicht, erwähnte er nicht weiter. "Der ehrenwerte Severus bot einstmals an mir zur Seite zu stehen, so ich einmal den Weg nach Rom finden würde. Und dem ist nun so. Ich hatte einen Boten entsandt, doch wie es sich nun herausstellt scheint jener den Weg nicht hierher gefunden zu haben. Was mir sehr unangenehm ist.", senkte kurz den Blick. "Leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen den ehrenwerten Severus näher kennenzulernen, da unsere letzte Begegnung sehr lange zurückliegt. Das letzte mal sahen wir uns....", Decius überlegte. "Ich vermag es kaum zu sagen. Wir waren Kinder. Die letzte Erinnerung die ich an ihn habe, stammt aus Kindertagen. Als wir uns mit Holzgladien auf dem Hof meines Vaters bekämpften.", lächelte kurz.
    "Vielen Dank....", etwas aus dem Zusammenhang gerissen und hob den Becher. "Für den Wein und die Gastfreundschaft."

    Decius hatte sich mit der Hand an der Pforte abgestützt, um einen Stein aus den Schnürsandalen zu befördern, als die Pforte geöffnet wurde. Marcus, damit zugange die Kisten auf dem Fuhrwerk zu überprüfen, sah über den Wagen hinweg zu jenem Mann, der dort geöffnet hatte.
    Decius vollführte ein kleines Kunststück um nicht von der plötzlich geöffneten Tür und dem verlorenen Halt in der Waagrechten zu landen.
    Nach dem gekonnten Ausfallschritt richtete er sich auf und lächelte etwas müde und entschuldigend. "Salve!"
    Wer er war, eine gute Frage die sich ihm ebenso aufdrängte als er den noch Fremden vor sich sah. Im Grunde war es der erste Besuch seid langen Jahren bei der Familie, an den letzten konnte er sich kaum mehr richtig erinnern. Jedenfalls lag er lange zurück.


    "Ancius Valerius Decius....", stellte er sich knapp vor. "Aus Ostia, mein Freund und Weggefährte Marcus Aurelius...", deutete knapp zu seinem Begleiter, der ebenso nickte. "Salve!", auch Marcus sah aus als sei er aus dem fernen Hispanien zu Fuss hierher gekommen, die staubigen Straßen hatten auf dem Weg zur Casa Valeria den beiden beinahe das Aussehen von Strauchdieben aufgezeichnet.
    "Ich hatte einen Boten entsandt, an den ehrenwerten Flavus Valerius Severus...", runzelte schließlich die Stirn. "Ich hoffe er hat ihn erreicht.", sah den Fremden fragend an.


    "Er wird den Weg nicht gefunden haben, Decius...", warf Marcus nun ein.
    "Wunderbar. Von Ostia nach Rom und wir stehen wie eine Horde Vandalen vor der Casa.", Marcus schüttelte den Kopf. "Ich habe Dir gleich gesagt das der Bursche nichts taugt, aber Du musstest ihn ja losschicken. Wer weiss wo er gelandet ist! Vielleicht in Hispanien, oder Syrien!"
    Decius war einfach zu müde um den Querelen seines Weggefährten weiter zu lauschen. "Bitte, könntet ihr den Herren des Hauses verständigen? Die Reise war lang und beschwerlich...und ein Schluck Wasser wäre wunderbar. Und vielleicht ein Fingerzeig zu einer Mietunterkunft, wenn man mich nicht erwartet hat....", lächelte knapp.

    *verwirrtist*


    In anbetracht der Tatsache das ich absolutes Greenhorn bin und mich da Kraft eigener Arroganz auf das Wissen anderer stütze, ist der Name so vollkommen in Ordnung.


    Zumal der eines fernen Tages im römischen Senat einen wunderbaren Klang haben wird. *schwelg*


    ;)


    Ja, dann soll er so lauten.

