Beiträge von Caius Flavius Aquilius

    "Hm, ich sehe schon, ich werde das für die nächste Zeit ins Auge fassen müssen. Italias Schönheiten sind die letzten Jahre doch ziemlich an mir vorüber gegangen, dafür hielt mich Achaia viel zu sehr im Bann. Hast Du jemals Athen besucht? Ich vermisse die geschwätzigen Griechen und die Agora, den Wein, diese dunkeläugigen Frauen und Männer ..." Seufzend ließ ich meinen Satz enden, bevor mich das Heimweh zu sehr übermannen würde. Noch immer fühlte ich mich in Rom reichlich fremd, und das Gefühl irgendeiner Heimat wollte sich nicht einstellen, obwohl es eigentlich zurückkehren sollte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht zum römischen Zweig der Familie zählte, sondern zum hispanischen, wer wusste das schon.


    "Ich denke, ich werde versuche, den Weg zum flamen zu machen, wie es uns Patriziern zukommt - der flamen martialis ist nicht umsonst unserem Stand vorbehalten, nicht den Plebejern. Warum sollte man nicht versuchen, nach den Sternen zu greifen, wenn man sie vor sich hat? Es gibt keinen Gott, der so sehr das Wesen des römischen Mannes verkörpert wie Mars, und ich wünsche mir sehr, dass es sich niemals ändert und die Öffentlichkeit wieder mehr an den Glauben und unsere Traditionen erinnert wird." Was er über den Iuppiterkult sagte, ließ mich allerdings die Stirn runzeln, denn sehr gut hörte sich das nicht an. "In der Zukunft solltest Du ohne Schwierigkeiten einen sacerdos im Iuppitertempel finden können, mein Vetter Flavius Gracchus wurde unlängst erst zum sacerdos erhoben."

    "Salve, meine süße Sylphide," sagte ich lächelnd und betrachtete sie wohlwollend und mit merklichem Genuss. Sie sah wirklich sehr entzückend aus und ich musste die üblichen, bei ihrem Anblick allzu drängend werdenden Gedanken mit einiger Gewalt zurückschieben. Was war es doch manchmal für ein gemeines Schicksal, sowohl den Anblick von Frauen als auch von Männern als anregend zu empfinden, es erschien mir bisweilen, als würde ich niemals wirklich zur Ruhe kommen dürfen.


    "Ich habe nicht lange gewartet, und worauf wartet man denn lieber als auf eine schöne Frau?" entgegnete ich ihr und zwinkerte ihr leicht zu. Vielleicht würde sie wieder ein wenig erröten, was ihr ausgezeichnet stand. "Vielleicht haben wir Glück und es wird nicht ganz so drückend heiß heute - sonst erreichen wir die Villa heute abend nur noch im geschmolzenen Zustand, von einigen Trägern in Eimern zurückgebracht."

    "Magistratus, nicht schlecht ... Mantua soll vor allem im Sommer sehr reizvoll sein, habe ich gehört, ich war nur noch nie dort. Würde sich eine Reise dorthin lohnen?"
    Wahrscheinlich würde er mir gleich von seiner Stadt vorschwärmen, zumindest erwartete ich das mit recht großer Wahrscheinlichkeit. Aber ich war zu lange nicht mehr in Italia gewesen, dass mir ein wenig Schwärmerei nicht auch einen Hinweis darauf geben würde, wohin ich meine kleine Nefertiri schleppen konnte, um mich mit ihr entspannt zu vergnügen. Zu schade nur, dass Gracchus bald heiraten würde, er hätte sicherlich auch seine Freude an einem ausgiebigen Urlaub gehabt. Der Tempel des Iuppiter würde ihn früh genug zu einem ernsten Mann machen, fürchtete ich insgeheim.


    "Nun, ich werde mich dem Götterkult zuwenden. Meine gens stellt genug angehende und aktive Politiker, ich will nicht der zehnte sein, der dasselbe tut - und der Ruf des Marskults hat mich schon seit Jahren beschäftigt. Es war mir wichtig, dem Wunsch meines Vaters nachzukommen und die Ausbildung zu beenden, aber nun kann ich diese Entscheidung frei treffen. Letztendlich ist auch der Weg zum Priesterdasein eine gute Alternative zur Politik und der Götterkult scheint mir in dieser Stadt sträflich unterbesetzt."
    Zumindest nach dem, was ich bisher alles gehört hatte, sprach neben meinem Wunsch, Mars zu dienen, auch die Absenz vieler wichtiger Priester und vor allem der Patrizier in Priesterstellen dafür, es zu versuchen. Ob mein Gegenüber wohl alle Sitten der Griechen kennengelernt hatte? Ich schmunzelte bei dem Gedanken an ein sehr überraschtes Gesicht des jungen Aureliers bei einer solchen Frage.

    Also musste ich wohl einen Politiker vor mir haben, so schien es mir zumindest - aber es war ja nicht verkehrt, aus der Ausbildung etwas gemacht zu haben. Dass ich mich letztendlich für einen anderen Weg entschieden hatte, war meine eigene Entscheidung gewesen, nicht die meines Vaters, der sich mehr Politiker in der Familie gewünscht hatte. Gemächlich ließ ich mir noch etwas mehr des Gaumenkitzlers schmecken und seufzte genüsslich. Ich würde Gracchus von diesem Stand erzählen müssen, um ihn zu überreden, einige dieser Amphoren für die Villa anschaffen zu lassen.


    Während der Händler mit Corvinus um den angemessenen Preis für eine Amphore feilschte - er hatte die übliche Gewohnheit der römischen Händler übernommen, anhand der Kleidung den Preis festzusetzen und ließ sich auch nur sehr schwer von seinen exorbitanten Preisvorstellungen abbringen - lauschte ich den Worten der beiden und betrachtete meinen aurelischen Gesprächspartner. Er war wohl einige Jahre jünger als ich mit meinen fünfundzwanzig, aber er wusste sich zu benehmen, als sei er in meinem Alter, etwas, das ich sehr wohl mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm. Über die Qualität seiner Ausbildung bestand kein Zweifel.
    "Du hast Dich sicher der Politik zugewandt, nehme ich an?"

    Ich konnte nicht anders als grinsen, die Art, wie er uns einen Falerner zugeschanzt hatte, gefiel mir. Falerner war schon etwas Besonderes, war er aber umsonst, kam er noch sehr viel gelegener - so erwiederte ich sein Grinsen aus tiefstem Herzen.


    "Ich war auch zum Lernen dort - in Athen, um genau zu sein. Mein Vater hatte den Wunsch, mir eine umfassende rhetorische Bildung angedeihen zu lassen, und dazu habe ich mich mit den Philosophen befasst, deren Gedanken die der unseren so entscheidend beeinflusst haben." Dass zu meiner Lebensphilosophie dort auch ein ausgiebiges Verkosten all jener Freuden gehört hatte, die einem Anhänger der Stoa den kalten Angstschweiß auf die Stirn getrieben hätte, musste ich schließlich nicht extra dazu sagen.


    "Wo in Achaia hast Du denn gelernt, wenn ich fragen darf? Vielleicht waren wir zur selben Zeit in Athen und haben uns nur nie getroffen," meinte ich schmunzelnd und nahm meinen Probebecher Falerner entgegen, der Corvinus und mir von dem eifrigen Händler gereicht wurde. "Hm, der ist gut," meinte ich nach einem Probierschluck und nickte anerkennend. Wirklich ein sehr angenehmer Wein, nicht zu mild, mit einem vollmundigen Geschmack - doch, hätte ich jetzt genug Geld dabei gehabt, hätte ich mir wohl eine Amphore erstanden.

    Ich hatte mich gegen die Toga entschieden, denn bei dieser Sommerhitze würde ich wahrscheinlich nach dem halben Tag unterwegs durchgeschwitzt sein - wie man dieses unpraktische Ungetüm von Kleidungsstück freiwillig jeden Tag anziehen konnte, war mir nach wie vor ein Rätsel, ich bevorzugte es praktischer und hatte mir eine weiße Tunika mit einer grünen Blätterstickerei als Zierde angezogen. Man musste auf dem Forum ja nicht unbedingt sofort als Patrizier aus der Masse herausragen und da sahen zwei Personen mit einfacher Kleidung deutlich unauffälliger aus.