    Der Weg von Ostia nach Rom war lange und beschwerlich gewesen, schwerer und länger als es Decius erwartet hatte. Der Entschluss Ostia zu verlassen und wieder in die blühende Metropole Rom aufzubrechen war schon länger in im gereift, anfangs nur ein vager Wunsch Ostria und seiner ihm zu starren Art zu entkommen, war stetig gewachsen, bis er schließlich diesen Wunsch in die Tat umgesetzt hatte. Der Mietkarren war über endlose, holprige Straßen unterwegs gewesen und jeder einzelne Knochen, jede Sehne begann langsam unter dem Martyrium aufzubegehren.


    Wie groß und prächtig Rom war, wusste er noch, doch wieviel größer und prächtiger es nun, nach den langen Jahren der Abwesenheit wirkte, verschlug ihm den Atem. Marcus hielt den Wagen an, kaum das die ersten Ausläufer Roms in Sicht gekommen waren. Hier, von jenem lichten Hügel hatte man einen wunderbaren Blick auf das Zentrum des römischen Reiches.


    "Marcus, ist sie nicht wunderschön?", in der Abendsonne liess es Rom nicht missen ihren schönsten Zierschmuck zu tragen und mit all seiner Pracht und all seinem Glanz den beiden Bewunderern die wahre Größe aufzuzeigen.
    "Das ist sie.", Marcus, Decius´ Freund und Vertrauter aus Ostia, war nicht minder erschlagen.
    "Was ist Ostia, was ist Ostia im Vergleich zu dieser Stadt. Welche Stadt überhaupt könnte sich mit Rom messen?", Decius strich sich geistesabwesend und vollkommen gebannt über die staubige Tunika.
    "Eine gute Frage. Soviel habe ich von der Welt noch nicht sehen können. Aber ich habe aus Berichten gehört das Alexandria...", Marcus runzelte die Stirn, "....auch recht prachtvoll sein soll."


    "Alexandria....", Decius schüttelte den Kopf. "Nein. Rom ist der hellste Stern am Firmament. Das war es schon immer und wird es immer bleiben. Wäre Rom ein Wesen aus Fleisch und Blut, so wäre der einzige gerechte Platz wohl im Elysium.", Marcus lachte.
    "Bevor Du nach dem Elysium zu greifen beginnst, sag mir lieber wohin es nun gehen soll.", liess die Zügel schnalzen und setzte den Karren wieder in Bewegung.
    Nun, so prächtig und strahlend Rom aus der ferne wirkte, so verworren und unübersichtlich gestaltete es sich kaum das der Karren die Stadttore passiert hatte. Wo oft Decius fluchte, wie oft Marcus in die Flüche einfiel als sich offenbarte das sie sich verfranzt hatten war kaum mehr zu sagen, doch letztendlich war das Ziel erreicht. Fast hätten beide schwören können das die Irrwege in Rom selbst mit der Strecke von Ostia nach Rom durchaus hätte mithalten können.


    "Das muss es sein, Marcus...", stellte Decius alsbald fest, als er die Adresse auf der Tontafel mit dem Schild an jenem Haus verglich, welches sich neben dem Karren befand.
    "Endlich, den Göttern sei Dank!", stöhnte Marcus, der abstieg und nach den Pferden sah.
    Etwas müde stieg auch Decius vom Karren und nahm das Haus in Augenschein, streckte die geschundenen Glieder und klopfte sich den Staub ab. Schließlich zog er ein paarmal kräftig an der Leine, welche neben dem Tor befand und liess die Glocke erklingen.
    "Ob Du überhaupt erwartet wirst?", wandte sich Marcus an ihn.
    "Das werde ich wohl sehr bald erfahren, sofern mein Bote den Weg hierher gefunden hat, werde ich es wohl.", nichts mehr als das hoffte er zumindest.

    Grüße, ihr Römer!


    Eine neue Seele ist im entstehen und ich bitte um wohlwollende Prüfung derselben.


    Stand: Civis
    Gens: Valerier
    Name: Darius Valerius Magnus
    Herkunft: Rom
    Wohnort: Rom



    Alter: 28
    Berufswunsch noch unklar, entscheide ich dann im Spiel.