    Gemächlich durchschritt ich den Garten und genoß die frische, noch vom Morgen kühle Luft, während ich mich nach Nadia umblickte, die hier schließlich irgendwo sein musste - oder hätte ich besser in den Sklavengemächern nach ihr gesehen? Wenn ich sie hier nicht finden würde, würde ich dorthin gehen, aber ich hoffte, dass mir diese Peinlichkeit erspart bliebe. Nicht auszudenken, wie schnell da dann die falschen Gedanken aufkommen konnten, wenn man zu oft bei den Sklaven gesehen wurde

    "Umh," sagte ich wenig sinnig und dachte nach. Cursus Religiosus? Na wunderbar, so etwas lernte man natürlich in Athen nicht. Ich hätte ihm jetzt wahrscheinlich einen stundenlangen Vortrag über den richtigen Aufbau einer Rede halten können, aber ich hatte das dumpfe Gefühl, dass solcherlei hier nicht unbedingt gut ankommen würde.


    "Nachdem ich über einen solchen, abgelegten Kurs leider nicht verfüge, werde ich mich dem Dienst als Discipulus verpflichten müssen," sagte ich nach einer Weile des überlegens und atmete tief ein. "Oder gibt es irgendwo die Möglichkeit, diesen Kurs nachzuholen oder zu belegen? Wird er etwa von der Schola Atheniensis angeboten?" Der Gedanke an einen Kurs mit wahrscheinlich horrenden Einschreibungsgebühren rief mir kurz meine desolate Finanzlage in den Sinn, was keine allzu angenehme Erinnerung war.

    Mein Blick folgte für einige Momente lang ihren schlanken Fingern, die über den zarten Stoff ihrer Tunika gestrichen waren, als wollte sie sich mit dieser nachlässigen Geste selbst liebkosen - den Gedanken daran verbannte ich allerdings in die tiefsten Tiefen meines Inneren, vorerst. Sonst würde ich sie noch irgendwann ausgesprochen hungrig anglotzen, und das war nicht ganz der Sinn dieses Abendessens. Ich warf einen kurzen Blick auf Gracchus und kehrte dann mit meiner Aufmerksamkeit wieder zu Claudia Antonia zurück.


    "Ich befinde mich erst seit einigen Tagen wieder hier, denn die letzten Jahre habe ich in Athen nach dem Wunsch meines Vaters die Rhetoren und Philosophen studiert. Inzwischen bindet mich sein Wunsch allerdings nicht mehr, und ich möchte dem Ruf folgen, den ich sehr viel mehr verspüre als jenen auf die rostra - dem Ruf des Mars, in seinen Dienst zu treten und eines Tages als sein Priester zu opfern." Ich ließ mir von einem der bedienenden Sklaven einen Weinbecher reichen und hob ihn beiden zuprostend an, bevor ich einen Schluck daraus nahm. "Gehst Du hier in Rom einer Tätigkeit nach, Claudia Antonia?"

    Zitat

    Original von Römer
    kennt vielleicht jemand ein spiel das im antiken griechenland oder in rom spielt und wo man die demo runterladen kann?


    Da würde ich Dir 'Zeus' empfehlen - von den Machern der 'Caesar'-Reihe, ein Aufbaustrategiespiel im antiken Griechenland. Beginnt harmlos und die Missionen werden von Mal zu Mal knackiger - ich fand es in den späteren Missionen recht anspruchsvoll und herausfordernd. Das dürftest Du inzwischen auch als 10-€-Budgetversion bekommen.

    Ich mochte die Thermen wirklich, und es war einer der wenigen Orte in Rom, die ich mit einer gewissen Zufriedenheit besuchte. Es gab sehr wenige deutlichere Zeugnisse der römischen Kultur als gerade die Thermen und die Tempel, wenn diese beiden Wege nicht ausreichten, um dem Volk zu offenbaren, was der richtige Weg war, dann gab es immernoch die Kampfkraft der römischen Legionen. Gerade die agrippinischen Thermen waren ein Zeugnis der Überlegenheit Roms, die prächtige Wandgestaltung hob sie über alle anderen hinaus, ließ einen das hohe und edle Erbe unserer Vorfahren erneut spüren. Wir hatten die Thermen betreten und den Weg zum Trakt der Männer eingeschlagen - die Therme war groß genug, dass hier Männer und Frauen gleichzeitig baden konnten, wenngleich, wie es die Tradition und das Gesetz vorschrieben, getrennt voneinander. Ein Umstand, den ich wahrscheinlich noch bis in alle Ewigkeit bedauern würde, aber es ließ sich nun einmal nicht ändern.


    "Einer der wenigen wirklichen Vorteile Roms sind diese Thermen," bemerkte ich in Gracchus' Richtung und ging ihm in die Umkleideräume voran. "Wollen wir uns erst ein bisschen ertüchtigen oder willst Du gleich ins Wasser?" Wir bekamen die Marken für unsere Ablageplätze der normalen Kleidung und ich steuerte einen der dafür markierten Räume an, in denen einige Bänke auch Sitzplätze boten. Jetzt am Nachmittag war die Therme noch nicht ganz so voll wie am abend, wenn die Handwerker und Händler dazu kommen würden, die um diese Zeit noch arbeiteten, und so mussten wir uns nicht durch allzu große Massen an anderen Männern zu unseren Ablageplätzen kämpfen. Ich schlüpfte recht eilig aus der Tunika und stopfte sie in das kleine Fach, Gracchus dann abwartend anblickend. Je nachdem, was er zuerst tun wollte, würde ich die Sandalen mitnehmen oder nicht.

    "Nun, ich bin mir sicher, dass Gracchus seinen Weg mit Fleiß und Demut nehmen wird," sagte ich recht zuversichtlich, denn so gut kannte ich meinen Vetter. Er würde seinen Weg im Cultus Deorum sicherlich machen und irgendwann vor vielen Menschen die öffentlichen Opfer vollziehen. Ich lächelte leicht vor mich hin, als ich mich an unsere guten Zeiten in Athen erinnerte, den dabei verkosteten Wein und all die anderen Annehmlichkeiten - und mit einem leisen Seufzen nahm ich einen Schluck aus meinem Becher.


    "Aber lassen wir das, ihr wart doch gerade bei der gegenwärtigen Politik angelangt. Mir fehlt da noch einiges an Wissen über die letzten Wahlen und auch über die Dinge, die dabei vor sich gingen, die Acta verrät einem zwar einiges, aber nicht alles." Vielleicht würden sich nun alle wieder am Gespräch beteiligen können, immerhin sollte das heute ein Festtag sein, kein reihum-schweigen-Tag.

    "Flavius Gracchus ist mein Vetter," antwortete ich und schmunzelte etwas. Wahrscheinlich dachte man bald, wir Flavier wollten die Stadt einnehmen, indem wir an wichtigen Plätzen Verwandte platzierten - Furianus in der Politik, Milo ... nun, irgendwann wohl sicher auch in der Politik, dann zwei Flavier bei der Priesterschaft, mit viel Phantasie konnte man das durchaus als Verschwörung vermuten.


    "Wir kennen uns allerdings schon sehr lange und auch sehr gut, er hat mich in Achaia immer wieder besucht. In sofern bin ich ziemlich froh, einen Verwandten in meiner Nähe zu haben, den ich nicht erst neu kennenlernen muss. Auch wenn das natürlich auch seinen Reiz hat." Damit nickte ich Flavius Milo freundlich zu.

    "Vielleicht gewöhnst Du Dich auch irgendwann an die Tatsache einer Ehe. Wenn ich daran denke, heiraten zu müssen, wird mir allerdings auch ein bisschen flau im Magen. Welche Frau vor allem, allzu viele Patriziertöchter gibt es ja wohl auch nicht, und wenn, stehen sie nicht an jeder Ecke ..." Schnell winkte ich ab und war nicht unglücklich über die Bitte meines Vetters, das Thema abzuschließen. Daran wollte ich jetzt noch nicht denken, und hoffentlich konnte ich diese leidige Heiraterei noch eine Weile vor mir her schieben. Wenigstens konnte mich kein Vater der Welt mehr dazu drängen.


    "Nochmal vor einem Priester landen möchte ich lieber nüchtern," gab ich den Scherz schmunzelnd zurück und fuhr mir nochmals mit der Hand durch das widerspenstige Haar. Er hatte Recht, ich brauchte dringend einen Barbier. "Komm, lass uns auf den Markt gehen, es muss ja nicht gleich der teuerste Barbier der Stadt sein." Damit trat ich zur Türe und ging hinaus, wohl wissend, dass mir mein Vetter folgen würde. Und danach eine Runde zu den Thermen - der Gedanke begann mir zu gefallen.


    Sim-Off:

    Edit: Link eingefügt :)

    "Mit Vergnügen, der Geruch deutet an, dass uns hier eine kulinarische Köstlichkeit erwartet - wie könnte ich da nein sagen?" erwiederte ich mit einem offenen Lächeln, steuerte die freie Kline an und ließ mich in einer geschmeidigen Bewegung darauf nieder, sorgsam darauf achtend, dass der Sitz der Toga einwandfrei blieb.


    "Ich freue mich sehr, die Dame kennenzulernen, die bald an der Seite meines Vetters stehen wird," damit richtete ich den Blick wohlwollend auf das Gesicht der Claudierin, durchaus bedacht darauf, dass ich ihr nicht allzu deutlich zeigen würde, dass ihre Gestalt durchaus für mich ihren Reiz besaß. "Ich hoffe doch, ich habe euch nicht bei etwas unterbrochen?" Mein Blick schweifte von Claudia Antonia zu Gracchus, hoffend, dass ich den richtigen Moment erwischt hatte, um 'zufällig' zu den beiden zu stoßen. Auch er sah an diesem Abend ausgesprochen gut aus, die beiden wirkten im Grunde wie eines jener Paare, die man auf der Straße stets beneidete. Kaum zu glauben, dass er mit ihr nicht so recht warm zu werden schien.

    "Nein, das habe ich nicht," erwiederte ich wahrheitsgemäß und hoffte, es würde jetzt nicht allzu viele Minuspunkte bedeuten. "Ich wurde von meinem Vater nach Achaia geschickt, um dort die Ausbildung eines Rhetoren zu erhalten, studierte die griechische Redekunst und Philosophie... aber nun, nach seinem Tod, sehe ich einen anderen Weg für mich selbst als jenen, der mich auf die Rostra führen würde." Wahrscheinlich würde der Septemvir eher verstehen, warum man sich ein paar faule Jahre im sonnigen Süden gönnte, aber ich hielt es für politisch bedeutend klüger, die nicht ganz so gesellschaftsfähigen Teile meiner Vergangenheit einstweilen unter den Tisch fallen zu lassen.

    Ich bemerkte mit einem gewissen Amüsement, dass sich der Septemvir nicht zu schade dafür gewesen war, den Frauen nachzusehen und gratulierte ihm insgeheim zu dieser Ansicht. Man musste schließlich als Priester nicht sämtliche Freuden aufgeben, vielleicht noch als flamen Dialis, aber doch nicht als Septemvir.
    "Hmm, was mich zu Mars gebracht hat. Eigentlich war er immer der Gott, dem meine Gebete am meisten gegolten haben, und ich fühle mich seiner Verehrung einfach am nähesten. Gibt es denn einen Gott, der besser verkörpern würde, welche Werte uns wichtig sind? Kraft, Stärke, den Willen zu Siegen - Sutz derjenigen, die uns wichtig sind, das ist doch ein Kult, dem jeder Römer dienen sollte, um das zu sein, was wir sein wollen. Ich fühle mich den Traditionen unseres Volkes sehr verbunden, und deswegen gibt es zum Cursus Honorum nur eine wirkliche Alternative."